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Der Musiker Friedrich Nietzsche. Zugleich eine Anleitung zum ...

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mitgedacht werden; in <strong>Nietzsche</strong>s Worten: „die Oberfläche der bewegten See, während<br />

[die Musik] in der Tiefe stürmt“. Das als Klavierstück überlieferte Stück So lach doch mal<br />

(CD 2, 19) etwa erklingt in unserer Einspielung mit dem gesungenen, offensichtlich<br />

zunächst komponierten und vermutlich auf den Komponisten selbst zu beziehenden<br />

Text des gleichnamigen Gedichts von Klaus Groth, in der hochdeutschen Fassung von<br />

Adolf von Winterfeld. Die besondere Berechtigung hierfür ergibt sich daraus, dass<br />

<strong>Nietzsche</strong> in <strong>eine</strong>r Werkliste aus dem Jahr 1862 diese Komposition unter die Rubrik<br />

„Drei Lieder“ eingereiht 27 und bei dem Titel in <strong>eine</strong>r späteren Werkliste von 1866 auf<br />

den von ihm mehrfach vertonten Dichter Groth verwiesen hat 28 . Ein Abgleich des<br />

Gedichts mit dem Klavierstück bringt bezüglich der rhythmischen Deklamation und<br />

des Ausdrucksgehalts völlige Übereinstimmung von Text und Musik.<br />

Notenbeispiel 2<br />

Ähnlich, wenn auch hypothetisch, kann dem Klavierstück Édes titok (Deutsch: Süßes<br />

Geheimnis) (CD 1, 10) ein gedachter lyrischer, hörend nachvollziehbarer Text unterlegt<br />

werden. Aufgrund der Faktur dieses, nach <strong>Nietzsche</strong>s Anweisung „mit viel Gefühl“<br />

vorzutragenden Klavierstücks ist auch hier die Urgestalt <strong>eine</strong>s Lieds (mit <strong>eine</strong>m<br />

umfangreichen Zwischenspiel) anzunehmen, <strong>zum</strong>indest wird ein literarischer Text<br />

anregend gewesen sein. In diesem Fall ist kein Hinweis des Komponisten auf <strong>eine</strong>n<br />

Textdichter überliefert. <strong>Der</strong> ursprüngliche Titel dieser Komposition lautete zunächst<br />

27 KGW I, 3, S. 25; 14 [13].<br />

28 KGW I, 4, S. 88; 40[1].

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