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JAHN REPORT JAHN REPORT - Friedrich-Ludwig-Jahn-Museum

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<strong>JAHN</strong><strong>REPORT</strong>37. Ausgabe, November 2013Die Bildnisse <strong>Friedrich</strong> <strong>Ludwig</strong> <strong>Jahn</strong>s in einer Sonderausstellung imFreyburger <strong>Jahn</strong>-<strong>Museum</strong>„Ein Nibelungenkopf, ein Prophetenantlitz“Hans-Dieter SpeckFreyburg. „<strong>Jahn</strong> ist in Deutschland bekannt wie ein bunter Hund“, stellt Gerd Steinsschon mal fest. Sieht aber auch, dass er schwankender Beliebtheit in den Zeitläufen unterliegt.Vor diesem Hintergrund hat Steins, der Kurator der <strong>Friedrich</strong>-<strong>Ludwig</strong>-<strong>Jahn</strong>-Gesellschaftist, im Freyburger <strong>Jahn</strong>-<strong>Museum</strong> eine Ausstellung „Die Bildnisse F. L. <strong>Jahn</strong>s“gestaltet. Grundlage dafür waren die über 100 <strong>Jahn</strong>-Porträts unterschiedlicher Machart,die zum Fundus des <strong>Museum</strong>s gehören. Ausgewählt für die Ausstellung wurden 65 Bildnissedavon.65mal also Auge in Auge mit dem „Turnvater“, der uns gemalt, gezeichnet, fotografiertaus Rahmen, Passepartouts und aus Buchtiteln entgegen blickt. Fragt man sich danicht unwillkürlich – wie sah der Mensch nun eigentlich aus? Überschwänglich begeistertsich ein Rezensent 1858 über ein <strong>Jahn</strong>-Porträt des renommierten Malers der Größenseiner Zeit, Georg Engelbach (1817–1994): „<strong>Jahn</strong>s Kopf ist an und für sich schon vonhohem künstlerischen Werthe, um wieviel größeres Interesse daher für seine Verehrer,sich in dieses majestätische, turnerkönigliche Antlitz zu versenken. Es ist ein Schädel, wieer einem selten im Leben aufstößt, eine treffliche Studie für einen Historienmaler, einNibelungenkopf, ein Prophetenantlitz.“Die frühen <strong>Jahn</strong>-Porträts zeigen den Turnvater mit dem von den Berlinern „Maurerpolier“genannten Kranzbart. Einen Vollbart trug <strong>Jahn</strong> erst ab Herbst 1813. Und so istdas <strong>Jahn</strong>-Bildnis auch im Gedächtnis geblieben. Über die Ähnlichkeiten auf den zahlreichenBildern hatte es schon zu Lebzeiten des Turnvaters heftige Debatten gegeben.Selbst <strong>Jahn</strong> und seine Frau beklagten sich in den1930er Jahren „über die unähnlichenBildnisse“. Nicht immer saß <strong>Jahn</strong> dafür auch persönlich Modell. So urteilt der deutscheReformpädagoge <strong>Friedrich</strong> Adolph Wilhelm Diesterweg (1790–1866) kurz und knappüber eine Lithografie: „<strong>Jahn</strong> sieht im Bilde, aber nicht in Wirklichkeit, aus wie ein Menschenfresser.“Die 65 ausgestellten Bildnisse sind in vier Kapitel aufgeteilt: <strong>Jahn</strong> mit dem „Maurerpolier“,der Turnvater im Bild der bekannten Porträtmaler <strong>Friedrich</strong> <strong>Ludwig</strong> Heine (tätig1816–1834) und Georg Engelbach sowie die 1848er Darstellungen und <strong>Jahn</strong> auf Buchtiteln.Die Bildnisse sind zugleich ein Kapitel deutscher Druck- und Kunstgeschichte im19. und 20. Jahrhundert.Die Ausstellung, die erste dieser Art, ist bis zum 31. März 2014 zu den Öffnungszeitendes <strong>Museum</strong>s zu sehen. (Aus: Mitteldeutsche Zeitung, 27. August 2013)10

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