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JAHN REPORT JAHN REPORT - Friedrich-Ludwig-Jahn-Museum

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37. Ausgabe, November 2013 <strong>JAHN</strong><strong>REPORT</strong>Die Ankündigung von Krauses Urwortthum schicke ich Ihnen; um sie zu prüfen undauch Ihre Stimme als Worthalter in der Sprachgemeinde abgeben. Es ist es jetzt ein Aufschwarkenso vieler Sprachwolken die nur der lebendige Odem des Sprachgeistes auseinanderwehen kann. Der leidige Sprachkrittel reitet auf dem Höllheß blind zu Moder undVerwesung. Auch ich sollte ein Vor-Urtheil zur Ankündigung schreiben, was ich aber vorder Sprachgemeinde nicht zu verantworten glaubte.Dies für sich. Sonst vertrage ich mich mit Wolke, Zeune, Dr. Karl Müller, der ein Verteutschwörterbuchder Kriegsprache 2 versucht hat, recht gut, halte Ihnen aber in der BerlinischenGesellschaft für Deutsche Sprache Obstand, wenn sie die Sprache verständigenwollen. Haben Sie Müllers Verteutschwörterbuch nicht, so will ich es Ihnen schicken.Die Gesetzurkunde der Berl[inischen] Gesellschaft für Deutsche Sprache werden Siemit dem Einladungsschreiben zur Mitgliedschaft bereits erhalten haben.Sie sind uns nun an der Warthe näher, als an der Prosna, und werden gewiß im Slavenlandenicht versklaven.Ihr ergebenster<strong>Friedrich</strong> <strong>Ludwig</strong> <strong>Jahn</strong>Große <strong>Friedrich</strong>straße 208.Dem nicht bekannten Briefempfänger ließ <strong>Jahn</strong> also das gerade erschienene Lehrbuch„Die deutsche Turnkunst“ ebenso zukommen wie vielen anderen Repräsentanten des öffentlichenLebens, von denen er sich Anerkennung und eine Unterstützung für die weitereVerbreitung des Turnens erhoffte. Zum Kreis dieser Personen zählten übrigens auch WilhelmGrimm und Johann Wolfgang von Goethe, den <strong>Jahn</strong> in seinem Brief vom 3. Mai1816 wissen ließ, dass es ihm eine große Freude sei, „wenn Sie das ‚Deutsche’ im Namendes Buches nicht als leeres Beiwort finden“.<strong>Jahn</strong> liegt sehr daran, von dem Adressaten dieses Briefes eine Rückmeldung über seine„Grundsätze der Wortbildung“ zu erhalten, die er bei der Lektüre des „Vorberichtes“kennen lernen kann. Er betrachtete also den „Vorbericht“, der aus seiner Feder stammte,während der turnfachliche Teil des Turnlehrbuches eher seinem Co-Autor und MitarbeiterErnst Eiselen zuzuschreiben ist, durchaus als eine „germanistische“ Arbeit, die er einempotentiellen Neumitglied der im Januar 1815 gegründeten „Berlinischen Gesellschaft fürdeutsche Sprache“ zur Beurteilung zukommen ließ.Namhafte Berliner Professoren und Schulmänner gehörten dieser Gesellschaft an,deren „Gesetzesurkunde“ am 18. Januar 1816 in <strong>Jahn</strong>s Wohnung, <strong>Friedrich</strong>straße 208,2Karl Christian Müller: Allgemeines Verteutschwörterbuch der Kriegssprache. Ein Versuch, Leipzig1814.19

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