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Seite 1 von 14 Berufsorientierung durch das Projekt Udo Kratzer ...

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2. Begründungen für die <strong>Projekt</strong>methode in der „modernen" Schule<br />

Gudjons formuliert in seinem Buch „Handlungsorientiert lehren und lernen" drei<br />

Begründungsebenen für den handlungsorientierten Unterricht, die auch <strong>das</strong><br />

Grundmuster zur Begründung der <strong>Projekt</strong>methode abgeben. 11 Die drei Ebenen<br />

sind die sozialisationstheoretische, die anthropologisch - lernpsychologische<br />

und die didaktisch - methodische Ebene.<br />

2.1 Die sozialisationstheoretische Ebene<br />

Gudjons stellt auf dieser Ebene eine Reduzierung sozialer Erfahrungsmöglichkeiten<br />

<strong>von</strong> Eigentätigkeit und Primärerfahrungen in der Schule fest. Entsinnlichung<br />

und Abstraktion dominierten gegenüber handelnd - tätigen Erfahrungsmöglichkeiten,<br />

wo<strong>durch</strong> sich eine bedenkliche Erfahrungslücke zwischen Lebenswelt<br />

und Bewusstsein auftut. Der Schule wirft er eine fortschreitende<br />

Scheinhaftigkeit und Zukunftsschwäche vor. Auch Platte bezieht sich in seiner<br />

Begründung „aktiver" Lernmethoden auf Erfordernisse auf sozialisationstheoretischer<br />

Ebene. In seiner „These 1" formuliert er ähnlich wie Gudjons: „Das Anforderungsprofil<br />

der Schule hat sich geändert. Die Vorbereitung auf <strong>das</strong> Erklärungserfordernis<br />

der Umwelt und auf <strong>das</strong> Handlungserfordernis in der Umwelt stehen<br />

im Ungleichgewicht." 12 Den Schülern werde Theorie vermittelt, ohne ihnen die<br />

Relevanz ihres Lernens für die Praxis aufzuzeigen. Plattes zweite These betrifft<br />

ebenso die sozialisationstheoretische Ebene. Anhand empirischer Untersuchungen<br />

weist er nach, <strong>das</strong>s sich <strong>das</strong> Selbstbewusstsein der Lernenden hinsichtlich<br />

der Gegenwartsbezogenheit, den Wünschen ernst genommen zu werden und<br />

Freude am Beruf zu erfahren, geändert hat.<br />

Frey begründet ebenfalls den Bedarf der Schule an der <strong>Projekt</strong>methode unter<br />

anderem da<strong>durch</strong>, <strong>das</strong>s sich die Schule an vielen Stellen vom Leben um sich<br />

herum gelöst hat. 13<br />

Mit dieser Kritik an vorherrschenden kognitiven Unterrichtsstrukturen fordern die<br />

Autoren <strong>durch</strong> neue Lernkonzepte, die Handlungskompetenz und Motivation der<br />

Schüler zu steigern. Platte betont dabei zurecht, <strong>das</strong>s es um keine „Entkopfung"<br />

der Schule gehe <strong>14</strong> , sondern um <strong>das</strong> Herausstellen der Bedeutung <strong>von</strong><br />

Erklärungswissen für praktisches Handeln. Sinnstiftung und Lebensbedeutsam-<br />

11 Gudjons, H., 1992, S. 55 - 60.<br />

12 Platte, H. K., 1990, S. 5.<br />

13 Frey, K., 1996, S. 58.<br />

<strong>14</strong> Platte, H. K., 1990, S. 7.<br />

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