Seite 1 von 14 Berufsorientierung durch das Projekt Udo Kratzer ...
Seite 1 von 14 Berufsorientierung durch das Projekt Udo Kratzer ...
Seite 1 von 14 Berufsorientierung durch das Projekt Udo Kratzer ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
scheidung etwas gegen diesen Missstand zu tun. Im Anschluss daran wird häufig<br />
unter Einsatz <strong>von</strong> Phantasie und Kreativität innovatorisch gehandelt. Fach- und<br />
Sachkompetenz wird notwendig um <strong>das</strong> <strong>Projekt</strong> zu planen, seine Durchführbarkeit<br />
abzuschätzen und den Plan schließlich auszuführen, <strong>das</strong> „Produkt" zu realisieren.<br />
Um sich fehlende Sachkompetenz anzueignen, ist es nötig, Informationen<br />
ziehen zu können aus der Kommunikation mit Fachleuten oder im Erkenntnis<br />
suchenden Gespräch mit anderen Teilnehmern am <strong>Projekt</strong>. Damit Kommunikation<br />
glücken kann, sind bestimmte Gesprächsregeln und Umgangsformen einzuhalten,<br />
welche die soziale Kompetenz eines <strong>Projekt</strong>mitarbeiters fordern. Für die<br />
Organisation, Produktion, die Informationsgewinnung, aber auch für die Evaluation<br />
zum Ende der <strong>Projekt</strong>phase ist es nötig bestimmte Techniken und Instrumentarien<br />
(Werkzeuge; Anwendung <strong>von</strong> visuellen Darstellungen zur Präzisierung<br />
und Überwachung des Arbeitsablaufes 19 , ...) zu beherrschen. Diese Fähigkeiten<br />
und Fertigkeiten verweisen auf die Methodenkompetenz des Lernenden. Die moralische<br />
Kompetenz zeigt sich nach Peterßen in der verantwortlichen Gestaltung<br />
des Handelns der <strong>Projekt</strong>teilnehmer. 20<br />
Hervorzuheben ist, wie aus den bisherigen Erläuterungen hervorgegangen sein<br />
sollte, <strong>das</strong>s es dem <strong>Projekt</strong> nicht nur um die Herstellung eines am Ende vorzeigbaren<br />
„Produktes" geht, sondern <strong>das</strong>s es vielmehr auf den Weg ankommt, der<br />
einzuschlagen ist, um die „Produktidee" Gestalt werden zu lassen. Ein unterrichtliches<br />
<strong>Projekt</strong> in Angriff zu nehmen bedeutet, Methoden kennen zu lernen, bedeutet<br />
„Handlungsvollzug" als... Handeln in Aufgabenformen, also nach elementaren<br />
Gesetzen <strong>von</strong> Arbeitsplanung und Arbeitsorganisation." 21 Derartig<br />
verstandener Handlungsvollzug liefert den Lernenden Orientierungsmuster, die<br />
über <strong>das</strong> <strong>Projekt</strong>thema hinaus Qualifikationen für die Lebensbewältigung, für Alltag<br />
und Beruf, bereitstellen. Schneidewind stellt fest, <strong>das</strong>s Arbeitslehre (heute<br />
Arbeit-Wirtschaft-Technik) als praktisches Lernen nicht als vorhandwerklicher<br />
Umgang mit Werkstoffen und einfachen Werkzeugen verstanden werden darf,<br />
sondern <strong>das</strong>s praktisches Lernen für alle Lernprozesse und für alle Schüler, als<br />
Handlungsvollzug, der allgemeine Erkenntnisgrundlagen etwa in der Form <strong>von</strong><br />
Vorstellungsvermögen überhaupt erst möglich macht, notwendig ist. 22<br />
19 Einen sehr guten Überblick, in Form <strong>von</strong> Vorschlägen für Tätigkeits- und Materiallisten,<br />
Flussdiagramme mit Entscheidungssymbolen und Arbeitsablauflkarten findet man bei Platte,<br />
1990, S. 20 ff.<br />
20 Peterßen, W. H.,1996, S. 8.<br />
21 Schneidewind, K., 1989, S.291.<br />
22 ebd. S. 282.<br />
<strong>Seite</strong> 8 <strong>von</strong> <strong>14</strong>