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Profil des Lebens Nr.70 - Freie Krankenkasse

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8 Gesundheit<br />

Nierenleiden<br />

und deren Behandlung<br />

Schätzungen zufolge leiden bis zu 500.000 Menschen in Belgien<br />

unter einer chronischen Nierenerkrankung. Jährlich kommen<br />

50.000 bis 100.000 Neuerkrankte hinzu, so die Belgische Vereinigung<br />

der Nephrologie (Wissenschaft der Nierenerkrankungen). Zahlreiche<br />

Betroffene wissen jedoch nichts von ihrer Erkrankung, denn<br />

ein chronisches Nierenversagen ruft erst im fortgeschrittenen Stadium<br />

starke Beschwerden hervor. Ohne frühzeitige Behandlung besteht<br />

allerdings ein sehr hohes Risiko, lebenslang auf eine Blutdialyse angewiesen<br />

zu sein oder sich einer Nierentransplantation unterziehen zu müssen.<br />

Die Nieren -<br />

lebenswichtige Multitalente<br />

Die Nieren sind zwei faustgroße Organe<br />

mit einem Gewicht zwischen<br />

120 g und 200 g. Sie befinden sich<br />

im unteren Rückenbereich, links und rechts<br />

neben der Wirbelsäule, gleich unter dem<br />

Zwerchfell.<br />

Im Vergleich zu anderen Organen sind sie<br />

relativ klein, dennoch müssen sie zahlreiche<br />

lebenswichtige Aufgaben erfüllen. Täglich<br />

durchlaufen bis zu 180 Liter Blut die Nieren.<br />

Die Filtereinheiten (Nephrone) entnehmen<br />

dabei Gift­ und Abfallstoffe, überschüssige<br />

Flüssigkeit sowie Harnsubstanzen, die anschließend<br />

mit dem Urin ausgeschieden<br />

werden. Des Weiteren produzieren die Nieren<br />

Hormone, die Einfluss haben auf die<br />

Blutdruckregulierung, die Bildung roter<br />

Blutkörperchen (wichtig für den Sauerstofftransport<br />

im Blut) sowie auf den Knochenstoffwechsel.<br />

Auch wenn der Mensch in der Regel mit zwei<br />

Nieren geboren wird, so kann es eine Niere<br />

alleine schaffen, die zahlreichen lebenswichtigen<br />

Aufgaben beider Nieren zu erfüllen.<br />

Nierenerkrankungen -<br />

keine Seltenheit<br />

Die häufigsten Nierenerkrankungen sind die<br />

Nierenentzündung und die Nierenbeckenentzündung.<br />

Letztere wird meistens durch eine<br />

bakterielle Infektion ausgelöst. Diese wiederum<br />

kann bspw. durch Nierensteine hervorgerufen<br />

werden, welche den Urinabfluss behindern<br />

und dadurch das Aufsteigen der Bakterien<br />

ermöglichen. Eine Nierenbeckenentzündung<br />

macht sich bemerkbar durch hohes Fieber,<br />

Schmerzen in der Nierengegend und beim<br />

Wasserlassen. Zur Behandlung werden so genannte<br />

Breitband­Antibiotika eingesetzt.<br />

Eine Nierenentzündung hingegen wird durch<br />

eine Immunreaktion ausgelöst: aufgrund einer<br />

oft unbekannten Ursache wird die Bildung<br />

von Antikörpern angeregt, welche in<br />

den Nieren eine Entzündung hervorrufen.<br />

Gegen eine solche Infektion helfen Antibiotika<br />

sowie Medikamente, um die Immunreaktion<br />

künftig zu unterdrücken.<br />

Insofern es sich um akute Entzündungen<br />

handelt, sind die Heilungschancen sehr gut.<br />

Chronische Entzündungen sind hingegen oft<br />

nicht mehr heilbar und erfordern regelmä­<br />

ßige medizinische Kontrollen. Wird das Nierengewebe<br />

beschädigt, so besteht zudem das<br />

Risiko einer chronischen Niereninsuffizienz,<br />

welche im fortgeschrittenen Stadium eine lebenslange<br />

Dialyse erforderlich macht.<br />

Niereninsuffizienz<br />

Eine stark eingeschränkte oder gar ausgefallene<br />

Nierenfunktion wird als Niereninsuffizienz<br />

bezeichnet. In der Medizin unterscheidet<br />

man das akute Nierenversagen und die<br />

chronische Niereninsuffizienz.<br />

Akutes Nierenversagen<br />

Ein akutes Nierenversagen tritt plötzlich auf,<br />

kann aber vorübergehend sein. Zahlreiche<br />

Ursachen, von Herz­Kreislauf­Erkrankungen<br />

bis hin zu Infektionen, Blutvergiftungen oder<br />

Nierensteinen, können akutes Nierenversagen<br />

auslösen. Insofern dieses rechtzeitig erkannt<br />

wird, heilt es ohne schwerwiegende Spätfolgen<br />

ab. Meist muss ein Nierenversagen jedoch<br />

intensiv behandelt werden. In verschiedenen<br />

Fällen ist eine kurzzeitige Dialyse notwendig,<br />

um das Blut von Giftstoffen zu befreien. Anschließend<br />

können die Nieren wieder normal<br />

funktionieren. Falls jedoch bereits Nierengewebe<br />

zerstört ist, so besteht das Risiko einer<br />

chronischen Niereninsuffizienz.<br />

Chronische Niereninsuffizienz<br />

Ist das Nierengewebe in einem solchen Maß<br />

beschädigt, dass die Nierenfunktionen sehr<br />

stark beeinträchtigt sind, so handelt es sich<br />

um eine chronische Niereninsuffizienz. Giftstoffe<br />

und überschüssige Flüssigkeit können

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