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im Fluss, der Verkehr rollt auf der Autobahn A7 - Bickhardt Bau AG

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6 | Blickpunkt <strong>Bickhardt</strong> <strong>Bau</strong> 01/11<br />

Lückenschluss über <strong>der</strong> Werre. Der<br />

erste von vier Längsträgern aus Stahl<br />

wird am <strong>Bau</strong>werk 29 eingehoben und<br />

in seiner endgültigen Position fixiert.<br />

Brückenschlag über die Werre<br />

Nordumgehung Bad Oeynhausen: Die beiden Schrägseilverbundbrücken wachsen <strong>im</strong> Takt<br />

An den 11.11.2010 wird man sich<br />

in Bad Oeynhausen ganz sicher<br />

gerne zurückerinnern. Wo an<strong>der</strong>norts<br />

Jecken und Narren traditionsgemäß<br />

die fünfte Jahreszeit einläuteten, leisteten<br />

die Brückenbauer von <strong>Bickhardt</strong><br />

<strong>Bau</strong> und ihre österreichischen ARGE-<br />

Partner an diesem Tag Historisches:<br />

Sie vollzogen den Lückenschluss am<br />

<strong>Bau</strong>werk 29. Die 25 Meter hohen Pylone<br />

sind weithin sichtbares Zeichen für<br />

den B<strong>auf</strong>ortschritt an <strong>der</strong> Nordumgehung<br />

Bad Oeynhausen. Das 9,5 Kilometer<br />

lange Teilstück soll ab 2014 die<br />

<strong>Autobahn</strong> A 30 mit <strong>der</strong> A 2 verbinden.<br />

Es komplettiert die Ost-West-Fernverbindung<br />

von den Nie<strong>der</strong>landen nach<br />

Berlin. Für viele Einwohner des Heilbades<br />

in Sichtweite <strong>der</strong> Porta Westfalica<br />

erfüllt sich damit <strong>der</strong> lang gehegte<br />

Wunsch nach einer Verringerung <strong>der</strong><br />

<strong>Verkehr</strong>s- und Lärmbelästigungen <strong>im</strong><br />

Stadtgebiet. Derzeit quälen sich täglich<br />

rund 50.000 Fahrzeuge durch die<br />

innerörtlichen Verbindungen. Die ersten<br />

Planungen <strong>der</strong> Stadtumgehung<br />

gehen bis in die 60er Jahre des vorigen<br />

Jahrhun<strong>der</strong>ts zurück.<br />

Kernstücke <strong>der</strong> Nordumfahrung<br />

sind die beiden <strong>im</strong>posanten Schrägseilbrücken<br />

über die Werre, die gewissermaßen<br />

das westliche und das<br />

östliche Ende <strong>der</strong> neuen Fernverbindung<br />

darstellen. Für die <strong>Bickhardt</strong><br />

<strong>Bau</strong>-Abteilung Brücken- und Ingenieurbau<br />

markiert das 40-Millionen-<br />

Großprojekt zugleich den Sprung in<br />

die Champions League <strong>der</strong> Ingenieurbaukunst.<br />

<strong>Bau</strong>werk 29 <strong>im</strong> Osten<br />

Mit einer Länge von 152,85 Metern<br />

ist das <strong>Bau</strong>werk 29 <strong>im</strong> Ortsteil<br />

Rehme die kürzere <strong>der</strong> beiden markanten<br />

Brücken. Der Überbau hat<br />

Stützweiten von zwe<strong>im</strong>al 42,50 Metern<br />

sowie 68 Metern in <strong>der</strong> Brückenmitte.<br />

Die <strong>Bau</strong>last wird von insgesamt<br />

sechs Pylone, die in zwei Achsen stehen,<br />

gehalten. Während mit dem Brückenschlag<br />

vom November <strong>der</strong> Stahlkörper<br />

des neuen <strong>Bau</strong>werks steht,<br />

haben die <strong>Bickhardt</strong>-Brückenbauer<br />

inzwischen an beiden Uferseiten vier<br />

Schalwagen in Stellung gebracht. Mit<br />

Hilfe dieser rollenden Formgeber werden<br />

nun von den Wi<strong>der</strong>lagern aus die<br />

beiden Fahrbahnhälften in insgesamt<br />

18 Takten mit bis zu 30 Metern Länge<br />

<strong>auf</strong> <strong>der</strong> vollen Fahrbahnbreite von<br />

16,32 Metern betoniert. Nach je<strong>der</strong><br />

Betonage steht <strong>der</strong> Schalwagen drei<br />

Tage, damit <strong>der</strong> Beton abbinden kann.<br />

Dann wird ausgeschalt, <strong>der</strong> Schalwagen<br />

vorgefahren, die Schalung hochgezogen,<br />

bewehrt und betoniert –<br />

<strong>im</strong>mer <strong>im</strong> gleichen Takt. Begonnen<br />

wurde <strong>auf</strong> <strong>der</strong> Nordseite mit <strong>der</strong><br />

östlichen Fahrbahn, dann kam<br />

die westliche Fahrbahn,<br />

weiter geht‘s mit<br />

Südufer-<br />

Brücken- <strong>Verkehr</strong>swegebau<br />

und Ingenieurbau<br />

Spannende Eindrücke von einem bautechnisch anspruchsvollen Großprojekt: Die Fotos links zeigen das<br />

<strong>Bau</strong>werk 29 aus verschiedenen Perspektiven, inklusive einer Visualisierung des Endzustands mit den<br />

gespannten Schrägseilen. Rechts: <strong>Bau</strong>werk 4 mit den beiden Spundwandkästen für die Pylonfüße und<br />

mit den Betonpfeilern für den Überbau.<br />

Ost, anschließend<br />

wird die Südufer-<br />

West betoniert. Bevor<br />

jeweils die letzten drei<br />

Takte betoniert werden<br />

können, müssen die<br />

15 Zent<strong>im</strong>eter starken<br />

Stahlseile über die Pylone<br />

teilgespannt werden,<br />

um die Lasten des<br />

<strong>Bau</strong>werks tragen zu<br />

können. Im Februar<br />

des nächsten Jahres<br />

soll das <strong>Bau</strong>werk komplett<br />

fertiggestellt sein.<br />

Nicht ganz so weit<br />

voran geschritten<br />

sind die Arbeiten für<br />

BW 4 <strong>im</strong> westlichen<br />

Bereich <strong>der</strong> Umgehung.<br />

Dort sind<br />

inzwischen die Wi<strong>der</strong>lager<br />

hergestellt,<br />

16 Betonpfeiler <strong>auf</strong><br />

Einzelfundamenten<br />

in Ortbauweise<br />

gegründet und die sechs Pylon-Mittelteile<br />

montiert worden. Seit Jahresbeginn<br />

haben die Stahlbauexperten<br />

dort das Kommando übernommen.<br />

Sie bringen nun die Stahlhohlkästen<br />

des Überbaus und die Pylonoberteile<br />

in Position. Insgesamt ragen diese 25<br />

Meter über die Gradiente hinaus. Der<br />

Brückenschlag ist für September geplant.<br />

Anschließend stellen auch dort<br />

die <strong>Bickhardt</strong>-Betonbauer mit Hilfe <strong>der</strong><br />

Schalwagen den Fahrbahnüberbau<br />

her. Je<strong>der</strong> Teilüberbau wird in 17 Betonierabschnitten<br />

gefertigt.<br />

Mit einer Länge von 309 Metern<br />

Nordumgehung Bad Oeynhausen<br />

ist BW 4 doppelt so lang wie die Geschwisterbrücke.<br />

Das liegt nicht daran,<br />

dass die Werre an dieser Stelle<br />

doppelt so breit wäre, son<strong>der</strong>n ist dem<br />

Standort geschuldet. An dieser Stelle<br />

befindet sich das <strong>Bau</strong>werk in einem<br />

Überschwemmungsgebiet, in dem die<br />

Werre und <strong>der</strong> in unmittelbarer Nähe<br />

einmündende Ostschei<strong>der</strong> Bach regelmäßig<br />

über ihre Ufer treten. Ohnehin<br />

wurde bei <strong>der</strong> Planung <strong>der</strong> Schrägseilverbundbrücken<br />

dar<strong>auf</strong> geachtet,<br />

die erfor<strong>der</strong>lichen Stützweiten in Kombination<br />

mit einer geringen <strong>Bau</strong>werkshöhe<br />

zu gewährleisten, um eine größtmögliche<br />

Transparenz zu erzielen. Mit<br />

Stützweiten von 52,0 – 83,05 – 52,0<br />

– 32,0 – 32,0 – 32,0 – 25,80 Metern<br />

fügt sich BW 4 ebenso wie das Geschwisterbauwerk<br />

29 harmonisch in<br />

das Landschaftsbild ein.<br />

Die Fertigstellung <strong>der</strong> Brücken ist<br />

für Ende 2012 geplant. Ab Sommer<br />

2014 soll <strong>der</strong> <strong>Verkehr</strong> <strong>auf</strong> <strong>der</strong> Nordumgehung<br />

rollen und die Innenstadt von<br />

Bad Oeynhausen spürbar entlasten.<br />

Blickpunkt <strong>Bickhardt</strong> <strong>Bau</strong> 01/11 | 7

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