11.08.2012 Aufrufe

Schmetterlinge sind gern gesehene Gartengäste

Schmetterlinge sind gern gesehene Gartengäste

Schmetterlinge sind gern gesehene Gartengäste

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

28. AUGUST 2010 HAUSGARTEN BAUERNBLATT 71<br />

Fackellilien bringen Farbe in den Garten<br />

Feurige Hingucker für feuchte Standorte<br />

Aus Südafrika und Madagaskar<br />

stammt diese bemerkenswerte Staude.<br />

Im Frühjahr bildet sich bereits ein<br />

Horst schilfähnlichen dunkelgrünen<br />

Laubes aus, während sich zum Sommer,<br />

jenach Sorte von Juni bis September,<br />

die lampenputzerähnlichen,<br />

bis 30 cm langen Blüten zeigen. Diese<br />

Pflanzen machen ihrem Namen –<br />

auch Feuerpfeil ist gebräuchlich –<br />

jetzt im Garten alle Ehre und leuchten<br />

in feurigen Gelb- bis Rottönen.<br />

Aus den ursprünglichen Arten <strong>sind</strong> für<br />

den Garten zahlreiche Kreuzungen entstanden,<br />

die zwischen 60 und 120 cm<br />

hoch werden und deren Farben vonWeiß<br />

über Gelb,Orangerot, Lachsrosa, leuchtendes<br />

Rot, Rotbraun bis Zweifarbig variieren.<br />

Die Blüten eignen sich bei allen<br />

Sorten auch hervorragend zum Schnitt.<br />

Im Gartenhandel wird in der Regel<br />

ein umfangreiches Sortiment vor allem<br />

von Hybriden angeboten. Als zuverlässig<br />

winterharthat sich die einheitlich feuerrot<br />

blühende Sorte ,Alcazar’ mit einer<br />

Selbst geerntete Samen<br />

Aufgeeignete Sorten achten<br />

Viele Gartenfreunde reizt es, vonden<br />

im eigenen Garten kultivierten Blumen<br />

und Gemüsearten Samen zu ernten.<br />

Grundsätzlich ist dieses möglich.<br />

Wer aber ohne Überlegung an<br />

diese Eigenproduktion herangeht,<br />

wird nicht immer Freude an den<br />

Pflanzen aus selbst geerntetem Samen<br />

haben.<br />

Die meisten heutigen Gemüse und viele<br />

Blumensorten <strong>sind</strong> nämlich keine samenfesten<br />

Sorten mehr, sondern Hybriden,<br />

auf den Samentüten als Hybridsor-<br />

Um Samen später Kohlarten ernten zu können, müssen die mit<br />

bewurzeltem Strunk überwinterten KohlköpfeimFrühjahr ausgepflanzt<br />

werden. Sind die Blüten abgewelkt, entwickeln sich<br />

Schoten ähnlich wie bei Raps oder Radieschen mit den Samen.<br />

Fackellilien leuchten mit ihren bis zu<br />

30 cm langen auffallenden, meist gelben,<br />

orangenen oder zweifarbigen Blüten.<br />

Foto: Peter Busch<br />

te oder nach dem Sortennahmen mit F1<br />

bezeichnet. Samen, die von diesen<br />

Pflanzen gewonnen werden, bereiten<br />

immer Enttäuschungen, denn aus ihnen<br />

entwickeln sich Pflanzen, die mit den<br />

schönen oder ertragreichen Mutterpflanzen<br />

nichts gemein haben. Samen<br />

im Eigenanbau kann man nur von samenfesten<br />

Sorten gewinnen.<br />

Diese haben auf den Samentüten<br />

keinerlei Hinweis auf Hybriden. In der<br />

Regel handelt es sich um alte Sorten.<br />

Grundsätzlich ist zu bedenken, dass nur<br />

die besten Pflanzen mit ihren ersten voll<br />

entwickelten Blüten<br />

die ideale Voraussetzung<br />

für eine<br />

gute Samenqualität<br />

bieten. Wer mag<br />

aber schon auf das<br />

erste Gemüse, zum<br />

Beispiel Bohnen<br />

oder Erbsen, oder<br />

auf die ersten<br />

Schnittblumen aus<br />

dem eigenen Garten<br />

verzichten, um<br />

diese für die Samenproduktionstehen<br />

zu lassen?<br />

Auf den Blühverlauf,<br />

die Bestäu-<br />

Wuchshöhe von 90 cm erwiesen; ebenfalls<br />

erprobt winterhart ist ,Herbstglut’<br />

mit einer Höhe von gut 1mund orangeroten,<br />

unten gelben Blüten. Als gelbe<br />

und weiße Sorte lassen sich die 60 cm<br />

großen ,Canary’ und ,Little Maid’ empfehlen;<br />

die imposanteste zweifarbige<br />

Sorte mit reingelb-feuerroten Blüten ist<br />

,Royal Standard’.<br />

Fackellilien wünschen einen sandigen<br />

bis mittelschweren, feuchten, aber nicht<br />

nassen Boden in sonniger Lage.Sehr dekorativ<br />

wirken sie in der Nähe von Wasserbecken,<br />

neben Gräsern und Sibirischer<br />

Iris. Möglich ist aber auch ein<br />

Stand in Rabatten, zum Beispiel vor Astern,<br />

hinter Katzenminze oder neben<br />

Bartiris. Ein besonders harmonischer<br />

Eindruck wird erreicht, wenn mandiese<br />

fremdartige Schönheit vor Arten<br />

pflanzt, die verwandt erscheinen, wie es<br />

bei dem Chinaschilf der Fall ist.<br />

Ein kleiner Wermutstropfen beeinträchtigt<br />

allerdings die Schönheit der<br />

Fackellilien; gemäß ihrer Herkunft <strong>sind</strong><br />

sie nicht absolut winterhart und bedür-<br />

bung, die Samenbildung und die gute<br />

Ausreifedes Samens hat dasWetter großen<br />

Einfluss. Nasskalte Witterung kann<br />

die einzelnen Abläufeund den Reifeprozess<br />

verzö<strong>gern</strong> oder sogar verhindern.<br />

Darum haben alle bedeutenden Samenzuchtbetriebe<br />

den größtenTeil ihrerVermehrungsflächen<br />

in klimatisch günstige<br />

Gebiete verlegt, zum Beispiel auf den<br />

Balkan, nach Südfrankreich, Spanien<br />

oder nachAfrika. Hier können die Pflanzen<br />

gleichmäßig abblühen, fruchten und<br />

die Samen gut ausreifen.<br />

Durch die Vielzahl der Sorten einer<br />

Kulturpflanze,nicht nur im eigenen Garten,<br />

sondern auch in der engeren und<br />

weiteren Umgebung, besteht die Möglichkeit,<br />

dass das selbst gewonnene<br />

Saatgut nicht immer sortenreine Nachkommen<br />

hervorbringt, denn durch die<br />

freie Bestäubung im Garten (Wind, Insekten)<br />

können in den geernteten Samen<br />

auch Eigenschaften anderer Sorten<br />

enthalten sein. Bei samenfesten Sorten<br />

kommt das allerdings nicht sehr häufig<br />

vor.<br />

Werglaubt, alle erforderlichen Arbeiten<br />

für die Samengewinnung (Schutz vor<br />

Witterungsunbilden, Auswahl und Kultur<br />

der Mutterpflanzen, Kontrolle von Blühverlauf<br />

und Ernte sowie Sortierung und<br />

Lagerung) gewissenhaft durchführen zu<br />

feneinerAbdeckung über die kalten Monate.Dazu<br />

bindet manimSpätherbst die<br />

wintergrünen Blattbüschel zusammen<br />

und mulcht die Pflanzen dick mit Laub<br />

ein, ohne allerdings die Triebspitzen zu<br />

ersticken. Ein paar aufgelegte Zweige<br />

Fichtenreis verhindern dann einWegwehen<br />

der Blätter über Winter.Inganz ungünstigen<br />

frostigen Lagen ist es auch<br />

möglich, den Ballen auszugraben und, in<br />

Erde eingeschlagen, frostfrei zu überwintern.<br />

Erst im Frühjahr und nicht etwa<br />

schon im Herbst werden die Blattbüschel<br />

um ein Drittel, aber nicht mehr,<br />

zurückgeschnitten, ohne etwaige Neutriebe<br />

zu verletzen.<br />

Im Laufe der Jahre entwickeln sich<br />

die Stauden dann an einem geeigneten<br />

Standort bei guter Pflege zu üppigen<br />

Exemplaren und können im April/Mai<br />

problemlos durch Teilung vermehrtwerden.<br />

Sagt den Pflanzen jedoch der Platz<br />

wegen zu großer Nässe oder Kälte im<br />

Winter nicht zu, zeigt sich dies an einem<br />

geringeren Wachstum und schlechterer<br />

Blüte. Peter Busch<br />

Blühende Salatpflanzen, hier Endivien,<br />

sehen aus wie große Unkräuter. Nachdem<br />

sie in Blüte gegangen <strong>sind</strong>, können<br />

die Samen recht bald geerntet werden.<br />

Fotos: Günther Huber<br />

können, kann sein Glück versuchen. Allen<br />

anderen Gartenfreunden ist zu raten,<br />

das benötigte Saatgut im Fachhandel zu<br />

erwerben.<br />

Günther Huber

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!