Schmetterlinge sind gern gesehene Gartengäste
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BAUERNBLATT HAUSGARTEN 28. AUGUST 2010<br />
Seerosenpflege im Sommer<br />
In Kübeln gedeihen „die Zwerge“<br />
Seerosen nehmen mit der Zeit wie<br />
andere Pflanzen an Umfang zu.<br />
Spätestens wenn die Wasserfläche<br />
vollständig mit Blättern bedeckt<br />
ist oder diese sich gegenseitig<br />
hochschieben, wird es nötig, Luft<br />
zu schaffen.<br />
Einige Rhizome müssen entfernt<br />
werden, vom Rand her<br />
oder aus der Pflanzenmitte.<br />
Dieses Auslichten geschieht<br />
vorteilhafterweise<br />
im Sommer. Ist das Wasser<br />
so flach, dass man ohne<br />
Weiteres bis zu den Rhizomen<br />
hinunterlangen kann,<br />
legt man einfach ein Brett<br />
über das Becken, kniet<br />
sich darauf und schneidet<br />
die überzähligen Rhizome<br />
weg oder bricht sie aus.<br />
Andernfalls muss der Wasserstand<br />
gesenkt werden,<br />
sodass man ins Becken<br />
steigen kann, auch bei größeren<br />
Anlagen, wo Überbrückung<br />
mit Brettern unmöglich<br />
ist. Wollen im umgekehrten<br />
Fall Seerosen<br />
nicht recht wachsen und<br />
blühen, hilft manmit Nährstoffen<br />
nach. Normaler-<br />
weise entwickeln Seerosen,<br />
wenn sie durchschnittlich<br />
acht Blätter haben, ei-<br />
Der Porree und die Lauchminierfliege<br />
Lohnt der Anbau noch?<br />
„Das ist doch eine wirkliche<br />
Schweinerei und ziemliches Gematsche,<br />
außerdem riecht es<br />
übel“, so der Kommentar manch<br />
Gartenbesitzers bei der Ernte von<br />
Porree im Herbst. Er beschreibt<br />
genau, was Lauchminierfliegen<br />
dem Porree antun. Die Tiere leben<br />
so versteckt, dass sie meist bis zur<br />
Erntezeit nicht auffallen. Zwischen<br />
den Blättern sitzen ihre<br />
Larven und Puppen. Alles ist mehr<br />
oder weniger faulig und verdreckt.<br />
Steckbrief der Fliege: Größe 2,5<br />
bis 3,7 mm, Flügelspannweite 3,0<br />
bis 4,0 mm, Kopf orangegelb, Körper<br />
einheitlich grauschwarz, Ei<br />
länglich, 0,52 mm, glasigweiß,<br />
Larve bis 8mm, weiß, Tönnchenpuppe<br />
dunkelbraun-schwarz, 3,5<br />
ne Blüte. Stimmt dieser Rhythmus<br />
nicht, kann Nährstoffmangel vorliegen.<br />
Auch wenn mehr Blätter absterben<br />
als neue nachkommen, ist<br />
dies ein Zeichen dafür, dass nachgedüngt<br />
werden muss. Dazu nimmt<br />
man einen der üblichen mineralischen<br />
Blumendünger, verpackt ihn<br />
portionsweise in Lehmkugeln und<br />
deponiert diese in der Nähe der<br />
Rhizome. Langsam lösen sich die<br />
Lehmkugeln auf und geben die<br />
Nährstoffe frei. Allerkleinste Seerosen<br />
wachsen in Tonnen oder Kübeln,<br />
schmücken so Terrasse, Sitzplatz,<br />
sogar Balkon. Die Kleinste,<br />
Nymphaea ,Pygmaea Alba’, sieht<br />
aus wie eine Miniaturausgabe der<br />
Platz ist im kleinsten Becken, jedenfalls für Zwergseerosen, denen ein flacher Wasserstand von<br />
30 bis 40 cm genügt, um zu blühen. Foto: Ilse Jaehner<br />
bis 4mm. Entwicklungsdauer vom<br />
Ei bis zum fertigen Insekt vier<br />
Wochen, normalerweise zwei Generationen,<br />
im Frühjahr und im<br />
Herbst, eventuell nach kühlem<br />
Frühherbst und sehr warmem November<br />
auch dritte Generation.<br />
Befallen werden außer Porree<br />
Zwiebeln, Schnittlauch, Knoblauch.<br />
Nach Überwinterung der Puppen<br />
im Boden oder an bodennahen<br />
Pflanzenteilen schlüpfen die Fliegen<br />
je nach Witterung etwa Anfang<br />
April. Es folgt Reifefraß, indem<br />
die Tiere das Blattgewebe anstechen<br />
und Pflanzensaft auflecken.<br />
Solche Stellen bilden meist<br />
eine Reihe mit 10 bis 30 Einstichen<br />
in Form hell gefärbter, etwa<br />
0,5 mm großer Punkte und <strong>sind</strong><br />
ein Alarmzeichen, denn es folgt<br />
die Eiablage ins Gewebe der Porreeblätter,<br />
indenen dann auch die<br />
Larven minieren. Der Schaden ist<br />
zu dieser Zeit noch gering, doch<br />
kann sich Fäulnis einstellen, und<br />
mitunter leidet das Herz der<br />
Pflanzen. Bei früh gesetzten,<br />
ziemlich großen Porreepflanzen<br />
ist allerdings der Schaden bei<br />
Sommerporree bereits beträchtlich<br />
durch Larven und Tönnchenpuppen<br />
der ersten Generation in<br />
den Blättern.<br />
Es folgt eine Sommerpause. Im<br />
August/September legt die zweiten<br />
Fliegengeneration Eier. Die<br />
ausschlüpfenden Larven bohren<br />
sich ein und verpuppen sich etwas<br />
später. Wenn der Porree geerntet<br />
wird, finden sich in den Blättern<br />
wilden Seerose (Nympaea alba),<br />
hat jedoch nur 3 bis 4 cm große<br />
Blüten mit spitzeren Blumenblättern<br />
und 10 bis 20 cm große Blätter.<br />
Diese Seerose begnügt sich mit<br />
0,25 m² Wasserfläche und 10 bis<br />
20 cm Wasserstand. Als gute rote<br />
Sorte bewährtsich für 30 bis 40 cm<br />
Wasserstand ,James Brydon’ mit<br />
kugeligen, wohlriechenden<br />
Blüten und langer Blütezeit.<br />
Empfehlenswert ist ferner<br />
die karminrote ,Leydeckeri<br />
Fulgens’, früh blühend, für<br />
20 bis 30 cm Wasserstand.<br />
Kupferfarbige und gelbe<br />
Sorten <strong>sind</strong> insgesamt etwas<br />
empfindlicher als andersfarbige.<br />
Sie sollten immer gut<br />
warm stehen und <strong>sind</strong> durchweg<br />
Spätentwickler, beginnen<br />
spät zu blühen, hören allerdings<br />
auch spät auf, mitunter<br />
so spät, dass die Pflanzen<br />
nicht gut ausreifen.<br />
Vergleichsweise strapazierfähig<br />
ist ,Sioux’ mit erst<br />
gelben, dann kupferfarbenen<br />
Blüten und braun gefleckten<br />
Blättern. Vom Kauf von Seerosenpflanzen<br />
mit Fantasienamen<br />
wie ,Erster Kuss’<br />
oder ,Zartes Erröten’ ist ab-<br />
zuraten, weil es sich oft nicht<br />
um wirkliche Kompaktformen<br />
handelt. Ilse Jaehner<br />
zahlreiche Larven und Puppen.<br />
Die Blätter <strong>sind</strong> äußerst unappetitlich<br />
und faulen leicht. Es bleibt<br />
fast nichts an Ertrag. Mit der<br />
Überwinterung von Tönnchenpuppen<br />
schließt sich der Kreis.<br />
Es gibt keine zugelassenen Pflanzenschutzmittel<br />
zur Bekämpfung<br />
der Lauchminierfliege. Der Eiablage<br />
der ersten Generation entgeht<br />
Porree, wenn man erst nach<br />
Ende Mai pflanzt oder bei früherer<br />
Pflanzung von April bis Mai lückenlos<br />
deckende Kulturschutznetze<br />
auflegt. In der Sommerpause<br />
<strong>sind</strong> keine Netze nötig, aber<br />
wieder ab Ende August/September.KeineZwiebeln,<br />
keinen Knoblauch<br />
über Winter stehen lassen,<br />
Schnittlauch nicht in Nähe von<br />
Porree kultivieren. Ilse Jaehner