20.11.2012 Aufrufe

Gemeinde Journal Winter 2012 - Ev.-Luth. Kirchengemeinde Altona ...

Gemeinde Journal Winter 2012 - Ev.-Luth. Kirchengemeinde Altona ...

Gemeinde Journal Winter 2012 - Ev.-Luth. Kirchengemeinde Altona ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Das war´s –<br />

Pastor Brandi<br />

geht<br />

<strong>Gemeinde</strong><br />

JOURNAL<br />

<strong>Altona</strong>-Ost<br />

In diesem Heft:<br />

12 Editorial<br />

13 Das war´s. Pastor Brandi geht<br />

11 Ökumenische Nachbarschaft<br />

18 Warum brauchen wir Rituale?<br />

19 Beerdigung – Was hat sich verändert?<br />

12 Weihnachtsprogramm<br />

14 Gedanken auf dem Weg zum Grab<br />

16 Kinderbücher zu Sterben und Tod<br />

17 Reise nach Minsk<br />

20 Amtshandlungen<br />

21 Musik<br />

22 Buch über die Kirche der Stille<br />

23 Unsere Kirchen<br />

24 Adressen, Kontakte<br />

<strong>Winter</strong> <strong>2012</strong> Nr. 12<br />

www.gemeinde-altona-ost.de


Karin<br />

Zickendraht<br />

2 . G e m e i n d e j o u r n a l<br />

Editorial<br />

E D I T O R I A L<br />

Liebe Leserin und lieber Leser, offenbar beeinflussen<br />

die Jahreszeiten doch die Themenauswahl eines Heftes.<br />

Oder wie ist es zu erklären, dass uns für diese <strong>Winter</strong>-<br />

Ausgabe so viel zum Thema Tod und Vergänglichkeit<br />

eingefallen ist? Aber auch – „partir, c’est toujours mourir<br />

un peu“ („Abschied ist immer ein bisschen wie<br />

Sterben“) – ums Reisen und Abschiednehmen geht es,<br />

und im Umkehrschluss um das, was uns die Orientierung<br />

angesichts der Endlichkeit aller Dinge erleichtert.<br />

Um den Alltag zu bewältigen und Vertrautheit zu<br />

erleben, hat der Mensch Rituale entwickelt: Wir fragen,<br />

welchen „Nutzen“ sie heute noch haben und stellen<br />

Ihnen konkret einen Beruf vor, bei dem Rituale im<br />

Mittelpunkt stehen: Ein Bestatter erzählt, was die<br />

Trauernden sich wünschen und was sich verändert hat.<br />

Sprichwörtlich reich an Zeremonien und Bildern ist<br />

auch die katholische Kirche, deshalb passt es gut, dass<br />

unsere Nachbarn St. Theresien und St. Joseph auf diesen<br />

Seiten vorgestellt werden.<br />

Lesen Sie weiter, was eine Pastorin bei den Bestattungen<br />

auf dem Weg zum Grab empfindet und welche theologischen<br />

Gedanken sie und die Hinterbliebenen dabei<br />

vielleicht trösten. Auch mit Kindern kann und sollte man<br />

übers Sterben und ihre Ängste sprechen: Dabei helfen<br />

einige neuere Kinderbücher, die wir Ihnen vorstellen.<br />

Noch im August sahen vielleicht einige von Ihnen auf<br />

N3 das Filmporträt „Typisch! Mit Jesus in der Achterbahn:<br />

Der Seelsorger des Hamburger Doms“. Wie<br />

schnell sind doch manche Dinge überholt: Pastor Brandi<br />

bleibt zwar Dompastor, doch er wird zum Dezember<br />

unsere <strong>Gemeinde</strong> verlassen, um künftig Vikare in ihrer<br />

Ausbildung zu begleiten. In diesem Heft blickt er auf 14<br />

Jahre Pastorentätigkeit zurück.<br />

Aufgebrochen sind auch einige Kirchenvorständler:<br />

nach Minsk, um die jüdische Einrichtung Rachamim zu<br />

besuchen, für die wir oft sammeln. Der Chor von St. Johannis<br />

war in Triest, und der Friedenschor bereitet eine<br />

Brasilienreise vor. Sie sehen, es wird auch nach vorn<br />

geschaut, und es werden Pläne geschmiedet. Denn, wie<br />

Oskar Wilde meinte: Die Vergangenheit kann man stets<br />

auslöschen. Reue, Leugnen oder Vergessen können das<br />

bewerkstelligen. Aber die Zukunft ist unabwendbar.<br />

In diesem Sinne, machen Sie was draus! Kommen Sie<br />

fröhlich durch den <strong>Winter</strong>, und kommen Sie vorbei!<br />

Ihr Redaktionsteam und Ihre<br />

Karin Zickendraht


Friedrich Brandi:<br />

Das war’s<br />

A B S C H I E D<br />

Neun Jahre Friedenskirche <strong>Altona</strong>, fünf Jahre<br />

<strong>Gemeinde</strong> <strong>Altona</strong>-Ost. Eine ungeschriebene Regel der<br />

Pastorenschaft lautet: Nach zehn Jahren solltest Du<br />

weiterziehen. Vielleicht ist ein Pastor dann abgestumpft<br />

gegenüber den wahren Herausforderungen seiner<br />

<strong>Gemeinde</strong>, vielleicht aber hat die <strong>Gemeinde</strong> nach<br />

einem Dezennium den Pastor auch einfach satt und<br />

sehnt sich nach frischem Blut.<br />

Die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Altona</strong>-Ost ist all die Jahre aber so<br />

spannend und mit neuen Herausforderungen gespickt<br />

gewesen, dass ich nicht wechseln wollte. Als ich jedoch<br />

vom Predigerseminar und dem Kirchenamt gefragt wurde,<br />

ob ich Mentor für eine Vikarsgruppe werden möchte,<br />

habe ich nach ausführlicher Bedenkzeit schließlich zugesagt.<br />

Nicht weil ich die <strong>Gemeinde</strong> satt hätte – das<br />

Gegenteil ist eher der Fall –, sondern weil ich denke, jetzt<br />

am Ende des Berufslebens kann ich meine Erfahrungen<br />

und meine an jahrelanger Praxis gereiften theologischen<br />

Erkenntnisse an die nachwachsende Generation weitergeben.<br />

Also doch: Abschied aus meiner wirklich geliebten<br />

<strong>Gemeinde</strong>.<br />

Da die Kirche und der christliche Glaube in diesem<br />

verweltlichten Umfeld alles andere als selbstverständlich<br />

sind, hat es lange Zeit gedauert, bis ich als der Neue<br />

wahrgenommen wurde. Noch drei Jahre nach meinem<br />

Dienstantritt im Mai 1998 sprach man mich auf der<br />

Straße an: „Sie sind doch der Neue, oder?“ Wunderbare<br />

Menschen habe ich seitdem kennen und schätzen<br />

gelernt, Typen, Originale, gewöhnliche Menschen, nachdenkliche<br />

Zeitgenossen, aufmerksame Frauen und<br />

immer wieder neugierige Menschen, die an der kirchlichen<br />

Arbeit interessiert sind, auch wenn sie die Kirche<br />

nie von innen gesehen haben. Von manchen Männern<br />

und Frauen habe ich mir gewünscht, sie hätten den Weg<br />

auch einmal in die Kirche gefunden. Es gab also auch<br />

Enttäuschungen. Schließlich haben wir sowohl in der<br />

Friedenskirche als auch in der St. Johanniskirche<br />

Veranstaltungen angeboten, die nicht sonderlich gut<br />

besucht waren, aber im Michel oder einer anderen<br />

Hauptkirche vermutlich Hunderte herbeigelockt hätten.<br />

Als zum Beispiel die Bläser des NDR-Symphonieorchesters<br />

in der Friedenskirche spielten, waren gerade<br />

mal 60 Besucher da.<br />

Ganz wichtig waren mir die alten Menschen, von<br />

denen ich einige schon zur letzten Ruhe geleitet habe.<br />

Immer wieder habe ich darunter gelitten, sie nicht genug<br />

besucht zu haben, weil sich irgendwelche Verwaltungsarbeit<br />

in den Vordergrund gedrängt hatte. Die alten<br />

Menschen in unserem Seniorenkreis am Donnerstag<br />

habe ich regelrecht geliebt, was mancher Kollege nicht<br />

wirklich verstehen konnte. Ich bewundere, wie sie sich<br />

durch den Krieg und die Nachkriegszeit geschlagen, welche<br />

Arbeit in Familie und Beruf sie geleistet haben und<br />

wie sie sich den Alltag ihres letzten Lebensabschnitts<br />

schön und lebenswert gestalten.<br />

Fortsetzung Seite 6<br />

Pastor Friedrich<br />

Brandi blickt<br />

zurück auf seine<br />

Zeit in der<br />

Friedenskirche<br />

und in der<br />

<strong>Gemeinde</strong><br />

<strong>Altona</strong>-Ost<br />

G e m e i n d e A l t o n a – O s t · 3


Hermann-Dieter Schröder,<br />

<strong>Kirchengemeinde</strong>rat<br />

Irmgard Nauck,<br />

Kollegin<br />

4 . G e m e i n d e j o u r n a l<br />

Mirjam Köhler,<br />

Krippenspielautorin<br />

Karin Müller,<br />

zuständig fürs Kreative<br />

Nina Feltz,<br />

Mit-Joggerin<br />

Marina<br />

Mittw<br />

Abschied von F<br />

Lieber Friedrich, liebe <strong>Gemeinde</strong>,<br />

Ihr werdet bald voneinander Abschied nehmen müssen, da Du, lie<br />

auf Ihrem Weg ins PastorInnenamt zu begleiten. Das wird uns all<br />

außer-ordentlich bewegt und geprägt hast. Sollten wir einen Artike<br />

Blick auf Dich und die Spuren, die Du hinterlassen wirst. Und weil<br />

vertretend einige Menschen aus Deiner <strong>Gemeinde</strong>, Deinem Vierte<br />

Friedrich Brandi ist wie ...<br />

ein Dinge bewegender Denker, ein bewegt Denkender und einer, d<br />

um nicht in einem Satz zu würdigen – der Kick auf St. Pauli – ein je<br />

kennt, flink und geschmeidig – ein Faktotum erster Klasse, das sich<br />

bar sind – oh, hab ich vergessen – ein guter Kapitän: Er leitet dur<br />

Salz in der Suppe – ein VW: Er läuft und läuft und läuft... und jetzt<br />

ganz eigene Art, den Glauben elementar zu vermitteln und auch m<br />

Gast, ihm schmeckt einfach alles – man sich einen Pastor vorstellt<br />

das nie fehlen darf.<br />

und ein guter Pastor, weil ...<br />

er die Menschen da abholt, wo sie sind – er äußerst beziehungsfäh<br />

klug und ungewöhnlich und wirklichkeitsnah predigt und in seinen<br />

ist´s mir entfallen – er uns in unseren Sorgen und Nöten gut verste<br />

dem Bestehenden zufrieden gegeben hat; der Glaube ist für ihn im<br />

und Antworten sucht – er immer frommer wird und ein katholische<br />

betreibt und das tut wie Friedrich Brandi – er den Menschen ins H<br />

Situationen reagiert und sie löst – er nie stehen bleibt, sondern zum<br />

volle Predigten hält, die zum Nachdenken anregen – er so klar und<br />

nen Humor hat.<br />

Und was unbedingt noch gesagt werden muss, sind<br />

kritische und humorvolle Jahresrückblicke, anspruchsvolle Predi<br />

Chorabende, Musik und Lesungen, rauschende Geburtstagsfeie<br />

Otzenfeste, etwas andere Krippenspiele in der Vorweihnachtsze<br />

Stadtteilbelange wie zuletzt Stoppen der Moorburgtrasse ...<br />

Lieber Friedrich, wir werden Dich vermissen,<br />

Dich mit Deiner streitbaren und verbindenden Art, Deinen Humo<br />

Deine <strong>Gemeinde</strong><br />

Sandra Ciulla,<br />

Lieblingsitalienerin<br />

Uwe Rutkowski,<br />

Ex-Küster<br />

Alexander Höner,<br />

Ex-Vikar


Dühmke,<br />

ochsköchin<br />

riedrich Brandi<br />

ber Friedrich, entschieden hast, in Zukunft Vikarinnen und Vikare<br />

n nicht leicht fallen, weil Du diese <strong>Gemeinde</strong> und die Menschen<br />

l über Dich schreiben, dann wäre das nur ein sehr eingeschränkter<br />

wir wissen, wie sehr Du Zitate liebst, haben wir beschlossen, stelll,<br />

Deinem Kirchenkreis zu befragen. Los geht’s:<br />

er Bewegung und Denken liebt – Friedrich Brandi eben, und darder<br />

von uns – ein Wiesel, es gibt kaum einen Ort, wo man ihn nicht<br />

auch der ungeliebten Aufgaben annimmt, wenn sie nicht delegierch<br />

Sturm und Sonnenschein und behält dabei die Übersicht – das<br />

läuft er uns weg – ein Sonnenstrahl – niemand sonst! Er hat eine<br />

it nichtkirchlichen Leuten ins Gespräch zu bringen – ein perfekter<br />

; er ist Sankt-Pauli-Pastor mit Leib und Seele – das Salz im Essen,<br />

ig, fromm, ein guter Redner und ein lockerer Unterhalter ist – er<br />

Arbeiten nah bei den Menschen ist – grad hatte ich´s noch, jetzt<br />

hen kann – er sich nie innerlich zur Ruhe gesetzt und sich nie mit<br />

mer eine Herausforderung geblieben, für die er immer neue Wege<br />

s Halbblut ist – weil er immer ein offenes Ohr hatte – er Theologie<br />

erz schaut und mit Einfühlungsvermögen in allen nur denkbaren<br />

gedanklichen Mitlaufen auffordert – er immer wieder anspruchsleicht<br />

verständlich predigt – er nie gestört hat – er einen so trocke-<br />

gten, geistreiche Getränke im Anschluss an KV-Sitzungen oder<br />

rn in der Kirche, gemeinsames Aufräumen im Anschluss an<br />

it mit viel Improvisation mangels Textkenntnis, Einmischung in<br />

r und Deinen besonderen Blick auf uns –<br />

Giselinde Höppner,<br />

Chefin der Räume<br />

Gerd Sokoll,<br />

Küster<br />

Ulrich Hentschel,<br />

Ex-Kollege<br />

Propst Horst Gorski,<br />

Chef<br />

Karin Müller und Mirjam Köhler<br />

Fernando Swiech,<br />

musikalischer Lehrmeister<br />

Crazy Horst,<br />

After-Show-Ansprechpartner<br />

Heinz Krieg,<br />

Stammgast<br />

Balthasar,<br />

Lieblingskönig<br />

G e m e i n d e A l t o n a – O s t · 5


6 . G e m e i n d e j o u r n a l<br />

A B S C H I E D<br />

Ich habe die konstruktive und lebendige Arbeit des Kirchenvorstands<br />

der alten und neuen <strong>Gemeinde</strong> sehr<br />

geschätzt und bin immer noch dankbar für die ebenso<br />

kritische wie solidarische Begleitung meiner Arbeit, gerade<br />

dann, wenn ich einmal ungewohnte Wege eingeschlagen<br />

habe. Fast immer waren Argumente wichtiger als<br />

ideologische Grabenkämpfe oder das Beharren auf<br />

Positionen. Der Ruf unserer <strong>Kirchengemeinde</strong> mit dem<br />

innovativen Profil von Stadtteilkirche (Friedens),<br />

Kulturkirche (St. Johannis) und der Kirche der Stille<br />

(Christophorus) hat Kollegen aus ganz Deutschland<br />

angelockt und fasziniert. Und ich habe gerne und auch<br />

stolz von dieser <strong>Gemeinde</strong> erzählt, von unserem alternativen<br />

Krippenspiel, nach dem ich heute noch gefragt werde,<br />

von Diskussionsveranstaltungen zur drohenden<br />

Schließung des Schwimmbads an der Budapester Straße<br />

oder zur geplanten Fernwärmetrasse durch den Grünzug,<br />

von einer Versammlung der <strong>Kirchengemeinde</strong> mit der<br />

PDS nach den Übergriffen der Polizei bei der Demonstration<br />

gegen die Vertreibung des Bauwagenplatzes<br />

Bambule im Karoviertel, von Text & Musik, von dem<br />

Chor und dem Kammerorchester St. Pauli, von großartigen<br />

Oratorienkonzerten und Musiknächten, von manchen<br />

Gottesdiensten, die hin und wieder ganz anders<br />

waren als landauf-landab, von einer Spontantaufe mitten<br />

in der Nacht, von Kirchenasylen, die manche Familien<br />

vor Verfolgung und Folter in ihren Herkunftsländern<br />

bewahrt haben...<br />

In diesen 14 Jahren hat sich Stadtteil rasant gewandelt,<br />

die Vertreibung Einkommensschwacher ist nicht mehr<br />

wirklich aufzuhalten, und dennoch gibt es wohl kaum<br />

eine andere <strong>Gemeinde</strong>, die ich Kollegen und Kolleginnen<br />

so ans Herz legen werde wie diese. Schließlich gibt es in<br />

<strong>Altona</strong> und auf St. Pauli immer noch viel zu entdecken<br />

und zu gestalten – vor allem, wie sich die evangelischlutherische<br />

Kirche in einem weitgehend säkularisierten<br />

Umfeld behaupten und wie sie lebendig bleiben kann.<br />

Einige Pläne hatte ich noch, doch nun ziehe ich weiter –<br />

so schwer es mir fällt.<br />

Friedrich Brandi


A U S D E R N A C H B A R S C H A F T<br />

Ökumenische<br />

Nachbarschaft<br />

Unserer ehemaligen Bischöfin, Maria Jepsen, verdanke<br />

ich die schöne Bemerkung, dass sich die beiden großen<br />

christlichen Kirchen in dem Augenblick gespalten<br />

haben, als die römisch-katholische Kirche 1517 ihren<br />

eigenen Weg gegangen ist.<br />

In der Tat, es wird immer so getan, als wäre die protestantische<br />

Kirche erst mit Martin <strong>Luth</strong>er entstanden.<br />

Dabei haben die katholischen wie die evangelischen<br />

Kirchen dieselbe Geschichte und eine gemeinsame<br />

Tradition, die Martin <strong>Luth</strong>er und die Schweizer<br />

Reformatoren Ulrich Zwingli und Johannes Calvin ja nur<br />

reformieren wollten. Nicht zu vergessen ist, dass im Jahr<br />

1054 Christen im Osten bestimmte Erneuerungen der<br />

Römischen Kirche schon nicht mitmachen wollten und<br />

sich abgespalten haben. So ist die „orthodoxe Kirche“<br />

entstanden.<br />

Die Gemeinsamkeiten der Christen sind also viel größer,<br />

als viele Menschen denken, und so ist es sehr schön,<br />

dass mit dem Priester Karl Schultz neuer Wind in unseren<br />

Stadtteil gefahren ist. Obwohl er schon fast zwei Jahre die<br />

Geschicke in St. Joseph in der Großen Freiheit und St.<br />

Theresien am Dohrnweg (beide <strong>Gemeinde</strong>n sind wie<br />

unsere fusioniert), hatten wir erst jetzt die Gelegenheit,<br />

diesen sehr lebendigen und engagierten Pfarrer kennen<br />

zu lernen. Wir planen, in Zukunft Pfingsten gemeinsam<br />

zu feiern und auch bei anderen Ereignissen zusammen<br />

Gottesdienste zu gestalten. Unsere Diakonin Anna<br />

Lüdemann wird mit der katholischen Jugendmitarbeiterin<br />

überlegen, wie die Jugendlichen zusammen finden<br />

können – vielleicht über Freizeiten und Reisen nach<br />

Taizé.<br />

Für die Katholiken ist Fronleichnam ein Fest des<br />

öffentlichen Bekenntnisses zu Jesus Christus. In allen<br />

katholischen Regionen Deutschlands ist dieses Fest im<br />

Sommer verbunden mit einem großen Umzug durch die<br />

<strong>Gemeinde</strong>. Im protestantischen Hamburg spielt diese<br />

Prozession keine all zu große Rolle, und so war es umso<br />

schöner, dass der Umzug unserer katholischen Nachbarn<br />

von St. Joseph nach St. Theresien in diesem Jahr über den<br />

Brunnenhof führte. Gemeinsam haben Katholiken und<br />

Protestanten vor der Kirche eine Andacht mit etwa 400<br />

Christen gefeiert. Der Wind blies an diesem Tag aller-<br />

Fortsetzung nächste Seite<br />

Fronleichnam:<br />

Auf dem Weg<br />

von St. Joseph<br />

(Große Freiheit)<br />

nach<br />

St. Theresien<br />

(Dohrnweg/<br />

Paulsenplatz)<br />

machte die<br />

katholische<br />

<strong>Gemeinde</strong> Halt<br />

an der<br />

Friedenskirche.<br />

Ganz rechts:<br />

Pfarrer Karl<br />

Schultz<br />

G e m e i n d e A l t o n a – O s t · 7


Taufe am<br />

Brunnenhof<br />

8 . G e m e i n d e j o u r n a l<br />

T H E M A : T O D U N D T R A U E R<br />

dings so heftig, dass der liebevoll gestaltete Altar ständig<br />

durcheinander gewirbelt und die Blumenvasen umgestoßen<br />

wurden. Für mich war das ein Zeichen, dass<br />

Trennendes von himmlischen Kräften weggefegt wurde,<br />

damit neue lebendige Nachbarschaft entstehen kann. Wir<br />

freuen uns darauf.<br />

Wer sich über unsere katholischen Nachbarn informieren<br />

möchte, dem sei diese Internetseite empfohlen:<br />

www.st-joseph-altona.de<br />

Friedrich Brandi<br />

Warum brauchen wir<br />

Rituale?<br />

Jeder kennt das: Wenn der erste Kaffee am Morgen<br />

nicht im Bademantel getrunken wird, ist für viele Menschen<br />

der ganze Tag im Eimer. Oder: Man hat einen<br />

Kugelschreiber, der den Schreibtisch niemals verlassen<br />

darf. Oder: Wenn das Kind ins Bett geht, dann nur mit<br />

dem einen Teddy, dessen Pelz an der einen Stelle schon<br />

ganz abgegriffen ist.<br />

Ohne feste und vertraute Abläufe, ohne bestimmte<br />

Gewohnheiten und ohne vertraute Handlungen verliert<br />

der Alltag seine Struktur und seinen Rhythmus. Die<br />

Rituale des Alltags vermitteln Halt und Orientierung,<br />

vor allem dann, wenn es Krisen zu bewältigen gibt oder<br />

die eigene Lebenswelt aus den Fugen gerät. Ein Kind<br />

geht nicht gerne ins Bett, weil es den Tag nur ungern<br />

zurücklässt und die Dunkelheit des Zimmers oder sogar<br />

das eigene Nichtsein des Schlafes fürchtet. Es braucht<br />

ein Ritual, das ihm die Sicherheit gibt: „Gestern Abend<br />

bin ich mit dem Teddy eingeschlafen und heute mit ihm<br />

aufgewacht und all die Tage davor war es genau so.“ Das<br />

Kind kann beruhigt einschlafen, weil es sich im abendlichen<br />

Ritual aufgehoben und geborgen fühlt.<br />

Im Anschluss an eine Trauerfeier meinte jemand:<br />

„Wie beruhigend es doch ist, diese alten Texte zu haben.<br />

Ich verstehe sie zwar nicht immer alle, aber sie geben mir<br />

Halt und Schutz und bewahren mich davor, in Trauer zu<br />

zerfließen.“ Wir modernen Menschen meinen ja immer,<br />

wir müssten alles, was um uns herum geschieht, verstehen.<br />

Rituale sind selten zu verstehen, sie haben sich<br />

irgendwie entwickelt und helfen uns, mit Krisen umzugehen.<br />

Für viele Menschen ist das auch der Sinn des sonntäglichen<br />

Gottesdienstes: Der immer gleiche Ablauf<br />

eines Gottesdienstes schafft Vertrauen und ein Gefühl<br />

von Geborgenheit. Selbst wenn nicht alles, was da gesagt<br />

und zelebriert wird, dem Verstand eines aufgeklärten


T H E M A : T O D U N D T R A U E R<br />

Menschen standhält, so verleiht die stetige Wiederholung<br />

ein Gefühl von Vertrautheit und Heimat. In meinen<br />

ersten Amtsjahren meinte ein ganz treuer Gottesdienstbesucher,<br />

er komme eigentlich nur zum Gottesdienst,<br />

weil ihm diese klare Form helfe, mit den sehr<br />

unterschiedlichen und herausfordernden Ansprüchen<br />

seines Berufsalltags fertig zu werden. Die Predigt sei ihm<br />

dabei gar nicht so wichtig. Auf die Lieder, den Wechselgesang<br />

und die Gebete – darauf komme es ihm an.<br />

Viele Menschen der Neuzeit können mit einem<br />

Gottesdienst nicht viel anfangen, und sie begründen das<br />

meistens damit, dass ihnen die Rituale fremd sind. Das<br />

kann ich durchaus nachvollziehen, weil es mir früher<br />

(sogar noch im Studium) auch nicht anders gegangen ist.<br />

Doch inzwischen weiß ich, wie sehr mich gerade die<br />

Texte und Rituale (wie zum Beispiel das Abendmahl),<br />

die sich meinem Verstand verschließen, anrühren und<br />

stärken. Rituale leben zum großen Teil von der<br />

Wiederholung, deswegen fühlen sie sich bei der<br />

Erstbegegnung auch eher fremd an.<br />

Rituale erleichtern den Umgang mit komplexen<br />

Weltverhältnissen. Wenn mir mein Leben zu viel wird<br />

und ich nicht mehr ein und aus weiß, dann weiß ich mich<br />

wenigstens in dem immer wiederkehrenden Ritual<br />

geborgen. Ich brauche einen Ort, der mir Vertrautheit<br />

vermittelt – allein dadurch, dass ich mich auf bekannte<br />

und vertraute Abläufe verlassen kann. Der Philosoph<br />

Christoph Türcke bezeichnet Rituale als Wiederholungsstrukturen<br />

und spricht von „geronnener, sedimentierter<br />

Wiederholung“ die dem Menschen hilft, komplexe<br />

Weltverhältnisse zu bewältigen. Oder, mit den Worten<br />

meiner Tochter gesagt (und dazu muss man sich eine seliges<br />

Lächeln denken): „Ich liebe Rituale!“<br />

Friedrich Brandi<br />

Beerdigung – was hat<br />

sich verändert?<br />

In der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Altona</strong>-Ost werden immer weniger<br />

Menschen evangelisch beerdigt, begleitet von einem<br />

Pastor oder einer Pastorin – im Jahr 2009 waren es<br />

35 Beerdigungen, in den Jahren 2010 und 2011 je 26.<br />

Ist das ein allgemeiner Trend? Und wie hat sich<br />

eigentlich die Beerdigungskultur insgesamt bei uns verändert?<br />

Ein Experte für diese Frage ist der Bestatter<br />

Frank Kuhlmann, der für das <strong>Gemeinde</strong>journal von seiner<br />

Arbeit erzählt hat. Übrigens: Unser Alltagswort<br />

„Beerdigung“, das nicht zwischen Trauerfeier, Beerdigung<br />

oder Urnenbeisetzung unterscheidet, wird beim<br />

Gespräch mit dem Mann vom Fach zur etwas förmlichen<br />

„Bestattung“.<br />

„Otto Kuhlmann Bestattungen seit 1911“ ist eins der<br />

fünf Bestattungsunternehmen, mit dem die Pastorinnen<br />

und Pastoren unserer <strong>Gemeinde</strong> am meisten zu tun<br />

haben. Außer Kuhlmann sind es Trostwerk in der<br />

Weidenallee, GBI St. Pauli in der Paul-Roosen-Straße,<br />

J. Schüler Bestattungswesen in der Max-Brauer-Allee<br />

Fortsetzung nächste Seite<br />

G e m e i n d e A l t o n a – O s t · 9


Der Bestatter<br />

Frank<br />

Kuhlmann sieht<br />

im Abschied eine<br />

besondere<br />

Begegnung mit<br />

dem gelebten<br />

Leben<br />

10 . G e m e i n d e j o u r n a l<br />

T H E M A : T O D U N D T R A U E R<br />

und Beerdigungsinstitut Seemann & Söhne in<br />

Blankenese. Diese Unternehmen wissen, wie sich unsere<br />

Bestattungskultur verändert – denn ihr Erfolg basiert<br />

darauf, dass sie auf diese Veränderungen reagieren.<br />

Mit dem Wandel der Gesellschaft verändern sich auch<br />

Rituale, so Frank Kuhlmann. Er sieht verschiedene<br />

Trends, zum Beispiel: Pastoren oder Pastorinnen werden<br />

seltener angefragt als andere Trauerredner. Trauerfeiern<br />

insgesamt nehmen ab. Sie werden sehr selten in der<br />

Kirche abgehalten, eher in der Friedhofskapelle oder in<br />

den Räumen des Bestattungsunternehmens. Anders als<br />

in Blankenese gibt es auf <strong>Altona</strong>er Friedhöfen keine<br />

Abschiedsräume mehr, wo man die Toten noch einmal<br />

sehen kann; diese gibt es in den Räumen des Bestatters.<br />

Dass der Tod in der Gesellschaft an den Rand geschoben<br />

werde, könne man heute nicht mehr sagen – hier hat<br />

die Hospizbewegung viel verändert. „Der Tod wird wieder<br />

zugelassen. Viele nehmen ihn bewusster an und<br />

begleiten den Sterbenden. Menschen lernen wieder, mit<br />

dem Tod neu umzugehen.“ Die Leute nehmen auch wieder<br />

mehr am offenen Grab Abschied. Bestattungswünsche<br />

zeigen, so Kuhlmann, eine „sehr starke<br />

Individualisierung hin zu den Lebensgewohnheiten und<br />

Überzeugungen der Menschen“ – so wie sie gelebt<br />

haben, wollen sie auch bestattet werden. Die Menschen<br />

wünschen mehr Kerzen, mehr Blumen, individuellere<br />

Ansprachen. Weniger gottesdienstlichen Ablauf. Sie<br />

fürchten feste, hohle Traditionen.<br />

Jedoch, Menschen brauchen Traditionen und Rituale,<br />

davon ist er überzeugt. Dazu gehört für ihn, dass Gott<br />

als eine höhere Instanz eine Rolle spielen und Trost<br />

geben kann. Er wünscht sich, dass Pastor oder Pastorin<br />

eine Beerdigung als Chance erkennen, Menschen wieder<br />

neu für die Kirche zu gewinnen. Denn eigentlich stecke<br />

in jedem Menschen ein Glaube, man müsse ihm nur auf<br />

die Spur kommen. „Schließlich gehen die Leute ja im<br />

Urlaub auch in jede Kirche und zünden eine Kerze an.“


T H E M A : T O D U N D T R A U E R<br />

„Eine Bestattung heute soll ein Stückweit ein Abdruck,<br />

eine Charakterisierung der Menschen sein: So war sie, so<br />

war er.“ Sie soll aus dem Alltag herausreißen. „Ich lasse<br />

eine Weile die Welt hinter mir, komme in eine Welt des<br />

Abschieds. Das ist eine neue und besondere Begegnung<br />

mit einem gelebten Leben. Es ist nicht nur Trauer und<br />

Weinen.“ Leute, die sagen, „das muss ich mir nicht<br />

antun“, beraubten sich etwas. Bestatten tue man auch für<br />

sich selbst. „Die Ehrung eines Lebens über das Leben<br />

hinaus bezieht das eigene Leben immer mit ein.“<br />

Sein Unternehmen steht offen und tolerant allen<br />

Konfessionen und Atheisten gegenüber; er selbst sei<br />

„überzeugter Christ“ und auch sein Team sei eher kirchennah.<br />

„Wenn jemand noch in der Kirche ist und<br />

möchte einen Trauerredner, frage ich, warum nicht einen<br />

Pastor oder eine Pastorin? Geben Sie der Kirche mal<br />

wieder eine Chance!“<br />

Zurück zu den Zahlen: In ganz Hamburg gab es im<br />

Jahr 2011 etwa 60 Prozent Feuerbestattungen, in absoluten<br />

Zahlen rund 12.000 Urnenbestattungen, davon 4.000<br />

anonym; gegenüber 5.000 Beerdigungen im Sarg. Die<br />

Seebestattung liegt bei etwa einem Prozent. Auf den<br />

Wunsch, unter Bäumen zu liegen, hat man auch reagiert:<br />

Friedhöfe bieten Baumbestattungen auf Friedhöfen an.<br />

Bis vor kurzem nahm die Zahl der anonymen Bestattungen<br />

zu; das beginnt sich zu verändern, weil die Friedhöfe<br />

Alternativen geschaffen haben, zum Beispiel Gräber, die<br />

nicht gepflegt werden mussen und trotzdem einen<br />

Namen haben. Frank Kuhlmann findet den Namen wichtig.<br />

Er sagt: „Macht es nicht anonym! Die kleine Ehrung<br />

ist wichtig. Menschen müssen im Tod doch nicht namenlos<br />

sein.“<br />

Frank Kuhlmann ist in vierter Generation Bestatter.<br />

Er ist amtierender Obermeister der Bestatter-Innung<br />

und stellvertretender Vorsitzender im Bestatterverband<br />

Hamburg – zwei seiner vielen Funktionen und<br />

Mitgliedschaften im Friedhofs- und Bestattungswesen<br />

Hamburgs.<br />

Monika Rulfs<br />

Etwa 40<br />

Prozent<br />

der Toten<br />

werden im Sarg<br />

beerdigt<br />

G e m e i n d e A l t o n a – O s t · 11


12 . G e m e i n d e j o u r n a l<br />

W E I H N A C H T E N<br />

Weihnachten für Kinder<br />

Dienstag 4. Dezember<br />

16 bis Uhr Friedenskirche<br />

Kunterbunte Weihnachtsbäckerei für Kinder<br />

Anmeldung bei Anna Lüdemann: 439 12 83<br />

Donnerstag 18. Dezember<br />

16 bis 18 Uhr Friedenskirche<br />

Weihnachtswerkstatt – Licht und Farbe in die dunkle<br />

Nacht bringen. Ein kreativer Nachmittag für<br />

Kinder. Anmeldung bei Anna Lüdemann: 439 12 83<br />

Musikalisches<br />

Samstag 1. Dezember<br />

19.30 Uhr Friedenskirche<br />

Adventskonzert. Chor der Friedenskirche und<br />

Kammerorchester St. Pauli, Leitung Fernando G.<br />

Swiech, Einlass 18.30 Uhr, Eintritt frei, Spende<br />

erbeten<br />

Sonntag 9. Dezember<br />

18 Uhr St. Johannis - Kulturkirche<br />

Adventskonzert, Lesungen und Weihnachtsbuffet<br />

Chor St. Johannis <strong>Altona</strong>, Giuseppe Verdi Chor,<br />

Blechbläserensemble, Ensemble Occident, Leitung<br />

Mike Steurenthaler, Eintritt 17 Euro (erm. 12 Euro)<br />

Samstag 15. Dezember<br />

18 Uhr Friedenskirche<br />

Ensemble Vocal, Leitung Cornelius Trantow<br />

Spende erbeten für die Orgel der Friedenskirche<br />

Sonntag 16. Dezember<br />

15 Uhr Friedenskirche<br />

Adventslieder zum Mitsingen mit dem Chor der<br />

Friedenskirche, Leitung Fernando Swiech, und<br />

dem Kinderchor alTönchen, Leitung Lisa Täschner<br />

Sonntag 23. Dezember<br />

12 Uhr St. Johanniskirche<br />

Friedenskonzert. Das Erste Improvisierende<br />

Streichorchester und Gäste<br />

Spende für das Wohnschiffprojekt <strong>Altona</strong><br />

Heiligabend<br />

24. Dezember<br />

17 Uhr Friedenskirche, Pastorin Annette Reimers-<br />

Avenarius<br />

23 Uhr Friedenskirche, Pastor Burkhard Müller,<br />

Chor der Friedenskirche und Gäste, Leitung<br />

Fernando Swiech<br />

24. Dezember<br />

15 Uhr und 17 Uhr St. Johanniskirche<br />

Krippenspielgottesdienst, Pastorin Vanessa von der<br />

Lieth und Diakonin Anna Lüdemann


W E I H N A C H T E N<br />

24. Dezember<br />

23 Uhr St. Johanniskirche<br />

Pastorin Vanessa von der Lieth, Chor St. Johannis<br />

<strong>Altona</strong>, Leitung Mike Steurenthaler<br />

24. Dezember<br />

16 Uhr und 18 Uhr Kirche der Stille<br />

Pastorin Irmgard Nauck<br />

Chor <strong>Altona</strong>, Leitung Ute Weitkämper<br />

24. Dezember<br />

Heilig Abend in unseren Heimen<br />

14 Uhr Gottesdienst in „Pflegen und Wohnen“<br />

Pastorin Annette Reimers-Avenarius<br />

15 Uhr Gottesdienst im „Stadtdomizil“<br />

Pastorin Annette Reimers-Avenarius<br />

1. Weihnachtstag<br />

25. Dezember<br />

10 Uhr Friedenskirche<br />

Pastorin Ute Meißner<br />

2. Weihnachtstag<br />

26. Dezember<br />

12 Uhr St. Johanniskirche<br />

Pastor Burkhard Müller<br />

Die zwölf heiligen<br />

Nächte<br />

Die zwölf heiligen Nächte in der Kirche der Stille<br />

26. Dezember bis 6. Januar<br />

jeweils 18 bis 18.45 Uhr<br />

„Gerade, dass Weihnachten auch in mir geschieht,<br />

darin liegt ja alles.“ (Meister Eckhart)<br />

Ein biblisches Wort hören, singen und in Stille sitzen.<br />

Am 1. Januar Segnungsgottesdienst<br />

Pastorin Irmgard Nauck und Team<br />

Sonntag 30. Dezember<br />

10 Uhr Friedenskirche<br />

Propst i.R. Fritz Herberger<br />

Silvester 31. Dezember<br />

17 Uhr Friedenskirche<br />

Propst i.R. Fritz Herberger<br />

Neujahr 1. Januar<br />

18 Uhr Kirche der Stille<br />

Segnungsgottesdienst<br />

Pastorin Irmgard Nauck<br />

G e m e i n d e A l t o n a – O s t · 13


Allee im<br />

Wohlerspark,<br />

dem ehemaligen<br />

Friedhof<br />

Norderreihe<br />

14 . G e m e i n d e j o u r n a l<br />

T H E M A : T O D U N D T R A U E R<br />

Gedanken auf dem Weg zum Grab<br />

Und dann?<br />

Die Glocken läuten, die Tür zum Friedhof öffnet sich<br />

und der Sarg wird herausgetragen. Der letzte Gang zum<br />

Grab. Wie viele Male bin ich so hinter einem Sarg hergegangen.<br />

Ich kann mich nicht daran gewöhnen: Ein<br />

Leben ist zu Ende. Unwiederbringlich! In meinem<br />

Rücken meine ich die Menschen zu spüren, wie sie der<br />

Schmerz zerreißt, wie die Traurigkeit sie überwältigt.<br />

Und wir gehen. Manchmal bin ich froh, wenn der Weg<br />

zum Grab länger dauert. Das Gehen selber beruhigt das<br />

Herz. Die uralten Friedhofsbäume stehen treu da und<br />

haben schon so viel gesehen, das gleichmäßige Schrittmaß<br />

der Trauernden fügt sie zu einer Art Prozession<br />

zusammen, einige begreifen erst bei diesem letzten<br />

Gang, wie viele Menschen auch noch da sind.<br />

Am Grab. Wir sind da. Alles steht still. Die Sargträger<br />

lassen den Sarg in die Grube, immer tiefer, bis er nicht<br />

mehr zu sehen ist, sprechen dies „Danke“, was mir<br />

immer wieder seltsam unpassend vorkommt, und wenden<br />

sich zur Seite. Ich trete vor das Grab. Nach Jahren<br />

noch immer mit Herzklopfen. Ich schaue hinunter in die<br />

Tiefe, stehe wie an einer Grenze, an der der Tod mir entgegen<br />

kommt. Es fühlt sich an, als schaute ich dem Tod<br />

und der Endgültigkeit dieses Lebens direkt ins Angesicht.<br />

Wie da jetzt Worte finden? Wo doch das Ende sich<br />

so endgültig anfühlt, und ich auch nicht mehr begreife<br />

als die schwarzgekleideten Menschen um mich herum<br />

und ich mich genauso stumm fühle wie sie. Was bleibt<br />

mir? Mich ehrfürchtig vor dem Leben und demütig vor<br />

dem Tod zu verbeugen. Ich bin dankbar, dass ich mich<br />

am Ritual festhalten kann, konkret an der kleinen<br />

Schaufel, mit der ich kraftvoll Erde auf den Sarg werfe,<br />

und dabei laut sage, beinahe rufe: „Erde zu Erde, Asche<br />

zu Asche, Staub zu Staub!“ Aus dem Geräusch der aufprallenden<br />

Erde keimt ein wenig Trost auf, jedenfalls für<br />

mich: Ist das Ende am Ende ein Zurückkehren – in<br />

Mutter Erde, dorthin, wo alles hergekommen ist? Ich<br />

höre diese eine Stelle aus dem Brahms-Requiem: „Denn<br />

alles Fleisch, es ist wie Gras, und alle Herrlichkeit des<br />

Menschen wie des Grases Blumen. Das Gras ist verdor-


T H E M A : T O D U N D T R A U E R<br />

ret und die Blume abgefallen.“ (1. Petrus 1, 24) Der<br />

Abschied liegt eingebettet im Kreislauf der Natur, denke<br />

ich und beuge mich wieder zum Sarg hinunter und bitte<br />

Gott in der Stille, dieses Menschenleben aufzunehmen –<br />

in seine Hände, in ein Haus mit vielen Wohnungen, in<br />

eine Welt, in der es keinen Schmerz und keine Tränen<br />

mehr geben soll – in die große Ruhe. Ich wende mich um<br />

zur Trauergemeinde. Mit diesem Umwenden, diesem<br />

Blick vom Grab zu den Lebenden, wendet sich auch<br />

etwas in mir. Was? Das ist kaum zu sagen. Es knüpft an<br />

Marias Erfahrung am Ostermorgen an, wie sie weinend<br />

ins leere Grab schaut und verzweifelt ihren toten Meister<br />

sucht, sich schließlich umwendet und dem Lebendigen<br />

begegnet. (Johannes 20, 11 – 18).<br />

Ich scheue mich, am Grab von Auferstehung zu sprechen.<br />

Lieber bekenne ich mich: „Ich glaube an den Gott<br />

des Lebens. Er schenkt und er ermöglicht Leben, wo wir<br />

an Grenzen stoßen.“ Ich lade ein zum gemeinsamen<br />

Vater unser und gebe mit ausgebreiteten Armen den<br />

uralten Segen weiter: „Gott segne und behüte dich. Gott<br />

lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig.<br />

Gott erhebe sein Angesicht auf dich und schenke dir<br />

Frieden.“ (4. Mose 6, 24 – 26) In diesen Worten liegt so<br />

viel Trost – für uns Lebende und auch für unsere Toten.<br />

Irmgard Nauck<br />

Gibt es ein Leben<br />

nach der Geburt?<br />

Ein ungeborenes Zwillingspärchen unterhält sich im<br />

Bauch seiner Mutter. „Sag mal, glaubst du eigentlich an<br />

ein Leben nach der Geburt?“, fragt der eine Zwilling.<br />

„Ja, auf jeden Fall! Hier drinnen wachsen wir und werden<br />

stark für das, was draußen kommen wird“, antwortet<br />

der andere Zwilling. „Ich glaube, das ist Blödsinn!“, sagt<br />

der erste. „Es kann kein Leben nach der Geburt geben<br />

– wie sollte das denn bitteschön aussehen?“– „So ganz<br />

genau weiß ich das auch nicht. Aber es wird sicher viel<br />

heller als hier sein. Und vielleicht werden wir herumlaufen<br />

und mit dem Mund essen.“ – „So einen Unsinn habe<br />

ich ja noch nie gehört! Mit dem Mund essen, was für<br />

eine verrückte Idee. Es gibt doch die Nabelschnur, die<br />

uns ernährt. Und wie willst du herumlaufen? Dafür ist<br />

die Nabelschnur viel zu kurz.“ – „Doch, es geht ganz<br />

bestimmt. Es wird eben alles nur ein bisschen anders.“ –<br />

„Du spinnst! Es ist noch nie einer zurückgekommen von<br />

‘nach der Geburt’. Mit der Geburt ist das Leben zu<br />

Ende. Punktum.“ – „Ich gebe ja zu, dass keiner weiß, wie<br />

das Leben nach der Geburt aussehen wird. Aber ich<br />

weiß, dass wir dann unsere Mutter sehen werden und sie<br />

wird für uns sorgen.“ – „Mutter??? Du glaubst doch<br />

wohl nicht an eine Mutter? Wo ist sie denn bitte?“ – „Na<br />

hier – überall um uns herum. Wir leben in ihr und durch<br />

sie. Ohne sie können wir gar nicht sein!“ – „Quatsch!<br />

Von einer Mutter habe ich noch nie etwas bemerkt, also<br />

gibt es sie auch nicht.“ – „Doch, manchmal, wenn wir<br />

ganz still sind, kannst du sie singen hören. Oder spüren,<br />

wenn sie unsere Welt streichelt…“<br />

Nach Henri Nouwen, Priester, Psychologe<br />

und geistlicher Schriftsteller aus den Niederlanden<br />

Engel auf dem<br />

Friedhof<br />

G e m e i n d e A l t o n a – O s t · 15


Pastorin<br />

Vanessa von der<br />

Lieth stellt zwei<br />

Kinderbücher<br />

vor, die über den<br />

Tod sprechen<br />

16 . G e m e i n d e j o u r n a l<br />

T H E M A : T O D U N D T R A U E R<br />

Kinderbücher zu<br />

Sterben und Tod<br />

„Wenn Gott stirbt, kann Opa dann Gott werden?“,<br />

fragte mich mein Patenkind einige Zeit nach dem Tod<br />

seines Großvaters. Es ist nicht leicht, sich mit Kinderfragen<br />

nach dem Tod auseinander zu setzen: Treffe ich<br />

Oma im Himmel? Warum kommt der Sarg in die Erde?<br />

Tut Sterben weh?<br />

Selten hört man Erwachsene so viel stottern und ausweichen<br />

wie bei diesen Fragen. Wir tun uns schwer<br />

damit, weil es ein Bereich ist, in dem wir nicht auf alles<br />

eine Antwort haben, nicht eben alles erklären oder notfalls<br />

googeln können. Wir können uns diesem Thema nur<br />

nähern. Dazu ist die Sprache der Bilder besonders gut<br />

geeignet. Schon in der Bibel gibt es solche Bilder: Der<br />

Himmel ist wie eine große, fröhliche Feier. Der Himmel<br />

ist wie eine prächtige Stadt voller Farben und Licht.<br />

Auch in der heutigen Zeit versuchen Menschen, sich<br />

dem Thema Tod mit Bildern, mit Bilderbüchern zu<br />

nähern.<br />

Aus der Masse der angebotenen Bücher möchte ich<br />

zwei vorstellen, die mir in besonderer Weise geeignet<br />

scheinen, um mit Kindern im Grundschulalter über den<br />

Tod zu sprechen. Da wäre zum einen „Hat Opa einen<br />

Anzug an?“ von Amelie Fried und Jacky Gleich. Erzählt<br />

wird die Geschichte des kleinen Bruno, dessen Opa<br />

stirbt. Bruno stellt viele Fragen. Manche Antworten verwirren<br />

ihn: „Opa ist von uns gegangen“, hatte Xaver<br />

gesagt, aber das stimmte gar nicht. Opa war kein bisschen<br />

davongegangen. Er lag da, schon seit vielen Stunden, ganz<br />

ruhig, ohne sich zu bewegen. Manche Antworten gibt er<br />

sich selbst: „Was ist die Seele?“, fragte Bruno. „Ich habe<br />

dir doch gesagt, du verstehst es noch nicht“, sagte Mama<br />

und gab ihm einen Gute-Nacht-Kuss. „Ist die Seele das,<br />

was ich am Opa lieb habe?“ Mama überlegte. „So könnte<br />

man es vielleicht sagen.“ Das Buch erzählt von Brunos<br />

Ängsten vor dem Tod und davon, dass Erwachsene auch<br />

nicht auf alles eine Antwort haben und auch nicht haben<br />

müssen. Bruno findet Trost in der Erinnerung an seinen<br />

Opa. Ein Foto und ein Holzschiffchen helfen ihm dabei.<br />

Bruno wird aber auch wütend, weil Opa ihm nun nicht<br />

mehr das Angeln beibringen und alle seine Fragen<br />

beantworten kann. Illustriert wird diese Geschichte von<br />

Bildern aus Kinderperspektive. Ein ganz kleiner Bruno,<br />

der auf Zehenspitzen steht und versucht, in einen riesengroßen<br />

Sarg zu schauen. Für Erwachsene mag diese Sicht<br />

der Dinge befremdlich sein, aber Kinder entdecken darin<br />

ihre Realität wieder; denn so sieht die Welt nur allzu<br />

oft für sie aus.<br />

Das andere Buch heißt „Abschied von Opa Elefant“<br />

von Isabel Abedi und Miriam Cordes. Darin kommt ein<br />

Elefantengroßvater zu seinen Enkeln, um sich von ihnen<br />

zu verabschieden. Seine Zeit ist gekommen und er will<br />

auf den Elefantenfriedhof gehen, um dort zu sterben.<br />

Die Bilder sind in hellen, hoffnungsfrohen Farben gehalten,<br />

sind bei aller Ernsthaftigkeit des Themas lustig und<br />

machen Mut, sich den Fragen zu stellen. Eine davon:<br />

„Wie geht sterben?“, fragte Jonny. „Ich weiß es nicht“, sag-


T H E M A : T O D U N D T R A U E R<br />

te der Großvater. „Ich habe es noch nie getan.“ Daraufhin<br />

entspinnt sich unter den Enkelkindern eine Diskussion<br />

darüber, was nach dem Tod kommt. Sie nennen und<br />

kommentieren religiöse Jenseitsvorstellungen: „In den<br />

Himmel?“ Jonny blinzelte nach oben. „Und was macht<br />

man da?“ „Man geht auf den Wolken spazieren“, sagte<br />

sein Bruder. „Oder man macht Musik mit den Engeln.<br />

Und manchmal besucht man auch den lieben Gott.“<br />

Jonny versuchte, sich seinen Großvater auf einer Wolke<br />

vorzustellen und musste lachen.<br />

Zwei Bücher unter vielen, die Erwachsenen und<br />

Kindern helfen können, sich den Fragen des Lebens und<br />

Sterbens zu stellen. Was ich meinem Patenkind auf seine<br />

Frage geantwortet habe? Ich weiß es nicht mehr.<br />

Vanessa von der Lieth<br />

Patenschaft<br />

Reise nach Minsk und<br />

Belarus im Mai <strong>2012</strong><br />

Belarus (Weißrussland) besteht hauptsächlich aus<br />

Kartoffelfeldern, Steppe, Wäldern, Mooren und Wasser:<br />

Beim Anflug auf Minsk konnten wir das gut sehen. Vor<br />

allem, weil wir lange über der Hauptstadt kreisten, denn<br />

der Flughafen war wegen hohen Besuchs für alle anderen<br />

Flugzeuge geschlossen.<br />

Wer hier die Vorfahrt hat, merkten wir auch auf dem<br />

Weg ins Stadtzentrum: Eine vierspurige Straßenseite war<br />

komplett gesperrt, weil ein Regierungswagen passieren<br />

wollte. Lange fuhren wir in Minsk an einem Prachtboulevard<br />

mit hell leuchtenden sozialistischen Palästen entlang<br />

und verstanden, warum der Künstler und Intellektuelle<br />

Artur Klinau Minsk ironisch „Sonnenstadt der Träume“<br />

nennt. Hinter den Fassaden und abseits der Boulevards findet<br />

man schnell das schattige Grau des Alltags.<br />

Wir sieben Reisende der <strong>Kirchengemeinde</strong> <strong>Altona</strong>-<br />

Ost waren Anfang Mai für fünf Tage in der „letzten<br />

Diktatur Europas“, wie Belarus in der westlichen Presse<br />

häufig heißt. Denn es gibt seit fast 20 Jahren eine<br />

Verbindung zwischen unserer <strong>Gemeinde</strong> und der jüdischen<br />

Wohlfahrtseinrichtung „Rachamim“ („Barmherzigkeit“).<br />

Fortsetzung nächste Seite<br />

Illustration aus<br />

dem Buch<br />

„Abschied von<br />

Opa Elefant“<br />

von Isabel Abedi<br />

und Miriam<br />

Cordes<br />

Annette<br />

Reimers-<br />

Avenarius mit<br />

einer Zeitzeugin<br />

in Minsk<br />

G e m e i n d e A l t o n a – O s t · 17


Mit dem Kranz<br />

der <strong>Kirchengemeinde</strong><br />

<strong>Altona</strong>-Ost vor<br />

dem Gedenkstein<br />

für die in<br />

Minsk ermordeten<br />

Hamburger<br />

Juden, von<br />

links: Viktor<br />

Balakirev<br />

(Internationale<br />

Begegnungsstätte<br />

"Johannes<br />

Rau" Minsk);<br />

aus Hamburg:<br />

Dieter<br />

Heinemann,<br />

Astrid Janssen,<br />

Karin Müller,<br />

Pastorin Annette<br />

Reimers-<br />

Avenarius,<br />

Monika Rulfs<br />

und Regine<br />

Itzereit; Aksana<br />

Yankovich<br />

(Geschichtswerkstatt)<br />

und<br />

Wladimir<br />

Tschernizkij<br />

(stellvertretender<br />

Vorsitzender<br />

des Verbandes<br />

der jüdischen<br />

<strong>Gemeinde</strong>n<br />

Weißrusslands)<br />

Die Skulptur<br />

„Tisch und Stuhl<br />

– Denkmal für<br />

die im Minsker<br />

Ghetto<br />

Ermordeten“<br />

von Leonid<br />

Lewin symbolisiert<br />

die Familie,<br />

die kleinste<br />

Zelle, die<br />

zerstört ist.<br />

18 . G e m e i n d e j o u r n a l<br />

W O F Ü R W I R S A M M E L N<br />

Mit mehreren Kollekten pro Jahr unterstützen wir ihre<br />

Arbeit, soziale und medizinische Hilfen für jüdische<br />

Überlebende des Holocaust und deren Familien: mit<br />

Fahrservice, Behindertenwerkstatt, Chor, Seniorentreff<br />

und Altentagesstätte, Bibliothek und Ausstellungen.<br />

Das jüdische Leben wurde in Belarus im 2. Weltkrieg<br />

nahezu ausgelöscht – gab es vor dem Krieg 83 jüdische<br />

<strong>Gemeinde</strong>n und Synagogen, sind es jetzt nur noch sechs<br />

aktive Synagogen – in ganz Belarus. Die Deutschen hatten<br />

Minsk zu 90 Prozent zerstört und das Ghetto errichtet,<br />

wo die einheimische jüdische Bevölkerung und<br />

deportierte europäische Juden und Jüdinnen dem Tod<br />

entgegensahen. Im Arbeits- und Vernichtungslager Maly<br />

Trostinez am Stadtrand von Minsk wurden über 200.000<br />

Menschen ermordet.<br />

In Minsk und an andern Orten Weißrusslands wurden<br />

wir intensiv mit der deutsch-belarussischen Geschichte<br />

konfrontiert. Besonders eindrücklich war für uns<br />

„Krasnij Bereg“ („Rotes Ufer“), eine Gedenkstätte, von<br />

dem Künstler und Architekten Leonid Lewin gestaltet<br />

und rund 13 Millionen Kindern gewidmet, die dem Krieg<br />

zum Opfer fielen. „Der Krieg rottet den Frühling der<br />

Menschheit aus“, schrieb Lewin. Im nahe gelegenen<br />

Gutshaus war ein Fliegerlazarett der Deutschen untergebracht,<br />

die ständig Blutkonserven brauchten. Das Blut<br />

kam von rund 3000 8–14jährigen Kindern aus der Umgebung,<br />

die förmlich ausgeblutet wurden.<br />

In Novogrudok besichtigten wir ein kleines Museum<br />

jüdischen Widerstands mit einem Erdtunnel, den Ghettobewohner<br />

heimlich gegraben hatten, um aus dem<br />

Ghetto in die umliegenden Wälder zu fliehen; dort überlebten<br />

einige von ihnen als Partisanen.<br />

In Minsk selbst haben sich nur wenige Spuren des jüdischen<br />

Ghettos erhalten. Ein Holzhaus am Rande des<br />

jüdischen Friedhofs beherbergt heute die „Geschichts-


W O F Ü R W I R S A M M E L N<br />

werkstatt“, ein Projekt, das historische Zusammenhänge<br />

erforscht und Augenzeugenberichte sammelt. Aksana<br />

Yankowich, eine junge Historikerin, arbeitet hier. Wie<br />

uns begleitet, betreut und führt sie regelmäßig Besuchsgruppen<br />

und Schulklassen, zeigt ihnen die historischen<br />

Stätten und die Ausstellung zum Ghetto und stellt den<br />

Kontakt zu Zeitzeugen her. Wir redeten mit zwei Frauen,<br />

die als Kinder das Ghetto überlebt hatten. Es war<br />

unglaublich eindrücklich, was sie erzählten.<br />

Zusammen mit den Zeitzeuginnen und Mitarbeitenden<br />

von Geschichtswerkstatt, Rachamim und dem Internationalen<br />

Begegnungs- und Bildungszentrum Minsk<br />

(einer Einrichtung, in deren Hotel wir auch wohnten),<br />

gedachten wir der 1941 aus Hamburg deportierten und in<br />

Minsk ermordeten Juden und Jüdinnen. An einem<br />

Gedenkstein auf dem Gelände des ehemaligen Ghettos<br />

legten wir einen Kranz der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Altona</strong>-Ost nieder.<br />

Stolpersteine auf unserem <strong>Gemeinde</strong>gebiet (zum<br />

Beispiel Bei der Johanniskirche 5) erinnern auch an<br />

deren Schicksal.<br />

Annette Reimers-Avenarius<br />

Uwe Pagel,<br />

unser neuer Küster<br />

Seit Juni verstärkt ein weiterer Hausmeister und Küster<br />

unsere <strong>Gemeinde</strong>. Uwe Pagel ist hauptsächlich für die<br />

Johanniskirche zuständig, hilft aber notfalls auch in den<br />

beiden anderen Kirchen aus.<br />

Pagel, Jahrgang 1955, lebt – ein Fels in der Brandung<br />

dieses quirligen Viertels – seit seiner Geburt im <strong>Gemeinde</strong>gebiet,<br />

und auch schon immer in der Thadenstraße:<br />

„erst 102, jetzt am anderen Ende Richtung Neuer Pferdemarkt“.<br />

Er wurde in der Friedenskirche von Pastor<br />

Collatz getauft und konfirmiert. Damit nicht genug,<br />

wuchs auch seine Frau in der Thadenstraße auf. Dass<br />

auch seine heute 20-jährige Tochter Anessa von Pastor<br />

Brandi konfirmiert wurde und Diakonin Mirjam Köhler<br />

als Jugendleiterin in die Zeltlager ins Wendland begleitete,<br />

erscheint da nur noch folgerichtig. Ebenso, dass sie im<br />

Rahmen ihrer Erzieherinnenausbildung in der Kita in<br />

der Otzenstraße Spätschicht macht.<br />

Uwe Pagel, gelernter Schlosser für Klimatechnik, fing<br />

1979 an, im Hafen Stückgut zu verladen, machte 1982 seinen<br />

Hafenfacharbeiterbrief und arbeitete dort bis 1992.<br />

Als die Tochter geboren wurde, nahm er Elternzeit und<br />

blieb zu Hause. „Da gab’s keine Diskussionen“ – die<br />

Frau verdiente mehr, als Poststellenleiterin bei<br />

Schwarzkopf. Als sie ihre Arbeitszeit reduzieren konnte,<br />

fuhr er Transporte: Er belieferte norddeutsche Kinos mit<br />

Filmkopien und fuhr die Filmrollen später wieder zurück<br />

zum Hamburger Verleih. Eine Weile war er auch Fahrer<br />

beim Roten Kreuz.<br />

Uwe Pagel, ein freundlicher, geduldiger und geschickter<br />

Mann, kann und macht in der <strong>Gemeinde</strong> praktisch „alles“.<br />

Eben haben er und Gerd Sokoll den Fliedersaal im<br />

Pastorat frisch gestrichen und einen neuen Fußboden verlegt.<br />

Er heißt jetzt wegen der neuen grünlichen Farbe<br />

Schilfsaal. „Ich lüge nicht!“ beteuert er. Nein, das ist das einzige,<br />

was man ihm nicht zutraut. Schön, dass er bei uns ist!<br />

Karin Zickendraht<br />

Seit Juni ist<br />

Uwe Pagel<br />

neuer Küster in<br />

der <strong>Gemeinde</strong><br />

G e m e i n d e A l t o n a – O s t · 19


20 . G e m e i n d e j o u r n a l<br />

A U S D E R G E M E I N D E<br />

A M T S H A N D L U N G E N<br />

Taufen, Trauungen, Bestattungen,<br />

Konfitmationen<br />

Getauft wurden:<br />

Carlos Roßbach, Benno Johann Firnhaber, Nike Mia Schnittgard,<br />

Philipp Schlanstein, Christin Rettberg, Henri Jesper Pettersson,<br />

Linn Marie Meyer, Pia-Carlotta Meister, Mira Heinken, Luke David,<br />

Fanny Fincke, Charlotte Döllner, Martha Penelope Zonouzi,<br />

Emma Kuhlmann, Meret Marie Scheidemann, Marie Charlotte Lange,<br />

Hannah Charlotte Wolfram, Naemi-Faith Köpcke, Jon Titus Löhrs,<br />

Liv Thea Josefin Löhrs, Pauline Margarete Trantow, Georg Benjamin<br />

Trantow, Johann Theophil Holle, Sophie Beyer, Johann Willi Zahn,<br />

Laura Hohlfeld, Janneke Sophie Dietrich, Lina Mathilde Seifert,<br />

Marie Claire Wehner, Henri Kiesbye, Stine Lotta Kiesbye,<br />

Paul Lorenz Kiesbye, Kaya Annabell Böttner, Selma Marie Schmid,<br />

Oscar Pino Ulrich Krüger, Klas Harald Baron von Buchholtz.<br />

Konfirmiert wurden:<br />

Louisa Böcker, Ina Bomblat, Finn Simon Braren, Charlotte Döllner,<br />

Marthe Andine Josefin Dreyer, Frida Emily Dumke,<br />

Fanny Elisabeth Fincke, Hannah Fuduric, Emily Geste, Mira Heinken,<br />

Nina Frieda Jalip, Anna Marleen Mausch, Pia-Carlotta Meister,<br />

Linn Marie Meyer, Henri Jesper Pettersson, Luna Maria Reifenrath,<br />

Christin Rettberg, Carlos Roßbach, Fanny Maria Rudolphs,<br />

Ella Mailin Scheerer, Meret Marie Scheidemann, Philipp Schlanstein,<br />

Julisa Marie Schmidt, Björn Hendrik Spiekermann,<br />

Larissa Kartika Sutanto, Adrian David Wagner, <strong>Ev</strong>a Nyima Weltzer,<br />

Isabel Susann Wöhler, Martha Penelope Zonouzi.<br />

Getraut wurden:<br />

Volker Christoph Wieskötter und Celine Wieskötter geb. Heesch,<br />

Andreas Mösch und Christiane Ulrike Fürst,<br />

Thomas Andreas Hans Georg Sell und Andreas Christian Bunkus,<br />

Diana Ebert und Andreas Ebert geb. Fischer,<br />

Enno Ewald Borchers und Janine Borchers geb. Jahr,<br />

Martin Brücker und Cornelia Karin Brücker geb. Barck,<br />

Markus Duc-Nam Luv und Ann-Kathrin Luv geb. Schmidt.<br />

Bestattet wurden:<br />

Max Eberhard Barth, Thea Hanni Riebesell, Wolfgang Hinzmann,<br />

Ingrid Kort geb. Bruchmüller, Hildegard Marianne Marta Elsa Rättig<br />

geb. Kaiser, Karl-Adolf Wilhelm Clorius, Waltraut Helga Sydow geb.<br />

Büchert, Hans-Gerhard Obrikat, Annemarie Wisbar geb. Schlosser,<br />

Hermine Alice Scheepers geb. Rosenthal, Dagmar Wanda Roswitha<br />

Vajda geb. Potratz, Henry Friedrich Wilhelm Spoth, Gerda Irene<br />

Dorothea Becker geb. Lehmphul, Luise Margarete Zick geb.<br />

Petersen, Rolf-Detlef Friedhelm Kalweit, Roswitha Adelheid Petersen<br />

geb. Saß, Ellen Gabriele Hansen-von Wolff geb. Ritscher, Lieselotte<br />

Hillengaß geb. Heinrich, Dieter Hinrichs-Schmeling geb. Hinrichs, Dr.<br />

Hans-Georg Gerhard August Vogel, Ruth Fischer geb. Orsen, Gerda<br />

Gertrud Iden geb. Müller.


M U S I K<br />

Nach Brasilien<br />

Was haben die nächste Fußballweltmeisterschaft,<br />

Olympiaspiele und eine Reise von Chor und Kammerorchester<br />

der Friedenskirche gemeinsam? Sie finden<br />

alle in Brasilien statt!<br />

Wir, das sind der Chor der Friedenskirche und das Kammerorchester<br />

St. Pauli, wollen im März 2014 im<br />

„Deutschland-Jahr“ (Brasilien 2013/2014) nach Brasilien<br />

reisen und dort in fünf Städten Konzerte geben. Die Organisatoren<br />

des Deutschland-Jahrs haben die Bewerbung<br />

aus der <strong>Gemeinde</strong> Atona-Ost positiv aufgenommen.<br />

Momentan sucht eine Gruppe aus Chor und Orchester<br />

nach Sponsoren, denn mit der Reise soll ein Projekt<br />

für Kinder der <strong>Luth</strong>erischen Kirche unterstützt werden –<br />

Kinder aus einem Vorort von Curitiba bekommen nach<br />

der Schule Musik- und Kunstunterricht sowie schulische<br />

Betreuung. Außerdem kooperieren wir mit einer Musikhochschule<br />

in Südbrasilien. Chor und Orchester werden<br />

sich an einem Workshop über das Musizieren mit Laien<br />

beteiligen – das Musizieren von Laien auf hohem Niveau<br />

kennt man in Brasilien nicht. Die Hochschulleitung ist an<br />

unserer Arbeit sehr interessiert und organisiert eines der<br />

fünf Konzerte, sowie den Workshop mit Studenten von<br />

Fachbereich Dirigieren und Musikerziehung. Wir sind auf<br />

die Begegnungen sehr gespannt!Werden Sie unser<br />

Sponsor oder fahren Sie mit! Ich erzähle Ihnen gerne<br />

mehr über unsere Pläne und die Vorteile von Sponsoren.<br />

Kantor Fernando Gabriel Swiech<br />

Tel. (040) 43 28 07 53<br />

Kirchenchor in Triest<br />

Chor der<br />

Friedenskirche<br />

Triest an der Adria, das Schloss Miramar, die Karsthügel oberhalb der Stadt<br />

an der Grenze zu Slowenien – und Venedig: Dorthin führte im sonnigen<br />

Oktober <strong>2012</strong> die einwöchige Reise des Chors St. Johannis <strong>Altona</strong> mit<br />

Chorleiter Mike Steurenthaler. Auf dem Bild singt der Chor in Venedig auf<br />

der Treppe der <strong>Luth</strong>erischen Kirche am Platz Campo Santi Apostoli. Über<br />

die geöffneten Türen war der A-Capella-Gesang mit Werken von Morley<br />

über Verdi bis Palmeri über den ganzen Platz hinaus zu hören.<br />

G e m e i n d e A l t o n a – O s t · 21


22 . G e m e i n d e j o u r n a l<br />

A U S D E R G E M E I N D E<br />

Ein Weg der Kirche im 21. Jahrhundert<br />

Ein Buch über die<br />

Kirche der Stille<br />

Gerade ist es erschienen, ein kleines Taschenbuch über<br />

die Kirche der Stille, das die Pastorinnen Irmgard<br />

Nauck und Anne Gidion geschrieben haben.<br />

Darin erzählen sie, wie es zu dieser Kirche in unserer<br />

<strong>Gemeinde</strong> gekommen ist und wie sich die Leitbegriffe<br />

Stille – Weite – Rhythmus in den Angeboten widerspiegeln.<br />

Anschaulich berichten sie von Meditationsabenden,<br />

Gottesdiensten, der Atempause vor dem Abend<br />

und von der besonderen Weise des Singens. Mit konkreten<br />

Beispielen aus der Praxis machen sie deutlich, wie<br />

selbst Kinder und Jugendliche in spielerischen Übungen<br />

Stille und Ruhe erfahren können. Das Buch will zum<br />

Nachahmen einladen.<br />

Immer wieder kommen Menschen zu Wort, die erzählen,<br />

was sie in der Kirche der Stille suchen und finden. Das<br />

Buch endet mit einem E-Mail-Wechsel zwischen den beiden<br />

Autorinnen, in denen sie sich über ihre Lebens- und<br />

Glaubensgeschichten austauschen, aber auch darüber<br />

nachdenken, wohin der Weg von Kirche im 21. Jahrhundert<br />

führen könnte.<br />

Irmgard Nauck / Anne Gidion<br />

Der Stille Raum geben


U N S E R E K I R C H E N<br />

Bin im Garten<br />

Still und geborgen liegt der schöne Garten an der<br />

Rückseite der St. Johanniskirche. Eine Oase mitten in<br />

der Stadt. Lange hat eine Gartengruppe ihn wunderbar<br />

gestaltet und gepflegt. Nun ist er seit längerer Zeit verwaist.<br />

Das wollten wir ändern: Am letzten Septembersonntag<br />

haben wir bei herrlichem Sonnenschein mit<br />

15 Kindern und Erwachsenen den Garten von Unkraut<br />

befreit, Stauden zurückgeschnitten und hohe Kompostberge<br />

angelegt. Das hat großen Spaß gemacht. Darum<br />

gibt es regelmäßig einen Gartentag im Monat: ab April<br />

2013 an jedem ersten Sonntag ab 13 Uhr nach dem<br />

Gottesdienst in der St. Johanniskirche. Kuchen, Kaffee,<br />

Saft und Gartenwerkzeug legt Küster Uwe Pagel bereit.<br />

Wer Lust dazu hat, meldet sich im Kirchenbüro, Tel. 43<br />

43 34. Dann bekommt man jedes Mal eine Erinnerungsmail<br />

und muss sich den Tag nicht merken.<br />

Irmgard Nauck<br />

Die <strong>Kirchengemeinde</strong><br />

<strong>Altona</strong>-Ost: Unsere<br />

drei Kirchen<br />

„St. Johannis – die Kulturkirche“<br />

ist Ort für Kultur und Kirchenmusik. Seit Januar 2011<br />

wird sie überwiegend von der gemeinnützigen Kulturkirchen<br />

GmbH genutzt. Vor allem der große <strong>Gemeinde</strong>chor<br />

St. Johannis bildet die Verbindung zwischen<br />

<strong>Kirchengemeinde</strong> und Kulturkirche. An jedem ersten<br />

Sonntag im Monat wird um 12 Uhr Gottesdienst gefeiert,<br />

danach ist die Kirche geöffnet. Außerdem ist sie Ort<br />

für große Gottesdienste. Zusammen mit der Hochschule<br />

für Musik und Theater veranstaltet die <strong>Gemeinde</strong> hier<br />

regelmäßig Orgelkonzerte.<br />

St. Johanniskirche, Max-Brauer-Allee/Sternbrücke<br />

Die Christophoruskirche - „Kirche der Stille“<br />

ist Ort für Stille, Weite, Rhythmus. Neben regelmäßigen<br />

meditativen Gottesdiensten und Andachten finden hier<br />

offene Meditationsabende und Seminare zu unterschiedlichen<br />

Wegen der Stille statt, wie Herzensgebet oder<br />

Kontemplation. Diese im norddeutschen Raum einmalige<br />

Kirche, die im März 2009 nach einer Neugestaltung<br />

eröffnet wurde, ist unser Angebot, neuen Formen von<br />

Religiosität und Spiritualität Raum zu geben. Die Kirche<br />

ist montags bis freitags von 12 bis 18 Uhr geöffnet.<br />

Kirche der Stille, Helenenstraße 14<br />

Die Friedenskirche<br />

auf dem Gebiet von St. Pauli-Nord steht für „Stadtteil<br />

und Bildung“. Sie ist klassische <strong>Gemeinde</strong>kirche, in der<br />

jeden Sonntag um 10 Uhr Gottesdienst gefeiert wird. Die<br />

Jugendarbeit der gesamten <strong>Gemeinde</strong> findet in dieser<br />

Kirche statt. Sie bietet zudem Raum für Kleinkunst,<br />

Stadtteiltreffen, literarische Abende, Filmvorführungen<br />

oder Veranstaltungen zu aktuellen Themen. Der<br />

<strong>Gemeinde</strong>chor der Friedenskirche und das Kammerorchester<br />

St. Pauli proben hier.<br />

Friedenskirche, Otzenstraße 19<br />

G e m e i n d e A l t o n a – O s t · 23


Verkehrsverbindung<br />

S-Bahn Holstenstraße; Metro-Bus 3 und Bus 15,<br />

Haltestelle Sternbrücke; Bus 20, 25, 183 und<br />

283, Haltestelle Max-Brauer-Allee Mitte<br />

Adresse<br />

<strong>Ev</strong>.-<strong>Luth</strong>. <strong>Kirchengemeinde</strong> <strong>Altona</strong>-Ost<br />

Bei der Johanniskirche 16, 22767 Hamburg<br />

<strong>Gemeinde</strong>büro<br />

43 43 34, Fax: 43 93 637<br />

Ansprechpartnerinnen:<br />

Britta Nöbbe, Annika Köhler<br />

Montag: 10 bis 13 Uhr, 15 bis 17 Uhr<br />

Dienstag und Donnerstag: 10 bis 13 Uhr<br />

buero@gemeinde-altona-ost.de<br />

Pfarramt<br />

Pastor Dr. Friedrich Brandi-Hinnrichs:<br />

4 30 04 31, Fax: 43 18 84 57<br />

pastor.brandi@gemeinde-altona-ost.de<br />

Am Brunnenhof 38, 22767 Hamburg<br />

Pastor Nils Kiesbye: 43 20 01 36<br />

pastor.kiesbye@gemeinde-altona-ost.de<br />

Bei der Johanniskirche 16,<br />

22767 Hamburg<br />

Pastorin Irmgard Nauck: 43 64 15<br />

pastorin.nauck@gemeinde-altona-ost.de<br />

Bei der Johanniskirche 16,<br />

22767 Hamburg<br />

Pastorin Annette Reimers-Avenarius:<br />

43 29 17 32<br />

pastorin.reimers@gemeinde-altona-ost.de<br />

Am Brunnenhof 38, 22767 Hamburg<br />

Pastorin Vanessa von der Lieth: 43 43 34<br />

pastorin.lieth@gemeinde-altona-ost.de<br />

Am Brunnenhof 38, 22767 Hamburg<br />

Jugendbüro<br />

Anna Lüdemann: 43 91 283<br />

Fax: 43 28 07 55<br />

jugendbuero@gemeinde-altona-ost.de<br />

Otzenstraße 19 (Kirche), 22767 Hamburg<br />

24 . G e m e i n d e j o u r n a l<br />

Absender: <strong>Ev</strong>.-<strong>Luth</strong>. <strong>Kirchengemeinde</strong> <strong>Altona</strong>-Ost<br />

Bei der Johanniskirche 16, 22767 Hamburg<br />

Kita Friedenskirche<br />

Wilma Wojtzik: 43 25 49 08<br />

kindergarten@friedenskirche-altona.de<br />

Otzenstraße 2a, 22767 Hamburg<br />

Kita Billrothstraße<br />

Maren Podgorsky/Dirk Konstanzer:<br />

38 61 63 61<br />

kita-billrothstrasse@gemeinde-altona-ost.de<br />

Billrothstraße 79, 22767 Hamburg<br />

Kirchenmusik<br />

Mike Steurenthaler: 28 06 132<br />

Chor St. Johannis / Kirchenmusik<br />

msteurenthaler@t-online.de<br />

Fernando Swiech: 43 28 07 53<br />

Organist / Chor der Friedenskirche<br />

fernando.swiech@gemeinde-altona-ost.de<br />

African Branch<br />

Joana Pokuwa: 84 43 56<br />

Otzenstraße 19, 22767 Hamburg<br />

Raumvermietung<br />

Friedenskirche und <strong>Gemeinde</strong>haus<br />

Giselinde Höppner: 34 60 39<br />

Mobil: 0162 34 08 782<br />

<strong>Gemeinde</strong>journal<br />

Dusan Deak: 43 20 01 33<br />

gejo@gemeinde-altona-ost.de<br />

Bankverbindung<br />

<strong>Kirchengemeinde</strong> <strong>Altona</strong>-Ost<br />

EDG, Kto. Nr. 590 500 91<br />

BLZ: 210 602 37<br />

Telefonseelsorge (kostenfrei)<br />

0800-111 0 111<br />

Kulturkirche <strong>Altona</strong> GmbH: 43 93 391<br />

www.kulturkirche.de<br />

Unsere Gottesdienste und Veranstaltungen finden Sie auf:<br />

www.gemeinde-altona-ost.de und www.kirche-der-stille.de<br />

Impressum: Redaktionsgruppe <strong>Altona</strong>-Ost, Dr. Friedrich Brandi, Dusan Deak (Layout),<br />

Dr. Nina Feltz, Nils Kiesbye, Dr. Monika Rulfs, Karin Zickendraht<br />

Fotos: privat, Archiv, Dusan Deak, Dieter Heinemann, Monika Rulfs, Fernando Swiech,<br />

Wolfgang Zars<br />

Kontakt: Dusan Deak, Tel. 43 20 01 33, gejo@gemeinde-altona-ost.de<br />

Druck: alsterpaper/alsterarbeit<br />

V.i.S.d.P.: Pastor Friedrich Brandi, Bei der Johanniskirche 16, 22767 Hamburg

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!