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Sonntag 28.11.2010 - Ausseerland Pfarren

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Aus der Weltkirche<br />

Ich taufe dich im Namen des<br />

Vaters und des Sohnes und des<br />

Heiligen Geistes!<br />

Obwohl dies … eine Abkürzung<br />

eines zunächst reicheren<br />

Textes ist, wird schon darin<br />

Entscheidendes sichtbar: Taufe stiftet Namensgemeinschaft<br />

mit dem Vater, dem Sohn und dem Geist. Sie ist in<br />

dieser Hinsicht in etwa mit dem Vorgang der Eheschließung<br />

vergleichbar, der zwischen zwei Menschen eine Namensgemeinschaft<br />

herstellt, die ihrerseits Ausdruck dessen<br />

ist, dass sie von nun an eine neue Einheit bilden, durch<br />

die sie aus ihrem bisherigen Existenzort herausrücken und<br />

nun nicht mehr da oder dort, sondern eins bei dem anderen<br />

anzutreffen sind. Taufe wirkt Namensgemeinschaft des<br />

Menschen mit dem Vater, dem Sohn und dem Geist; die<br />

Situation des Täuflings ist hier, in gewisser Hinsicht, der<br />

Situation der Frau in einer patriarchalischen Verfassung<br />

vergleichbar: Er hat seinen neuen Namen gefunden und<br />

ist fortan dem Existenzbereich dieses neuen Namens zuzuordnen.<br />

Papst Benedikt XVI. als Joseph Kardinal Ratzinger in:<br />

Theologische Prinzipienlehre,<br />

Erich Wewel Verlag, 1982<br />

Aus der Ortskirche<br />

Das Sichbekreuzigen ist in der<br />

Katholischen Kirche und in den<br />

Kirchen des Ostens die wohl<br />

am häufigsten vollzogene Verleiblichung<br />

des Glaubens. Man<br />

schreibt sich je ein Kreuzzeichen<br />

auf Stirn, Mund und Brust oder<br />

einfach ein großes Kreuz von<br />

Stirn zu Brust und von Schulter<br />

zu Schulter. So sagt man zum Dreifaltigen Gott: „Ich bin<br />

dein.“ Man stellt sich unter Gottes Schutz und bezeugt dies<br />

auch vor Menschen, die dieses Zeichen wahrnehmen. Bei<br />

Fernsehübertragungen sportlicher Großveranstaltungen<br />

sieht das Publikum oft, wie Schispringer vor dem Absprung<br />

oder Fußballer vor einem Match sich bekreuzigen. Es sind<br />

vor allem Sportler aus romanischen und slawischen Ländern,<br />

die dies tun, wohl weil ihre Mutter sie gelehrt hat,<br />

sich in einer Stunde besonderer Herausforderung mit dem<br />

Kreuz zu segnen …<br />

Von der Taufe bis zum Sterben begleitet der Ritus des<br />

Sichbekreuzigens und Bekreuzigtwerdens das Leben des<br />

Christen und umgibt ihn wie ein schützender Mantel.<br />

Bischof Egon Kapellari in:<br />

Heilige Zeichen in Liturgie und Alltag,<br />

Styria Verlag, 1997<br />

INFORMATIONEN 13<br />

Wer<br />

kommuniziert,<br />

gewinnt.<br />

Schoasbrachtln kann gefährlich sein<br />

Es gibt Menschen, die nichts zu sagen haben – und auch<br />

nichts reden. Gut so.<br />

Es gibt Menschen, die viel zu sagen hätten – aber nichts<br />

reden. Schade.<br />

Es gibt Menschen, die nichts zu sagen haben – aber viel<br />

reden. Das nervt.<br />

Es gibt Menschen, die viel Schwachsinn zu sagen haben –<br />

und auch viel reden. Das kann gefährlich sein.<br />

Ob in Zeitungen, Radio oder Fernsehen, aber auch im<br />

Internet – die Welt der Massenkommunikation wird von<br />

der Sorte der Nichts-Sager und der Schwachsinn-Sager<br />

beherrscht. Ist logisch. Die Denker und Menschen, die<br />

von keinen Gedanken belastet werden, die nichts reden,<br />

machen den anderen die Bühne frei.<br />

Angebot und Nachfrage bestimmen auch hier das Leben.<br />

Die Massenmedien haben einen stetig steigenden Bedarf<br />

an „Ereignissen und Inhalten“. Den Bedarf decken<br />

zwischenzeitlich ganze Berufsgruppen. Medien und<br />

Politiker bilden beispielsweise eine ideale Symbiose.<br />

Letztere bieten vielfach leider nichts oder Schwachsinn.<br />

Das war nicht immer so.<br />

Es gab früher durchaus Denker und Visionäre, die sich<br />

in der Öffentlichkeit zu Wort meldeten. Sie strebten auch<br />

Funktionen an, in denen sie für die Gemeinschaft das<br />

Leben sinnvoll und verantwortungsbewusst gestalten<br />

konnten. Das hat sich leider geändert.<br />

Schoasbrachteln (Übersetzt: „heiße Luft reden“) war<br />

immer modern. Geschieht es ohne Inhalt, kein Problem.<br />

Wir nutzen das alle gerne zur Unterhaltung. Geschieht es<br />

mit menschenverachtenden Inhalten, kann es gefährlich<br />

werden. Diese Form der Kommunikation bestimmt<br />

momentan ganz besonders unser öffentliches Leben. Sie<br />

ist somit lebensgefährlich.<br />

Martin A. Schoiswohl

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