Sonntag 28.11.2010 - Ausseerland Pfarren

Der Name in den Märchen
Ein jeder von uns kann sich
gewiss noch an seine Kindheit
erinnern und an die damit
verbundenen Geschichten
und Märchen. Ganz besonders
die Märchen der Gebrüder
Grimm haben ganze Generationen
geprägt. Sei es das
Märchen Hänsel und Gretel,
Rotkäppchen oder all die anderen.
Auch das Märchen von Rumpelstilzchen
ist uns sicher
noch bekannt.
Die junge Prinzessin wird
dem kleinen Gnom so lange
nicht habhaft, so lange sie
seinen Namen nicht kennt.
Erst durch das Aussprechen
des Namens „Rumpelstilzchen“
weiß die Prinzessin um
das wahre Wesen dieser rätselhaften
Erscheinung. Und
„Rumpelstilzchen“ ist somit
seiner Macht beraubt.
&
Lese – Empfehlung
Der Name in der heiligen
Schrift
Verlassen wir jetzt die
Märchenwelt unserer
Kindheit und tauchen
wir in die Welt der
Bibel und des Religionsunterrichts
ein.
Mose weidete die
THEMA 5
Von Rumpelstilzchen und deinem Namen …
Mag. Andreas Lechner
ist Pfarrer des Pfarrverbandes
Predlitz, St. Ruprecht
ob Murau, Stadl
an der Mur, Turrach
Schafe seines Schwiegervaters
und kam hin zum Gottesberg
Horeb. Dort sieht er den
brennenden Dornbusch und
begegnet Gott. Auf seinem
Weg zum Pharao und dem
Volk Israel und somit hinein
in seine Sendung, gibt Gott
dem Mose seinen Namen mit.
Gott offenbart und nennt seinen
Namen: JAHWE!
Und dieser Name Gottes ist
Verheißung: „ICH BIN DA“!
(Ex 3,1-14)
Menschen, die Gott begegnen,
erfahren von Gott auch
eine Änderung ihres Namens:
aus Abram wird Abraham
(„Vater der Menge“ vgl. Gen
17,5), aus Jakob wird Israel
(„Gottesstreiter“ vgl. Gen
32,29) aus Simon wird Petrus
(„Fels“ vgl. Joh 1,42) und
aus Saulus wird Paulus (Apg
13,9).
Ganz gleich, ob das Märchen
von Rumpelstilzchen, die
Offenbarung Gottes am Gottesberg
Horeb oder die Geschichte
Gottes mit uns Menschen:
der Name ist mehr als
nur eine Buchstabenreihe,
der Name charakterisiert und
beschreibt, der Name macht
einmalig und unverwechselbar.
Unsere Taufnamen
Ein jeder von uns trägt nach
guter kirchlicher Tradition
den Namen eines Heiligen
und mit dem Tragen des Namens
ist auch das Bemühen
verbunden, sich mit diesem
Namen und dem Namensheiligen
zu identifizieren.
So ist es auch von großer Bedeutung,
dass die Eltern um
die Bedeutung des Namens
wissen, den sie ihrem Kind
geben wollen. Ein Blick in
die Lebensbeschreibung der
Namensheiligen ist da sehr
hilfreich und dabei geht es
nicht nur um die Übersetzung
des Namens in die deutsche
Sprache.
Mein Namenspatron ist der
hl. Andreas. „Andreas“ ist
der griechischen Sprache entnommen
und bedeutet „der
Starke, der Mannhafte …“
Wichtiger als die wörtliche
Übersetzung meines Namens
ist aber die Beschreibung des
hl. Apostel Andreas in der
heiligen Schrift: „Er (Andreas)
führte ihn (Petrus) zu Jesus.“
(Joh 1,42).
Diesen Satz möchte ich mir
in meinem Leben und Beruf
zum Leitthema und Motto
machen.
Welchen Namen trägst du und
was macht dich mit deinem
Namen für andere Menschen
so liebenswert …?
Gerade im Monat November
finden wir eine Fülle von
Heiligen, deren Gedenktag
wir feierlich begehen: der
Monat beginnt mit dem Fest
Allerheiligen, im November
feiern wir den hl. Martin
und die hl. Elisabeth, die hl.
Katharina und den hl. Karl
Borromäus, den hl. Papst
Clemens und die hl Cäcilia,
den hl. Edmund und den hl.
Hubertus …
Ein bisschen wie diese Heiligen,
deren Namen wir tragen,
zu leben würde unserer Zeit
und Welt gewiss gut tun!
Ich habe dich bei deinem Namen
gerufen
Jede Feier der heiligen Taufe
beginnt mit der Frage des
Taufspenders an die Eltern,
welchen Namen sie ihrem
Kind gegeben haben.
Durch die Antwort der Eltern,
die offiziell den Namen ihres
Kindes aussprechen, wird
ausgedrückt, dass wir für
Gott keine anonymen Wesen
oder Nummern sind, sondern
dass ein jeder von uns, du und
ich genauso wie jeder andere
Mensch, von Gott geliebt und
angenommen ist.
Gott kennt uns beim Namen
und weiß um unser Wesen.
Wir können nicht verloren
gehen, weil Gott uns beim
Namen kennt und uns niemals
vergisst (vgl. Jes 43,1-7).
Trostworte – Zitate, Bibelworte und Segenstexte zur Kondolenz, hg. vom St. Benno-Verlag, Leipzig o. J.
Eine nicht nur im Toten-Monat November bzw. bei einem Todesfall zu empfehlende Sammlung von geistlichen und
geistigen Worten des Trostes und der Ermutigung. Wir haben dieses Büchlein – so lange der Vorrat reicht – in der
Kirche bzw. in der Pfarrkanzlei aufgelegt!