Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte - Institut für Zeitgeschichte
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Die ultralinke Opposition in der KPD 383<br />
statieren können 93 . Die im Winter 1927/28 eingeleitete „ultralinke" Taktik der<br />
- nunmehr „stalinistischen" — Komintern, die fast alle Forderungen der „ultralinken"<br />
und „linken" Opposition übernahm, sowie die als Folge der „Bolschewisierung"<br />
eingetretene Änderung der Parteistruktur haben dann das Wiederaufleben<br />
einer schlagkräftigen, die Parteiführung bedrohenden Linksopposition in<br />
den Jahren der großen Wirtschaftskrise verhindert. Trotz ihrer Niederlage aber<br />
ist die Kenntnis der Bestrebungen und der Kritik dieser Oppositionsgruppen an<br />
dem in diesen Jahren entstehenden nachrevolutionären Kommunismus wichtig,<br />
nicht zuletzt deshalb, weil auch die Beschäftigung mit der unterlegenen „anderen<br />
Seite" notwendig ist, wollen wir ein objektives historisches Bild der Entwicklung<br />
des deutschen und europäischen Kommunismus gewinnen.<br />
93 Vgl. Degras a.a.O.,S.352ff. (Resolution d. EKKI-Präsidiums, 7. 1. 1927); Thesen und<br />
Resolutionen des 11. Parteitags der KPD, Essen 2.-7. 3. 1927, Berlin 1927, S. 33f., 37-41;<br />
hier wurden 3 linke Gruppierungen unterschieden: 1. die Gruppen um Katz, Schwarz und<br />
Korsch, die als „offen konterrevolutionär" und deshalb relativ ungefährlich bezeichnet<br />
wurden, 2. die Gruppe um Maslow-Fischer-Urbahns als „prinzipienloseste und darum gefährlichste<br />
aller ,linken' Gruppen", 3. die Gruppe Weber-Kötter, die noch die Parteidisziplin<br />
anerkannte.