sandra gaL - Golf am Niederrhein
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EisE<br />
abschlag aus 430 meter höhe –<br />
und ein meter vor dem abgrund<br />
Nachdem der Engländer Grah<strong>am</strong><br />
Cooke die Idee geboren und das<br />
Vorhaben durch <strong>Golf</strong>platz-Architekt<br />
David Riddle umgesetzt hatte, nämlich<br />
nördlich, rund zwei Stunden<br />
von Johannesburg entfernt, in der<br />
Limpopo-Provinz auf einer Fläche<br />
von 22.000 Hektar das „Legend <strong>Golf</strong><br />
& Safari Resort“ mit einem 18-Loch-<br />
Kurs zu bauen, stellten sich die beiden<br />
die Frage: „Warum können wir auf<br />
die Spitze des nahe liegenden Berges<br />
„Hanglip Mountain“ nicht auch noch<br />
ein Tee bauen?“ Gefragt, getan, und<br />
so gibt es in diesem Resort zusätzlich<br />
das 19. Loch – das „Ex treme 19th.<br />
Hole“ – ein Par 3 mit etwa 560 m<br />
Länge und einem Höhenunterschied<br />
von 430 Metern. Das Grün selbst<br />
wurde in den Umrissen des afrikanischen<br />
Kontinents gestaltet, es wird<br />
von einem großen Waste-Bunker verteidigt.<br />
Den Abschlag in 430 m Höhe kann<br />
man nur mit dem Hubschrauber<br />
44 G LFA M N I E D E R R H E I N<br />
Text und Fotos: Joachim Wittmann<br />
Joachim Wittmann: Mit gebremstem Durchschwung ab ins Tal – und der Abgrund<br />
gerade mal einen Meter vor den Füßen<br />
erreichen – Kostenpunkt rund 250 €.<br />
Die Flugzeit des Balles wurde von der<br />
südafrikanischen <strong>Golf</strong>legende Gary<br />
Player mit 24 Sekunden gestoppt.<br />
Als Anreiz versprach Grah<strong>am</strong> Cooke,<br />
selbst kein <strong>Golf</strong>spieler, jedem Spieler,<br />
dem an diesem „Extreme 19th. Hole“<br />
ein Ass gelingt, eine Prämie von<br />
1 Million US-Dollar auszuzahlen.<br />
Vor wenigen Tagen kehrte Joachim<br />
Wittmann, Head-Pro der <strong>Golf</strong>anlage<br />
Düsseldorf-Grafenberg, aus Südafrika<br />
zurück und beschreibt nachfolgend<br />
und immer noch begeistert<br />
und beeindruckt für „<strong>Golf</strong> <strong>am</strong> <strong>Niederrhein</strong>“<br />
seine Erlebnisse an diesem<br />
„19.Extreme-hole“.<br />
Mit dem Helikopter nach einem spektakulären<br />
Flug oben auf dem Berg<br />
angekommen, steigen wir aus und<br />
erleben den wohl beeindruckendsten<br />
Ausblick über eine Landschaft, wie<br />
sie in Reiseführern oder Romanen<br />
über Afrika nicht besser beschrieben<br />
werden kann. Schnell wird man sich<br />
dann aber des eigentlichen Anlasses<br />
bewusst, der da heißt: <strong>Golf</strong>-Abschlag<br />
vom Berg. Und da ganz weit unten<br />
im Tal, da liegt das Green, der „grüne<br />
südafrikanische Kontinent“, winzig<br />
klein, kaum zu erkennen, dann verschwommen<br />
der seitlich gelagerte<br />
Bunker und das nur zu erahnende<br />
Fairway.<br />
Der Erste aus unserer Gruppe stellt<br />
sich mutig auf den Abschlag. Mutig<br />
auf den Abschlag? Wer braucht da<br />
Mut? Nun ja, alle die, die noch nie<br />
bei einem Abschlag einen senkrecht<br />
abfallenden Abgrund von über 400<br />
Meter in knapp einem Meter Entfernung<br />
vor sich hatten.<br />
Kurze Erinnerung an die heimatliche<br />
Umgebung: Das Kiesbett <strong>am</strong> Ende<br />
der Drivingrange-Boxen im GC Düsseldorf-Grafenberg<br />
ist, weil gerade<br />
mal nur 30 cm tiefer gelegen, nicht<br />
unbedingt so Furcht einflößend, und<br />
so kommt der Gedanke eines eventuellen<br />
„nach vorne Fallens“ allen<br />
während des Durchschwungs in den<br />
Kopf. Nicht bewusst, eher unbewusst.<br />
Und trotz dessen, dass ich in<br />
Grafenberg in all den Jahren selbst<br />
noch nicht aus der Box ins Kiesbett<br />
gestürzt bin, geschweige denn, vielleicht<br />
mal jemanden dabei gesehen<br />
habe, dem dieses Missgeschick passiert<br />
wäre – hier auf diesem hohen<br />
Felsen in Südafrika stehe ich doch<br />
vor einem Problem. Denn der Körper,<br />
der seit Jahren auf eine stilistisch und<br />
formvollendete Endposition trainiert<br />
ist, verweigert plötzlich den Durchschwung!<br />
Ich habe nun meinen ersten Ball mit<br />
äußerster Zurückhaltung aufgeteet<br />
(auch dabei bin ich bislang noch nie<br />
umgefallen) und mache ein paar zarte<br />
Probeschwünge mit meinem Driver<br />
(der es ansonsten auch gewohnt ist,<br />
äußerst zügig und nicht so zögerlich<br />
von mir bewegt zu werden). Aber was<br />
dann passiert, kann nur dem Erhaltungstrieb<br />
des eigenen Körpers, des<br />
Lebens grundsätzlich, zugeschrieben