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Deus Caritas est - St. Benno

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<strong>Deus</strong> <strong>Caritas</strong> <strong>est</strong><br />

Gott ist die Liebe<br />

Die erste Enzyklika Papst Benedikts XVI:<br />

Gegeben zu Rom,Sankt Peter,am 25.Dezember,<br />

dem Hochf<strong>est</strong> der Geburt des Herrn, im<br />

Jahr 2005, dem ersten Jahr des Pontifikats<br />

Benedictus PP. XVI.<br />

Der vollständige Text der Enzyklika kann<br />

abgerufen werden über die Internet-Seite<br />

des Vatikans: www.vatikan.va<br />

An diesem Jahreswechsel 2006/2007 werden<br />

wieder viele Rückblicke gehalten. Uns<br />

Katholiken in Bayern werden sehr lebendig<br />

und eindrucksvoll die Bilder des Besuches<br />

von Papst Benedikt in seiner Heimat vor<br />

Augen stehen:Das Miterleben dieser Tage im<br />

September – und sei es auch „nur“ über die<br />

Medien möglich gewesen – hat in vielen von<br />

uns eine große Glaubensfreude entfacht.Die<br />

soll nicht wieder verlöschen, wir müssen<br />

„dran“ bleiben an dem großen Geheimnis,<br />

das uns zu jedem Weihnachtsf<strong>est</strong> neu<br />

bewusst werden soll und das uns Papst<br />

Benedikt vor genau einem Jahr nahe bringen<br />

wollte: Gott ist die Liebe. Denn mit dieser<br />

Enzyklika ist uns nicht nur ein Blick auf Vergangenes<br />

gewährt, sondern ein Ertasten der<br />

immer schon gültigen göttlichen Wirklichkeit<br />

– dorthin nimmt uns Benedikt mit<br />

an die Hand:<br />

Keine religiös-erbauliche Lieblichkeit<br />

Der Papst macht im einleitenden Zitat aus<br />

dem ersten Johannesbrief „Gott ist die<br />

Liebe, und wer in der Liebe bleibt, bleibt in<br />

Gott, und Gott bleibt in ihm“ deutlich, dass<br />

es ihm nicht um eine erbauliche Meditation<br />

über Gott geht, sondern die bedeutendste<br />

Frage der Menschen,die Gottesfrage,ihm am<br />

Herzen liegt. Und die besitzt Sprengkraft,<br />

wenn man richtig bedenkt, dass das Gebot<br />

der Liebe zu Gott geradezu die Liebe zu sich<br />

und zum Mitmenschen mit einschließt. Im<br />

Namen Gottes kann und darf niemand zu<br />

Gewalt und Hass aufrufen.<br />

Ohne Umschweife:<br />

Sexualität aus christlichem Geist<br />

Noch unmittelbarer angesprochen oder angefragt<br />

sieht sich unser heutiger kritischer<br />

Zeitgeist in dem, was Benedikt gleich im ersten<br />

Teil aufgreift: Es geht um die Erotik;<br />

genauer: um den Vorwurf an die Christen<br />

der Lustfeindlichkeit. Benedikt beschönigt<br />

nichts:„Tendenzen in dieser Richtung hat es<br />

… immer gegeben.“ Er möchte hier positiv<br />

ein entkrampftes Verhältnis zur erotischen,<br />

ja sexuellen Liebe aus christlichem Geist begründen.<br />

Die Liebe hat selbstverständlich<br />

viele Facetten. Die erotische, sexuelle Liebe<br />

soll eine integrierte und integrierende Liebe<br />

sein, die den Menschen in seiner Ganzheit<br />

von Geist und Seele und Leib umfasst, in<br />

seiner Bezeihung auch zum Schöpfer- und<br />

Erlösergott.Mit religionsgeschichtlichen Einblicken<br />

kehrt Benedikt die personale Sicht<br />

des Erotischen als entscheidend hervor: Der<br />

Eros soll der Würde des Menschen dienen,<br />

nicht die Würde des Menschen dem Eros geopfert<br />

werden.Der Papst entfaltet das christliche<br />

Verständnis der gottgeschenkten erotischen<br />

Liebe. Sie habe zweifellos „mit dem<br />

Göttlichen zu tun … Sie verheißt Unendlichkeit,<br />

Ewigkeit – das Größere und ganz<br />

andere gegenüber dem Alltag unseres<br />

Daseins“.Es zeige sich aber,dass der Mensch<br />

dahin gerade nicht findet, wenn er meine,<br />

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