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Baumgartner das Kreuz Jesu Christi gesetzt.<br />
Er breitet die Hände als Erlöser aus,wie auch<br />
an unserem Altarbild hier in der Krypta.<br />
Gelingen und Misslingen des Menschen ist<br />
aufgehoben und vollendet in Jesus Christus.<br />
Dass Gottes Schöpfung eben nicht Paradies<br />
ist, wissen wir zur Genüge. Dass uns Gott<br />
aber trotzdem liebt, hat er uns dadurch<br />
gezeigt, dass er sich selbst uns in Christus<br />
offenbarte, seine Liebe und Nähe uns zeigte;<br />
wir sprechen von der Neuschöpfung des<br />
Menschen,seit Jesus Christus uns eben diese<br />
ewige Liebe am Kreuz zeigte und auch uns<br />
zur Auferstehung ruft. Fritz Baumgartner<br />
hätte uns kein größeres Glaubensbekenntnis<br />
seines eigenen Glaubens schenken können,<br />
wie er es in seiner ganz besonderen künstlerischen<br />
Art vermochte.<br />
Geboren wurde er am 14.April 1929 im österreichischen<br />
Aurolzmünster und wuchs<br />
dort in einfachen Verhältnissen mit 2 Schw<strong>est</strong>ern<br />
und einem Bruder auf. Der Vater war<br />
Schlossermeister, und neben dem künstlerischen<br />
Geschick zeigte sich Fritz Baumgartner<br />
immer auch dankbar dafür, dass die<br />
Eltern seinen Weg hin zur Kunst unterstützt<br />
haben, was sicher nicht selbstverständlich<br />
war. So konnte er von 1949 bis 1955 an der<br />
Kunstakademie in München studieren und<br />
lebte nach weiteren <strong>St</strong>udienjahren in Paris<br />
ab 1958 mit seiner Frau Regina hier in unserer<br />
Pfarrgemeinde <strong>St</strong>. <strong>Benno</strong>.<br />
Aus seinem gesamten Kunstschaffen wird<br />
ersichtlich, wie viel Lebenswissen er dabei<br />
im Hintergrund hatte, was ihn seit der Kindheit<br />
geprägt hat, das er sich aber auch durch<br />
intensive Lektüre der Mythen, Sagen, weltlicher<br />
Literatur und dann vor allem aber der<br />
Bibel aneignete – wie ein großer Schwamm,<br />
der viel in sich aufsog, aber auch gern und<br />
reichlich davon wieder hergab.Zahllose Ausstellungen<br />
und Kunstpreise zeugen davon.In<br />
den 70er und 80er Jahren galt er vor allem in<br />
Italien als vielleicht der bedeutendste lebende<br />
Künstler.<br />
An der Wirklichkeit des Lebens sah er aber<br />
nicht vorbei: Seiner Ehefrau Regina, die<br />
zuerst seine <strong>St</strong>ütze im künstlerischen Hintergrund<br />
war, pflegte er in ihrer Krankheit bis<br />
zu ihrem Tod im Jahr 2002, für die ebenfalls<br />
hier in der Krypta das Requiem gefeiert<br />
wurde. Seinen Beruf stellte er in dieser Zeit<br />
klar hinten an und wusste, wo er gefordert<br />
war.<br />
Dass er seine Kunst nicht als Selbstzweck<br />
verstand, sehen wir hier in der christlichen<br />
Gemeinschaft von <strong>St</strong>. <strong>Benno</strong> aber noch in<br />
zweierlei anderer Hinsicht: Mit zahlreichen<br />
von ihm g<strong>est</strong>ifteten Druckgraphiken seiner<br />
Werke und deren Verkauf leistete er einen<br />
nicht unerheblichen Teil zur Renovierung<br />
unseres Kindergartens und Hortes.<br />
Und zum anderen war Pfarrer Eder auch mit<br />
überraschenden Besuchen in seinem Atelier<br />
willkommen zusammen mit Gemeindemitgliedern<br />
oder Besuchern. Gerade modern<br />
eing<strong>est</strong>ellten Menschen, Gottsuchern in der<br />
heutigen Zeit, vermochte er gerade durch<br />
seine Art etwas vom Geheimnis Christi aufzuschließen.<br />
Unsere Pfarrei ist ihm für all dies sehr dankbar,<br />
auch ich persönlich möchte dies für<br />
mich sagen dürfen, dass ich dankbar bin für<br />
viele anregende Gespräche, für seine Einladungen,<br />
denen ich nach Italien nie folgen<br />
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