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Editorial Persönliches Inhalt Impressum Liebe Kollegin, lieber Kollege, Als frisch gekürtes Vorstands- Vorstands- Vorstands- Vorstands- mitglied bin ich seit ein paar Wochen als Nachfolgerin von Angelika Lucke für die Fort- Fortbildung in unserem Landes- verband zuständig, und so war es nur naheliegend, mich in diesem Heft ausausführlicher vorzustellen. Ursprünglich komme ich aus einem völlig anderen Bereich. Geboren und aufgewachsen in Wien, ging ich nach dem Abschluss einer Ausbildung im medizinisch-technischen Bereich in die Schweiz an eine renommierte private Augenklinik. Aber was ist schon für die Ewigkeit? - und so zog ich zu Beginn der Neunziger Jahre nach München und begann am SDI die Übersetzer- und Dolmetscher-Ausbildung für Italienisch und Russisch. Die technische Orientierung stand von Anfang an fest, während ich die ursprüngliche Zweitsprache Russisch dann aufgrund meiner Mutterschaftspause zu Gunsten eines weiteren Fachgebietes aufgegeben habe. Durch private Veränderungen - meine Tochter kam zur Welt - schloss ich die Ausbildung nach einigen Unterbrechungen 1998 ab. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich bereits einen kleinen Kundenstamm aufgebaut, mit dem ich in die Freiberufl ichkeit startete. Heute arbeite ich vorwiegend für Direktkunden in der Industrie, in erster Linie als Übersetzerin und gelegentlich auch 02 Editorial das Frühjahr ist geprägt von vielen Verbandskonferenzen und so fi nden Sie als Beilage zu diesem BayernInfo das ausführliche Protokoll der Jahresmitgliederversammlung des BDÜ LV Bayern und darüber hinaus auch die Berichte der BDÜ Bundesversammlung in Frankfurt sowie der ADÜ-Tage Nord. Dass Übersetzer und Dolmetscher eingebunden sind in vielfältige rechtliche Vorgaben, ist natürlich nicht neu, aber in diesem Zusammenhang tauchen auch immer wieder Fragen auf, auf die wir mit einigen Artikeln eingehen möchten. Auch die Diskussion um die neue DIN EN 15038 kann nicht spurlos am BayernInfo vorbeigehen, und so fi nden Sie nach einem ersten Artikel im September 2006 einen weiteren Aufsatz, der sich ausführlich mit dieser neuen Norm befasst. Viel Lesespaß, Norma Keßler Persönliches als Dolmetscherin. Dabei haben sich die Bereiche Nutzfahrzeugtechnik, Bauwesen und Stromversorgung als Schwerpunkte herauskristallisiert. Es macht mir Freude, Unternehmen langfristig zu begleiten, deren Weiterentwicklung zu verfolgen und dabei selber mitzuwachsen. Gleichzeitig ist jedoch auch eine verstärkte Flexibilität und zeitliche Einsatzbereitschaft gefordert, da die Aufträge nur äußerst selten wohldosiert anfallen. Aus dem ursprünglich zeitlich begrenzten Münchner Zwischenstopp sind mittlerweile 16 Jahre geworden, die ich nun hier in Bayern lebe. Zwar mögen die kulturellen Unterschiede zwischen München und Wien nicht erheblich sein. Aber dennoch, bis heute fühle ich mich meiner Heimatstadt eng verbunden. Wobei mir nach ein paar Tagen Wienaufenthalt immer wieder bewusst wird, dass meine Vorstellung von der Stadt nicht unbedingt mit der Wirklichkeit übereinstimmt. Meine Tochter ist mittlerweile größer und das gibt mir auch die Möglichkeit, mich verstärkt im Verband zu engagieren und einzubringen. Für mich ist es, abseits von meinem Dasein als Einzelübersetzerin, eine neue Aufgabe und nebenbei auch die Gelegenheit, Kontakte zu und zwischen den Kollegen zu knüpfen und zu fördern. Andrea Balzer INHALT 02 Editorial, Persönliches 03 Aufbewahrungsfrist für Übersetzungen, Aktuelle Urteile 04 Rahmenverträge 05 Warum es manchmal zuviel des Guten sein kann, Souvenirs 06 DIN oder nicht DIN? 08 Bundes-JMV in Frankfurt 09 ADÜ-Nord-Tage 2007 10 Trados Translator‘s Workbench für Fortgeschrittene 11 Jahresmitgliederversammlung 12 Seminar: Souveräne Kommunikation 13 Gruppen und ihre Ansprechpartner 14 Regionalgruppe München, Fachgebiets Fachgebietsregister register 15 Neumitglieder 16 Seminare, Veranstaltungen, Termine 18 Leserbrief, Pinnwand 19 Vorstand, Referenten IMPRESSUM Landesverband Bayern e.V. der Vorstand, Baaderstr. 84 80469 München Tel. 089 283330 Fax 089 2805451 info@bdue-bayern.de www.bdue-bayern.de Das BayernInfo erscheint viermal jährlich. Der Bezugspreis ist im Mitgliedsbeitrag enthalten. Nächste Ausgabe des BayernInfo: 01.10.07 Redaktionsschluß: 10.09.07 Redaktion: Norma Keßler, Fax 06021 970553, norma.kessler@bdue-bayern.de Layout: Ninon Seydel, Kerstin Seydel-Franz Druck: awi Bürobedarfs GmbH, München
AUBEWAHRUNGSFRIST FÜR ÜBERSETZUNGEN Eine wichtige Frage bei der Büroorganisation ist das Thema Aufbewahrungsfristen für angefertigte Übersetzungen In dem Zusammenhang sind zwei un- terschiedliche rechtliche Aspekte zu berücksichtigen, die jeweils zu unterschiedlichen Ergebnissen führen, aber letztlich die Entscheidung für die bestimmte Dauer der Aufbewahrung einer Übersetzung erleichtern. Der eine Aspekt betrifft den Werkvertrag, den der Übersetzer – schriftlich oder mündlich – mit seinem Auftraggeber schließt. Mit der Übergabe der Übersetzung an den Auftraggeber ist dieser Vertrag erfüllt und, sofern nicht vereinbart, entstehen dem Übersetzer aus diesem Vertrag keine weiteren Pflichten, woraus man schließen kann, dass der Übersetzer zu einer Aufbewahrung einer Kopie der Übersetzung nicht verpflichtet ist. Gesetzlich geregelt ist in § 147 der Abgabenordnung die Aufbewahrung steuerlich relevanter Unterlagen, die in diesem Recht Paragraph genannten Fristen von sechs beziehungsweise zehn Jahre lassen sich jedoch nicht auf die Übersetzung selbst übertragen. Mängel - Schadenersatzansprüche Nun aber gilt es noch einen zweiten rechtlichen Aspekt zu berücksichtigen, nämlich den der Mängel und Schadenersatzansprüche, die ein Auftraggeber gegenüber dem Übersetzer geltend machen könnte. Mängelansprüche des Auftraggebers verjähren erst drei Jahre (gezählt ab Jahresende) nach Entstehung des Anspruchs und Kenntnis des Mangels. Wird ein Mangel erst Jahre nach der Übergabe der Übersetzung entdeckt, gilt die genannte Frist von drei Jahren ab diesem Zeitpunkt der Entdeckung. Um jedoch Ansprüche bis in alle Ewigkeiten zu verhindern, tritt spätestens zehn Jahre nach Übergabe der Übersetzung die Verjährung ein. Das heißt also, man muss im Extremfall in der Lage sein, sich auch nach zehn Jahren noch zu verteidigen. Hierbei kann natürlich der gesamte Schriftverkehr (Angebot, Auftrag, Empfangsbestätigung, Rechnung, Rückmeldungen u.ä.) sehr nützlich sein, aber eben auch die Übersetzung selbst mit den entsprechenden Unterlagen. Fazit: Die häufig genannten zehn Jahre Aufbewahrungspflicht für Übersetzungen ergeben sich nicht aus einer gesetzlichen Pflicht, sondern dienen dem Selbstschutz, um sich bei eventuellen Streitigkeiten auch nach Jahren noch fundiert verteidigen zu können. Norma Keßler Mitglied im Vorstand des BDÜ LV Bayern und Übersetzerin für Englisch und Spanisch AKTUELLE URTEILE IM ZUSAMMENHANG MIT DOLMETSCHEN UND ÜBERSETZEN In einer vom LV Bayern unterstützten Verfassungsbeschwerde klagte ein Mitglied für einen konkreten Fall nunmehr in letzter Instanz die Bezahlung eines Dolmetscheinsatzes bei der Polizei nach den Sätzen des JVEG ein. Das Bundesverfassungsgericht hat die Verfassungsbeschwerde abgelehnt und in der Begründung einige Punkte festgehalten, die durchaus allgemein von Interesse sind. Auch wenn dies nur ein Urteil ist, so muss man natürlich davon ausgehen, dass es eine gewisse Signalwirkung haben kann und man sich - zumindest bis zu einem anders lautenden Urteil - in späteren Streitfällen auf dieses Urteil beziehen wird. Das Gericht stellt fest, dass das JVEG nur insoweit für eine Heranziehung durch die Polizei Anwendung findet, wenn dies „im Auftrag oder mit vorheriger Billigung der Staatsanwaltschaft“ er- folgte. Eine übliche polizeiliche Vernehmung „bedingt ... weder einen Auftrag noch eine ausdrückliche oder eindeutig stillschweigende Billigung“ der Übersetzer- oder Dolmetschtätigkeit durch die Staatsanwaltschaft. Das Gericht trennt daher klar zwischen Polizei, deren Kosten aus dem Budget des Innenressorts bestritten werden, und der Staatsanwaltschaft, deren Kosten vom Budget des Justizressorts bestritten werden. 03
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