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parkoursport in der schule - Bewegung und Sport in Kärntner Schulen

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Lehrer/<strong>in</strong>nenfortbildung 14.11.2011PARKOURSPORT IN DER SCHULEDAS PHÄNOMENWaghalsige Sprünge über Straßenschluchten, Balancieren <strong>in</strong> schw<strong>in</strong>delerregendenHöhen, das spielende Überw<strong>in</strong>den von hohen Mauern,dazu antreibende Musik. Le Parkour-Videos fasz<strong>in</strong>ieren mit <strong>der</strong> schierunglaublichen <strong>Bewegung</strong>sfähigkeit <strong>der</strong> handelnden Personen. Dochwas, wie so vieles, als Insi<strong>der</strong>-Tipp im Internet begonnen hat, hat spätestensmit dem Film „James Bond - Cas<strong>in</strong>o Royale“ o<strong>der</strong> dem Videozu Madonnas „Hung Up“ den nächsten Schritt h<strong>in</strong> zum Trend getan.Auch heute noch werden zahllose K<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>und</strong> Jugendliche über das Internetauf das Phänomen Le Parkour aufmerksam. Hat man die fasz<strong>in</strong>ierenden<strong>Bewegung</strong>en e<strong>in</strong>mal gesehen, steigt die Motivation zurNachahmung rapide an. Also ab nach draußen <strong>und</strong> - ja woh<strong>in</strong> nun eigentlichgenau – <strong>und</strong> was dort tun? Auch hier bietet das Internet e<strong>in</strong>igesan Information. Also retour vor den Computer <strong>und</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em <strong>der</strong>zahlreich entstandenen Portale für Le Parkour nachlesen. Schnell s<strong>in</strong>d„beg<strong>in</strong>ners-guides“, „how-to’s“ o<strong>der</strong> „Hilfe, ich b<strong>in</strong> Parkour Anfänger<strong>und</strong> brauche Tipps“ - Artikel gef<strong>und</strong>en. Die gewonnenen Erkenntnissestehen jedoch zumeist <strong>in</strong> krassem Gegensatz zu den davor motivierendenVideos. Krafttra<strong>in</strong><strong>in</strong>g wäre zunächst empfehlenswert, Ausdauerschadet ebenfalls nicht. Präzisionssprünge werden zunächst auf Parkplatzmarkierungenausgeführt, bis man sich auf Gehsteigkanten vorwagenkann. Gehsteigkanten?! Wo bleiben da die Häuserschluchten,Salti <strong>und</strong> Mauern aus dem Video?Das muss doch auch an<strong>der</strong>s gehen. Also „learn<strong>in</strong>g by do<strong>in</strong>g“ <strong>und</strong> wie<strong>der</strong>ab <strong>in</strong>s Freie. Nur: Wo s<strong>in</strong>d all die Mauern <strong>und</strong> überspr<strong>in</strong>gbarenHäuserschluchten, wenn man sie gerade brauchte? Parkour könneman überall ausführen hatte es geheißen, aber ganz offensichtlichnicht hier, wo man sich gerade bef<strong>in</strong>det. Auch gibt es ke<strong>in</strong>en Parkour-Platz o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e Halle <strong>in</strong> den gelben Seiten.Hat man dann doch glücklicherweise e<strong>in</strong>e Mauer h<strong>in</strong>ter dem Parkplatzdes lokalen Lebensmittelhändlers gef<strong>und</strong>en geht’s ans Werk. Anlauf –Sprung <strong>und</strong> – die Mauer entpuppt sich als höher, als erwartet. Nache<strong>in</strong> paar Versuchen ist die obere Kante endlich erreicht, - überw<strong>und</strong>enaber noch lange nicht. E<strong>in</strong>en anstrengen<strong>der</strong> Klimmzug <strong>und</strong> etwas wenigästhetischem „Extremitätengewusel“ später hat man die Mauer erklommen.Mit <strong>der</strong> Fasz<strong>in</strong>ation des Videos hatte das allerd<strong>in</strong>gs weniggeme<strong>in</strong>, vor allem fehlten <strong>in</strong> <strong>der</strong>en Berichten auch die Blessuren anHänden <strong>und</strong> Knien.M. Schichor, K. Rom


Lehrer/<strong>in</strong>nenfortbildung 14.11.2011Lässt man das bisher Erfahrene Revue passieren stellt sich schnellErnüchterung e<strong>in</strong>:• Man hat ke<strong>in</strong>e Ahnung, wo man Le Parkour ausführen kann <strong>und</strong> darf• Mauern wurden gebaut um nicht (!) darüber zu klettern• E<strong>in</strong>e Mauer ist härter als e<strong>in</strong> Knie• Straßenschluchten s<strong>in</strong>d meist breiter als man spr<strong>in</strong>gen kann• Der Typ im Video wird e<strong>in</strong>em immer suspekter• Le Parkour ist „sauschwer“• So kann das nicht weitergehen!Hat man dann noch nicht aufgegeben <strong>und</strong> vielleicht sogar das QuäntchenGlück, dass e<strong>in</strong> erfahrener Traceur (siehe Fakten) übers Internetauf e<strong>in</strong>en aufmerksam wird, kann es weitergehen.Wie so oft im Leben gilt es, das Gehen vor dem Laufen zu erlernen.Gr<strong>und</strong>bewegungen müssen gelernt, geübt <strong>und</strong> perfektioniert werden.Das macht zahlreiche, mühselige Wie<strong>der</strong>holungen nötig, ist aber auch<strong>der</strong> Gr<strong>und</strong>ste<strong>in</strong> für die Ästhetik, auf die <strong>in</strong> den Internetvideos <strong>und</strong> untererfahrenen Traceuren solch hoher Wert gelegt wird.Hat man erst e<strong>in</strong>mal diese gr<strong>und</strong>legenden Techniken erlernt, verän<strong>der</strong>tsich die Art <strong>der</strong> Wahrnehmung, mit <strong>der</strong> man se<strong>in</strong>e Umwelt erfasst.Plötzlich sieht man überall Möglichkeiten Le Parkour auszuführen, seies nun e<strong>in</strong> Gelän<strong>der</strong>, e<strong>in</strong> Tiefgaragene<strong>in</strong>gang o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e schlichteTreppe.Diese Erweiterung <strong>der</strong> Wahrnehmung eröffnet e<strong>in</strong>em dann den Zugangzu e<strong>in</strong>em sehr facettenreichen <strong>und</strong> herausfor<strong>der</strong>nden <strong>Sport</strong>, <strong>der</strong>neben <strong>der</strong> körperlichen Komponente auch e<strong>in</strong>iges an geistiger Fitness<strong>und</strong> Kreativität erfor<strong>der</strong>t.FAKTENGESCHICHTE UND VARIANTENDer Franzose Raymond Belle entwickelte, basierend auf <strong>der</strong> „MéthodeNaturelle“ von Georges Hébert, im Vietnamkrieg e<strong>in</strong>e Technik, sichmöglichst effizient <strong>und</strong> schnell fortbewegen zu können, um se<strong>in</strong>enFe<strong>in</strong>den zu entkommen. Zurück <strong>in</strong> Frankreich lehrte er diese se<strong>in</strong>emSohn David Belle, <strong>der</strong> heute weitläufig als Grün<strong>der</strong> des Le Parkour gilt.Er übertrug die <strong>Bewegung</strong>en auf den urbanen Bereich, def<strong>in</strong>ierte sie –weswegen viele Bezeichnungen aus dem Französischen kommen -<strong>und</strong> formte maßgeblich die Philosophie, die den <strong>Sport</strong> bis heute prägt.(vgl. Rochhausen 2009)M. Schichor, K. Rom


Lehrer/<strong>in</strong>nenfortbildung 14.11.2011Genau diese Philosophie führte auch zur Aufspaltung des <strong>Sport</strong>s. SebastienFoucan, e<strong>in</strong> Fre<strong>und</strong> David Belles, legte mehr Wert auf akrobatischeE<strong>in</strong>lagen wie Salti <strong>und</strong> Schrauben, die sich aber nicht mit DavidsPrämisse <strong>der</strong> effektiven Fortbewegung deckten. So entstand neben LeParkour das Freerunn<strong>in</strong>g (o<strong>der</strong> Free Runn<strong>in</strong>g), dessen Hauptaugenmerkauf e<strong>in</strong>e möglichst spektakuläre H<strong>in</strong><strong>der</strong>nisüberw<strong>in</strong>dung abzielt.Ganz im Gegensatz zur ursprünglichen Philosophie hat sich als Wettkampfvarianteschließlich Parcour<strong>in</strong>g herausgebildet, e<strong>in</strong>e Mischformvon Le Parkour <strong>und</strong> Freerunn<strong>in</strong>g, bei <strong>der</strong> es gilt e<strong>in</strong>e H<strong>in</strong><strong>der</strong>nislandschaftmöglichst schnell <strong>und</strong> spektakulär zu überw<strong>in</strong>den.Heute gibt es kaum e<strong>in</strong>e sprachliche Differenzierung dieser Begriffe,was teils an Unkenntnis, teils an <strong>der</strong> großen Popularität des Parkour-Begriffes liegt. Gerade erfahrene Traceure legen aber großen Wert aufdie korrekte Bezeichnung ihres <strong>Sport</strong>s.DER KÖRPERDie Prämisse bei Le Parkour ist also die möglichst effiziente Fortbewegung.Hierzu werden die Gr<strong>und</strong>techniken des Laufens <strong>und</strong> Spr<strong>in</strong>gensmit Elementen des Geräteturnen gespickt um beliebige H<strong>in</strong><strong>der</strong>nissezu überw<strong>in</strong>den. Gerade durch die Komb<strong>in</strong>ation mit turnerischen<strong>Bewegung</strong>en ersche<strong>in</strong>t die Weiterentwicklung zum Freerunn<strong>in</strong>g nurallzu logisch.Für den Traceur (franz. „<strong>der</strong> den Weg ebnet“) bedeutet dies aber nebenden Anfor<strong>der</strong>ungen an se<strong>in</strong>e Ausdauer auch e<strong>in</strong> hohes Maß anKraft, Körperspannung sowie e<strong>in</strong>er gut ausgeprägten Koord<strong>in</strong>ation.Es gilt die aufgewendete Kraft maximal zu nutzen <strong>und</strong> möglichst wie<strong>der</strong><strong>in</strong> Vortrieb umzuwandeln. So werden im Le Parkour Rollen durchgeführt,aber nicht als akrobatisches Element, son<strong>der</strong>n um e<strong>in</strong>e vertikalgerichtete Aufprallkraft <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e horizontale Beschleunigung zu übertragen.Dieser nahtlose Übergang ist bezeichnend für e<strong>in</strong>en weiterenAspekt des Le Parkour. Das Hauptaugenmerk liegt nicht <strong>in</strong> <strong>der</strong> sequentiellenLösung mehrerer e<strong>in</strong>zelner Probleme, son<strong>der</strong>n <strong>in</strong> <strong>der</strong> Ane<strong>in</strong>an<strong>der</strong>reihungdieser zu e<strong>in</strong>em Hauptproblem. Genau diese Koppelungführt im Idealfall zu e<strong>in</strong>em Flow-Gefühl, das weith<strong>in</strong> bei <strong>der</strong> Durchführungvon Le Parkour angestrebt wird.Im Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g macht es natürlich S<strong>in</strong>n, vorerst zur Optimierung <strong>der</strong>Technik e<strong>in</strong>zelne <strong>Bewegung</strong>sabläufe separat zu üben, um sie spätermit an<strong>der</strong>en komb<strong>in</strong>ieren zu können. Sieht man die Wie<strong>der</strong>holung alsersten <strong>und</strong> die Komb<strong>in</strong>ation als zweiten Abschnitt des Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs, führtuns <strong>der</strong> dritte schon über die Grenzen des Körperlichen h<strong>in</strong>aus zurM. Schichor, K. Rom


Lehrer/<strong>in</strong>nenfortbildung 14.11.2011Kreativität. Nun kann man das Erlernte e<strong>in</strong>setzen, um sich selbst se<strong>in</strong>eneigenen Weg zu ebnen ohne jemanden zu imitieren.DER GEISTParkour spielt sich auch <strong>in</strong> hohem Maße im Kopf ab. An<strong>der</strong>s als beiden meisten <strong>Sport</strong>arten gibt es ke<strong>in</strong>en treibenden Wettkampfgedanken.Die Motivation gründet sich im Kennenlernen <strong>und</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Verbesserung<strong>der</strong> eigenen Fähigkeiten. Le Parkour ermöglicht e<strong>in</strong>e engereSymbiose von Körper <strong>und</strong> Geist. Es kann helfen wie<strong>der</strong> mehr auf deneigenen Körper zu hören.Indem man sich ständig neue Ziele steckt <strong>und</strong> alles <strong>in</strong> <strong>der</strong>en Erreichung<strong>in</strong>vestiert, lernt man zwangsläufig auch mit Verantwortung se<strong>in</strong>emKörper wie auch Dritten gegenüber umzugehen.Das F<strong>in</strong>den eigener Pfade <strong>und</strong> das Ausbrechen aus architektonischvorgegebenen Wegen führt zu e<strong>in</strong>er Stärkung des Ich-Bewusstse<strong>in</strong>s<strong>und</strong> zur Ausprägung <strong>der</strong> eigenen Individualität.Das Wichtige dabei ist, dass Parkour ohne jegliche Hilfsmittel auskommt.Man benötigt ke<strong>in</strong>e speziellen Geräte, son<strong>der</strong>n agiert nur mitdem eigenen Körper. Gerade <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er manchmal so materialfixierten<strong>Sport</strong>welt stellt diese Fokussierung auf das Selbst e<strong>in</strong>en wichtigenpsychologischen Aspekt dar.VERHALTENDas fehlende Tra<strong>in</strong>er- <strong>und</strong> Vere<strong>in</strong>swesen mag vorerst abschreckendwirken, hat jedoch dem Parkoursport e<strong>in</strong>e gewissen Eigenständigkeitbzw. Selbstorganisation ermöglicht. So teilen erfahrene Traceure ihrWissen über Internetplattformen <strong>und</strong> organisieren geme<strong>in</strong>schaftlicheTra<strong>in</strong><strong>in</strong>gse<strong>in</strong>heiten.Das Lernen von <strong>und</strong> mit an<strong>der</strong>en erweitert die eigene Sicht <strong>und</strong> lässte<strong>in</strong>en noch besser die eigenen Stärken <strong>und</strong> Schwächen erkennen. DieHilfsbereitschaft unter Traceuren kann gut <strong>und</strong> gerne als vorbildlichbezeichnet werden.Trotzdem hat Le Parkour mit e<strong>in</strong>igen Vorurteilen zu kämpfen. Da wirdvon „verantwortungslosem Vandalismus“, „Erregung öffentlichen Ärgernisses“o<strong>der</strong> gar „Hausfriedensbruch“ geredet. Dessen gilt es sichals Traceur bewusst zu se<strong>in</strong>. Erstens um sich selbst nicht <strong>in</strong> rechtlicheGefahr zu br<strong>in</strong>gen <strong>und</strong> zweitens um zu beweisen <strong>und</strong> zu kommunizieren,dass man fremdes Eigentum respektiert <strong>und</strong> ke<strong>in</strong>esfalls vorsätzlichschädigen möchte.M. Schichor, K. Rom


Lehrer/<strong>in</strong>nenfortbildung 14.11.2011Natürlich geht es dabei nicht nur um den Schutz von Eigentum, son<strong>der</strong>ngenerell um das Vermeiden von Eigen- o<strong>der</strong> Fremdgefährdung.Da man sich zusehends se<strong>in</strong>er eigenen Fähigkeiten bewusst wird,lernt man Situationen auch besser e<strong>in</strong>zuschätzen. Das wie<strong>der</strong>um m<strong>in</strong>imiertdas Verletzungsrisiko von Le Parkour enorm.Für den Schulsport bietet sich so die Möglichkeit e<strong>in</strong>e ges<strong>und</strong>e Selbste<strong>in</strong>schätzungdurch e<strong>in</strong>e attraktive <strong>Sport</strong>art zu vermitteln. Die Fortsetzungdieses Artikels im nächsten Heft br<strong>in</strong>gt zwei praktische Beispiele<strong>der</strong> Umsetzung im <strong>Sport</strong>unterricht.TYPISCHE BEWEGUNGSFORMEN• Equilibre – BalancierenBalancieren auf Mauern, Gelän<strong>der</strong>n o<strong>der</strong> Ähnlichem. Wird oft benötigt, um <strong>in</strong>teressanteSpots überhaupt erst zu erreichen o<strong>der</strong> mehrere Passements zu verb<strong>in</strong>den.• Saut de précision – PräzisionssprungKurz „Präzi“ genannt bildet diese e<strong>in</strong>fache Sprungform e<strong>in</strong>es <strong>der</strong> gr<strong>und</strong>legendstenElemente des Le Parkour. Ziel ist, e<strong>in</strong>en vor Absprung genau def<strong>in</strong>ierten Punkt (Vorsprung,Ste<strong>in</strong>, …) exakt anzuspr<strong>in</strong>gen <strong>und</strong> sicher auf den Fußballen zu landen.Abb. 1: Der Präzisionssprung• Saut de chat – KatzensprungÜberw<strong>in</strong>dung e<strong>in</strong>es H<strong>in</strong><strong>der</strong>nisses durch Durchhocken mit aufgestützten Händen. Danacherfolgt e<strong>in</strong> kräftiger beidhändiger Handabdruck.Abb.2: Der KatzensprungM. Schichor, K. Rom


Lehrer/<strong>in</strong>nenfortbildung 14.11.2011• Saut de bras – ArmsprungIst e<strong>in</strong>e Fußlandung nicht möglich, aber e<strong>in</strong> Punkt zum Greifen vorhanden (Mauerkante,Stange) spricht man von e<strong>in</strong>em Armsprung. Spr<strong>in</strong>gt man z. B. gegen e<strong>in</strong>eWand, berührt man diese zuerst mit den Füßen um den Aufprall abzufe<strong>der</strong>n, dannpackt man sofort die Oberkante <strong>und</strong> zieht sich hoch.3: Der ArmsprungAbb.• Roulade – RolleUm e<strong>in</strong>e große Aufprallenergie nach e<strong>in</strong>em hohen o<strong>der</strong> weiten Sprung abzuschwächen<strong>und</strong> <strong>in</strong> Vortrieb umzuwandeln, werden Rollen e<strong>in</strong>gesetzt. Abgerollt wird ähnlich<strong>der</strong> Judorolle von e<strong>in</strong>er Schulter zur gegenüberliegenden Hüfte <strong>und</strong> nicht gerade <strong>der</strong>Wirbelsäule entlang.Abb. 4: Abrollen• Franchissement – DurchzugMit den Füßen voran wird durch zwei parallele Stangen (Gelän<strong>der</strong>) gesprungen, wobeiman mit den Händen an <strong>der</strong> oberen Stange hängt <strong>und</strong> die Flugbahn steuert bzw.e<strong>in</strong>en zusätzlichen Impuls, ähnlich e<strong>in</strong>em Unterschwung geben kann.Abb. 5: DurchzugM. Schichor, K. Rom


Lehrer/<strong>in</strong>nenfortbildung 14.11.2011• Tic-Tac – WandlaufMittels zwei o<strong>der</strong> mehreren Schritten gegen die Wand aus entsprechendem Anlauflassen sich erstaunlich weite o<strong>der</strong> hohe H<strong>in</strong><strong>der</strong>nisse überw<strong>in</strong>den ohne diese zu berühren.Abb. 6: Tic TacPARKOURSPORT IN DER SCHULEIn den meisten <strong>Sport</strong>arten bestimmen exakte Regelwerke die möglichenHandlungen <strong>und</strong> den Raum, <strong>in</strong> dem sie stattf<strong>in</strong>det. Sie legen festwo Outl<strong>in</strong>ien verlaufen, wie hoch Hürden zu se<strong>in</strong> haben, ab wann e<strong>in</strong>Ball wirklich im Tor ist o<strong>der</strong> noch „auf <strong>der</strong> L<strong>in</strong>ie gerettet“ wurde <strong>und</strong> ob<strong>der</strong> aufgestellte Weltrekord bei Rückenw<strong>in</strong>d nun gültig ist o<strong>der</strong> nicht.Parkoursport h<strong>in</strong>gegen hat se<strong>in</strong>en Ursprung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er nicht normiertenUmgebung <strong>und</strong> f<strong>in</strong>det üblicherweise auch <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er solchen statt. Esexistieren ke<strong>in</strong>e vordef<strong>in</strong>ierten, zu diesem Zweck errichteten <strong>Sport</strong>anlagen.Auch gibt es ke<strong>in</strong> allgeme<strong>in</strong>gültiges, b<strong>in</strong>dendes Regelwerk.Es gilt, sich zunächst e<strong>in</strong>e (<strong>Bewegung</strong>s-)Aufgabe zu stellen die hernachbewältigt werden muss. Somit kann alles, was vorstellbar ist,auch versucht werden. Die Grenzen setzt also nicht nur das Eigenkönnen,son<strong>der</strong>n auch die eigene Phantasie. Das F<strong>in</strong>den <strong>der</strong> Aufgabe<strong>und</strong> die Def<strong>in</strong>ition des Handlungsraumes s<strong>in</strong>d damit durchausschon e<strong>in</strong> Teil <strong>der</strong> sportlichen Aktivität. Dabei werden die Grenzen <strong>der</strong>eigenen Kreativität <strong>und</strong> Vorstellungskraft sicht- <strong>und</strong> erlebbar <strong>und</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong>Kommunikation <strong>und</strong> im Tun mit an<strong>der</strong>en immer weiter h<strong>in</strong>aus geschoben.Die Aufgaben <strong>und</strong> Probleme, die man sich stellt, lassen Platz füre<strong>in</strong> hohes Maß an Individualität. Ebenso die Art <strong>und</strong> Weise wie diesezu lösen s<strong>in</strong>d. Die Ausübenden unterscheiden sich also nicht nur <strong>in</strong> ihrenkörperlichen Fähigkeiten, son<strong>der</strong>n auch <strong>in</strong> <strong>der</strong> Fähigkeit Aufgabenzu f<strong>in</strong>den.Parkoursport bedeutet mitunter nicht nur e<strong>in</strong>e Zweckentfremdung <strong>der</strong>urbanen Landschaft, son<strong>der</strong>n manchmal e<strong>in</strong>e Verwendung <strong>der</strong> Umwelt,die dem eigentlichen S<strong>in</strong>n diametral entgegensteht. Denn es ist jazum Beispiel gerade die Aufgabe e<strong>in</strong>er Mauer, dr<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> draußenzu trennen <strong>und</strong> nicht überw<strong>und</strong>en zu werden.M. Schichor, K. Rom


Lehrer/<strong>in</strong>nenfortbildung 14.11.2011E<strong>in</strong> Gr<strong>und</strong>problem mit dem sich je<strong>der</strong> Traceur herumschlagen muss,ist das <strong>der</strong> hohen Eigenverantwortung. Parkoursport be<strong>in</strong>haltet naturgemäße<strong>in</strong> großes Potential Schaden anzurichten. Schaden an <strong>der</strong>Umwelt, am eigenen Körper <strong>und</strong> unter Umständen auch an an<strong>der</strong>enPersonen. Beschädigter Putz o<strong>der</strong> e<strong>in</strong> Schuhabdruck an <strong>der</strong> Wand, e<strong>in</strong>aus <strong>der</strong> Verankerung gerissenes Stiegengelän<strong>der</strong> o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e verbeulteDachr<strong>in</strong>ne s<strong>in</strong>d nicht nur ärgerlich für den/die Besitzer/<strong>in</strong>, son<strong>der</strong>n vorrangigauch e<strong>in</strong> strafbares Delikt, nämlich das <strong>der</strong> Sachbeschädigung.E<strong>in</strong> verletztes Sprunggelenk o<strong>der</strong> e<strong>in</strong> gebrochener Unterarm könnenbei e<strong>in</strong>er unsachten Landung schon e<strong>in</strong>mal vorkommen, allerd<strong>in</strong>gsnicht so häufig wie banale Abschürfungen o<strong>der</strong> Blessuren. Pr<strong>in</strong>zipiellgilt aber: „Parkour ist nur so gefährlich wie man es sich selbst macht“.Parkoursport f<strong>in</strong>det also <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er nicht normierten Umgebung statt, for<strong>der</strong>te<strong>in</strong> hohes Maß an Selbstbestimmung <strong>und</strong> Eigenverantwortung.Vergleicht man dies mit den Anfor<strong>der</strong>ungen des „normalen“ Turnunterrichts,f<strong>in</strong>det man die entsprechenden Gegensätze vor. Dies wären e<strong>in</strong>ehochgradig normierte Umgebung (Turnsaalausstattung), e<strong>in</strong> hohesMaß an Fremdbestimmung durch den/die Lehrer/<strong>in</strong>, die denLehrplan <strong>in</strong> <strong>der</strong> Institution „Schule“ umzusetzen hat <strong>und</strong> gleichzeitigauch die Hauptverantwortung für die Sicherheit <strong>der</strong> Schüler/<strong>in</strong>nenträgt (vgl. Abb. 7).Abb. 7: Vergleich Schulsport <strong>und</strong> Le ParkourDiese Fakten generieren automatisch zwei Fragen, denen man sichals <strong>Bewegung</strong>serzieher/<strong>in</strong> zu stellen hat:1. Ist es möglich, Parkoursport trotz dieser Gegensätze <strong>in</strong> den Schulsport zu <strong>in</strong>tegrieren?Und wenn ja, …2. … warum sollte man sich die Arbeit machen, es zu versuchen?M. Schichor, K. Rom


Lehrer/<strong>in</strong>nenfortbildung 14.11.2011Mögliche Antworten auf diese Fragen versuchen die Autoren im zweitenTeil dieses Artikels zu geben. Dies geschieht nicht <strong>in</strong> Form theoretischerKonzepte son<strong>der</strong>n anhand praktischer St<strong>und</strong>enbil<strong>der</strong>.WARUM PARKOURSPORT IN DER DER SCHULE?Parkoursport ist pr<strong>in</strong>zipiell nicht gefährlicher als an<strong>der</strong>e <strong>Sport</strong>arten,wenn man se<strong>in</strong>e eigenen Fähigkeiten <strong>und</strong> <strong>der</strong>en Grenzen kennt. Heikelwird es <strong>in</strong> Situationen, wo man sich ohne entsprechende Erfahrungo<strong>der</strong> Wissen <strong>in</strong> Situationen begibt, die man nicht o<strong>der</strong> unzureichendbeherrscht bzw. nicht entsprechend absichern kann. Wir sprechen hiervon <strong>der</strong> berüchtigten Grenze zwischen Mut <strong>und</strong> Tollkühnheit. Im Kopf<strong>der</strong> mit Recht paranoiden Erziehungsberechtigten entstehen dadurchKurzgeschichten, die mit dem Betrachten von Freerunn<strong>in</strong>g-Videos imInternet beg<strong>in</strong>nen, das Bee<strong>in</strong>drucken von gleichaltrigem Publikum alszentrales Element be<strong>in</strong>halten <strong>und</strong> mit dem Abtransport im Krankenwageno<strong>der</strong> im schlimmsten Fall mit e<strong>in</strong>er Beerdigung enden. Nicht zuUnrecht, denn das Gehirn <strong>der</strong> Jugendlichen ist noch nicht reif genug,um die mit e<strong>in</strong>er Situation verb<strong>und</strong>enen Risiken so e<strong>in</strong>schätzen zukönnen, wie das e<strong>in</strong>es/e<strong>in</strong>er Erwachsenen. „Neurobiologisch gesehen,ähneln Heranwachsende e<strong>in</strong>em vollbesetzten Düsenjet, <strong>der</strong> mit vibrierendenTriebwerken über die Startbahn jagt, während oben im Cockpitnoch hektisch an Kontroll<strong>in</strong>strumenten <strong>und</strong> Navigationssystem geschraubtwird.“ (Willenbrock, 2008) Es bieten sich daher zwei Strategienan:1. Die Vermeidung von Gefahr: E<strong>in</strong>e externe Person (mit e<strong>in</strong>em reifen Gehirn <strong>und</strong> Erfahrungen),beurteilt Gefahrenpotentiale <strong>und</strong> lässt Handlungen zu o<strong>der</strong> nicht.2. Die Vermittlung von Kompetenz: Den Jugendlichen wird die Möglichkeit gegeben <strong>in</strong>Anbetracht <strong>der</strong> eigenen Fähigkeiten Gefahren erkennen zu lernen <strong>und</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Folgediese zu m<strong>in</strong>imieren.Wie so oft ist es <strong>der</strong> goldene Mittelweg, <strong>der</strong> anzuraten wäre. Denn imersten Fall bleibt das betreute Individuum auf Lebzeiten abhängig vone<strong>in</strong>er kompetenten Person, die jeglichen Schaden von ihm abwendet.Im zweiten Fall macht das Individuum e<strong>in</strong>drucksvolle Erfahrungen, bezahltdiese aber oft mit Ges<strong>und</strong>heit o<strong>der</strong> Leben. Es gilt also Schadenzu vermeiden, aber unbed<strong>in</strong>gt Erfahrung zu ermöglichen. Auf diekonkrete Situation angewandt heißt das: Man kann nicht verh<strong>in</strong><strong>der</strong>t,dass Jugendliche von Parkoursport erfahren, ihn <strong>in</strong>teressant <strong>und</strong> aufregendf<strong>in</strong>den <strong>und</strong> ihn betreiben. Das liegt <strong>in</strong> <strong>der</strong> Natur <strong>der</strong> Sache, <strong>und</strong>dem ist wie wir aus Erfahrung wissen we<strong>der</strong> mit Zensur noch Verbotenbeizukommen. Dadurch erzeugt man nur Illegalität <strong>und</strong> das steigertbekanntlich die Attraktivität bei Jugendlichen. Warum also nicht dieJugendlichen auf dem Weg Erfahrungen zu machen <strong>und</strong> Kompetenzenzu erwerben begleiten? Parkoursport <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schule könnte dieseM. Schichor, K. Rom


Lehrer/<strong>in</strong>nenfortbildung 14.11.2011Aufgabe erfüllen, wenn es nicht nur bei <strong>der</strong> Vermittlung von <strong>Bewegung</strong>enbleibt, son<strong>der</strong>n darüber h<strong>in</strong>aus den Schüler/<strong>in</strong>nen die Möglichkeitgegeben wird auf folgende Fragen e<strong>in</strong>e Antwort zu f<strong>in</strong>den:• Welche Verantwortung habe ich?o Mir selbst gegenübero An<strong>der</strong>en gegenübero Fremden Eigentum gegenüber• Wie schätze ich mich selbst e<strong>in</strong>?o Was kann ich?o Wie f<strong>in</strong>de ich heraus was ich kann, ohne Schaden zu erleiden?• Fragen <strong>in</strong> Bezug auf die Aufgabenstellungo Wie (er)f<strong>in</strong>de ich <strong>Bewegung</strong>saufgaben?o Wie f<strong>in</strong>de ich Lösungen?• Fragen <strong>in</strong> Bezug auf die Sicherheito Was s<strong>in</strong>d typische Gefahrensituationen?o Wie erkenne ich Gefahren <strong>und</strong> m<strong>in</strong>imiere sie?o Wie kann ich komplexe Situationen reduzieren/strukturieren? (Wie mach ichaus e<strong>in</strong>er schweren Aufgabe e<strong>in</strong>e leichte, bzw. aus e<strong>in</strong>er gefährlichen e<strong>in</strong>eungefährliche?)WIE?Nachdem die Frage nach dem Warum beleuchtet wurde, sollte mansich die Frage nach dem Wie, also die <strong>der</strong> Umsetzung stellen. Wer e<strong>in</strong>eH<strong>in</strong><strong>der</strong>nisbahn aufbaut, die Jugendlichen um die Wette laufen lässt<strong>und</strong> ihnen beibr<strong>in</strong>gt, wie man möglichst schnell, elegant <strong>und</strong> ökonomischüber die H<strong>in</strong><strong>der</strong>nisse gelangt, erteilt wahrsche<strong>in</strong>lich Unterricht,<strong>der</strong> durchaus Freude bereitet. An <strong>der</strong> Attraktivität des Parkourssports,an dem, was ihn eigentlich ausmacht geht diese Form allerd<strong>in</strong>gs vorbei.Um das zu verh<strong>in</strong><strong>der</strong>n muss, durch die Wahl <strong>der</strong> Unterrichtsform<strong>und</strong> die Planung den Schüler/<strong>in</strong>nen ermöglicht werden, e<strong>in</strong> m<strong>in</strong>imalesMaß an Selbstbestimmung <strong>und</strong> Kreativität e<strong>in</strong>zubr<strong>in</strong>gen. Als entsprechendeUnterrichtsmethode würde sich e<strong>in</strong>e Mischung aus prozess-<strong>und</strong> produktorientiertem Unterricht anbieten. Produktorientiert,weil ich als Lehrer/<strong>in</strong> ja durchaus Ziele verfolge <strong>und</strong> erreichen will. E<strong>in</strong>Ziel könnte es z. B. se<strong>in</strong>, Unterricht so zu gestalten, dass sich jede/rSchüler/<strong>in</strong> im Laufe des Unterrichts Antworten auf die oben formuliertenFragen gibt. Welchen Weg <strong>der</strong>/die Schüler/<strong>in</strong> dabei nimmt, ist offen<strong>und</strong> wird <strong>in</strong>dividuell gestaltet, was den prozesshaften Charakter ausmacht.In den folgenden Abschnitten wollen wir zwei St<strong>und</strong>enbil<strong>der</strong> vorstellen. Daserste widmet sich <strong>der</strong> Vermittlung <strong>der</strong> spezifischen Technik <strong>und</strong> <strong>der</strong> Entwicklungspezieller konditioneller Fähigkeiten. Das zweite nähert sich dem Parkourssportsauf e<strong>in</strong>e nicht direktive Art. DieM. Schichor, K. Rom


Lehrer/<strong>in</strong>nenfortbildung 14.11.2011LE PARKOUR – EIN DIREKTIVER ANSATZMotiv: Kurze E<strong>in</strong>führung <strong>in</strong> Le Parkour, die je nach medialen Möglichkeitenmündlich o<strong>der</strong> per Kurzfilm erfolgen kann. Danach folgt die Erklärung<strong>der</strong> Inhalte <strong>und</strong> <strong>der</strong>en Zielsetzung (Entwickeln <strong>der</strong> konditionellenVoraussetzungen, Erlernen von Techniken <strong>und</strong> selbständiges Lösenvon <strong>Bewegung</strong>saufgaben)Abb. 1: Aufbau <strong>der</strong> Stationen im TurnsaalBelebung: Freies paarweises Laufen zwischen den Geräten (Aufbausiehe Abb. 1), auf Kommando müssen alle auf e<strong>in</strong>e bestimmte Art <strong>und</strong>Weise auf e<strong>in</strong>em Gerät se<strong>in</strong>. Zum Beispiel „hängend“, „Das Gerät nurmit e<strong>in</strong>er Hand <strong>und</strong> e<strong>in</strong>em Be<strong>in</strong> berührend“, o<strong>der</strong> „auf e<strong>in</strong>em Be<strong>in</strong> stehend“.Variation <strong>der</strong> <strong>Bewegung</strong>sform (auf allen Vieren, Rückwärts aufallen Vieren, Sidesteps, …).Paarweises Abfangen (Halten an den Händen) mit bereits aufgebautenGeräten die als „Rettungs<strong>in</strong>seln“ fungieren. Es darf sich jedoch nur e<strong>in</strong>Paar auf e<strong>in</strong>em Gerät bef<strong>in</strong>den. Paare, die loslassen gelten als gefangen.Jäger, die loslassen, dürfen nicht fangen. Die Anzahl <strong>der</strong> Fängerpaarekann nach Gruppengröße variiert werden, o<strong>der</strong> die abgeschlagenenPaare werden auch zu Fängern.M. Schichor, K. Rom


Lehrer/<strong>in</strong>nenfortbildung 14.11.2011Körperbildung: Als körperbildende Übungen können komplexe Partnerübungenwie Ziehen, Schieben o<strong>der</strong>Tragen zum Zug kommen. Eskann aber durchaus auch e<strong>in</strong> Zirkeltra<strong>in</strong><strong>in</strong>g durchgeführt werden. Dabeistellt jede Station des Zirkeltra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs e<strong>in</strong>e spätere Station des Parkoursdar (siehe Abb. 2). Damit vermeidet man längere Umbauarbeiten.Es empfiehlt sich aber, das Zirkeltra<strong>in</strong><strong>in</strong>g zunächst als Hauptteile<strong>in</strong>er <strong>Sport</strong>st<strong>und</strong>e durchzuführen. Erst wenn die Schüler/<strong>in</strong>nen mit demAufbau <strong>und</strong> <strong>der</strong> Durchführung vertraut s<strong>in</strong>d, lässt sich <strong>der</strong> Zirkel auch<strong>in</strong> <strong>der</strong> Belebung, mit zum Beispiel nur e<strong>in</strong>em o<strong>der</strong> zwei Durchgängennutzen. Belastung <strong>und</strong> Erholungsphasen dauern jeweils 30 Sek<strong>und</strong>en.• 1. Station: L<strong>in</strong>ien + Langbänkeo Liegestütz am Boden o<strong>der</strong> auf <strong>der</strong> Langbanko mit gegrätschten o<strong>der</strong> gestreckten Be<strong>in</strong>en• 2. Station: Recko Klimmzüge im Liegehango vorwärts <strong>und</strong> rückwärts drehen im Hango Hängen mit angezogenen Be<strong>in</strong>en• 3. Station: Kasten an <strong>der</strong> Wando Beidbe<strong>in</strong>ige Sprünge auf den <strong>und</strong> vom Kasten• 4. Station: Kasten + Matteo Sit-Ups auf <strong>der</strong> MatteAbb. 2: Zirkeltra<strong>in</strong><strong>in</strong>g mit Hilfe <strong>der</strong> später verwendeten GeräteHauptteilM. Schichor, K. Rom


Lehrer/<strong>in</strong>nenfortbildung 14.11.2011Der Hauptteil besteht aus vier Stationen. Bei je<strong>der</strong> Station wird e<strong>in</strong>egr<strong>und</strong>legene <strong>Bewegung</strong>sform von Le Parkour tra<strong>in</strong>iert. Der Schwierigkeitsgradje<strong>der</strong> Station ist flexibel anpassbar um auch schwächereTeilnehmer e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>homogenen Gruppe zu <strong>in</strong>tegrieren. Beherrschendie Schüler/<strong>in</strong>nen die <strong>Bewegung</strong>en, können die e<strong>in</strong>zelnen Stationen zue<strong>in</strong>em durchgehenden Parkour verb<strong>und</strong>en werden.Schluss: Besprechen <strong>der</strong> durchgemachten Inhalte <strong>und</strong> Feedback fürden/die Lehrer/<strong>in</strong>. Was war leicht, was war zu schwer, wo gibt es Unsicherheiten?Ausblick auf die bevorstehende E<strong>in</strong>heit mit den <strong>Bewegung</strong>saufgaben.H<strong>in</strong>weis auf kreative Freiheit beim Gestalten.• 1. Station: L<strong>in</strong>ien + Langbänkeo Sprünge über Langbänkeo Präzisionssprünge auf L<strong>in</strong>ien <strong>und</strong> Langbänkeno Sprungweite kont<strong>in</strong>uierlich erhöheno Balancieren auf umgedrehten Langbänken <strong>und</strong> Reckstangen• 2. Station: Recko Passement über e<strong>in</strong>e Reckstangeo Durchzug zwischen zwei übere<strong>in</strong>an<strong>der</strong> montierten Reckstangeno Höhe / Abstand variieren• 3. Station: Kästen an <strong>der</strong> Wando Tic-Tac (Wandlauf) über den Kasteno Variation <strong>der</strong> Kastenhöhe• 4. Station: Kasten + Matteo Katzensprung über den Kasteno Variation <strong>der</strong> KastenhöheKommentarIm Hauptteil gilt es, die e<strong>in</strong>zelnen Stationen zuerst genau zu erklären<strong>und</strong> dabei <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e auf die entsprechend korrekte Technik des LeParkour <strong>und</strong> die eigenständige Variation des Schwierigkeitsgradese<strong>in</strong>zugehen.S<strong>in</strong>d alle Stationen erklärt, haben die K<strong>in</strong><strong>der</strong>/Jugendlichen Zeit, sichmit je<strong>der</strong> Station vertraut zu machen <strong>und</strong> die <strong>Bewegung</strong>en auszuprobierenbzw. zu tra<strong>in</strong>ieren.Als Abschluss wird <strong>der</strong> komplette Parkour am Stück durchgelaufen.Die genaue Route sollte hier vom Lehrenden vorgegeben werden umKollisionen zu vermeiden.M. Schichor, K. Rom


Lehrer/<strong>in</strong>nenfortbildung 14.11.2011LE PARKOUR – EIN NICHT-DIREKTIVER ANSATZMotiv: Kann über kurze Filmsequenzen o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e Erzählung erfolgen.Belebung: Paarweise führen. E<strong>in</strong>er läuft vor, <strong>der</strong> an<strong>der</strong>e nach. Esmuss immer auf den Bodenmarkierungen gelaufen werden. Werschafft es am schnellsten von <strong>der</strong> Basketballgr<strong>und</strong>l<strong>in</strong>ie auf die gegenüberliegendeSeite, ohne dabei mit den an<strong>der</strong>en zu kollidieren? Varianten:vorwärts; rückwärts; e<strong>in</strong>be<strong>in</strong>ig o<strong>der</strong> beidbe<strong>in</strong>ig spr<strong>in</strong>gen;E<strong>in</strong>e zusätzliche Erschwernis wäre es, wenn die nächste berührte L<strong>in</strong>ieimmer e<strong>in</strong>e an<strong>der</strong>e Farbe haben muss als die, auf <strong>der</strong> man jetztsteht! (Nur wenn entsprechend viele Markierungen zur Verfügung stehen)Körperbildung: Gleiche Übung wie zuvor, allerd<strong>in</strong>gs wird <strong>der</strong> Partner<strong>in</strong> Schubkarrenposition geführt, o<strong>der</strong> getragen. E<strong>in</strong>e Hand bzw. e<strong>in</strong>Fuß berührt auch hier e<strong>in</strong>e Markierung.Schnelligkeit <strong>und</strong> Reaktion: Wer ist <strong>der</strong> Meister?Es gibt zwei bis 8 Meister, je nach Gruppengröße. Wenn e<strong>in</strong> Meisterabgeschlagen wird, muss er sich e<strong>in</strong>em Zweikampf stellen, <strong>der</strong> entscheidetob er weiterh<strong>in</strong> <strong>der</strong> Meister bleibt o<strong>der</strong> nicht. Dabei stehensich die Schüler im Abstand von ca. e<strong>in</strong>er Armlänge, auf e<strong>in</strong>em Be<strong>in</strong>gegenüber. Nun gilt es den Gegner durch Drücken <strong>und</strong> Nachgebenaus dem Leichgewicht zu br<strong>in</strong>gen. Es darf allerd<strong>in</strong>gs nur <strong>der</strong> Fuß bzw.Schuh berührt werden, <strong>der</strong> sich <strong>in</strong> <strong>der</strong> Luft bef<strong>in</strong>det. Natürlich funktioniertdas auch mit an<strong>der</strong>en Wettkampfformen.Hauptteil 1: Le Parkour – Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gDie Schüler werden <strong>in</strong> drei Gruppen geteilt <strong>und</strong> bekommen pro Gruppee<strong>in</strong> Kärtchen mit e<strong>in</strong>er Situationsskizze, e<strong>in</strong>er Materialbeschreibung<strong>und</strong> e<strong>in</strong>en Ort im Turnsaal zugewiesen (siehe Abb. 3-5). Die Schülermüssen sich nun <strong>in</strong> folgende Situation versetzen.M. Schichor, K. Rom


Lehrer/<strong>in</strong>nenfortbildung 14.11.2011Abb. 3-5: Die Kärtchen mit den AufgabenSituationsbeschreibung:„Stellt euch vor, ihr seid Traceure, also Parkour-<strong>Sport</strong>ler. BeiSchönwetter seid ihr draußen, aber bei Regen trefft ihr euch imTurnsaal um geme<strong>in</strong>sam zu tra<strong>in</strong>ieren.Aufgabe:Dabei sollt ihr mit Hilfe <strong>der</strong> Geräte, o<strong>der</strong> auch ohne, Möglichkeitenf<strong>in</strong>den wie ihr tra<strong>in</strong>ieren könnt um die Aufgaben im Freienleichter zu bewältigen. Ich habe euch drei solcher Aufgaben aufKärtchen aufgezeichnet, auf <strong>der</strong> Rückseite steht e<strong>in</strong>e Liste vonGeräten die ihr verwenden könnt. Solltet ihr noch etwas an<strong>der</strong>esbenötigen, dann fragt mich danach.Es geht nicht darum die Situation detailgetreu nachzubauen,son<strong>der</strong>n die notwendigen Fähigkeiten hier <strong>in</strong> <strong>der</strong> Halle zu tra<strong>in</strong>ieren.Es hat z.B. ke<strong>in</strong>en S<strong>in</strong>n von 4 Metern Höhe auf e<strong>in</strong>enWeichboden zu spr<strong>in</strong>gen, denn im Freien gibt es ja auch ke<strong>in</strong>enWeichboden. Wie aber kann ich hier <strong>in</strong> <strong>der</strong> Halle die Landung sotra<strong>in</strong>ieren, dass ich immer höher spr<strong>in</strong>gen kann? Wie kann ichhier <strong>in</strong> <strong>der</strong> Halle das Balancieren auf e<strong>in</strong>er schmalen Mauer trai-M. Schichor, K. Rom


Lehrer/<strong>in</strong>nenfortbildung 14.11.2011nieren, ohne dass ich mich verletze wenn ich es nicht schaffe!Nachdem sowohl Anfänger als auch Fortgeschrittene unter euchs<strong>in</strong>d, müsst ihr euch mehrere Übungen (m<strong>in</strong>d. 3) ausdenken, dieim Grad <strong>der</strong> Anfor<strong>der</strong>ung von leicht über mittel bis schwer reichen.Sicherheit:E<strong>in</strong> beson<strong>der</strong>es Augenmerk solltet ihr dabei auf die Sicherheit legen.Sichert ausreichend mit Matten ab. Der Weichboden machtwenig S<strong>in</strong>n für e<strong>in</strong>en Traceur wenn er absichtlich drauf spr<strong>in</strong>gt,aber umso mehr, wenn er unabsichtlich drauf fällt! Genau dazus<strong>in</strong>d die Weichböden gut. Helft <strong>und</strong> sichert euch gegenseitig <strong>und</strong>vor allem hört euch eventuelle Bedenken eurer Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gskollegenan. Schwerere Übungen können durchaus auch e<strong>in</strong> wenig gefährlicherwerden, deshalb bitte ich euch um folgendes: Bevorihr e<strong>in</strong>e Übung wirklich macht, holt euch von mir das OK,denn letztlich b<strong>in</strong> trotzdem noch ich verantwortlich, wenn euchhier <strong>und</strong> heute im Unterricht etwas passiert. Also behalte ich mirdas Recht vor zu sagen, dass etwas zu gefährlich ist. Ich werdeeuch aber immer versuchen zu erklären, warum etwas aus me<strong>in</strong>erSicht zu gefährlich ist, <strong>und</strong> mit euch e<strong>in</strong>e Lösung <strong>in</strong> euremS<strong>in</strong>ne f<strong>in</strong>den.E<strong>in</strong>e letzte Bitte habe ich noch: Es gibt zwei D<strong>in</strong>ge die ihr <strong>in</strong> <strong>der</strong>Gruppe nie gleichzeitig tun dürft, Auf- o<strong>der</strong> Umbauen <strong>und</strong> Üben.Es wird entwe<strong>der</strong> umgebaut o<strong>der</strong> geübt. Es darf nicht se<strong>in</strong>, dassjemand etwas probiert, wenn noch nicht ausreichend mit Mattenabgesichert ist, Geräte im Sturzraum liegen, o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e nichtwissen, dass da jemand übt <strong>und</strong> ihn/sie beh<strong>in</strong><strong>der</strong>n können. Alsowenn ihr umbaut o<strong>der</strong> übt, dann tut ihr das immer geme<strong>in</strong>sam,“Hauptteil 2 – Präsentation <strong>der</strong> LösungenDie Schüler präsentieren die Lösungen an ihren Stationen. Im Wechselbetriebübt jede Gruppe e<strong>in</strong>mal an je<strong>der</strong> Station.Hauptteil 3 - ZusammenfügenSollte noch etwas Zeit übrig bleiben, bekommen die Schüler die Aufgabe,E<strong>in</strong>zelelemente ihrer Station mit <strong>der</strong> nachfolgenden zu e<strong>in</strong>emParkour zu verb<strong>in</strong>den.KommentarDas St<strong>und</strong>enbild macht als E<strong>in</strong>zelst<strong>und</strong>e wenig S<strong>in</strong>n. Nur <strong>in</strong> <strong>der</strong> Abfolgemehrerer St<strong>und</strong>en gel<strong>in</strong>gt es den Schüler/<strong>in</strong>nen sich langsam anM. Schichor, K. Rom


Lehrer/<strong>in</strong>nenfortbildung 14.11.2011die Anfor<strong>der</strong>ungen des selbständigen Tuns zu gewöhnen. In den erstene<strong>in</strong> bis zwei E<strong>in</strong>heiten dieser Art dom<strong>in</strong>ieren hauptsächlich die Abstimmungsprozesse<strong>in</strong> <strong>der</strong> Gruppe die Aktionsformen, was den E<strong>in</strong>druckerweckt, es würde nichts passieren. Tut es aber. Die Schüler/<strong>in</strong>nenmüssen Vorstellungen von <strong>Bewegung</strong>saufgaben entwickeln,umsetzen <strong>und</strong> optimieren. Mit fortschreitendem Können <strong>in</strong> Bezug aufdie Umsetzung <strong>der</strong> Ideen, steigt auch <strong>der</strong> Grad <strong>der</strong> körperlichen Belastung.Die Fähigkeit <strong>Sport</strong> für sich selbst organisieren zu können,kommt <strong>in</strong> <strong>der</strong> physischen Erschöpfung am Ende des Unterrichts zumVorsche<strong>in</strong>.Im St<strong>und</strong>enbild s<strong>in</strong>d mit Absicht die Gerätevorgaben für die Stationennicht angegeben, denn sie variieren mit dem Können <strong>der</strong> Gruppe. Esempfiehlt sich mit sehr spartanischer Geräteausstattung zu beg<strong>in</strong>nen,da dies den Grad <strong>der</strong> Komplexität reduziert <strong>und</strong> e<strong>in</strong> Mehr an Kreativitätfor<strong>der</strong>t. So s<strong>in</strong>d Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsformen für alle Aufgaben durchausauch nur mit Bodenturnmatten denkbar. In den Folgest<strong>und</strong>en kanndann das Material erweitert werden. Es kommt nicht darauf an, wasman den Schüler/<strong>in</strong>nen zur Verfügung stellt, son<strong>der</strong>n was sie darausmachen. Gr<strong>und</strong>legend bewährt sich folgendes Vorgehen:• In den ersten e<strong>in</strong> bis zwei E<strong>in</strong>heiten nur Bodenmatten <strong>und</strong> evt. Reckstangen <strong>und</strong>Langbänke für Balanceübungen.• Danach stellt man zwei bis drei Gr<strong>und</strong>geräte (Weichboden, Barren, Bank, Kasten,etc.) zur Verfügung, zuzüglich e<strong>in</strong>er beliebigen Anzahl von Turnmatten. Wobei dieGr<strong>und</strong>geräte mit Sprossenwänden <strong>und</strong> an<strong>der</strong>en Gegebenheiten im Turnsaal komb<strong>in</strong>iertwerden können <strong>und</strong> sollen.Zur Sicherheit sei anzumerken, dass e<strong>in</strong> methodischer Aufbau mit zunächstreduzierten Mitteln von großem Vorteil ist. Komplexere Aufbautenbedeuten auch mehr Verletzungsmöglichkeiten. So fällt es leichterzu erklären, worauf die Schüler/<strong>in</strong>nen acht zu geben haben, <strong>und</strong> esbleibt ihnen hoffentlich länger <strong>in</strong> Er<strong>in</strong>nerung.LITERATUREdwards, D. (2009). The Parkour and Free-Runn<strong>in</strong>g Handbook. Virg<strong>in</strong>Books.Foucan, S. (2008). F<strong>in</strong>d your Way. Michael O’Mara Books.Rochhausen, S. (2009). Parkoursport im Schulturnen. Books on DemandGmbH.Willenbrock, H. (2008). Wie die Pubertät den Körper verän<strong>der</strong>t. Spiegelonl<strong>in</strong>e.Zugriff am 01. Juni 2008ter http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,556357,00.htmlM. Schichor, K. Rom


Lehrer/<strong>in</strong>nenfortbildung 14.11.2011ANHANG:SPIELFORMEN AN SECHS PARKOURSTATIONENDAS ZENTIMETERSPIEL:Spielidee: Würfelstaffel mit Aufgaben aus dem Parkour <strong>Sport</strong>Ablauf: Die Schüler/<strong>in</strong>nen würfeln, <strong>und</strong> müssen zu <strong>der</strong> entsprechenden Station laufen<strong>und</strong> die Aufgabe bewältigen. Danach laufen sie zurück <strong>und</strong> sobald sie am Mal abschlagen,darf <strong>der</strong>/die Nächste laufen. Danach wird auf dem Spielplan gezogen.Variante 1: Für jede Station gibt es fünf Punkte: Welche Mannschaft hat als erstes100?Variante 2: Für jede Station gibt es die entsprechende Augenzahl: Welche Mannschafthat als erstes 50 Punkte? Vorsicht: Wer zu viel hat, muss über die Fünfzig h<strong>in</strong>ausfahren, <strong>und</strong> darf die nächste Punkteanzahl zurück fahren. Bis man eben genauauf fünfzig steht.Anmerkung: E<strong>in</strong>e Prober<strong>und</strong>e hat sich immer bewährt.UNO AKTIV:Spielidee: Staffel bei <strong>der</strong> es darum geht die Uno-Karten <strong>in</strong> <strong>der</strong> richtigen Reihenfolgeaufzudecken.Vorbereitung: Auf vier Matten werden Karten <strong>der</strong> vier Uno-Farben verdeckt <strong>und</strong>vermischt abgelegt. Es werden vier Mannschaften gebildet <strong>und</strong> Startplätze gekennzeichnet.Zusätzlich werden sechs Aufgabenstationen aus dem Parkoursport aufgebaut:Z. B. Wansprung, Sprossenwand Überklettern, Piaz an angelehnter Langbank,Präzisionssprung, Durchzug, Tic-tac, <strong>und</strong>/o<strong>der</strong> Barren Überw<strong>in</strong>den.Ablauf: Die Schüler/<strong>in</strong>nen müssen jeweils e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e Aufgabe erledigen (Parkourstationen)<strong>und</strong> danach dürfen sie e<strong>in</strong>e <strong>der</strong>, auf ihrer Matte verdeckt daliegenden Karten,umdrehen <strong>und</strong> ansehen. F<strong>in</strong>den sie e<strong>in</strong>e „richtige“, dürfen sie diese geordnetablegen <strong>und</strong> e<strong>in</strong>e weitere aufdecken. Ziel ist es die Karten <strong>in</strong> <strong>der</strong> richtigen Reihenfolgevon 1-10 abzulegen. Passt die Karte nicht muss sie wie<strong>der</strong> verdeckt abgelegt werden,allerd<strong>in</strong>gs an e<strong>in</strong>en beliebigen Ort auf <strong>der</strong> Matte. Die Schüler/<strong>in</strong>nen dürfen sichdarüber austauschen wo sie diese Karten abgelegt haben.Bedeutung <strong>der</strong> Son<strong>der</strong>karten:Stopp: Mit dieser Karte geht man zur Matte e<strong>in</strong>er Mannschaft die schon recht weitvorne ist, <strong>und</strong> darf die noch verdeckten Karten durche<strong>in</strong>an<strong>der</strong> br<strong>in</strong>gen.+1, +2: Die gesamte Mannschaft muss e<strong>in</strong>e o<strong>der</strong> zwei Übungen machen. Die jeweiligeKarte wird aufgedeckt abgelegt <strong>und</strong> kann nicht mehr gezogen werden.Farbwahl: Der Spieler darf sich noch zwei Karten ansehen aber nicht ablegen.Richtungswechsel: Die gesamte Mannschaft sucht sich e<strong>in</strong>e an<strong>der</strong>e mit <strong>der</strong> sie ihreKartenstapel tauscht.Variante 1: Parkourstationen nach Würfeln.Variante 2: Je<strong>der</strong> muss jede Station machen, die Reihenfolge darf aber frei gewähltwerden.M. Schichor, K. Rom


Lehrer/<strong>in</strong>nenfortbildung 14.11.2011Anmerkung: Vielleicht <strong>in</strong> <strong>der</strong> ersten R<strong>und</strong>e ohne Son<strong>der</strong>karten. Am Ende empfiehltes sich die Schüler/<strong>in</strong>nen die Stationen machen zu lassen zu denen sie nicht gekommens<strong>in</strong>d.HÖHER, SCHNELLER, WEITERDie schon beschriebenen Stationen werden von den Gruppen im Stationsbetrieb beübt.Dabei geht es darum e<strong>in</strong>en persönlichen Rekord aufzustellen. Ziele für die Stationenwerden mit…• Stoppuhr (so schnell wie möglich) [Sprossenwand Überklettern, Piaz an angelehnterLangbank, Durchzug, Barren Überw<strong>in</strong>den]• Maßband (So weit/hoch wie möglich) [Wansprung, Präzisionssprung, Tictac,Barren Überw<strong>in</strong>den]• O<strong>der</strong> Zähltafel gekennzeichnet (So wenig Kontakte wie möglich) [SprossenwandÜberklettern, Piaz an angelehnter Langbank]Für die entsprechenden Stationen müssen Markierungen <strong>und</strong> Stoppuhren, bzw.Maßbän<strong>der</strong> bereitliegen.M. Schichor, K. Rom


Start1 40 41 80 812 39 42 79 823 38 43 78 834 37 44 77 845 36 45 76 856 35 46 75 867 34 47 74 878 33 48 73 889 32 49 72 8910 31 50 71 9011 30 51 70 9112 29 52 69 9213 28 53 68 9314 27 54 67 9415 26 55 66 9516 25 56 65 9617 24 57 64 9718 23 58 63 9819 22 59 62 9920 21 60 61100

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