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Die Birnen von Ribbeck

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auch das haben du oder ich mit dem leeren Schnapsglas inder Hand nicht sagen können, weil wir selbst schon nichtmehr wissen wollten, was für ein Schlachtfeld das Dorf war,wo Knochen geschunden und Gräuel gut möbliert undjede Generation die Bisse ins Fleisch gespürt und nur dieSchärfe der Zähne die Abwechslung war alle paar Jahrzehnte,die Bisse des Herrn <strong>von</strong> <strong>Ribbeck</strong> ins Fleisch der Bräute, dieBisse des Herrn in die Nacken der Söhne, <strong>von</strong> denen einigeseine Söhne waren, bis sie sich beugten <strong>von</strong> allein und gernebeugten am Ende, am Abend, und die Pfeifen anstecktenauf Bänken sitzend vor der Haustür, müde in der goldenenHerbsteszeit,die Bänke habt ihr mitgebracht aus Berlin, komm, setz dich,das Fest geht noch lang, niemand wird müde heute, Hähnekrähen, Vögel zwitschern im Frühling schon wie im Sommer,was für eine Wärme fällt über uns her, das Jahr wird nochlang, und abends schreien die Kühe, weil sie mehr Platzbrauchen, keiner kauft uns das Vieh ab, zwischen welcheZeiten sind wir geraten, zwischen oben und unten auf eurenBänken, und alles so schnell, dass du gar nicht mehr mitdenkenkannst, was macht der da hinten, ein Tonbandgerät,na gut, die Stasi ist weg und abgetaucht,jetzt kommen sie alle nach <strong>Ribbeck</strong>, die Journalisten, undwechseln die Batterien und fragen und fallen zurück in daswarme Entsetzen ihrer dörflichen Kindheit und suchen diemilden Großväter in der Figur des alten <strong>Ribbeck</strong>, und liebendie Zeit, die es nie gegeben hat, die gute alte,18

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