10.07.2015 Aufrufe

Die Birnen von Ribbeck

Die Birnen von Ribbeck

Die Birnen von Ribbeck

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN
  • Keine Tags gefunden...

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Als sie anrückten <strong>von</strong> Osten aus dem westlichen Berlin mitdrei Omnibussen und rot und weiß und blau lackiertenAutos, aus denen Musik hämmerte, lauter als die starkenMotoren, und mit den breitachsigen, herrischen Fahrzeugendas Dorf besetzten, wie es seit den russischen Panzern, demLuftwaffengebell und den <strong>Ribbeck</strong>’schen Jagdfesten nichtmehr besetzt war, fünfzig oder sechzig glänzende, frischgewaschene Autos auf den drei Straßen, und ausstiegenwie Millionäre mit Hallo und Fotoapparaten und Sonnenschirmenund zuerst die Kinder, dann uns nach und nachaus Stuben und Gärten lockten und Bier und Fassbrause,<strong>Birnen</strong>schnaps, Würstchen und Luftballons, Kugelschreiberund Erbsensuppe verschenkten und einen Tanz machten umeinen jungen Birnbaum, den sie mitgebracht hatten undnach einer kurzen Rede, die der Bürgermeister wie gewohntmit schafsäugigem Nicken begleitete, in den Vorgarten desAltenpflegeheims, das früher das Schloss war, einpflanztenund dabei mehr auf die Videokameras als auf den Baumschielten und sich selber Beifall klatschten und uns auf dieSchultern hieben, als hätten sie ein großes Spiel gewonnenoder ihre Fahne in erobertes Gebiet gesteckt, und lauter wurden,Bierbecher herumreichten und uns <strong>Birnen</strong>geist probierenließen und schnell ihr sagten und du,9

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!