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Die Birnen von Ribbeck

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wie Herren, sondern bleiben wollten im Dorf und gebliebensind als Arbeiter und uns haben anschnauzen und drückenlassen und trotzdem das Land bewirtschaftet wie Bauern undhoch auf den Treckern morgens halb fünf durchs Havellandund die Äcker gepflügt, unsere Äcker und nicht die eines derHerren <strong>von</strong> <strong>Ribbeck</strong> auf <strong>Ribbeck</strong>, deren Erben den Namen<strong>Ribbeck</strong> schon wieder vor sich hertragen wie einen Freibriefund die Scheunen betreten und das Dorf vermessen mit herrischenSchritten, unter denen das Land bebt,wie andere, die sich in Bügelfaltenhosen und hellen Mäntelnbreitbeinig vor die Häuser stellen, mit gierigem Blickund blitzendem Zollstock über den Putz fahren und mitVideokamera aufzeichnen und mitnehmen, was wir hergerichtethaben zwanzig Jahre lang, für ein Brett eine Stundeangestanden, jeder Wasserhahn ertauscht, die Rohre überBeziehungen, die jahrelange Rennerei um Dachziegel, jedesWochenende gehämmert, gebessert, gestrichen, und Geldhineingesteckt, was nun gerissen taxiert wird <strong>von</strong> Anwältenoder denen, die Eigentümer sind oder waren oder sein wollen,drunter und drüber,als seien die Flüchtlinge wir, die geblieben sind und gesätund den Mist gefahren haben und den Fortschritt der Rissein der Decke beobachtet und die Dächer sinken sehen undgeträumt <strong>von</strong> den blauen Fliesen im <strong>Ribbeck</strong>’schen Pferdestall,bis wir schläfrig wurden unter den faulenden Wänden,und wenn die einen nicht weggerannt und die andernin den Städten nicht aufgestanden wären, blieben wir heute13

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