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Die Birnen von Ribbeck

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haben wir auf die Frage gewartet, was wir zu dem neuenBirnbaum zu sagen hätten, denn immerhin war das Dorfeinmal berühmt wegen der <strong>Birnen</strong>, und ob der Platz seitlichvom Altersheim der richtige wäre, denn wenn schonTradition, wie sie Fontane der Dichter aufgeschrieben hat,dann richtig, ein Birnbaum in seinem Garten stand, wer dasGedicht nicht flüssig hersagen konnte, bekam in der Schule,wo jetzt der Konsum ist, vom Lehrer für jedes Stocken undjedes falsche Wort mit dem Rohrstock eins auf die flacheHand, also auf der Gartenseite oder, längst wölbt sich einBirnbaum über dem Grab, auf den schattigen Wiesen vor derKirche, wo die Gräber seit langem geschleift sind,aber sie fragten nicht, und ehe wir den Mut fanden zureden, war der Stützpflock schon eingerammt, das Bäumchenangebunden, die Erde festgetreten, die Männer mitBaum und Spaten hundertmal fotografiert und die Gießkannedreimal geleert, auch die hatten sie mitgebracht,sogar Zeitungsleute hatten sie mitgebracht, die dauerndfragten: Wie finden Sie das alles?, und wenn wir nichtgleich einen brauchbaren Satz ausstießen, fragten sie: FindenSie das nicht toll?, sodass wir nur sagen konnten: Ja,und ihnen auswichen, weil sie unseren Zeitungsleuten soähnlich waren, die niemals ein Nein hören wollten und nurAntworten, die sie schon kannten,ich aber wollte ja sagen, auf andere Weise ja, denn ichkonnte die Freude nicht fassen und hatte zu viele unbrauchbareWörter im Kopf und feierte mit ihnen allen, das Bier10

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