Diamantenes PRIESTERJUBILÄUM - Katholische Kirche Steiermark
Diamantenes PRIESTERJUBILÄUM - Katholische Kirche Steiermark
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Pfarrblatt Jubiläum<br />
<strong>Diamantenes</strong> Priesterjubiläum<br />
OStR. Prof. Franz Neuburger<br />
Liebe Pfarrblatt-LeserInnen!<br />
Nie hätte ich mir gedacht, 60 Jahre als Priester mit der <strong>Kirche</strong> verheiratet zu sein, aber ganz<br />
ohne „Ehekrach“ ging es nicht! Nie hätte ich gedacht, dass ich fast 50 Jahre in Stainach,<br />
diesem „Nest“, hängenbleiben würde… - Und wie hat sich dieses „Nest“ entwickelt: neuer<br />
Bahnhof, Schulen, bunter Hauptplatz, neue <strong>Kirche</strong>…!<br />
Nie hätte ich gedacht, dass sich die katholische <strong>Kirche</strong> so entfalten würde: II. Vatikanisches<br />
Konzil (1962 – 1965) unter Papst Johannes XXIII. („Fenster auf – Frische Luft!“). Welch ein<br />
Umbruch, Aufbruch, Muttersprache, Volksaltar… - Vielfalt in der Einheit! – Vom nur statischen<br />
<strong>Kirche</strong>nbild zum dynamischen, von der Paragraphenmoral zur Gesinnungsmoral…!<br />
Ich lernte „meine Braut“, die <strong>Kirche</strong>, in vielfältigen Formen kennen nach 1949 (= meine<br />
Priesterweihe in Graz) in Unterrohr bei Hartberg, in Mürzzuschlag, Fohnsdorf, Bad Aussee<br />
und Stainach, besonders als (manchmal zu strenger) Professor!<br />
Auch die <strong>Kirche</strong> („kyriake“ = dem Herrn gehörendes Volk Gottes) ist unterwegs mit ihrer Osterkerzenbotschaft, unvollendet<br />
– auch Priester tragen ihren Glauben in zerbrechlichen Gefäßen (2 Kor, 4,7). Aber <strong>Kirche</strong> ist kein Verein, sondern göttliche<br />
Stiftung, daher unausrottbar und kann durch nichts ersetzt werden!<br />
Schon am 13. September 1945 kam ich aus der Kriegsgefangenschaft heim, sollte Benediktiner werden im nahen<br />
Kremsmünster – der „Geist“ aber zog mich nach Graz an die Theologische Fakultät der Universität. So wurde aus mir ein<br />
Weltpriester- was trieb mich dazu? Dass ich einmal sagen kann: „Deine Sünden sind dir vergeben in Namen des Vaters<br />
und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Steh auf!“ – Beichte als Auferstehungsfeier, Befreiung, neuer Mut zum Leben<br />
– gerne erinnere ich mich an mein erstes Beichthören von Erstkommunionkindern (1950 in Graz), endlich brachte es ein<br />
Bub heraus: „Ich habe den Milchreis in den Bach geschüttet!“ – welch eine Ehrlichkeit!<br />
In der <strong>Kirche</strong> lebt Christus weiter – leider blockieren wir ihn oft! Die <strong>Kirche</strong> als mystischer, geheimnisvoller Leib Christi<br />
– corpus mysterium!<br />
Ich liebe meine <strong>Kirche</strong> und leide mit ihr und bin stolz, seit der Taufe ihr geweihtes Mitglied bzw. Mitarbeiter zu sein. Es<br />
lohnt sich, immer wieder auch über Göttliches nachzudenken – wie ich auf dem Foto der Titelseite.<br />
DANK allen, die mich auf meinen priesterlichen Wegen begleitet haben und begleiten. Ich glaube an die göttliche Vorsehung!<br />
Trotz mancherlei Brechungen möchte ich auch mit 88 Jahren hie und da leuchten wie ein Diamant.<br />
Euer alter Hirtenbub Franz Neuburger<br />
Prof. Neuburger<br />
bei der Priesterweihe<br />
am 10. Juli 1949<br />
Eigeniterpretation seines Autokennzeichens:<br />
„Unter Umständen ein fleißig arbeitender Priester“<br />
3<br />
Ein besonderes Hobby:<br />
Leidenschaftlicher Einsatz<br />
bei der Berg- und Naturwacht<br />
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