Kreiha-Umschlag 08.11 - Kreishandwerkerschaft Mönchengladbach
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zu werten, da sie zum einen nicht<br />
das orthopädische, sondern vielmehr<br />
das internistische Fachgebiet<br />
beträfen und zudem eine<br />
Schwere aufwiesen, die nach<br />
Sachlage in dieser Ausprägung<br />
nicht mit einer überwiegenden<br />
Wahrscheinlichkeit zu erwarten<br />
war.<br />
Allerdings bewertete das OLG<br />
das Verhalten des Klägers insofern<br />
als grob fahrlässig, als er die<br />
Reise erst ca. 4 Wochen nach Eintritt<br />
der Komplikationen storniert<br />
habe. Der Versicherte ist<br />
nach den Vertragsbedingungen<br />
der Reiserücktrittsversicherung<br />
verpflichtet, dem Versicherer<br />
den Eintritt des Versicherungsfalles<br />
unverzüglich mitzuteilen<br />
und gleichzeitig die Reise bei der<br />
Buchungsstelle oder im Falle der<br />
schon angetretenen Reise beim<br />
Reiseveranstalter zu stornieren.<br />
Verletzt der Versicherte diese<br />
Obliegenheiten, so ist der Versicherer<br />
von der Verpflichtung zur<br />
Leistung frei, es sei denn, die<br />
Pflichtverletzung beruht weder<br />
auf Vorsatz noch auf grober<br />
Fahrlässigkeit. Bei grob fahrlässiger<br />
Verletzung bleibt der Versi-<br />
cherer insoweit verpflichtet, als<br />
die Verletzung weder Einfluss<br />
auf die Feststellung des Versicherungsfalles<br />
noch auf die Feststellung<br />
oder den Umfang der dem<br />
Versicherer obliegenden Leistung<br />
gehabt hat. Im Falle der<br />
grob fahrlässig verspäteten Stornierung<br />
durch den Versicherten<br />
ist der Versicherer daher regelmäßig<br />
nur in Höhe desjenigen<br />
Betrages eintrittspflichtig, der<br />
bei rechtzeitiger Stornierung fällig<br />
gewesen wäre. In dem zugrunde<br />
liegenden Fall konnte<br />
der Kläger daher nur 40 % des<br />
Reisepreises beanspruchen.<br />
Dem betroffenen Reiseteilnehmer<br />
ist daher dringend zu raten,<br />
die Stornierung der Reise umgehend<br />
nach Eintritt des Versicherungsfalls<br />
durchzuführen und<br />
den Versicherer über die Stornierung<br />
zu unterrichten. Verletzt<br />
der Reiseteilnehmer diese Formalien,<br />
droht ihm allein deshalb<br />
die Kürzung seiner Ansprüche<br />
aus der Reiserücktrittsversicherung,<br />
auch wenn ein wirksamer<br />
Rücktrittsgrund vorliegt.<br />
Von Dr. Eckhard Voßiek, LL.M.<br />
Deutscher Lehrstellenmarkt wie leergefegt<br />
Azubi-Boom in Deutschland: Die<br />
Zahl der Neuverträge zwischen<br />
Auszubildenden und Betrieben<br />
ist im ersten Halbjahr 2011 auf<br />
fast 187.000 gestiegen – 8,2 %<br />
mehr als im Juni 2010. Das berichtet<br />
der Deutsche Industrieund<br />
Handelskammertag (DIHK).<br />
In Westdeutschland betrage der<br />
Zuwachs der Neuverträge sogar<br />
8,9 %. Einen Grund für das deutliche<br />
Plus erklärt der DIHK durch<br />
Vorzieheffekte. Die Betriebe<br />
schließen früher als in den vergangenen<br />
Jahren Ausbildungsverträge<br />
ab. Viele Betriebe starten<br />
schon jetzt die Suche nach<br />
den besten Bewerbern für 2012.<br />
Auch der Zentralverband des<br />
Deutschen Handwerks (ZDH) bestätigt:<br />
Die Betriebe hätten erkannt,<br />
dass sie früher im Jahr aktiv<br />
werden müssen, um geeignete<br />
Kandidaten für ihre Ausbil-<br />
dungsplätze zu finden. Der ZDH<br />
meldete ebenfalls deutlich mehr<br />
Neuverträge. Im Handwerk liegt<br />
die Zahl Ende Juni 2011 demnach<br />
bei fast 58.000 Verträgen – ein<br />
Plus von 6,2 %. Die Zahl der angebotenen<br />
Lehrstellen sei im<br />
Vergleich zu den Vorjahren stark<br />
angestiegen. Handwerkskammern<br />
in Ballungsräumen melden,<br />
dass sich trotz rückläufiger<br />
Schulabgängerzahlen mehr Bewerber<br />
für eine Ausbildung im<br />
Handwerk interessieren. Allerdings:<br />
Laut Bundesagentur für<br />
Arbeit schrumpft in diesem Jahr<br />
erneut die Zahl der Bewerber –<br />
trotz doppelter Abi-Jahrgänge in<br />
Bayern und Niedersachsen und<br />
Aussetzung der Wehrpflicht.<br />
Dass es trotzdem mehr Verträge<br />
gebe, liegt daran, dass mehr Altbewerbern<br />
und lernschwächeren<br />
Jugendlichen der Einstieg in eine<br />
Ausbildung gelinge.<br />
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