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IPA aktuell 2 /2012<br />

Zu Beginn muss gleich erwähnt werden, dass die Saarlandbrigade der<br />

heutigen Bundeswehr mit dem nach dem Krieg existierenden Saarbataillon<br />

nichts zu tun hat.<br />

Das Saarbataillon war eher so etwas wie die Hundertschaft in<br />

Deutschland. Deshalb Deutschland, weil das Saarland zu dieser Zeit von<br />

der Bundesrepublik abgegliedert war. Das Saarbataillon wurde 1946<br />

in Saarbrücken mit etwa neuzig Mann aufgebaut und unterstand der<br />

Gendarmerie.<br />

Schon vor der Volljährigkeit konnte man sich als Inhaber eines roten<br />

Ausweises, der nur für Saarländer galt, beim Saarbataillon bewerben<br />

und erhielt den Beamtenstatus. Französische Sprachkenntnisse waren<br />

nicht erforderlich, allerdings glichen die ersten Kommandos denen<br />

der französischen Armee. Auch die anfängliche Uniformfarben waren<br />

französisch, der Uniformschnitt eher preußisch ausgerichtet. Zu der<br />

Stiefelhose trug man –wie bei der französischen Gendarmerie- lederne<br />

Gamaschen. Als erste Unterkunft diente eine halbwegs intakte Kaserne<br />

in Saarbrücken, wo noch heute die Bereitschaftspolizei untergebracht<br />

ist. Die beiden Kompanien wechselten sich ab mit der Bewachung von<br />

verschiedenen Regierungsobjekten, dem Sitz des Ministerpräsidenten, dem<br />

Gebäude des Innenministeriums, dem Sitz des „hohem Commissars“ und<br />

diverser militärischer Objekte. Auch die Überwachung von Transportzügen<br />

und die Begleitung von Sportveranstaltungen gehörte zu den Aufgaben.<br />

Während der einen Kompanie die Bewachung oblag, wurde die andere<br />

Kompanie mit den verschiedenen Gesetzen vertraut gemacht aber auch<br />

Sport stand auf dem Programm.<br />

Erst als der frühere Offizier der Wehrmacht, Heinrich Draeger,<br />

Leiter des Saarbataillons wurde, änderten sich die Kommandos,<br />

fortan in Deutsch.<br />

Draeger war es auch, der eine geschlossene Formation im<br />

Gleichschritt durch einen Teil Saarbrückens marschieren ließ.<br />

Bei verschiedenen Anlässen zum Besuch von deutschen und<br />

französischen Politikern waren außer dem französischen Militär<br />

auch eine Abordnung des Saarbataillons zur Parade angetreten.<br />

Dabei hatten die uniformierten jungen Saarländer den Ehrgeiz,<br />

besser als ihre westlichen Nachbarn zu paradieren. So nach<br />

und nach, frühestens nach zwei oder drei Jahren, wurden die<br />

jungen Männer in den Einzeldienst abkommandiert. Eine blaue<br />

Uniform hatte man inzwischen ja schon. Bei der Versetzung<br />

zur Landespolizei bzw. zur Gendarmerie brauchte man nur den<br />

Ärmelstreifen „Saarbataillon“ abzutrennen und so war man<br />

dann „richtiger“ Polizist. Fast alle früheren Angehörige des<br />

Saarbataillons erlebten die Eingliederung in die Bundesrepublik im<br />

Einzeldienst der Landespolizei. Nur wenige waren zur Grenzpolizei<br />

abgeordnet und versahen nun ihren Dienst an der französischen und<br />

luxemburgischen Grenze. Schließlich wurden auch Gendarmerie<br />

und Grenzpolizei aufgelöst und so gab es nur noch die Kripo<br />

und Landespolizei. Nach der Volksabstimmung 1955 wurde das<br />

Saarbataillon in die Polizei-Ausbildungs-Inspektion und 1956 in<br />

eine Bereitschaftspolizeiabteilung umgewandelt.<br />

Fotos und Bericht: (Werner N. Rech)<br />

www.ipa-deutschland.de<br />

Elf Nationen, Dänemark<br />

- Finnland - Deutschland -<br />

Griechenland - Irland - Israel -<br />

Niederlande - Polen - Rumänien<br />

- Schweden - Großbritannien,<br />

waren beim internationalen<br />

IPA-Hausbetreibertreffen<br />

vertreten, das alle zwei Jahre<br />

stattfindet. Diesmal waren die<br />

niederländischen Freunde die<br />

Ausrichter und luden nach Egmont aan Zee, einer Kleinstadt<br />

an der Nordseeküste im Norden von Amsterdam ein.<br />

Die deutsche Sektion betreibt die meisten IPA-Häuser und<br />

-Wohnungen. Deren Betreiberinnen und Betreiber wurden von<br />

Vizepräsident Hubert Vitt vertreten. Für seine Anreise reichte<br />

es aus, nach dem Dienst mal eben ins Auto zu steigen und nach<br />

Holland zu fahren. Die rumänischen Teilnehmer waren auch<br />

mit dem Auto angereist. Auf die Frage, wo sie denn übernachtet<br />

hätten, kam die Antwort „Somewhere in Austria.“ Die Frage<br />

nach den weiteren Übernachtungen wurde mit Schulterzucken<br />

beantwortet. Warum sollte man bei als 2.500 Kilometern<br />

Fahrstrecke auch dauernd irgendwo anhalten?<br />

Verwunderlich bei derartigen internationalen Treffen ist immer<br />

wieder, wie gut man sich versteht. Die meisten sprechen mehr<br />

oder weniger gut Englisch oder kennen einen, der etwas Englisch<br />

beherrscht. Zur Not ein paar Brocken Französisch und da sind<br />

ja auch noch Hände und Füße... man versteht nicht immer, was<br />

der andere sagt, aber man weiß, was er meint.<br />

Die Niederlande sind eine Nation der Radfahrer: In einer Tagungspause<br />

führte die Polizei Alkmaar Zugriffsmöglichkeiten von Fahrradstreifen vor.<br />

Dabei wird das Fahrrad als Hilfsmittel der körperlichen Gewalt eingesetzt.<br />

Die Geschicklichkeit der Kollegen begeisterte die Zuschauer.<br />

So gingen denn auch nicht nur die Gespräche am Rande,<br />

sondern auch die eigentliche Tagung im Polizeihauptquartier<br />

in Alkmaar ihren multilingualen Weg. Kees Sal, Präsident<br />

der Sektion Niederlande begrüßte die Teilnehmer, Gal<br />

Sharon, 3. <strong>International</strong>e Vizepräsidentin und Vorsitzende der<br />

<strong>International</strong>en Sozialkommission, eröffnete die Sitzung, die<br />

vom Vizepräsidenten der IPA Großbritannien, Mark Kernohan,<br />

geleitet wurde.<br />

Wer sind unsere Gäste?<br />

Die Frage nach den Gästen macht das Dilemma deutlich, in<br />

dem die Hausbetreiber stecken. Sie müssen einerseits ein Haus<br />

www.ipa-warenshop.de<br />

IPA House Managers Meeting 2012<br />

in den Niederlanden<br />

bewirtschaften, müssen für Übernachtungsgäste aber auch<br />

preislich attraktiv sein, sollen aber andererseits nicht an jeden,<br />

sondern nur an IPA-Freunde vermieten. Die Vorstellung einiger<br />

Sektionen, die Vermietung an jedermann zuzulassen, würde<br />

anderen Sektionen Kopfschmerzen bereiten, da sie dann von<br />

den Finanzbehörden als kommerzielle Beherbergungsbetriebe<br />

eingestuft würden.<br />

Wie sieht die Preisgestaltung aus?<br />

Es kann keine weltweit einheitliche Preisgestaltung geben.<br />

Die Bedingungen vor Ort sind so verschieden, dass das noch<br />

nicht einmal innerhalb Deutschlands möglich ist. Interessant<br />

waren die Konditionen, die von einzelnen Sektionen vorgestellt<br />

wurden. Besonders auffällig war das Beispiel einer Sektion, wo<br />

IPA-Mitglieder und ihre Familien einen günstigen Preis zahlen,<br />

ihre begleitenden Freude etwas mehr berechnet bekommen<br />

und Polizeibedienstete, die nicht in der IPA sind, einen<br />

kräftigen Aufschlag in Kauf nehmen müssen. Nachvollziehbare<br />

Begründung: „Sie können ja in die IPA eintreten!“<br />

Und die Werbung?<br />

Wer ein IPA-Haus sucht, findet es auch, aber es wäre schon<br />

wünschenswert, wenn es eine internationale IPA-Haus-Broschüre<br />

gäbe, die man dann in den Häusern auslegen könnte. Nach kurzer<br />

Diskussion war allerdings klar, dass eine derartige Broschüre<br />

kaum längerfristig aktuell sein könnte und damit einer ständigen<br />

Neuauflage bedürfte. Da die IPA-Häuser aber im jährlich<br />

erscheinenden <strong>International</strong>en IPA-Handbuch aufgeführt sind,<br />

werden künftig die entsprechenden Seiten als PDF-Datei zur<br />

Verfügung gestellt, so dass jeder sie nutzen kann, wie er es möchte.<br />

Es war eine sehr erfolgreiche Tagung, an deren Rand viele<br />

Erfahrungen und Tipps ausgetauscht wurden. Die IPA<br />

Niederlande hatte sich mit der Organisation ins Zeug gelegt und<br />

erhielt am Abschlussabend in einem Strand-Restaurant dafür viel<br />

Applaus und Anerkennung. Und zum Abschied hieß es. „Auf<br />

Wiedersehen bei der nächsten Tagung - 2014 in Griechenland.“<br />

Wenn sich IPA-Freundinnen und -Freunde zu einer Tagung treffen, gehört<br />

auch eine Exkursion dazu. Bei einer Grachtenfahrt zeigte sich Amsterdam<br />

von seiner typischen Seite. Multikulturell, bunt, quirlig, eine Millionenstadt<br />

mit vielen Gesichtern. Für den Autor dieses Berichtes stand von vorherein<br />

fest, dass er ein paar Stunden im Van Gogh-Museum verbringen würde...<br />

es war unvergesslich.<br />

Bericht: Hubert Vitt<br />

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IPA aktuell 2/2012

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