Klinik für innere medizin i - Universitätsklinikum Jena

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landeszuschuss und leistungsorientierte mittelvergabe (in mio. euro) 2007 2008 2009 Landeszuschuss für Forschung und Lehre 65,8 66,5 68,3 Leistungsorientiert vergebene Mittel 15,1 15,4 16,9 Darunter: 20 15 10 5 0 Leistungsorientiert vergebene Personalstellen 9,2 9,3 9,5 IZKF 2,8 2,6 2,8 Leistungsbezogenes Geräteprogramm 0,3 0 0,5 Leistungsbezogenes Budget Forschung und Lehre 1,7 2,0 2,0 Wissenschaftliche Hilfskräfte 0,1 0,1 0,2 Kosten leistungsorientiert vergebener Laborfläche 1,0 1,2 1,4 Praktische Kurse 0,1 0,2 0,2 10,53 Drittmittel in Mio Euro 13,36 13,37 2006 2007 2008 2009 18,21 Jahresbericht 2009 EU Land Stiftungen Bund DFG nichtöffentlich (Firmen) 43
44 Jahresbericht 2009 Berufungen navigationssystem für nervenzellen Professor Dr. ralf Stumm ist auf die Professur für Neuropharmakologie berufen worden. Am Institut für Pharmakologie und Toxikologie erforscht er die Regulationsmechanismen für die Wanderung von Nervenzellen. Das Zusammenspiel der Chemokine, kleiner Signalproteine zur Steuerung der Zellwanderung, mit hochspezifischen Rezeptoren in den Zellmembranen wirkt wie ein Navigationssystem neu gebildeter Zellen. „Von den etwa 50 Chemokinen, die wir kennen, interessiert mich zur Zeit besonders das für die Bewegung von Nervenzellen während der vorgeburtlichen Hirnentwicklung verantwortliche Neuropeptid und der zugehörige Rezeptor“, so Professor Ralf Stumm. Warum das Chemokin auch Immunzellen anlocken kann, wie die Produktion des Botenstoffs reguliert wird, unter welchen Umständen welche Zellen mit dem entsprechenden Rezeptor ausgestattet werden und wann er wieder abgebaut wird - das sind Fragen, an deren Beantwortung der Neuropharmakologe forscht. Damit findet er reichlich Anknüpfungspunkte an die Forschungsprojekte im Uniklinikum, wie die Schmerzforschung, die Signalweiterleitung in Zellen oder die Regenerationsprozesse nach einem Schlaganfall sowie im alternden Gehirn. In die studentische Ausbildung ist Professor Stumm bereits voll eingebunden: Im neu gestarteten Masterstudiengang Molekulare Medizin hält er eine englischsprachige Vorlesung. „Eine echte Herausforderung“, so der Hochschullehrer, der sich ab dem nächsten Jahr auch an der Pharmakologie-Ausbildung der Human- und Zahnmediziner beteiligen wird. Proteinen in der Zelle zuschauen Professor Dr. Christoph Biskup leitet die neue ArbeitsgruppeBiomolekulare Photonik am Universitätsklinikum Jena. Sein zentrales Arbeitsgerät ist das Fluoreszenzmikroskop. Zusätzlich zu den Intensitätsmessungen, die meist zur morphologischen Charakterisierung genutzt werden, will der Physiologe auch andere Eigenschaften des Fluoreszenzlichtes wie die Lebensdauer, die Polarisation oder die spektralen 09.02.2009 Eigenschaften im mikroskopischen Präparat quantitativ erfassen und mit anderen, beispielsweise simultan gemessenen elektrophysiologischen Größen kombinieren. „Wenn man zum Beispiel das Fluoreszenzspektrum zeitaufgelöst aufzeichnet, lassen sich die Beiträge einzelner Moleküle zur Gesamtfluoreszenz besser identifizieren, als dies mit herkömmlichen Methoden möglich ist“, nennt der 42- Jährige eine Anwendungsmöglichkeit. Die Verbindung hochauflösender optischer Abbildungsverfahren mit zellbiologischen Fragestellungen fasziniert den gebürtigen Kölner, der in seiner Heimatstadt Medizin- und Chemiestudium abschloss. In Jena sieht er für sein Forschungsgebiet die besten Voraussetzungen. Schon als Laborleiter am Institut für Physiologie II des Uniklinikums arbeitete Christoph Biskup eng mit Partnern in der Universität, auf dem Beutenberg-Campus und in der Industrie zusammen. Für künftige Projekte will er diese Kontakte weiter ausbauen. Unterschätzte Sepsis Professor Dr. Frank martin Brunkhorst ist auf die von der Deutschen Sepsisgesellschaft und der Stiftung für Technologie, Innovation und Forschung Thüringen finanziertePaul-Martini-Professur für klinische Sespisforschung berufen worden. Seine Arbeitsgruppe ist Bestandteil des Zentrums für Innovationskompetenz „Septomics“ und wird im Rahmen der Pro-Exzellenz-Initiative des Freistaates gefördert. „Wir wollen die Sepsis-Forschung in Deutschland auf ein neues Niveau heben, um die Überlebenschancen von Sepsis-Patienten zu erhöhen. Besonders wichtig sind dabei die Verbesserung der Frühdiagnose und die Einführung von Standardmaßnahmen zur Sepsis-Behandlung in den klinischen Alltag“, beschreibt Professor Brunkhorst wesentliche Ziele. Der Intensivmediziner, der als Oberarzt an der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin am UKJ arbeitete, gehört zu den treibenden Kräften der Sepsisforschung in Jena. In großen klinischen Studien testet er die Wirksamkeit von Therapiemaßnahmen. Professor Brunkhorst ist Koordinator des BMBF-geförderten Kompetenznetzes Sepsis und Generalsekretär der Deutschen Sepsisgesellschaft. Für sein Engagement wurde Professor Brunkhorst 2005 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.
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