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PDF: 416 KB - beim Landkreis Cuxhaven

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VNO Bestandsdarstellung 15<br />

� Weniger für den Bevölkerungsrückgang, der sich vor allem aus der zu niedrigen Geburtenhäufigkeit<br />

ergibt, so dass in Zukunft die negative Bilanz von Geburten und Sterbefällen in<br />

immer weniger Kommunen durch Wanderungsgewinne ausgeglichen werden kann.<br />

� Grauer für die Bevölkerungsalterung wegen des steigenden Anteils älterer Menschen an der<br />

Gesamtbevölkerung bei gleichzeitig geringer werdender Besetzung der nachwachsenden<br />

Jahrgänge. Dies geht einher mit einer tief greifenden Veränderung familiärer Strukturen.<br />

� Vereinzelter für die fortschreitende Singularisierung zum einen wegen des zukünftig höheren<br />

Anteils älterer Menschen bei längerer Lebenserwartung von Frauen, zum anderen wegen<br />

des Bedeutungsverlustes der Normbiographie mit Partnerschaft und Familiengründung.<br />

� Bunter für die Internationalisierung bzw. Heterogenisierung der Bevölkerung wegen der in<br />

Zukunft verstärkten Verlagerung des Zuzugspotentials auf außereuropäische Räume und<br />

wegen der relativ jungen Altersstruktur der Bevölkerungsgruppe mit Migrationshintergrund.<br />

(2) Auswirkungen auf den öffentlichen Personenverkehr<br />

Das ÖPNV-Angebot ist unmittelbar von den Fahrgastzahlen abhängig. Diese sind in ländlichen<br />

Räumen naturgemäß niedriger als in Städten. Entsprechend stehen in diesen Gebieten nur eingeschränkte<br />

Angebote zur Verfügung. Das Nutzerverhalten hat sich im ländlichen Raum dem geringen<br />

ÖPNV-Angebot angepasst, woraus eine Zunahme des MIV resultierte.<br />

Der ÖPNV in ländlichen Gebieten ist dabei mit einem sich selbst verstärkenden Problem konfrontiert:<br />

Sinkende Fahrgastzahlen führen zu einer Reduzierung des Angebotes – ein reduziertes Angebot<br />

führt zu einer weiteren Abnahme der Fahrgastzahlen. Sinkende Bevölkerungszahlen beschleunigen<br />

diesen Prozess, da sie die Wirtschaftlichkeit der Systeme weiter schwächen. Von dieser<br />

Entwicklung sind insbesondere Bevölkerungsgruppen betroffen, die nicht über einen eigenen<br />

PKW verfügen.<br />

Der ÖPNV im ländlichen Raum wird überwiegend durch die Schülerbeförderung finanziert. Ein<br />

Rückgang der Schülerzahlen, wie er zukünftig in weiten Teilen des Landes zu erwarten ist, wirkt<br />

sich daher unmittelbar auf die wirtschaftliche Tragfähigkeit des ÖPNV-Angebotes aus. Dabei lässt<br />

sich vermuten, dass eine mit dem Rückgang der Schülerzahlen verbundene Reduzierung von<br />

Schulstandorten zum einen dazu führt, dass prozentual mehr Schüler/innen auf Beförderung angewiesen<br />

sein werden und zum anderen weitere Wege für die Beförderung zurückgelegt werden<br />

müssen, was den beschriebenen Effekt teilweise kompensieren könnte.<br />

Die weitere Entwicklung des ÖPNV hängt eng mit der zukünftigen Finanzierung der Schülerbeförderung<br />

zusammen (beispielsweise Zahlungen nach § 45a PBefG an die Verkehrsunternehmen).<br />

Durch die beschriebenen Konzentrationsprozesse im ländlichen Raum werden die Wegeketten der<br />

Bevölkerung komplexer. Entsprechend komplexe Wegeketten lassen sich jedoch in einem zeitlich<br />

vertretbaren Maß immer weniger mit öffentlichen Verkehrsmitteln bewältigen, wodurch der private<br />

PKW seine Bedeutung im ländlichen Raum weiter ausbauen und die Nachfrage nach ÖPNV-<br />

Angeboten voraussichtlich weiter sinken wird. Ob die steigende Zahl älterer Menschen den Rückgang<br />

anderer Nutzergruppen kompensieren wird, ist fraglich, da einerseits der Führerscheinbesitz<br />

und die PKW-Verfügbarkeit unter den älteren Menschen ansteigen, andererseits aber die Zunahme<br />

der Hochaltrigen einen Anstieg nicht (mehr) automobiler Bevölkerung bewirken dürfte. Dennoch<br />

kann von einem Anwachsen der ÖPNV-Nutzer im Rentenalter ausgegangen werden mit der Folge,<br />

dass eine Verbesserung der Barrierefreiheit des Angebotes notwendig ist.<br />

Der SPNV erfüllt in ländlichen Räumen eine wichtige Versorgungsaufgabe, beschränkt sich dabei<br />

aber eher auf regionale Verbindungen. Auf der Ebene kleinräumiger Verbindungen, wie sie zur Sicherung<br />

der Mobilität innerhalb ländlicher Regionen notwendig ist, ist der SPNV gegenüber dem<br />

straßengebundenen ÖPNV im Nachteil, da eine Anpassung an reduzierte Fahrgastzahlen aufgrund<br />

der höheren Fixkosten oder eine Flexibilisierung der Wegeführung wesentlich schwieriger zu leisten<br />

ist.

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