Über <strong>der</strong> aus undurehlãssigen Flysehmergeln bestehendenÜbersehiebungsbasis bef<strong>in</strong>den sieh i m Gebiet E Büren als erstezur Klippendeeke gehõrende Formation die zerklüfteten und damiidurehlãssigen Malmkalke. In <strong>der</strong> Annahme e<strong>in</strong>er jãhrliehenNie<strong>der</strong>sehlagsmenge von 1500 mm bis 2000 mm und e<strong>in</strong>es Versiekerungsquotientenvon 10 bis 20%, weleher <strong>in</strong> diesem Faliwegen <strong>der</strong> starken Bewaldung <strong>der</strong> Sehutzzone eher etwas hoehangesetzt ist, muss das erfor<strong>der</strong>liehe E<strong>in</strong>zugsgebiet für di e obenzitierte Wassermenge auf etwa 6 bis 17 km2 abgesehãtzt werden,d. h. dass ei n grosser Te il <strong>der</strong> Klippensehuppe zum E<strong>in</strong>zugsgebietgereehnet werden muss.4. Quantlfizlerbare FelsdruckproblemeAls zwei gegensãtzliehe Klassen sollen <strong>der</strong> Luzerner Sandste<strong>in</strong>aus dem Burgidalien und die grauen Mergel aus <strong>der</strong> oberenSüsswassermolasse erwãhnt werden.So ist etwa <strong>der</strong> ganze Musegghügel aus dem Luzerner Sandste<strong>in</strong>aufgebaut.Es handelt sieh dabei u m ei n Sehiehtpaket von Sandste<strong>in</strong>, seltenvon Mergeln und Nagelfluhsehnüren durehzogen, das mehro<strong>der</strong> weniger gleiehmãssig steil gegen Nordwesten e<strong>in</strong>fãllt (Fallenim Mittel ea. 80 ° ).Die Hauptmasse des Luzerner Sandste<strong>in</strong>s ist e<strong>in</strong> fe<strong>in</strong>- bis mittelkõrniger,mittelharter bis harter, meist plattiger Sandste<strong>in</strong> vongraublauer bis grauer, angewittert grauer bis gelbgrauer Farbe,<strong>in</strong> wasserführenden Klüften oft grünlieh verfãrbt. Untergeordnettreten Gerõllsehnüre und em bis mehrere dm starke Mergellagenauf. Aueh vere<strong>in</strong>zelte Kohlelagen, em bis mehrere dm stark,wurden <strong>in</strong> Aufsehlüssen festgestellt. Am Luzerner Sandste<strong>in</strong>lassen sieh sowohl am Bohrkern wie an <strong>der</strong> Oberflãehe sehrsehõne Sedimentstrukturen erkennen.Der Luzerner Sandste<strong>in</strong> des Musegghügels gehõrt dem Nordsehenkel<strong>der</strong> Würzenbaehantikl<strong>in</strong>alen an. Die Faltenaxenebenestreieht gegen Nordosten und weist ei ne leiehte Vergenz gegenNordwesten auf. Man kann den Luzerner Sandste<strong>in</strong> vom Renggloehüber den Sonnenberg, den Gütseh und dann über das Lõwendenkmal(Abb. 17), die Kuppe von Dreil<strong>in</strong>den bis weit gegenden Dietsehiberg und darüber h<strong>in</strong>aus verfolgen.Die im Bereieh des Nõlliturms bis Lõwendenkmal gemessenenFallw<strong>in</strong>kel variieren ziemlieh stark. Der mittlere Wert des Fallensbetrãgt 72 ° (naeh Nordwesten), die Streubreite ea. 45 ° . Dermittlere Wert des Streiehens betrãgt 76° gegen Osten.In diesem Luzerner Sandste<strong>in</strong> wurden versehiedene Untertagbautenerstellt, wie etwa <strong>der</strong> südliehe Te il des Reussporttunnelso<strong>der</strong> <strong>der</strong> nõrdliehe Teil des Sonnenbergtunnels.In e<strong>in</strong>er am ZTL durehgeführten Diplomarbeit hat J. Bürgler versueht,den Gebirgsdruek auf e<strong>in</strong> Gewõlbe im Luzerner Sandste<strong>in</strong>zu quantifizieren. Als Studienobjekt diente e<strong>in</strong> Vorprojektfür den Museggparkstollen.Man geht hierbei vom unteren und vom oberen Grenzwertsatz<strong>der</strong> Plastizitãtstheorie aus:Der untere Grenzwertsatz besagt, dass wenn man mittelsGleiehgewiehtsbed<strong>in</strong>gungen zu e<strong>in</strong>er Belastung e<strong>in</strong>e statisehvertrãgliehe Spannungsverteilung gefunden hat, die die Plastizitãtsbed<strong>in</strong>gungennirgends verletzt, dass dann nirgends Fliessenerfolge.Der obere Grenzwertsatz besagt, dass e<strong>in</strong>e Belastung, die ause<strong>in</strong>em Meehanismus mittels des Pr<strong>in</strong>zips <strong>der</strong> virtuellen Leistungo<strong>der</strong> <strong>der</strong> virtuellen Versehiebung ermittelt wurde und die diegeometrisehen Randbed<strong>in</strong>gungen bzw. die geometrisehe Vertrãgliehkeiterfülle, dass diese Belastung Fliessen erzeuge.Mit dem oberen Grenzwertsatz kann man also die Bruehlastnieht untersehreiten, mit dem unteren nieht übersehreiten. Beziehtman dies auf die Gewõlbebelastung, so kann man sagen,dass die Gleiehgewiehtsmethode - also <strong>der</strong> untere Grenzwertsatz- Werte ergibt, die sieher s<strong>in</strong>d. Die Meehanismusmethode,also <strong>der</strong> obere Grenzwertsatz, ergibt Werte, die unsieher s<strong>in</strong>d.(Diese Formulierung sehe<strong>in</strong>t im Wi<strong>der</strong>sprueh zur allgeme<strong>in</strong>enTerm<strong>in</strong>ologie <strong>in</strong> <strong>der</strong> Plastizitãtstheorie zu se<strong>in</strong>. E<strong>in</strong>e geeigneteDef<strong>in</strong>ition <strong>der</strong> Begriffe «Oberer und unterer Grenzwert•• im un-Abb. 17 Luzerner Sandste<strong>in</strong> beim Lowendenkmaltersuehten Fali kõnnte Sehwierigkeiten wegrãumen.)Ermittelt man mit geeignet gewãhlten Meehanismen mõgliehsthohe Gewõlbebelastungen und mit geeignet gewãhlten Gleiehgewiehtsbed<strong>in</strong>gungenmõgliehst tiefe Gewõlbebelastungen, sokann man die gesuchte effektive Gewõlbebelastung als Grenzwertf<strong>in</strong>den (Abb. 18).lm Gegensatz dazu hat man es bei den Mergeln <strong>der</strong> oberenSüsswassermolasse mit e<strong>in</strong>em Material zu tun, das eher als Bodendenn als Fels bezeichnet werden kann, und wo die Verwendungdiesbezüglicher Kennwerte für erdstatisehe Berechnungenrichtig ist. Die Missaehtung dieser Erfahrung kann oft zuFehle<strong>in</strong>schãtzung <strong>der</strong> Standfestigkeit von Bõschungen <strong>in</strong> dieserArt «Fels» führen.Die Bil<strong>der</strong> zeigen e<strong>in</strong>e Baugrube <strong>in</strong> den Mergeln <strong>der</strong> Süsswassermolasse,bei <strong>der</strong> nicht mit diesem Verhalten gerechnet wordenist (Abb. 19 und 20).5. De r Baugrund aut dem Gebiet de r Stadt LuzernIn <strong>der</strong> lnnersehweiz waren die Eiszeitalter durch e<strong>in</strong>en mehrfachenWeehsel von Kalt- und Warmzeiten, von Glazial- undlnterglazialzeiten gekennzeiehnet.Eiszeitliehe und spãteiszeitliehe Bildungen s<strong>in</strong>d auf dem Gebiet<strong>der</strong> Stadt Luzern <strong>in</strong>tensiv studiert worden.Der Baugrund zeigt <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gegend Kantonalbank, Buobenmatt,Flora, Bahnhof e<strong>in</strong>en ãhnlichen Aufbau. In <strong>der</strong> Buobenmattwurde folgendes Profil aufgeschlossen :von O m bis durehschnittlieh 11,0 m Tiefe: Verlandungsbildungen,Bachsehutt, loekere Seeablagerungendurchschnittlieh zwischen 11 m und 17 m Tiefe: weiehe abdichtendeSeelehmeim Mittel von 17 m bis unter die erreichte Sondiertiefe von50 m: vorbelastete Seesedimente.10
VERGLEICH DER RESULTATE NACH DEM UNTERENOBEREN GRENZWERTSATZ.BEZW.SCHEI TELBELASTUNG700 KN tm 2o--- BIERBAUMER'S THEORIEUNTERER GRENZWERTSATZ( GLE ICHGEWICHTSMETHODE)500ANNAHME NACH PROTODYAKONOV=·='==-:=:=: ::·== --·---·---· --··---·--. ___FINITE ELEMENTE..,·-· ·...0. · 300 =,===========·==== == ==·=2 00OBERER GRENZWERTSATZ( MECHANISMENMETHODE)100- PLASTIFIZIERTE ZONE0- BRUCHLINIER=11.0moAus: Unpublizierte Diplomarbeitvon J. Bürgler, Ing. HTLAbb. 1811