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106 Verkehrsbauten in der lnnerschweiz Ouvrages ... - SGBF-SSMSR

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leme, um Eigenheiten von Flyschbildungen, um quantifizierbareFelsdruckprobleme, u m den Baugrund <strong>in</strong> <strong>der</strong> Stadt Luzern,um nacheiszeitliche Hangrutschersche<strong>in</strong>ungen und um jüngsteVerlandungsbildungen.2. FelssturzproblemeKari von Terzaghi beschreibt <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Artikel «Stability ofsteep slopes on hard unweathered rock", welche geologischenAspekte bei <strong>der</strong> Stabilitãtsbeurteilung e<strong>in</strong>es Felshanges e<strong>in</strong>eRolle spielen ki:i nnen.Geht man von <strong>der</strong> Beziehung <strong>der</strong> kritischen Hi:ihe Hc aus, dassnãmlichH =-eq uwobeiV 'q u = Zyl<strong>in</strong><strong>der</strong>druckfestigkeit <strong>der</strong> ungesti:irten Probev = Raumgewichtso müsste e<strong>in</strong> Malmkalk, <strong>der</strong> e<strong>in</strong>e Zyl<strong>in</strong><strong>der</strong>druckfestigkeit von12 000 N/em• und ei n Raumgewicht von 26,6 kN/m3 aufweist,Wãnde mit Hi:ihen von rund 4500 m bilden ki:<strong>in</strong>nen. Tatsãchlichweisen aber solche Wãnde um den Vierwaldstãttersee nurWandhi:ihen von e<strong>in</strong>igen 100 m auf, obwohl sie aus soliden Kalkenund Kieselkalken bestehen.Die kritische Hi:ihe e<strong>in</strong>er steilen Felsbi:ischung wird offenbarnicht nur bestimmt durch die Druckfestigkeit des sie aufbauendenGeste<strong>in</strong>s, son<strong>der</strong>n ebensosehr durch ihre mechanischenDefekte wie Klüfte, Brüche und Verwerfungen.den Berg nach allen Richtungen durchsetzenden grossen Brücheist (Abb. 11). So sehen wir den E- und NW-Abhang des Bergesvon e<strong>in</strong>em Gürtel von Gehãnge- und Bergschuttmassen begleitet,die z. T. erst durch ganz junge Felsstürze geliefert wordens<strong>in</strong>d.E<strong>in</strong> gri:isserer, e<strong>in</strong>heitlicher Felssturz erfolgte <strong>in</strong> <strong>der</strong> Nacht vom14. auf de n 15. November 1897 auf d er NW-Fianke des Vitznauerstock-Gipfelklotzesüber <strong>der</strong> sogenannten «Stockrübi••. Ause<strong>in</strong>er durch Klüfte bestimmten Nische brachen Oberer Kieselkalk,Altmann- und Drusbergschichten aus und stürzten auf e<strong>in</strong>eSumpfwiese über Morãne und Flyschschiefer h<strong>in</strong>ab. Unter <strong>der</strong>Last geriet <strong>der</strong> wasserdurchtrãnkte Boden <strong>in</strong>s Rutschen, unddiese Schuttrutschung g<strong>in</strong>g schliesslich über <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Schuttsturz.Das h<strong>in</strong>zutretende Wasser verwandelte den Schutt <strong>in</strong>ei nen Schutt- und Schlammstrom, <strong>der</strong> nach Art e<strong>in</strong>es Murgangssich bis oben <strong>in</strong>s Dorfgebiet von Vitznau schob, wo es durchSicherungsmassnahmen glücklicherweise gelang, weiternSchaden abzuwenden.E<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>er Felssturz ist sodann am 26. Mãrz 1902 aus e<strong>in</strong>er kle<strong>in</strong>enNische bei m B von Brustfluh (500 m W Vitznauerstockgipfel)ausgebrochen. Die aus Va langienkalk und Kieselkalk bestehendeSturzmasse zerschmetterte den Wald SE ob St. Anti:<strong>in</strong>i.In se<strong>in</strong>em Gutachten vom 7. 4. 1897 über ãhnliche Felsabbrücheam Gersauerstock (also <strong>der</strong> Gersauerseite des Vitznauerstokkes)beschreibt Albert Heim den Mechanismus dieser Abbrüchefolgen<strong>der</strong>massen:Herauswitterung <strong>der</strong> Neocom-BasismergelUnterhi:ihlen <strong>der</strong> SchrattenkalkeNachbrechen <strong>der</strong> letzteren <strong>in</strong> steiler Bi:ischung, bis dann dieSchuttmassen, den Neocom-Mergel bedeckend, diese wie<strong>der</strong>für lãngere Zeit stützen.Abb. 11 Stark zerrissene,überhangende Parti e am VitznauerstockDie Hauptwandbil<strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>lnnerschweiz</strong> s<strong>in</strong>d die Kalk- undKieselkalkschichten aus Jura und Kreide. Sie bilden die meisten<strong>der</strong> steilen Wandpartien rund um den Vierwaldstãttersee.E<strong>in</strong> wichtiges geotechnisches, noch nicht quantifizierbares Problem,das sich <strong>in</strong> diesen steilen Wãnden stellt, ist <strong>der</strong> Felssturz.Bekannt ist die Ste<strong>in</strong>schlaggalerie an <strong>der</strong> Axenstrasse, die errichtetwurde, um stochastischen Ereignissen von herabfallendenkle<strong>in</strong>eren Felsbrocken zu begegnen. Bekannt ist aber auch<strong>der</strong> Felssturz am Lopper, de r vor e<strong>in</strong>igen Jahren den Tu nnelausgang<strong>der</strong> Brünigbahn verschüttete. Beim Geste<strong>in</strong> handelt essich um die Kieselkalke <strong>der</strong> oberen Kreide.Solche Probleme stellen sich heute auch am Vitznauerstock, de rwegen se<strong>in</strong>er hãufigen Ste<strong>in</strong>schlãge und Felsstürze berüchtigtist. Es hãngt dies mit <strong>der</strong> ungeme<strong>in</strong> starken Zerklüftung des Gebirgeszusammen, die ihrerseits e<strong>in</strong>e Begleitersche<strong>in</strong>ung <strong>der</strong>Da e<strong>in</strong>e ganze Reihe solcher Felsstürze bekannt s<strong>in</strong>d - unteran<strong>der</strong>em fiel vor e<strong>in</strong>er Reihe von Jahren e<strong>in</strong> grosser Block bis<strong>in</strong>s Strandbad Vitznau -, werden die Wãnde über <strong>der</strong> Strassejãhrlich gere<strong>in</strong>igt und werden die oberen Wãnde e<strong>in</strong>er 5jãhrigenKontrolle unterzogen.E<strong>in</strong>e an<strong>der</strong>e Art des Felssturzes stellt das Abgleiten grosserFelspakete lãngs schichtparalleler Gleitbahnen dar. E<strong>in</strong> solcherFelssturz hat sich kürzlich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Ste<strong>in</strong>bruch zwischenGersau und Brunnen ereignet (Abb. 12). Die selbe Art Felssturzverki:irperte ja auch <strong>der</strong> Goldauer Bergsturz, allerd<strong>in</strong>gs <strong>in</strong> Molassenagelfluh.Gleitbahn waren Molassemergel <strong>in</strong> bunter Rig<strong>in</strong>agelfluh(Abb. 13).7

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