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106 Verkehrsbauten in der lnnerschweiz Ouvrages ... - SGBF-SSMSR

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tenstrasse, die 1932 letztmals vermessen worden war,überdies dureh Naehkontrolle von Polygonpunkten, dieoberhalb des Trasses <strong>der</strong> N2 mehrere Jahre vor Baubeg<strong>in</strong>nversetzt worden waren. Diese Messungen ergaben, dasssieh <strong>der</strong> Beekenrie<strong>der</strong>hang <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er grossrãumigen undtiefgreifenden Krieehbewegung befand, die das gesamteHanggebiet zwisehen dem Wi<strong>der</strong>lager West und d em vor<strong>der</strong>enErlibaeh umfasst. Die Krieehgesehw<strong>in</strong>digkeit lag zwisehen1,4 em und 2,8 em pro Jahr. lm õstliehen Bereieh desTrasses, zwisehen vor<strong>der</strong>em Erlibaeh und Seelisbergtunnel,konnte ke<strong>in</strong>e Krieehbewegung naehgewiesen werden.ZusammenfassungZusammengefasst kann ausgesagt werden, dass im Hangvon Hergiswil und im westliehen Absehnitt von Beekenriedviel Geme<strong>in</strong>sames bei den topographisehen, hydrogeologisehenund geoteehnisehen Verhãltnissen gefunden werdenkann. Es gibt immerh<strong>in</strong> aueh wesentliehe Untersehiede,auf die noeh nãher e<strong>in</strong>gegangen wird.3. Verglelch <strong>der</strong> baulichen LõsungenIn den Hãngen von Hergiswil und Beekenried wurden ganz versehiedeneLõsungen für die Führung <strong>der</strong> Autobahn gewãhlt:Bei Hergiswil normale Hangansehnitte und Dãmme, dieriehtungsgetrennte Fahrbahnen gegene<strong>in</strong>an<strong>der</strong> um bis zue<strong>in</strong>igen Metern <strong>in</strong> <strong>der</strong> Hõhe versetzt; nur wenige Brüekenbauwerkeüber Bãehe und Strassen. E<strong>in</strong> e<strong>in</strong>ziger Lehnenviaduktvon 81 m Lãnge i m beson<strong>der</strong>s heiklen Krieehgebietvon Zwyden, <strong>der</strong> ursprünglieh nieht geplant war.Bei Beekenried ei n durehgehen<strong>der</strong>, 3 km langer Lehnenviadukt,die Stützen bis zu 70 m unter Terra<strong>in</strong> überall auf demFels gegründet und dureh bewegliehe Sehãehte von denHangkrieehbewegungen abgesehirmt.4. Das e<strong>in</strong>gegangene RisikoE<strong>in</strong>ige Bemerkungen über die Sicherheiten im GrundbauKe <strong>in</strong> von Mensehenhand erriehtetes Bauwerk bietet absolute Sieherheitgegenüber grõsseren und kle<strong>in</strong>eren Sehãden, auehnieht e<strong>in</strong> Stahlbau o<strong>der</strong> e<strong>in</strong> Stahlbetonbau. Bekanntlieh habenwir aber die Baumaterialien viel besser im Griff als die natürliehenBõden im Grundbau. Das Bodenmaterial ist naturgemãsssehr <strong>in</strong>homogen, und die Streuungen se<strong>in</strong>er Festigkeitseigensehaftens<strong>in</strong>d 10- und 100faeh grosser als bei den Baustoffen Betonund Stahl. Dazu kommt, dass die massgebenden Eigensehaften,die Bodenkennziffern oft nur sehr ungenau bestimmtwerden kõnnen.Dementspreehend grosse Sieherheiten sollte man deshalbeigentlieh im Grundbau e<strong>in</strong>führen, bedeutend grõssere als imStahlbau o<strong>der</strong> Betonbau. Das Gegenteil ist oft <strong>der</strong> Fali. Wãhrendman im Stahlbau mit Sieherheitsfaktoren von 1,5 und 1,6, imStahlbetonbau mit 2,0 bis 2,5 arbeitet, begnügt man sieh imGrundbau oft mit viel kle<strong>in</strong>eren Werten. Beson<strong>der</strong>s kle<strong>in</strong>e nimmtman bei <strong>der</strong> Bereehnung <strong>der</strong> Bosehungsstabilitãt an. So wãhltman z. B. für die zulãssige Bbsehungsneigung e<strong>in</strong>es gesehüttetenDammes seit Jahrhun<strong>der</strong>ten das Verhãltnis 2:3, was beie<strong>in</strong>em Kiessandmaterial mit e<strong>in</strong>em W<strong>in</strong>kel <strong>der</strong> <strong>in</strong>neren Reibungvon 35° e<strong>in</strong>e Sieherheit von 1,05 ausmaeht, bei e<strong>in</strong>em sehon ungewõhnliehgrossen W<strong>in</strong>kel <strong>der</strong> <strong>in</strong>neren Reibung von 40° immernoeh nieht mehr als 1,26.Das Problem <strong>der</strong> Stabilitãt <strong>der</strong> Bõsehungen <strong>in</strong> natürliehen Hãngeno<strong>der</strong> Aufsehüttungen ist überhaupt e<strong>in</strong>es <strong>der</strong> sehwierigstenfür den Geoteehniker. Bei Gelãndebruehbereehnungen werdennormalerweise Sieherheiten von 1,2 bis 1,4 e<strong>in</strong>geführt, sofernman <strong>in</strong> steileren Hãngen, beson<strong>der</strong>s <strong>in</strong> Krieehhãngen, überhauptnoeh auf diesen Wert kommen kann. Wenn man bedenkt,dass nur dureh e<strong>in</strong>en falseh angenommenen Grundwasserspiegeldie Sieherheit bezüglieh Gelãndebrueh auf die Hãlfte herabs<strong>in</strong>kenkann und wie sehwierig es ist, den <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Gleitflãehemassgebenden Grundwasserdruek riehtig e<strong>in</strong>zumessen o<strong>der</strong>e<strong>in</strong>zusehãtzen, so staunen wir nieht über die hohen Prãmiensãtzebei den Haftpfliehtversieherungen für geoteehniseheBüros.Der mit Grundbauproblemen besehãftigte lngenieur und <strong>der</strong>Geoteehniker stehen immer vor <strong>der</strong> Gewissensfrage, welehesvernünftige Mass an Risiko beim Bau e<strong>in</strong>es Grundbauwerkesauf sieh genommen werden soll, um dem Bauherrn die bezügliehErstellungs- und Unterhaltskosten günstigste Lbsung zu erarbeiten.lm Gegensatz zu Stahl- und Betonbauten kann beiHangansehnitten, Dãmmen usw. e<strong>in</strong> gewisses Risiko bezüglichGelãn<strong>der</strong>utsehungen von f<strong>in</strong>anziellem Vorteil se<strong>in</strong>, falls die Kosten<strong>der</strong> Sanierung e<strong>in</strong>zelner Rutsehstellen, <strong>in</strong>begriffen die Kostenfür den Sehutz von Menseh und Maseh<strong>in</strong>en, kle<strong>in</strong>er s<strong>in</strong>d alsdie zur Erhõhung <strong>der</strong> Sieherheit erfor<strong>der</strong>liehen Massnahmenauf <strong>der</strong> ganzen Lãnge e<strong>in</strong>es Bauwerkes (z. B. Mehraushub, Verankerungen,Stützmauern usw.). Das Unerfreuliehe dabei istnur, dass die Kosten von solehen Sanierungen oft von <strong>der</strong>Haftpfliehtversieherung des lngenieurs und des Geoteehnikersgetragen werden müssen und nieht vom Bauherrn, obwohl dieser,aufs ganze gesehen, günstiger davongekommen ist, alswenn allzu vorsiehtig gebaut worden wãre. Aus diesen und an<strong>der</strong>enGründen werden oft von Beg<strong>in</strong>n an die aufwendigsten Sieherungssystemevorgesehen, obwohl es volkswirtsehaftl iehvertretbar wãre, mit e<strong>in</strong>em gewissen kalkulierten Risiko zu arbeiten.Selbstverstãndlieh muss <strong>der</strong> Sehutz <strong>der</strong> Bauarbeiter dabeiimmer oberstes Gebot bleiben. Es bestehen sehon ausgereifteTheorien über die Wahrsehe<strong>in</strong>liehkeitsbereehnung von Risikene<strong>in</strong>er Bõsehungsrutsehung und den Vergleieh des Risikosmit den f<strong>in</strong>anziellen Vor- und Naehteilen e<strong>in</strong>er steilen o<strong>der</strong> flaehenBõsehung.Geotechnische Untersuchungen, für das Risiko von wichtigerBedeutungDie Autobahn bei Hergiswil war <strong>in</strong> den Anfangszeiten des Nationalstrassenprogramms,noeh <strong>in</strong> <strong>der</strong> Pionierzeit, erstellt worden.Nieht den heutigen Normen entspreehend war <strong>der</strong> Aufwandfür die Baugrundsondierungen. Lei<strong>der</strong> konnte das genaueSondierprogramm <strong>der</strong> Jahre 1958 bis 1962 nieht mehr ausf<strong>in</strong>diggemaeht werden. Ungefãhr lautete es aber wie folgt:für das generelle Projekt 30 bis 40 Rammsondierungen unde<strong>in</strong>e besehrãnkte Anzahl von Baggersondierlôehernfür das Ausführungsprojekt sehãtzungsweise 10 bis 15 Sondierbohrungen.In e<strong>in</strong>zelnen Absehnitten (Haltiwald, Zwyden), wo beim BauSehwierigkeiten auftraten, wurde dieses Programm spãterdureh e<strong>in</strong>ige weitere Bohrungen und Feld- und Laboruntersuehungenergãnzt.Der Aufwand für die Sondierungen bei m Lehnenviadukt Beekenriedwar unverhãltnismãssig grõsser als am Hang von Hergiswil:Er betrug ea. 140 Sondierbohrungen mit total 5138 m Bohrlãnge.13 lnkl<strong>in</strong>ometer wurden versetzt und periodiseh beobaehtet.Dazu kam e<strong>in</strong> umfangreiehes Programm von Feld- und Laboruntersuehungenund geodãtisehen Vermessungen. Wãhrenddes Baues wurden die Bodenverhãltnisse über die gesamteMantelflãehe <strong>der</strong> Sehãehte detailliert aufgenommen und aufgezeiehnet.5. Erfahrungen mit den beiden BauwerkenDie Bauarbeiten <strong>der</strong> N2 am Hang von Hergiswil konnten im GebietNidwalden im allgeme<strong>in</strong>en naeh Programm durehgeführtwerden. Die e<strong>in</strong>zige grosse Überrasehung ereignete sieh i m GebietZwyden. H i er wurde bei <strong>der</strong> Dammsehüttung, naeh dem Baugrõsserer Stützmauern, die Stabilitãt des Hanges gestbrt, unddureh Hangkrieehbewegungen entstanden bedeutende Sehãdenan Naehbarbauten. Das war <strong>der</strong> Grund, dass das ursprünglieheProjekt e<strong>in</strong>es normalen Dammes fallengelassen und e<strong>in</strong> 81 mlanger Lehnenviadukt gebaut werden musste. Der Strassenabsehnittbei Zwyden wird aueh heute noeh als Millionenloeh bezeiehnet.Als sehr sehwieriger Absehnitt <strong>der</strong> Nationalstrasse bei Hergis-49

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