PLATZ EINS FÜR EGGENBURG! - Stadtgemeinde Eggenburg
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STADTNACHRICHTEN<br />
Fotos (4): mediadesign<br />
<strong>EGGENBURG</strong>. Begonnen hat<br />
Johann Leidenfrost sen. nach<br />
dem Krieg mit sechs Mann in<br />
seiner Binderei: Weinfässer, Bottiche<br />
und Schaffeln wurden in<br />
der <strong>Eggenburg</strong>er Firma erzeugt.<br />
„Obwohl sich mein Vater sehr<br />
bemüht hat, Produkte zu entwickeln,<br />
die sonst keiner hat, ging<br />
unser Geschäft zurück, sobald<br />
Kunststoff den Markt eroberte“,<br />
erzählt sein Sohn Johann Leidenfrost,<br />
heutiger Geschäftsführer<br />
sowie Miteigentümer der<br />
Firma. Er war der erste, der mit<br />
Kunststoff-Weintanks liebäugelte.<br />
„Wir waren auch die ersten<br />
in der Region, die Plastik-Eimer<br />
verkauften.“ Das Hauptgeschäft<br />
sollten schließlich die Polyester-<br />
Weintanks werden.<br />
In den 70er Jahren stand<br />
dann die nächste Wende an.<br />
Leidenfrost in <strong>Eggenburg</strong>: Eine ungewöhnliche Firmengeschichte<br />
WIE DER TRAKTOR EIN<br />
ROLLS ROYCE WURDE<br />
Kaum eine Firma der Region hat so eine<br />
ungewöhnliche Entwicklung durchgemacht wie<br />
Leidenfrost poolsystems - in 60 Jahren von einer<br />
Faßbinderei zum europaweiten Spitzen-Hersteller<br />
von hochqualitativen Schwimmbädern.<br />
links: Die beiden Geschäftsführer Johann Leidenfrost (hinten) und Johann Poinstingl. oben: Die Kooperation<br />
„Wasser und Garten“: Leopold Lunzer (Glas Lunzer), Ludwig Band (Gärtnerei Band), Johann Poinstingl<br />
(Leidenfrost poolsystems), Martin Polleroß (Tischlerei Polleroß), stehend: Josef Zotter (poolbau),<br />
Johann Rehrl (Schlosserei Rehrl), unten links: Seit der Eröffnung im Vorjahr haben hunderte Menschen<br />
den größten Poolpark Österreichs in <strong>Eggenburg</strong> besucht.<br />
„Da ging unser letzter Weintank<br />
hinaus. Ab da widmeten wir uns<br />
ausschließlich der Produktion<br />
von Kunststoff-Pools“, erzählt<br />
Geschäftsführer und Miteigentümer<br />
Johann Poinstingl, der<br />
das Pool-Geschäft<br />
angekurbelt hat.<br />
Heute beschäftigt<br />
der <strong>Eggenburg</strong>er<br />
Leitbetrieb 40 Mitarbeiter.<br />
500 Pools<br />
verlassen jährlich das<br />
Werk.<br />
Voriges Jahr eröffnete<br />
Leidenfrost den<br />
größten Poolpark Österreichs in<br />
<strong>Eggenburg</strong>. Auf einer fußballfeldgroßen<br />
Fläche wurde eine Dauerausstellung<br />
an Fertigpools aufgebaut.<br />
„Wir überlegten, mit einer<br />
Zweigstelle nach Wien zu gehen“,<br />
erzählt Johann Poinstingl.<br />
„Doch schließlich entschieden<br />
wir uns für den Poolpark in <strong>Eggenburg</strong>,<br />
der mittlerweile so gut<br />
besucht wird, dass wir die Wiener<br />
Pläne beiseite gelegt haben.“<br />
Generell bemühen sich beide<br />
Firmenchefs, regional zu denken<br />
und international zu handeln. So<br />
wurde mit Firmen aus der Region<br />
die Kooperation „Wasser<br />
und Garten“ gegründet. Damit<br />
soll Kunden von Planung, Gartengestaltung,<br />
Pooleinbau und<br />
Accessoires bis zur Poolparty al-<br />
les unter einem Dach angeboten<br />
werden. In den Fertigungshallen<br />
wird ausschließlich österreichische<br />
Qualität verarbeitet. Die<br />
neue Werbelinie inklusive neuer<br />
Homepage (www.leidenfrost.<br />
at) ist in der Region entstanden,<br />
selbst die Foto-Models wurden<br />
in der Nachbarschaft gesucht.<br />
Geliefert wird allerdings auch<br />
über die Grenzen: 20 Prozent<br />
der Leidenfrost-Pools gehen ins<br />
Ausland. Nach einem Händlernetz<br />
in der Schweiz und in<br />
Deutschland werden derzeit die<br />
ersten Schritte in Richtung Niederlande<br />
getan.<br />
ORF-DREH<br />
Im Juni war das ORF-Wirtschaftsmagazin<br />
Eco bei Leidenfrost<br />
poolsystems in <strong>Eggenburg</strong><br />
zu Gast. Redakteurin Mag. Sabine<br />
Zink interessierte sich für den ungewöhnlichen <strong>Eggenburg</strong>er<br />
Leitbetrieb und hielt sich zwei Tage mit einem Kamera-Team für<br />
ein Firmenportrait bei Leidenfrost auf. Von den ersten Fertigungsschritten<br />
bis zum Planschen im Traumpool wurde die „Lebensgeschichte“<br />
eines Schwimmbeckens festgehalten. Die Ausstrahlung<br />
ist für eine der nächsten Eco-Sendungen vorgesehen.<br />
Fotos (9): mediadesign<br />
Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll eröffnete das renovierte Grätzl<br />
EIN BEISPIEL <strong>FÜR</strong> NÖ<br />
<strong>EGGENBURG</strong>. „Früher hatte<br />
ich Angst um <strong>Eggenburg</strong>.<br />
Heute bin ich euphorisch über<br />
die Entwicklung dieser Stadt.“<br />
Dr. Erwin Pröll hat am 26. Mai<br />
das neue Grätzl im Herzen von<br />
<strong>Eggenburg</strong> offiziell eröffnet. Die<br />
Ansprachen und Würdigungen<br />
im Festzelt hatten nichts von<br />
den sonst bei solchen Gelegenheiten<br />
üblichen Steifigkeiten.<br />
Der Direktor der Waldviertler<br />
Siedlungsgenossenschaft,<br />
Manfred Damberger, führte<br />
am Mikrofon launig durch<br />
den Abend. Statt würdevoller<br />
Festreden gab es informative<br />
Unterhaltung unterstützt von<br />
der Theatergruppe <strong>Eggenburg</strong>,<br />
die die Geschichte des Grätzls<br />
als jene einer alternden Dame<br />
(Marianne Nödl) spielte, die<br />
dann schließlich wie Phönix<br />
aus der Asche erstand. „Lange<br />
wäre das Grätzl nicht mehr ge-<br />
ZITAT<br />
„In meiner Jugend, wenn ich verliebt<br />
war – und das war oft der Fall<br />
– bin ich nach <strong>Eggenburg</strong> gefahren<br />
und auf dem Hauptplatz spazieren<br />
gegangen. Der Platz ist ein unglaublicher<br />
Kraftquell.“<br />
LH Dr. Erwin Pröll<br />
standen. Es ist uns gelungen,<br />
Mauerreste zum Sprechen zu<br />
bringen“, freute sich Direktor<br />
Damberger.<br />
„MR. GRÄTZL“<br />
„Mr. Grätzl“ – dieser Spitzname<br />
wird an Robert Rosner, Vorstandsdirektor<br />
der Weinviertler<br />
Sparkasse AG, haften bleiben.<br />
Er hat gemeinsam mit einem<br />
hochrangigen Sparkassenteam<br />
die Wiederauferstehung des<br />
Grätzls möglich gemacht. Rosner<br />
betonte beim Festakt seine<br />
Verbundenheit mit dem Grätzl:<br />
„Schon als Bub habe ich meinen<br />
Papa zur Kartenrunde ins<br />
damalige Café Kunz begleitet.“<br />
Bei der Grätzl-Renovierung<br />
habe sich eine hervorragende<br />
Gruppe zusammen gefunden.<br />
„Als <strong>Eggenburg</strong>er musste man<br />
da einfach hochmotiviert mitmachen.“<br />
Bürgermeister Wil-<br />
libald Jordan bedankte sich bei<br />
Landeshauptmann Pröll und<br />
dem ebenfalls<br />
nach <strong>Eggenburg</strong><br />
g e k o m m e n e n<br />
Landesrat Mag.<br />
Wolfgang Sobotka<br />
dafür, dass „wir<br />
das erste Pilotprojekt<br />
der Stadtkernbelebung<br />
sein<br />
durften. Das ist<br />
sensationell. Ich<br />
fühle mich als<br />
glücklicher Bürgermeister.“<br />
EIN STÜCK GESCHICHTE<br />
„Wir haben ein Stück Geschichte<br />
gerettet. Und auch<br />
unglaublich viel Grünland am<br />
Rand der Stadt. Denn dort wäre<br />
gebaut worden, wenn wir nicht<br />
in der Mitte <strong>Eggenburg</strong>s Platz<br />
für Wohnungen und Geschäfte<br />
geschaffen hätten“, betonte<br />
der Landeshauptmann, „der<br />
hofft, dass dieses Pilotprojekt<br />
Schule in ganz Niederösterreich<br />
macht.“ Das von der Sparkasse<br />
ausgerichtete Fest rund um<br />
die historische Gebäudegruppe<br />
hielt bis in die Morgenstunden<br />
an. Dem Landeshauptmann<br />
gefiel’s so gut, dass er bis nach<br />
Mitternacht blieb.<br />
8 9<br />
GRÄTZL<br />
Die Theatergruppe<br />
<strong>Eggenburg</strong> (links<br />
im Bild Marianne<br />
Nödl als „Das<br />
Grätzl“) unterstützte<br />
die launige<br />
Moderation von<br />
Direktor Manfred<br />
Damberger.