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Polenreise<br />
12<br />
Feuer, das eine Handvoll Polonia-Fans unmittelbar<br />
vor Anpfiff entfachten – jedenfalls<br />
waren die Niedersachsen im Finale<br />
gegenüber ihren vorherigen Auftritten<br />
nicht wieder zu erkennen. Vor allem in der<br />
ersten Hälfte gelang wenig. Nach dem<br />
Wechsel wurde es zwar etwas besser, doch<br />
Polonia erzielte die Führung und ließ anschließend<br />
nur noch eine einzige Chance<br />
(Niklas Müller) zu. So blieben die 98er des<br />
NFV ausgerechnet im Spiel um den Turniersieg<br />
erstmals ohne eigenen Torerfolg.<br />
Siege über Inter und Milan – auch der<br />
Jahrgang 1997 durfte sich beim Biale Orly-<br />
Cup darüber freuen. Allerdings waren die<br />
Jungs von NFV-Trainer Thomas Kissner zu<br />
diesem Zeitpunkt bereits aus dem Rennen<br />
um die vordersten Plätze ausgeschieden. Zu<br />
durchwachsen war der erste Turniertag verlaufen.<br />
Gleich zum Auftakt hatte es gegen<br />
Slavia Prag eine 0:3-Niederlage gesetzt. „Die<br />
Tschechen war technisch richtig gut. In Bestbesetzung<br />
hätten wir diese Mannschaft aber<br />
geschlagen“, erklärte Kissner, der in Warschau<br />
auf Spieler der Leistungszentren von<br />
Hannover 96 und dem VfL Wolfsburg sowie<br />
des Stützpunktes Göttingen, dem amtierenden<br />
niedersächsischen U 13-Vizemeister in<br />
der Halle, verzichten musste.<br />
„Wir haben jetzt noch zwei Spiele, um<br />
zu zeigen, dass wir es besser können. Wir<br />
müssen aber frecher werden und vorne mit<br />
mehr Tempo spielen.“ Mit diesen Worten<br />
stimmte Kissner seine Truppe auf die nächsten<br />
Aufgaben ein. Zudem beorderte er<br />
Tjark-Tizian Wagner, der gegen Prag im 3-3-<br />
2-System hinten links gespielt hatte, in die<br />
Spitze. Ein gelungener Schachzug, denn gegen<br />
Biale Orly erzielte Wagner beide Treffer<br />
zum 2:0-Erfolg und nährte damit die Hoffnungen,<br />
vielleicht doch noch das Halbfinale<br />
zu erreichen. Dafür musste ein Sieg über<br />
Celtic Glasgow her, doch nach ausgeglichener<br />
Hälfte stellen die Schotten mit Wiederbeginn<br />
einfach das bessere Team und siegten<br />
verdient mit 2:0.<br />
Am zweiten Turniertag präsentierten<br />
sich die Niedersachsen wesentlich frischer<br />
und sicherten sich in den Platzierungsspielen<br />
gegen die Mailänder Teams AC (1:0) und Inter<br />
(2:0) noch Rang fünf.<br />
Juli <strong>2010</strong><br />
Auch der AC Mailand konnte Justin Bollonia und die 98er-Auswahl des NFV nicht auf ihrem Weg<br />
ins Finale stoppen.<br />
Fazit: Trotz der Reisestrapazen (die<br />
Hin- und Rückreise per Bus dauerte jeweils<br />
über 15 Stunden) darf der Pfingstausflug<br />
nach Warschau als rundum gelungen<br />
eingestuft werden. Das Turnier<br />
um den Biale Orly-Cup war erstklassig<br />
besetzt und organisiert, die Niedersachsen<br />
präsentierten sich auf und außerhalb des<br />
Platzes als vortreffliche Gäste. Während<br />
der Fahrt entwickelte sich zudem ein Gemeinschaftsgefühl,<br />
das am Abschlusstag<br />
im ständigen Absingen des von Thomas<br />
Kissner einstudierten „NFV-Liedes“ („We<br />
are Niedersachsen“, siehe Kasten) zum<br />
Ausdruck kam.<br />
Ob und wie viele Spieler der Warschau-<br />
Reise jemals wieder das NFV-Trikot tragen<br />
werden, bleibt abzuwarten. Für den Jahr-<br />
gang 1998 beginnt die Sichtung auf Verbandsebene<br />
mit den drei Camps in den<br />
Sommerferien, zu denen jeweils 40 Spieler<br />
eingeladen werden. Als nächstes stehen die<br />
niedersächsische U 13-Meisterschaft in der<br />
Halle (Januar/Februar 2011) sowie im Feld<br />
(voraussichtlich Juni 2011) auf dem Programm.<br />
Beide Titelkämpfe, die als E.ON<br />
Avacon-Cup ausgetragen werden, wurden<br />
von den 97ern in diesem Jahr bereits absolviert.<br />
Anlässlich von Camps und Lehrgängen<br />
werden ihre Leistungen weiter unter die<br />
Lupe genommen, ehe sie 2011 mit der Teilnahme<br />
am Feriencamp des Deutschen<br />
Fußball-Bundes erstmals auch auf DFB-Ebene<br />
als niedersächsische Auswahl auftreten<br />
werden. ■<br />
Thomas Kissner und seine 97er-Auswahl, in der auch vier Spieler des Jahrganges 1998 zum Einsatz kamen, belegten nach einem guten zweiten<br />
Turniertag noch Platz fünf.