Die tolle Knolle –

DER GRÜNE BOTE 5 / 20113Der Stadtverband lädt ein:Wir laden herzlich ein zumErntedankfestSonntag, der 02. Oktober 2011,ab 14:00 Uhr – Ende offen,auf dem Kleingartenlehrpfad amBaldeneysee in Essen-HeisingennAb 15:00 Uhr Livemusik! Es spielt die Band„Brentwood Skifflers Essen“. Für Speisen undGetränke zu gemeinnützigen Preisen ist gesorgt.Heute feiern wir am SeeEssen ErntetVom 13. – 16.10.2011Erntedank im Grugapark Essen, OrangerieTäglich von 11:00 – 18:00 UhrLiebe Gartenfreunde,hiermit laden wir Euch, mit Euren Verwandten und Bekannten, zu unserem Ausstellungsstandbei „Essen Erntet“ herzlich ein. Thema in diesem Jahr ist „Die tolle Knolle – Die Kartoffel“.

4 DER GRÜNE BOTE 5 / 2011Pflanzen & Pflegen vonGewusst wie1. Vorkeimen: Ende Februar die Kartoffelnin ein mit etwas Erde gefülltes Gefäßsetzen, so dass die meisten Triebe nachoben zeigen. Hell stellen.2. Beet gut lockern und mit reichlich Kompostversorgen. Mit dem Sauzahn Pflanzreihenim Abstand von 50 cm ziehen.3. Pflanzen: Ab Mitte April die Kartoffelnmit 30-40 cm Abstand 10-15 cm tief indie Rillen legen, mit Erde bedecken undangießen.4. Als Schutz vor Spätfrösten die Pflanzungmit einer Lochfolie oder einemKunststoffvlies abdecken. Diese erst abMitte Mai entfernen.TippWenn die Knollen zur Erntezeit grünsind, waren sie der Sonne ausgesetzt.Grüne Kartoffeln sind giftig.Häufeln Sie die Pflanzen gut an, oderhalten Sie die Wurzeln mit Kompostoder Stroh bedeckt, damit sie nichtgrün werden. Kartoffeln gedeihen ambesten in leicht sauren Boden. EinpH-Wert um 5,5 hilft, Kartoffelschorfzu verhindern, eine Erkrankung, dieraue Flecken auf der Schale hervorruft.Der Anbau von krankheitsresistentenSorten schützt ebenso.5. Sobald die Jungpflanzen 15 cm hochsind werden sie gut angehäufelt. Dadurchbilden sich kräftige Wurzeln undgrößere Knollen.6. Wenn Sie sich das wiederholte Anhäufelnersparen wollen, können Sieim Sommer die Kartoffeln auch mitStroh mulchen.

DER GRÜNE BOTE 5 / 20115KartoffelnEinkaufstippKaufen Sie fleischige, feste Pflanzkartoffeln.Wählen Sie Knollen mit Augen.Kaufen Sie keine verschrumpelten, weichenoder verrotten Saatkartoffeln. VerwendenSie keine Speisekartoffeln, diegegen Keimen behandelt wurden.Pflege übers JahrZeitiges FrühjahrVorkeimenEnde Februar Kartoffeln vorkeimen. AbMitte April Kartoffeln pflanzen; mit Folieoder Vlies schützen.Licht & BodenSonne, Kartoffeln brauchen viel Wärmeund Licht. Durchlässiger Boden. Kartoffelngedeihen in lockerer, leicht saurerErde, die reich an organischem Materialist. Wählen Sie für das Beet einen Platzohne Staunässe.ProfitippSäen Sie zwischen die KartoffelreihenKapuzinerkresse. Das sieht hübsch aus,hält den Boden feucht und unterdrücktUnkraut. Kartoffeln sind hervorragendeBodenverbesserer und ideal für neu angelegteGärten.SommerAnhäufeln & ErntenPflanzen anhäufeln oder mit Strohmulchen. Frühkartoffeln können Sieernten, wenn das Laub noch grün ist.Mittlere und späte Sorten sind erntereif,wenn das Laub vergilbt. Mit derGrabegabel Pflanze lockern, Kartoffelherausnehmen. (unten).HerbstLagernMittelfrühe und später Kartoffeln, lassensich lagern. Bei 5 - 10 °C dunkelund luftig aufbewahren.PflanzendoktorKartoffelkäfer fressen große Löcher indie Blätter; sie erscheinen häufig, wenndie Pflanzen etwa 30 cm hoch sind. Diegestreiften Käfer und ihre orangefarbenenLarven durch Absammeln bekämpfen.Die Larven mit Gesteinsmehlüberstäuben, die orangefarbenen Eiervon den Blattunterseiten abkratzen undzerdrücken.

6 DER GRÜNE BOTE 5 / 2011Steckbrief KartoffelKartoffel, Erdäpfel, Krumbeern (Solanum tuberosum),Nachtschattengewächse (Solanaceae)Standort: nahezujeder Gartenbodenist geeignet. HoheErträge bekommtman auf lockeren,humosen Böden.Kartoffeln hinterlasseneinen gut durchlüfteten,an Unkrautarmen Boden.Säen: nur in der Züchtung üblich.Vorkeimen: Knollen flach in Kisten legen, drei Wochen bei10 - 15 ºC an einem sehr hellen Ort antreiben. Zu dunkelstehende Triebe vergeilen und brechen leicht ab. Vortreibenverschafft einen Entwicklungsvorsprung von 10 - 14 Tagen.Pflanzen: (vorgekeimte) Pflanzenknollen ab April bis AnfangMai reihenweise legen; bei früheren Pflanz-Terminen die keimendenKartoffeln mit Vlies vor Frost schützen.Abstände: zwischen den Reihen 60 - 70 cm, in der Reihe35 - 50 cm, Pflanztiefe 10 - 15 cm.Düngen: beim Legen der Knollen reichlich Kompost odergut verrotteten (kompostierten) Mist und etwas Steinmehlins Pflanzloch geben.Pflegen: Unkraut jäten, bis die Bestände geschlossen sind;anhäufeln, um die Ausläuferbildung und damit den Ansatzvon Knollen zu fördern. Wo es möglich ist, anfangs mulchen.Plagen: Kartoffelkäfer, Nematoden, Drahtwürmer, Blattläuse,Kraut- und Knollenfäule, Kartoffelkrebs, Wurzeltöter,KartoffelschorfPartner: Kamille, Kapuzinerkresse, Puffbohnen, Pfefferminze,Ringelblumen, StudentenblumenErnten: je nach Sorte ab Juni bis September, sobald dasKraut verwelkt und eingetrocknet ist.Lagern: die Knollen zunächst 14 Tage dunkel und warm(um 15 ºC) lagern, damit sie nachtrocknen und Wundenverheilen; anschließend bei 6 - 9 ºC und hoher Luftfeuchtedunkel und kühl aufbewahren.Inhaltsstoffe: Stärke, Zucker, Eiweiß, Vitamin C, B, B2, B6,E, Mineralstoffe (Kalium, Magnesium, Calcium), Eisen, Carotinoide(v. a. in farbigen Sorten), Biophenole, BallaststoffeAchtung: Alle grünen Teile enthalten Alkaloide (Solanin,Chaconin), die in höherer Dosis giftig sind. Sehr hohe Mengenspeichern keimende Triebe und vergrünte Knollen.Licht fördert die Bildung (Kartoffeln nicht hell lagern, auchnicht in der Küche!).Die zehn beliebtesten SortenFestkochend:Linda: ist die bekannteste deutscheKartoffel. Ihr Fleisch ist kräftig gelb, derGeschmack gilt als besonders aromatisch.Laura: hat länglich-ovale Knollen mit roterSchale und kräftig-gelbem Fleisch. Gutgeeignet zur Herstellung von Pommesfrites.Sieglinde: gilt aufgrund ihrer länglichenForm, der glatten Schale und demgleichmäßig gelben Fleisch als besonderstypische Kartoffel.Bamberger Hörnla: sind über 100 Jahrealt. Die Hörnchen förmigen Knollenhaben eine gelb-rosarote Schale und einenwürzig-nussigen Geschmack.Vorwiegend Festkochend:Marabel: hat eine ovale Knolle undeine hellgelbe Schale. Behält ihre gelbeFleischfarbe auch nach dem Kochen.Toscana: hat einen ausgeglichenen Geschmackund ist durch ihre gleichmäßigenKnollen auch äußerlich sehr ansprechend.Mehligkochend:Ora: hat eine rundlich-ovale Knolle, gelbesFleisch und einen leicht kräftigenGeschmack. Wurde 2011 zur Kartoffeldes Jahres gekürt.Agria: hat eine kräftige Fleischfarbe, dieSchale ist dunkelbraun. Sie wird industriellgenutzt, war 2011 die am meistenangebaute Sorte.Adretta: ist eine DDR-Züchtung underfreut sich heute großer Beliebtheit inganz Deutschland. Wird vor allem zurPommes und Kartoffelchips Produktioneingesetzt.Bintje: hat eine dünne hellgelbe Schaleund hellgelbes Fleisch. Eignet sich fürviele Kartoffelgerichte.

DER GRÜNE BOTE 5 / 20117Natürliche Gesundheitaus der Erde – die KnolleVitaminreich und nahrhaft - Die KartoffelUngeachtet des Rückgangs im Verbrauch der Kartoffel in denvergangenen Jahren ist sie ein unbestritten wertvolles Nahrungsmittel.Dank ihrer hohen Produktivität (die Kartoffel bildetpro Flächeneinheit fast so viel Eiweiß und die doppelte Mengean Kohlenhydraten wie Getreide) hat sie nicht nur viele Menschenin Hungerzeiten am Leben erhalten, sondern mit ihremrelativ hohen Gehalt an Vitamin C in der Vergangenheit weiteBevölkerungskreise vor dem Skorbut (Vitamin C-Mangelkrankheit) bewahrt. Neben der Stärke,dem Hauptanteil mit 15 - 21%, ist dem Eiweißebenfalls Bedeutung zuzusprechen,da es biologisch sehr wertvoll ist. Esenthält essenzielle, d. h. für den Körperunentbehrliche Aminosäuren. DasVerhältnis, in dem diese in den Kartoffelproteinenvorkommen, ist dem vonmenschlichen Proteinen sehr ähnlich.Inhaltstoffe der KartoffelDie Inhaltsstoffe der Kartoffel variieren in Abhängigkeit vonder Bodenart, auf der sie angebaut wird, der Düngung, dasKlima und der Sorte. Analysedaten der Lebensmitteltechnologengeben uns einen verlässlichen Überblick darüber, mitwelchen Nährstoffen uns die Kartoffel versorgt.Im Durchschnitt bestehen 100 g Kartoffeln aus 77,8 g Wasserund 22,2 g Trockensubstanz. In 100 g frischer Kartoffel sind18,5 g Kohlenhydrate, davon überwiegend Stärke, 21,1g Eiweiß, 0,1 g Fett, 0,5 g Rohfaser und 1 g Mineralstoffeenthalten. 100 g Frischsubstanz beinhaltenaußerdem zwischen 10 und 25 g Vitamin C, 0,37mg des Vitamin B-Komplexes und 0,1 mg Karotin(Provitamin A).Welche Nährstoffmengenbenötigt ein Erwachsenerpro Tag?NährstoffVitamin B1 (Thiamin)Vitamin B2 (Riboflavin)Vitamin B6 (Pyridoxin)NiacinVitamin CMagnesiumEisenZinkEmpfohleneNährstoffzufuhr pro Tag1,2 mg1,6 mg1,7 mg1,7 mg75,0 mg325,0 mg13,0 mg14,0 mgWas steckt in der Kartoffel?100 g essbarer Anteil enthalten:2,1 g Eiweiß0,1 g Fett18,5 g Kohlenhydrate0,5 g Rohfaser25,0 mg Magnesium9,5 mg Kalzium443,0 mg Kalium50,0 mg Phosphor17,0 mg Vitamin C0,11 mg Vitamin B10,05 mg Vitamin B20,21 mg Vitamin B61,22 mg NiacinErst die falsche Zubereitung oder einefette Soße machen aus der „Magerknolle“eine Kalorienbombe.Das Kartoffeleiweiß ist sehr hochwertig.Bei der Zubereitung mit Milch und Eiübersteigt ein Kartoffelgericht bei weitemden Proteinwert eines Schnitzels.Mit dem Genuss von 200 g Kartoffelnpro Tag ist bereits die Hälfte des empfohlenenTagesbedarfs eines Erwachsenenan Vitamin C gedeckt.

Die tolle KnolleUnsere K8 DER GRÜNE BOTE 5/ 2011Kartoffel wird auch Erdapfel, Grugenannt. Lateinischer Name: Solatato, irish potato, französischer: pPrimura, eine Frühkartoffelaus den Niederlanden mit regelmäßigerKnollenform, istvorwiegend festkochend.Cavaillon ist nicht die Sorten-,sondern Herkunftsbezeichnungfür bestimmteSorten aus der Provençe .Grenailles nennen Franzosendie kleinste Kartoffelsortierung(25 bis 35 mm) beiuns als „Drillinge“ bezeichnet.Diese Sieglinde aus dem sizilianischenSyrakus kommtals eine der ersten Frühkartoffelnzu uns. Sie wird unterdem Namen „Siracusa“ gehandelt(Bild links).Seit die Deutschen das ursprüngNachtschattengewächs im 18. Jahrals Gemüse entdeckt haben, hat dder deutschen Küche ist sie nicht msagt: „Aus Kartoffeln kann man alleRecht. Das stärke-, mineralstoff-, vitrungsmittel eignet sich für Salate, SEintöpfe und sogar zur Alkoholherstoffel übrigens zu Unrecht verschriesie im Gegenteil figurfreundlich.Die tolle KnolleMan kennt sie rund und oval, hell- odim Juni geerntet, die anderen im Okchen, wieder andere bleiben fest...feln mit einer großen Auswahl an Eigfelfans die richtige Sorte finden – je nKartoffelveredlungsproduktAula, eine späte bis sehrspäte deutsche Herbstkartoffelsortemit kräftig gelbem,mehligkochendem Fleisch.Sie schmeckt mild bis kräftig(Bild oben).KartoffelpüreeGranola, eine mittelfrühe deutscheSorte, ist vorwiegendfestkochend. Im Geschmackist sie besonders mild.Linda, eine mittelfrühe deutscheSorte. Sie ist festkochend,daher ideal für Salz-,Pell- und Bratkartoffeln.Trüffelkartoffeln, hier die Sorte„Vitelotte noir“, sind edle,rare Kartoffeln aus Frankreichmit feinem Nußaroma.Bintje, eine mehligkochende niederPommes-frites- und Chips-Lieferanßen Mengen auf den deutschen Ma

DER GRÜNE BOTE 5 / 20119artoffelmbiere, Grundbirne, Krumbeerenum tuberosum, englischer: poommede terres.lich nur als Zierpflanze genutztehundert nach anfänglicher Skepsisie Kartoffel Karriere gemacht. Ausehr wegzudenken. Der Volksmunds machen.“ Und er hat, wie so oft,amin- und eiweißreiche Grundnahuppen,Beilagen, Aufläufe, Gratins,tellung. Als Dickmacher ist die Karn.Mit rund 75 Kalorien auf 100 g ister dunkelschalig. Die einen werdentober, die einen zerfallen beim Ko-Unsere Kleingärtner bauen Kartofenschaftenan, so dass alle KartofachGeschmack und Verwendung.e für jeden Geschmack:Grata, eine mittelfrühe deutscheSorte, ist vorwiegendfestkochend. Hochwertig mitausgeprägtem Geschmack.Tipps & Tricks für‘s gute GelingenWie bei vielen Obst- und Gemüseartenfinden sich auch bei derKartoffel die meisten Nährstoffeunter der Schale. Empfehlung:PellkartoffelFür den Geschmack ist die Größeder Knolle nur zweitrangig.Für Suppen und Saucen eignensich Kartoffeln besonders gut, dasie hervorragend binden.Roseval, eine mittel- bis sehrspäte französische Sorte,ist vorwiegend festkochend.Rote Schale, gelbes Fleisch.Damit Ofenkartoffeln beim Backennicht so leicht aufplatzen, empfiehltes sich, sie vorher mit Speckeinzureiben. Sie schmecken dannauch würziger.Frisch gekochte Kartoffeln immererst ausdampfen lassen.Damit Kartoffeln nicht überkochen,dem Wasser etwas Öl oder Butterzufügen.Ratte ist eine mittelfrühe, festkochendeSorte aus Frankreichund eine gute Salatkartoffel.Typisch: die spitze Form.ReibekuchenPommes fritesKartoffelkloßAdretta, Likaria,Liu und Arkula (Bildrechts, von obennach unten) sindSorten, die aus derehemaligen DDRstammen. Sie zeichnensich sämtlichdurch großen Wohlgeschmackaus.ländische Sorte, ist eine klassischetin. Sie kommt im Frühjahr in grorkt.Quarta, eine mittelfrühe, vorwiegendfestkochende deutscheSorte, hat große Knollenmit kräftigem Geschmack.Nicola, eine mittelfrühe, festkochendedeutsche Sorte, isteine beliebte Salatkartoffel.Feiner Geschmack.Bamberger Hörnle ist eineSpezialität aus dem BambergerRaum. Sie besitzt die gleichenEigenschaften wie „Ratte“.

10 DER GRÜNE BOTE 5 / 2011Einstmals hat der Alte Fritze,das sind keine faulen Witzestreng befohlen „Jedermannbaut sofort Kartoffeln an“.Vom alten Fritz, demPreußenkönig, weißman viel, aber vielzu wenig. So ist zumBeispiel bekannt, dasser die Bratkartoffelerfand. Er nanntesie, das ist kein Witz„Pommes Fritz“.Alle Menschen, groß unkleine,leben nicht vom Brot alleine,auch Kartoffeln müssen sein,denn die schmecken immer fein.Wäre der 1. und 2. Weltkrieg ohneKartoffel denkbar gewesen?Faulheit:die Kunst, so langenichts zu tun, bis die Gefahrvorüber ist, dass manetwas tun müsste.Gunter PhilippMerke: Bei der Gemeinschaftsarbeitdarf man als freier Mensch auch faulsein, aber man muss zahlen!Die ältesten Spuren der Kartoffel wurden auf der InselChiloe gefunden, man schätzt ihr Alter auf 13.000 Jahrev. Chr. Sie stammt aus den südamerikanischen Anden;dort als Papa bekannt. In Europa angekommen, in derersten Hälfte des 16. Jahrhunderts, wurde sie Patata genannt.Davon abgeleitet der englische Name potatoes unddie erste deutsche Form Batate, heute für die Süßkartoffel.Wie sehr die Kartoffel als Grundnahrungsmittel gefragtwar, zeigt die vorliegende Kartoffelbezugskarte von1915. Und was sagte der Dichterfürst Johann Wolfgangvon Goethe? „Morgens rund, mittags gestampft, abendsin Scheiben, dabei soll‘s bleiben.“

12 DER GRÜNE BOTE 5 / 2011§ Nachgefragt: Die Gartenübergabe §§ § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § §§§§§§§§ Wichtige Mitteilung für Pächter§§§§§§Sie haben vom Generalpächter, dem Stadtverband lich. Macht der Grundstückseigentümer von seinem§§§Essen der Kleingärtnervereine e. V., einen Garten zurkleingärtnerischen Nutzung gepachtet.Räumungsrecht Gebrauch, sind Sie hierzu verpflichtet.Kommen Sie dieser Forderung nicht oder nicht ausreichend§§nach, sehen wir keine andere Möglichkeit,§§§§§ Bestandteil dieses Pachtvertrages ist ausschließlich als auf Räumung zu klagen. Die dabei entstehenden §§§der reine Grund und Boden.Kosten gehen zu Ihren Lasten. Eine eventuelle Kündigungsentschädigungoder Einlage würde als erstes zur §§§§§ Alles, was sich auf Ihrem Pachtland befindet, ist daherDeckung dieser Kosten herangezogen. Bei allem so-§Ihr persönliches Eigentum, seien es nun Aufbauten, zialen Wohlwollen können wir Sie nicht aus Ihren ver-§§§§§ Wegeplatten, Betonflächen, Zäune, Einrichtungen aller traglichen Verpflichtungen entbinden. Die gilt auch für §§ Art, Versorgungsleitungen (wenn vertraglich nicht andersKrankheit und Alter, bei finanziellen Problemen oder §geregelt) oder selbst der Bewuchs. Dabei spielt es bisheriger Unkenntnis.§§§§§ keine Rolle, ob Sie den Garten im jetzigen Zustand von§§ einem Vorpächter übernommen oder diese Anlagen Wir empfehlen daher dringend: Machen Sie sich mit §§§selbst errichtet oder bepflanzt haben. Mit Ihrer Unterschriftunter dem Pachtvertrag wurden Sie Eigentümer sorglich bereits jetzt damit beginnen, zumindest die §der Situation vertraut und überlegen Sie, ob Sie vor-§§§§ all dessen, was sich auf dem Pachtland befindet, und übergroßen (mehr als 24 qm) oder verzichtbaren Aufbauten§zurückzubauen, oder Geld für einen Abriss zur§§tragen dafür auch die Verantwortung.§§§ Zum besseren Verständnis:Seite zu legen.§§§§§Übernimmt ein Mieter einer Mietwohnung vom Vorgängereine Einbauküche oder Parkettboden, müssen ten Forderungen der Grundstückseigentümer zunächst §Der Verband wird die Auswirkungen dieser verschärf-§§§§ diese Einrichtungen auf Verlangen des Vermieters bei abwarten. Sollte dies die finanzielle Situation des Verbandes§beeinträchtigen, ist über eine deutliche Erhö-§§seiner eigenen Wohnungskündigung entfernt werden.§§§ Im Bundeskleingartengesetz (fester Bestandteil des hung des Mitgliederbeitrags nachzudenken. Eine andere§§ Pachtvertrages) steht in den Vorbemerkungen zu denMöglichkeit wäre eine Sondernutzungsgebühr für §§§§§ 7 bis 10 unter Punkt 3: Räumung des Kleingartens übergroße Aufbauten (wie z. B. in Berlin). Diese Mitteilungbezieht sich zunächst nur auf eine Räumungsver-§§§§ nach Beendigung des Pachtverhältnisses.§pflichtung im Falle eines Grundstücksverkaufs durch §§§Ganz gleich aus welchem Grund, hat der Pächter auf den Eigentümer bzw. Kündigung der gesamten Anlage.Wenn auch der Eigentümer Entschädigung zahlen §§§§ Verlangen des Verpächters die Pachtfläche zu räumen§ und den ursprünglichen Zustand wieder herzustellen. muss, braucht er Ihr Eigentum nicht zu übernehmen. §§§Bei normalem Pächterwechsel werden durch den Sachverständigenfür die Wertermittlung schon heute Rück-§§§§ Der Begriff „ursprünglicher Zustand“ beschreibt hier§das von jeglicher kleingärtnerischen oder sonstigen bauforderungen für übergroße Lauben und zusätzliche§§§Nutzung freie Gelände. Der Begriff der „Räumung“ bedeutetnach höchstrichterlicher Rechtsprechung die zügen bis zu größeren Minusbeträgen relevant. Damit §Aufbauten festgesetzt. Diese sind mit erheblichen Ab-§§§§Entfernung aller Aufbauten, Einrichtungen, Anpflanzungen,wird das Risiko eines Komplettabrisses durch den letz-§Versorgungsleitungen u. a. Dieser gesetzliche ten Pächter so gering wie möglich gehalten. Wird bei§§§§§ Grundsatz ist nicht neu, wurde aber bisher kaum in Anwendungeiner normalen Kündigung durch Sie, kein Nachpächter §§gebracht, da zum einen die Parzellen prob-gefunden, ist ebenfalls abzuräumen. Eine Schenkung§§§lemlos weiter verpachtet werden konnten, zum anderen darf der Pächter wegen dem damit verbundenen Risiko§§§ der jeweilige Grundstückseigentümer die vollständige nicht annehmen.§§Räumung nicht ausdrücklich verlangte.§§§§Helfen Sie bei der Bewältigung dieser Probleme mit und§§§Sie als Eigentümer aller Aufbauten und Einrichtungensind für die Räumung Ihres Gartens selbst verantworttragenSie Verantwortung in Ihrem persönlichen Bereich,denn nur so hat das Kleingartenwesen Zukunft.§§§§§§§§§§§§§BITTE LESEN SIE AUCH IHREN PACHTVERTRAG!§§§§§§§§ § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § § §

DER GRÜNE BOTE 5 / 201113TERMINANKÜNDIGUNG1. Lehrgang KassiererDie dringende Notwendigkeit besteht das Wissen für Kassiererzu aktualisieren, denn es kommt in der letzten Zeit zueinigen Missverständnissen zu viel. Wir laden deshalb am03.12.2011 in das Vereinsheim Essen Süd, Am KrausenBäumchen, von 10:00 – 14:00 Uhr (Mittagessen inbegriffen)ein. Teilnehmer in erster Linie: Kassierer, aber auchinteressierte Kassenprüfer oder Vorsitzende. Die max. Zahlbeträgt 50 Teilnehmer und deshalb ist eine telefonischeVoranmeldung erforderlich. Bei Bedarf wird im Januar derLehrgang wiederholt. Referent ist Gartenfreund Werner Siggelkowvom Landesverband Rheinland. Gartenfreund Siggelkowist Mitherausgeber der Broschüre „Finanzen im gemeinnützigenKleingärtnerverein“. Diese Broschüre ist alsBeilage der Zeitschrift der Fachberater zweifach an alle VereineEnde 2009 verschickt worden. Bitte bringen Sie dieseBroschüre zum Lehrgang mit, da sie zur Unterlage dient.2. Erfahrungsaustausch SchätzerAlle Gartenschätzer sind in das Vereinsheim Essen Süd, AmKrausen Bäumchen am 10.12.2011 von 10:00 – 14:00 Uhr(Mittagessen inbegriffen) zum Erfahrungsaustausch eingeladen.Einzeleinladung mit Tagesordnung folgt.Bitte den Termintausch für Schätzer beachten.Die Termine, die im Grünen Boten 4/2011 Seite 13 aufgeführtsind, bleiben bestehen.Schulungen Stadtverband(jeweils von 17:00 - 19:30 Uhr)10.11.2011 Thema „Die Organisation des Vereins“17.11.2011 Thema „Rechtliche Fragen im Verein“24.11.2011 Thema „Die Verträge im Verein, Bundeskleingartengesetz,Generalpachtvertrag, Zwischenpachtvertrag,Pachtvertrag für den PächterThomas Phillips

14 Vereinsnachrichten DER GRÜNE BOTE 4 / 2011KGV ESSEN-KRAY E. V.Gartenfest Kleingartenanlage LunemannsiepenAm 02.07.2011 gab es wieder ein Gartenfest inder Kleingartenanlage Lunemannsiepen. DerWettergott meinte es nicht so gut mit uns, doch durchfleißige Helfer, viele Gäste und besonders durch 5 LiebeThai Mädel`s, die super für alle getanzt haben, wurde dasFest ein Erfolg. Wir sagen allen Danke!!!„Die Kaffeemäde‘s“KGV EINTRACHT E. V.BREUKELMANNHOFDer Vorstand möchte sich herzlich bei allen fleißigenHelferinnen und Helfern bedanken, die mitihrem Einsatz zu einer erfolgreichen Jubiläumsfeierbeigetragen haben. Zusätzlich bedanken wir uns beiallen Spendern für ihre Unterstützung. Durch Euch/Siekönnen wir gemeinsam auf ein schönes und abwechslungsreichesJubiläumswochenende zurückblicken.IN FREUNDSCHAFT VEREINTÜber 30 Jahre hält die Freundschaft der FrauengruppeFrau Gorny, Frau M. Bullmann, Frau Kozielski,Frau Schendelmann, Frau Hädicke, FrauG. Bullmann aus dem Gartenbauverein Dellwig e. V. treuzusammen. Jeden Monat, reihum treffen sich die Damenum Handarbeiten zu verrichten. Auch ein Weihnachtsfest,zum Wohle der Geselligkeit, steht jährlich an.KGV REUENBERG E. V.Am 16. Juli 2011 veranstaltete der KGV Reuenbergsein 8. Kinder- und Familienfest aufdem Steenkamphof. Leider und zum zweitenMal hintereinander spielte das Sommerwetter nichtmit und gegen Spätnachmittag setzte Dauerregen ein.Trotzdem erfreuten sich alle Besucher an den vielenLeckereien, die man zu DM Preisen erwerben konnte.Ebenfalls war die Tombola wieder ein Erfolg. Der Vorstandbedankt herzlich sich bei den fl eißigen Helfernund Gönnern des Vereins.KGV EMIL EMSCHER E. V.Nach 31 Jahren geben Ruth Hemmer und RudolfVormbrock, ihren Garten auf! Wir danken für dievielen schönen gemeinsamen Jahre und wünschenauf diesem Weg, alles Gute!Gleichzeitig, möchten wir auch unsere neuen GartenmitgliederKim und Murat Alkan sowie Michaela und HeinzPollnau begrüßen. Am 09.07.2011 haben wir unser Sommerfestgefeiert. Es gab jede Menge guter Sachen umsich den Bauch voll zu schlagen (Kuchen, Waffeln, Reibekuchen,Erbsensuppe und Gegrilltes). Natürlich gabes auch flüssige Nahrung in Form von Bier und Cocktails.Auch die Kinder kamen nicht zu kurz, 2 Hüpfburgen,Spiele und Popcorn waren der Renner! Danke analle fleißigen Helfer für ihre Arbeit und danke auch an dieSpender der Tombola Preise! Hier noch einige wichtigeTermine: Gemeinschaftsarbeit ist am 15.10.2011. Kastenleerungist am 29.10.2011KGV VÖCKLINGER-FELD E. V.Liebe Erna, warumso nachdenklich?Immerhin schaust Du am03.11.2011 auf 95 Jahre zurück.Seid 50 Jahren bist Dufür uns allen ein Vorbild. DeineTatkraft, Deine Schaffensfreudeund Dein sonniges Gemütsind für uns immer noch nachahmenswert.Es zeigt uns allen:Gartenarbeit macht selbstim hohen Alter noch Spaß!

DER GRÜNE BOTE 4 / 2011Vereinsnachrichten15KGV AM REVIERPARK E. V.Die Idee einmal im Jahr eine Gartenanlage im Bezirk2 zu besuchen, um sich besser kennen zu lernen,fruchtet sehr gut. Viel zu sehen gab es beidem Rundgang mit den Vorsitzenden und den Fachberaternin der Gartenanlage „Am Revierpark“. Für die 21Teilnehmer aus neun verschiedenen Vereinen waren dievielen Schautafeln, Wegeschilder und der Schaukastennur für Fachberater sehr beeindruckend. Aber auch andem vereinseigenen Lehrpfad, mit seinen vielen einheimischenPflanzen, wurde lange ausgeharrt. Hier konnte eineKräuterspirale, ein Insektenhotel, ein Florliegenkasten undein Steinhauen besichtigt werden. Beim anschließendenImbiss bedankt sich der Bezirksvorsitzende Ralf Böingbeim Vorsitzenden des KGV Am Revierpark e. V. ArnoldKmieciak mit einem Fässchen Bier für den schönen Tag.GBV ESSEN-KARNAP E. V.Unser diesjähriges Sommerfest am 06.08. sollteein ganz normales Sommerfest werden, kein Jubiläum,keine „Kultur-Hauptstadt-Veranstaltung“oder ähnliches. Die Wetterprognosen waren nicht günstigund es war mit einem unbeständigen und regnerischenTag zu rechnen. Kurz nach 14:00 Uhr war die Festwieseschon gut gefüllt und noch viele weitere Besucher habenden Weg zum Emscherpark gefunden. Das Sommerfestist mittlerweile eine feste „Größe“ im Stadtteil gewordenund es spiegelt sich hier aber auch ein Zusammenhaltsgefühlinnerhalb Karnaps wieder. Während eines kleinenFestaktes konnte unser Vereinsvorsitzender Ralf Böingneben Vertreter verschiedener örtlicher Vereine auch Rats-Mitglieder der Stadt Essen sowie Mitglieder der BezirksvertretungV begrüßen. Der Bezirksbürgermeister Hans W.Zwiehoff und der Vorsitzende des „Stadtverbandes Essender Kleingärtnervereine e. V.“ Heinz Schuster überbrachtendie entsprechenden Grußadressen. Von Seiten desVereins wurde die besondere Bedeutung der Kleingärtengerade in Ballungsgebieten und in Zeiten des Klimawandelshervorgehoben. Kleingärten sind unverzichtbares Allgemeingutund müssen gepflegt werden – nicht nur vonden Gärtnern. Der dann einsetzende Regen brachte demFest keinen Abbruch. Fast alle Besucher sind gebliebenund es kamen neue Gäste hinzu. Ein schönes und harmonischesFest ging trotz Regen weiter und der DJ Salvatoresorgte bis weit nach Mittemacht für eine Bombenstimmung.Der Frühschoppen am Sonntag-Morgen brachtedann den Abschluss einer gelungenen und schönen Veranstaltung.Dank an allen Gästen, Freunden, Gönnern undvielen Helfern für dieses schöne Fest. Der VorstandKGV ESSEN-KRAY E.V.Fa. Brombacher Joachim Anlage 50 Jahre, Fa.Schulz Lunnemannsiepen 50 Jahre, Fa. SarachAlte Dutzendriege 50 Jahre, Fr. Link Volksgarten40 Jahre, Fa. Brecklinghaus 25 Jahre, Fr. Hildegard FelisVolksgarten unser ältestes Mitglied wurde 90 Jahrealt. Vertretung Vorstand: 1. Vorsitzender Hr. Urbanowski,Hauptkassierer Hr. Breian, Obleute der Anlagen und derVerbandsvorsitzende Hr. Schuster.KGV AM SCHULTENWEG E. V.Das diesjährige Sommerfest der KGA „Am Schultenwege. V.“ fand am 03. September 2011 aufdem Vereinsgelände bei schönstem Sommerwetterstatt. Die Gäste konnten sich bei Kaffee und Kuchen,Grillfleisch, Salaten und Getränken auf einen angenehmenBesuch freuen. Für die Feinschmecker wurden auchdieses Jahr wieder Forellen, frisch aus dem Rauch angeboten.Zur Unterhaltung standen ein Glücksrad, Torwand,Kinderschminke und Kinderspielgeräte zur Verfügungund am Abend wurde das eine und andere Tanzbeingeschwungen. Zu den vom 1. Vorsitzenden ReinhardNagel begrüßten Gästen zählten der Vorsitzender desStadtverbandes Essen der Kleingärtnervereine e. V.: HerrHeinz Schuster mit Gattin, der Parteivorsitzender derSPD Essen und MdL: Herr Dieter Hilser, der Bezirksbürgermeistervon Essen Steele: Herr Arnold Kraemer undunser Ehrenmitglied des Vereins: Herr Adolf Ehrentraut.Außerdem konnten wir die Spieler von RWE: Herr HolgerLembke und Herr Mike Rodenberg, den FanbeauftragtenHerr Lothar Dohr und vom AWO-Fanprojekt Frau ClaudiaWilhelms begrüßen. Die Spieler von RWE standen denGästen Rede und Antwort und es wurde viel über Fußballgefachsimpelt. Da für alle Beteiligten dieses Fest rundumzufrieden ablief, bedankt sich der Vorstand beim Festausschussund allen Helfer, ohne deren Hilfe so ein Fest nichtstattfinden könnte. Hier noch einmal ein Dankeschön.

16Der Stadtverband immer erreichbar DER GRÜNE BOTE 4 / 2011Fax: 0201-2 03 49 E-Mail: stadtverband@kleingaerten-essen.de Homepage: www.kleingaerten-essen.deBürozeiten: Montag bis Freitag 8.00–13.00 UhrSonderbriefmarkeStadtverband Essen der Kleingärtnervereine e. V.Schnütgenstr. 17, 45276 Essen-SteelePostvertriebsstück K 5334 F (Entgelt bezahlt)Liebe Leser,sollte sich Ihre Adresse ändern, dann senden Sie bitte denobigen Abschnitt mit Ihrer neuen Anschrift an die Redaktion.Herzlichen Dank!Redaktionsschlussfür Ausgabe 6 / 2011: 10.10.2011