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Stojan Vavti

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CIP - Kataložni zapis o publikaciji<br />

Narodna in univerzitetna knjižnica, Ljubljana<br />

811.163.6’255.4=112.2(01)<br />

016:821.163.6=112.2<br />

VAVTI, <strong>Stojan</strong><br />

Bibliographie der Büchübersetzungen slowenischer Literatur ind<br />

deutsche = Bibliografija knjižnih prevodov slovenske literature v<br />

nemščino / Erstellt von <strong>Stojan</strong> <strong>Vavti</strong> = sestavil <strong>Stojan</strong> <strong>Vavti</strong>. -<br />

Ljubljana : Center za slovensko književnost = Center for Slovenian<br />

Literature, 2006<br />

ISBN 961-6036-73-4<br />

225058560<br />

Gegenwärtig sieht es, was die Übersetzung slowe-<br />

nischer Literatur ins Deutsche betrifft, gar nicht so<br />

schlecht aus; vor allem die zweisprachigen Verlage<br />

in Kärnten haben für einen Aufschwung gesorgt,<br />

von dem heute auch andere Verlage profitieren. Die<br />

modernen Kulturwissenschaften haben den slowe-<br />

nischen Kulturraum als Betätigungsfeld entdeckt.<br />

Und seit 2001 gibt es endlich auch eine umfassende<br />

slowenische Literaturgeschichte in deutscher Sprache:<br />

Marija Mitrovićs Geschichte der slowenischen Literatur, die<br />

die bis dahin einzige slowenische Literaturgeschichte<br />

von Anton Slodnjak aus dem Jahr 1958 ersetzt. Dieses<br />

Datum mag illustrieren, wie wenig repräsentativ die<br />

in deutscher Sprache erreichbaren Informationen<br />

über slowenische Literatur bis vor kurzem waren.<br />

Der vorliegende Katalog der Übersetzungen zeigt,<br />

bei allen Mängeln und Versäumnissen, die er offen-<br />

bart, das trotzdem vorhandene stete Bemühen, der<br />

slowenischen Literatur vor der deutschen Welt den<br />

ihr zukommenden Status zu verschaffen. Erst in den<br />

letzten vierzig Jahren hat dieses Bemühen begonnen,<br />

den Charakter des Unsystematischen und Spora-<br />

dischen abzulegen. Man sollte im Auge behalten,<br />

daß die Übersetzung und Vermittlung von Literatur<br />

eine Tätigkeit ist, hinter sich meist auch handfeste<br />

gesellschaftliche oder kulturpolitische Interessen<br />

verbergen. Im folgenden soll deshalb vor allem für die<br />

frühe Zeit auf einige diese Vermittlung bestimmende<br />

Faktoren hingewiesen werden, die aus einer Liste der<br />

erschienenen Bücher allein nicht ersichtlich sind, um<br />

{ Erwin Köstler }<br />

Auf dem Weg<br />

zur Anerkennung<br />

eben jenes Wechselspiel der Interessen sichtbar zu ma-<br />

chen, aus dessen Schatten die slowenische Literatur<br />

erst spät heraustrat. Mit der in den sechziger Jahren<br />

einsetzenden „Normalisierung“ der Verhältnisse wer-<br />

den die bibliographischen Angaben allmählich zahl-<br />

reich genug, um für sich selbst zu sprechen.<br />

Die Vermittlung der slowenischen Literatur ins<br />

Deutsche unterlag lange Zeit denselben Abgren-<br />

zungsprozessen, die für die Herausbildung dieser<br />

Nationalliteratur selbst prägend waren. Im Rahmen<br />

der nationalen Auseinandersetzungen des 19. Jahr-<br />

hunderts stellt sie sich als Kampf um kulturelle<br />

Gleichberechtigung und die Anerkennung seitens der<br />

politischen und kulturellen Hegemonialmacht dar.<br />

Im Hinblick auf die national-utilitäre Dimension die-<br />

ser Vermittlung sind die Verhältnisse grundsätzlich<br />

mit den tschechischen vergleichbar, die unterschied-<br />

lichen soziokulturellen Gegebenheiten, vor allem<br />

das Fehlen eines großen urbanen Zentrums wie Prag<br />

mit einer imperialen Geschichte und einer starken,<br />

als Vermittler zwischen den Kulturen auftretenden<br />

jüdischen Bildungsschicht, bewirken aber markante<br />

Unterschiede. So blieb der slowenischen Literatur der<br />

Status, den die tschechische durch die Sanktifizie-<br />

rung einiger ihrer Autoren als Weltliteraten erlangte,<br />

versagt. Damit standen auch nicht die Distributions-<br />

kanäle offen (zum Beispiel große Verlage), die für eine<br />

breitere Rezeption der slowenischen Literatur auf dem<br />

deutschen Buchmarkt notwendig gewesen wären, und<br />

die Vermittlung blieb in höherem Maß den traditio-

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