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CENAP REPORT Ausgabe Nr. 304, April 2007

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<strong>CENAP</strong> Report <strong>Nr</strong>. <strong>304</strong>, <strong>April</strong> <strong>2007</strong>Im Fall der Poltergeister treten dann gruppendynamische Prozesse ein, die manam Ende kaum mehr beherrscht und schließlich auch dazu führen, dass dieeigentliche Situation undurchsichtig wird. Dies alles basiert auf der Konzeption,wonach Engel, Dämonen oder die Seelen Verstorbener das Diesseits aufsuchen,sinnlich wahrnehmbar werden und auch Spukphänomene verursachen.Wir wollen an dieser Stelle ein denkenswürdiges Ereignis als Beispiel einbringen,welches imstande sein sollte, das ganze Probleme zu beleuchten und zu erkennen,weshalb der "dumpfe" (Entschuldigung für diesen Begriff, er ist nicht so gemeint)Naturwissenschaftler eben nicht das Maß aller Dinge in diesem Land voller Minenund Kartenhäuser ist. Von 1874 bis 1926 lebte der große Zauber- undEntfesselungskünstler Harry Houdini (alias Erich Weiß), der mit vielerlei Trickssein Publikum verzauberte und verblüffte. Er war ein früher David Copperfield,aber kein Uri Geller, da Houdini nie behauptete mit übernatürlichen Kräften zuarbeiten. Er befasste sich mit den Behauptungen des damals blühendenspiritistischen Gewerbes und untersuchte viele Auftritte der damals umjubelten"Para-Stars". Houdini führte erfolgreiche und effektive Ermittlungen gegenSchwindler auf diesem Gebiet durch und veröffentlichte seine Erkenntnisse in denBüchern »The Right Way to Do Wrong« (1906), »Miracle-Mongers and theirMethods« (1920) und «A Magican Among the Spirits« (1924). Doch genau diesnahmen ihm seine Fans nicht ab, zu denen auch Sir Conan Doyle zählte, jenerSchriftsteller der der Detektiv-Figur Sherlock Holmes in einigen unsterblichenRomanen mehr Leben einhauchte, als Doyle es selbst wahrhaben wollte. Doyleglaubte heftig an übernatürliche Erscheinungen und hielt Houdini für einen"Auserwählten". Houdini selbst war davon überzeugt, dass spiritistischeErscheinungen auf Tricks beruhten, die er selbst bei seinen magischenVorführungen einsetzte. Tatsächlich gelang es ihm mehrere berühmte Medien alsBetrüger zu entlarven, was anderen nicht möglich gewesen war und die zu denVerfechtern der "wissenschaftlichen" Parapsychologie zu jener Zeit gehörten unddurchaus wissenschaftlichen Rang hatten. Wie auch immer, die dennochbestehende Freundschaft zwischen Doyle und Houdini zerbrach, als der Magier dieberühmte "Margery", die Frau eines Arztes in Boston, als außersinnlicheSchwindlerin enttarnte. Houdini war also ein 'Debunker' wie man heute sagt, dergegen Ende seiner Karriere mit einer Bühnenshow unterwegs war, in der erspiritistische Betrügereien entlarvte. Seine Antwort auf die Frage "Kehren Geisterwieder?" lautete übrigens: Nein.In England lebte zur selben Zeit (1832-1919) der Erfinder der "Lichtmühle" undVorbereiter zum Verständnis der Kathodenstrahlen, die heute es ermöglichen, daswir Fernsehen gucken können, der Physiker Sir William Crooks. Dennoch, imHause von Sir William fanden regelmäßig spiritistische Sitzungen statt,sogenannte Séancen, dies war damals schick gewesen und viele edle Leutebeschäftigten sich mit derlei wunderlichen Dingen. 1875 kam der deutscheAstronom Karl Friedrich Zöllner (1834-1882) nach London, der als Vater derAstrophysik Ansehen gewann und als Vater der Photometrie gilt. Aber für ihnwaren irdische und kosmische Physik ein und dasselbe. Zöllner und Sir William57

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