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Das Magazin für Berg-Verliebte... Ausgabe Sommer 2011

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12<br />

Im Naturschutzgebiet Wilder Kaiser:<br />

Dreihütten-Wanderung<br />

Der wildromantische Hintersteinersee<br />

Foto: ersiBILD<br />

Der Gebirgsstock des Wilden Kaiser<br />

ist eines der spektakulärsten<br />

<strong>Berg</strong>massive der Alpen.<br />

Dieses Naturschutzgebiet zählt mit<br />

seinen schroffen Felsen und grünen<br />

Flanken zu den schönsten Wander- und<br />

Klettergebieten Tirols. Auf einer dreitägigen<br />

Hüttenwanderung passieren Wanderer die<br />

schönsten Plätzen an der Südseite des<br />

Kaisergebirges. Die Kaiserdurchquerung<br />

führt vom Naturbadesee in Going über<br />

den Wilder-Kaiser-Steig zur Gruttenhütte,<br />

weiter über den Adlerweg bis zum<br />

Hintersteiner See und am dritten Tag über<br />

die Walleralm oder den Scheffauer wieder<br />

ins Tal. Dank der südlichen Ausrichtung<br />

und moderaten Höhenlage kann die Tour<br />

bereits ab Juni bis Mitte Oktober begangen<br />

werden.<br />

1. Tag<br />

Gestartet wird die dreitägige Wanderung<br />

von Hütte zu Hütte beim Goinger<br />

Badesee (750m), einem der schönsten<br />

Naturbadeseen Tirols, wo auch das Auto<br />

gebührenfrei geparkt werden kann. Vom See<br />

aus geht es zum Parkplatz Aschau und auf<br />

einem Forstweg bis zur urigen Graspoint<br />

Niederalm (1.075m). Kurz vor der Oberen<br />

Regalm (1.313m) lichtet sich der Wald<br />

und man hat einen ersten sensationellen<br />

Blick auf die Kitzbüheler Alpen: die weißen<br />

Spitzen von Kitzsteinhorn, Großglockner<br />

und Großvenediger leuchten im Süden.<br />

Im Norden scheinen die mächtigen<br />

Felswände der Ackerl- und Maukspitze<br />

zum Greifen nahe. Wer auf der Oberen<br />

Regalm bei Wirtin Anni Foidl einkehrt,<br />

was nur zu empfehlen ist, sollte unbedingt<br />

das hausgemachte Bauernbrot mit<br />

ebenfalls selbstgemachtem Aufstrich<br />

probieren. Anni gibt auch gerne Auskünfte<br />

über den Verlauf des weiteren Weges.<br />

Auf der ersten Etappe des Adlerwegs,<br />

einem Weitwanderweg mit 126 Etappen<br />

quer durch Tirol, geht es weiter bis zum<br />

Baumgartnerkopf (1.572m). Wanderführer<br />

nennen den Baumgartnerkopf einen „Hot<br />

Spot“ - ein Foto ist hier sehr zu empfehlen.<br />

Über den aussichtsreichen Wilder-<br />

Kaiser-Steig und den anspruchsvolleren<br />

Jubiläumssteig (Schwindelfreiheit und<br />

Trittsicherheit erforderlich) erreicht man<br />

die auf 1.600 Meter gelegene Gruttenhütte.<br />

Die Gruttenhütte ist die höchstgelegene<br />

Hütte im Wilden Kaiser und der Treffpunkt<br />

<strong>für</strong> <strong>Berg</strong>steiger und Kletterer. Hüttenwirt<br />

Ernst ist eine wahre Institution, besonders<br />

zu empfehlen ist sein selbstgemachter<br />

Schweinsbraten direkt aus dem Holzofen.<br />

Eine Übernachtung kostet 20 Euro (16<br />

Euro im Lager), Alpenvereinsmitglieder<br />

zahlen die Hälfte.<br />

2. Tag<br />

Auf der Gruttenhütte (1.600m) lohnt sich<br />

frühes Aufstehen. Wenn die Sonne hinter<br />

den Loferer Steinbergen aufgeht, die<br />

Wände des Wilden Kaisers in ein weiches<br />

Licht taucht und man die Welt im Tal<br />

erwachen sieht, fühlt man sich wahrlich<br />

erhaben. Mit der Sonne im Rücken führt der<br />

Wilder-Kaiser-Steig von der Gruttenhütte<br />

nun entlang des Fußes von Tuxeck und<br />

Treffauer bis in die romantische Gegend<br />

rund um die Kaiser Hochalm (1.417m).<br />

Latschen und Blumenwiesen geben ein<br />

harmonisches Bild, von Mitte Juni bis<br />

Mitte Juli blüht hier der Almrausch. Der<br />

Hüttenwirt der bewirtschafteten Steiner<br />

Hochalm (1.257m) ist <strong>für</strong> seine Musikalität<br />

bekannt und gibt oft unaufgefordert ein<br />

Ständchen zum Besten. In jeden Fall aber<br />

empfiehlt sich an diesem romantischen<br />

Ort eine Rast, denn bis zum Hintersteiner<br />

See (880m), dem Ziel des zweiten Tages,<br />

ist es nicht mehr weit. Der <strong>Berg</strong>gasthof-<br />

Pension Bärnstatt und das am Ostufer<br />

gelegene Seestüberl sind empfehlenswerte<br />

Quartiere. Wer noch die Kraft <strong>für</strong> ein paar<br />

Kilometer in den Beinen hat, sollte nach<br />

einem erfrischenden Bad südlich des Sees<br />

zum Gasthof Mair, zur Pension Hagenhof<br />

oder zum Bauernhof Goingstätt wandern.<br />

Die Spiegelung des abendlichen Wilden<br />

Kaisers im kristallklaren Hintersteiner See<br />

ist ein Bild mit dem man Fotowettbewerbe<br />

gewinnt.<br />

3. Tag<br />

Der dritte Tag führt vom Gasthof Mair<br />

direkt zur Stöfflhütte und zur Walleralm<br />

(1.171m). Ein Geheimtipp ist das selbst<br />

gebraute Bier der Stöfflhütte, das<br />

ausgezeichnet zur guten Brettljause passt.<br />

Ein kurzer Abstecher auf den Kreuzbichl<br />

(1.206m) wird mit einem Panoramablick<br />

vom Inntal bis zu den Kitzbüheler Alpen<br />

belohnt. Von der Walleralm führt der Weg<br />

am Wilder-Kaiser-Steig Richtung Osten<br />

zur bereits bekannten Steiner Hochalm<br />

(1.257m). Nach einer letzten Rast auf der<br />

Hinterschiesslingeralm (1.020m) geht<br />

es durch die Rehbachklamm ins Zentrum<br />

von Scheffau. Der kostenlose KaiserJet<br />

bringt die Wanderer wieder zurück zum<br />

Ausgangspunkt am Naturbadesee in Going.<br />

Selbstverständlich stehen Alternativen<br />

<strong>für</strong> Teile dieser Wanderung zur Verfügung,<br />

die auch im Internet abrufbar sind:<br />

http://www.wilderkaiser.info/de/3-tagehuettenwanderung.html

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