August 2008 - Tiroler Jägerverband
August 2008 - Tiroler Jägerverband
August 2008 - Tiroler Jägerverband
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Zeitschrift des <strong>Tiroler</strong> <strong>Jägerverband</strong>es<br />
Juli | <strong>August</strong> <strong>2008</strong> • Jahrgang 60 www.tjv.at
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04<br />
Jagd und Forstwirtschaft<br />
„Bruno“ war schon immer<br />
ein Problem<br />
7 die neue EU-Waffenrichtline<br />
13 Weidmannsheil den Jubilaren im Juli<br />
16 Weidmannsheil den Jubilaren im august<br />
17 der Jäger in der Schule<br />
18 Jagd und Europa<br />
Zur Erfüllung der genehmigten Abschusspläne<br />
ist bei praktischer Jagdausübung der Einsatz<br />
der Jagdwaffe zwingend erforderlich.<br />
Die Abgabe eines genau gezielten, möglichst<br />
rasch zum Tode des Wildtieres führenden<br />
Schusses muss dabei der oberste Grundsatz<br />
für jeden verantwortungsbewussten Jäger/<br />
Jägerin sein.<br />
Zumindest am Beginn eines Jagdjahres<br />
sollte daher jedes Jagdgewehr auf dessen<br />
Funktion sowie die Präzision der Zieloptik<br />
überprüft werden. Dabei ist zu bedenken,<br />
dass sowohl ausgereifte Waffentechnik als<br />
auch hochentwickelte Zieloptik noch lange<br />
keine Garantie für eine verlässliche Schussleistung<br />
darstellen.<br />
Gerade die Jagdwaffen unterliegen bekanntlich<br />
durch das ständige Mitführen<br />
im teilweise unwegsamen Gelände, durch<br />
den Transport oder auch durch Stürze erhöhte<br />
Beanspruchungen, welche die Treff-<br />
Jagd in TiRol 7-8/<strong>2008</strong><br />
08<br />
Die großen 56er Röhren<br />
Zielfernrohre im Test!<br />
19 Wilderkrankungen - Staupe<br />
20 Mitteilungen aus der geschäftsstelle<br />
24 aus den Bezirken<br />
28 aus den Revieren<br />
30 Veranstaltungen<br />
Der jagdliche Schuss<br />
genauigkeit drastisch beeinflussen können.<br />
Außerdem benötigt auch der beste Schütze<br />
ein regelmäßiges Schießtraining, um „seine“<br />
Schützenfehler in den Griff zu bekommen.<br />
Zusätzlich verbunden ist damit auch eine<br />
Verbesserung in der Handhabung des Jagdgewehres<br />
und somit eine Erhöhung der Sicherheit<br />
im Umgang mit der Waffe. Bekanntlich<br />
birgt dabei ja die vermeintliche Routine<br />
ein besonders erhöhtes Risiko in sich.<br />
Die in praktisch allen Bezirken im Frühsommer<br />
durchgeführten Jägerschießen<br />
haben einen hohen ausbildungsmäßigen<br />
Stellenwert. Durch die wettkampfmäßigen<br />
Austragungsformen sowie durch das Schießen<br />
auf die lebensgroßen Bildscheiben wird<br />
beim Schützen während des Zielvorgangs<br />
ein „jagdnaher“ innerer Druck erzeugt,<br />
welcher der Anspannung vor der realen,<br />
jagdlichen Schussabgabe sehr ähnlich ist.<br />
So gesehen ist jedes Jägerschießen auch als<br />
Titelfoto: albert Mächler, Fotos Seite 3: archiv, Costantini Michele, dieter Fahrner<br />
31 Vereine<br />
34 Kulinarium<br />
35 anno dazumal<br />
36 Jagdhunde<br />
38 offroad Spezial<br />
inhalt<br />
14<br />
Gesellschaftliche<br />
Bedeutung der Jagd<br />
Reportage<br />
Meinung<br />
Karl Berktold<br />
Landesjägermeister<br />
von Tirol<br />
wertvolle Schießfortbildung zu sehen. Meiner<br />
Meinung nach ist aber dabei besonders<br />
wichtig, dass bei dieser Art von Schießveranstaltungen<br />
auch die tatsächlich bei der Jagd<br />
verwendeten Gewehre benützt werden, und<br />
keine besonders angeschossenen „Spezialwaffen“!<br />
Nur so wird das notwendige Vertrauen<br />
in die eigene Waffe verbessert und<br />
auch die Wahrscheinlichkeit für einen optimalen<br />
Treffer erhöht. ■<br />
IMPRESSUM: JAGD IN TIROL · Zeitschrift des <strong>Tiroler</strong> <strong>Jägerverband</strong>es. Herausgeber und Medieninhaber (Verleger): <strong>Tiroler</strong> <strong>Jägerverband</strong>, adamgasse 7a, 6020 innsbruck, Tel. 0512-57 10 93, 0800/244 177,<br />
0664/9750 806, Fax 0512/571093-15, E-Mail: info@tjv.at, Schriftleitung: Helmuth Waldburger. layout: Bernhard Feurstein. Hersteller und anzeigenverwaltung: Print-Zeitungsverlag gmbH, Eduard-Bodem-gasse 6,<br />
6020 innsbruck, Tel. 0512-320 700, Fax 0512-320 720, E-Mail: jagd@jagdintirol.com. Redaktion: geschäftsstelle TJV-anzeigen: Richard Kattnig. Produktion: Evelyn Schreder. „Jagd in Tirol” wird an alle Mitglieder<br />
des <strong>Tiroler</strong> <strong>Jägerverband</strong>es kostenfrei abgegeben. Sie ist eine Fachzeitschrift, welche die behördlichen Kundmachungen und Verlautbarungen zu veröffentlichen hat und zusätzlich über grundsätzliche Fragen und<br />
aktuelle Ereignisse auf dem gebiet des Jagdwesens, des naturschutzes usw. informiert. „Jagd in Tirol” erscheint am Monatsanfang. Redaktionsschluss ist der 15. des Vormonats. Für unverlangte Manuskripte und<br />
Bilder wird keine Verantwortung übernommen. namentlich oder mit Kürzel gezeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung von Redaktion und Herausgeber wieder.<br />
3
Unter<br />
Führung<br />
Dr. Robert Kirschner<br />
Forstvertreter<br />
neuer<br />
Der neue Vorstand des <strong>Tiroler</strong><br />
<strong>Jägerverband</strong>es stellt sich vor!<br />
In der Märzausgabe unseres Mitteilungsblattes hat sich der am<br />
8. März <strong>2008</strong> neu gewählte Landesjägermeister von Tirol mit seiner<br />
Festansprache an die Vollversammlung des <strong>Tiroler</strong> <strong>Jägerverband</strong>es,<br />
die im Originalwortlaut abgedruckt war, der Jägerschaft Tirols<br />
vorgestellt. In der Mai-Ausgabe haben dies LJM-Stv. Dr. Stefan<br />
Zelger, Dr. Martin Zanon und Ernst Rudigier mit Artikeln zu<br />
aktuellen Th emen getan. Nunmehr meldet sich der forstl.<br />
Fachmann im gewählten Vorstand, Dr. Robert Kirschner, zu Wort.<br />
Jagd und<br />
Forstwirtschaft<br />
„Bruno“ war schon immer ein Problem<br />
Die älteste mir bekannte Dokumentation<br />
über Jagdschäden<br />
stammt aus dem Paznauntal. In<br />
den Pfarrbriefen von Galtür, so um 1480,<br />
in denen übrigens die Gemeinde als sehr<br />
„waldreich“ beschrieben wird, wird darüber<br />
berichtet, dass Braunbären den Viehbestand<br />
der Bauern gefährden und dass man<br />
zur Abwehr den Wald im Bereich Äußere<br />
Wasserleite und Weißer Riefe durch Feuer<br />
großfl ächig gerodet hat. Die Bären hatten<br />
keinen Deckungsschutz mehr, waren in<br />
der freien Fläche auch leichter zu bejagen<br />
bzw. zu vertreiben und zusätzlich hat man<br />
großzügig Weidefl ächen geschaff en. Sehr<br />
bald mussten die Bauern jedoch erkennen,<br />
dass die kalten Silvrettawinde auf der freien<br />
Fläche eine Klimaverschlechterung mit<br />
sich gebracht haben, sodass der Graswuchs<br />
merklich zurückgegangen ist und da das<br />
Bärenproblem off ensichtlich gelöst wurde,<br />
versuchte man die gerodeten Flächen wieder<br />
aufzuforsten. Wie man heute nach 500<br />
Jahren weiß, erfolglos. Die traurigen Konsequenzen<br />
der gescheiterten Wiederbewaldung<br />
sind uns noch immer im Gedächtnis:<br />
Das Lawinenunglück am 23.2.1999 mit 32<br />
4 Fotos: archiv, TjV<br />
Jagd in TiRol 7-8/<strong>2008</strong>
Toten! Die Lawinen sind zwar oberhalb<br />
der Waldgrenze angebrochen, ein funktionsfähiger<br />
Schutzwald hätte jedoch seine<br />
Bremswirkung voll erfüllt.<br />
Der Wald als Melkkuh<br />
Bei Wildschäden haben auch die Waldeigentümer<br />
oft mals Verantwortung zu übernehmen,<br />
sollten sie doch wissen, dass man<br />
eine Kuh nicht zweimal melken kann. Es<br />
geht nicht an, den Jagdpachtzins in astronomische<br />
Höhen zu treiben und gleichzeitig,<br />
oft auch nachträglich, einen niederen<br />
Wildstand zu fordern, das widerspricht jeder<br />
wirtschaft lichen Realität. Wer sehr viel<br />
Geld in die Jagd investiert, will auch Wild<br />
sehen, an diesem Faktum kommt man<br />
nicht vorbei. Es gibt in Osttirol Beispiele,<br />
dass Jagdgenossenschaft en die Jagd zu<br />
günstigen Bedingungen an Ortsansässige<br />
vergeben haben und der Verlockung eines<br />
hohen Jagdpachtzinses nicht erlegen sind.<br />
Wildprobleme können dann am Kirchplatz<br />
erörtert werden und es ist nicht immer der<br />
§ 52 TJG notwendig, um zu Lösungen zu<br />
kommen, die Errichtung eines Hochstandes<br />
bei einer Problemfl äche hat schon wahre<br />
Wunder vollbracht. Für Großwaldbesitzer<br />
wie Agrargemeinschaft en, Gemeinden<br />
oder die ÖBF ist der Jagdertrag eine merkbare<br />
Position im Jahresvoranschlag. Es gibt<br />
in Tirol jedoch auch Gegenden mit klein<br />
strukturiertem Privateigentum. In Sillian<br />
ist die durchschnittliche Waldausstattung<br />
zwischen 4 und 8 ha. Aber selbst bei 30 ha<br />
Privatwald kann der Jagdertrag niemals<br />
eine entscheidende Position im Jahreseinkommen<br />
sein, auch wenn er noch so hoch<br />
ist. Da stehen die Probleme die man sich<br />
einhandeln kann in keinem positiven Verhältnis<br />
zum Ertrag.<br />
Fair Play ist gefragt<br />
Die Diskussion „Wald vor Wild“ oder<br />
„Wald oder Wild“ ist längst abgeschlossen.<br />
„Wald und Wild“ ist die Devise, wobei<br />
man nicht vergessen sollte, dass auch<br />
die Weide eine wesentliche Rolle spielt.<br />
Weide ist ein verbrieft er Faktor und das<br />
angenehme von Rechten ist, dass man sie<br />
ausüben kann wann immer man will und<br />
dass das Nichtausüben niemals zu einem<br />
Verfall der Rechte führt. Allerdings – und<br />
das wird häufi g missachtet – sind in den<br />
Urkunden die Weiderechte an das eigene<br />
überwinterte Vieh gebunden. Eine Weitergabe<br />
dieser Rechte ist rechtswidrig. Schafe<br />
machen Probleme, wenn sie im Frühjahr<br />
unbeaufsichtigt aufgetrieben werden und<br />
einsam zu ihren Weidefl ächen oberhalb<br />
der Waldgrenze ziehen oder wenn sie<br />
durch einen Schneefall im Spätsommer<br />
gezwungen werden, den schützenden Wald<br />
aufzusuchen. Verbissschäden durch Schafe<br />
oder durch Schalenwild sind leicht zu unterscheiden:<br />
Schafe haben im Oberkiefer<br />
Schneidezähne und beißen einen Trieb<br />
messerscharf ab, dem Schalenwild fehlen<br />
die oberen Schneidezähne, sodass die Bissstelle<br />
ausgefranst erscheint.<br />
Grundvoraussetzung für die gemeinsame<br />
Lösung von Wald-Wildproblemen<br />
ist gegenseitige Off enheit, eben Fair Play,<br />
die Trickkiste bleibt geschlossen! Schon<br />
die Entscheidungsgrundlagen, nämlich die<br />
Erhebung der Verbisssituation, müssen gemeinsam<br />
erfolgen. Wenn sich ein Jagdpächter<br />
zur Mitarbeit außerstand sieht, sollte er<br />
eine Vertrauensperson zur Verbissaufnahme<br />
schicken. Die Forstwirtschaft hat nichts<br />
zu verbergen, aber es sind bei der Grundlagenerhebung<br />
auch Fragen zu beantworten,<br />
die durchaus diskussionswürdig sind:<br />
Wie viele Trakte sind anzulegen, um die<br />
Verbisssituation in einem Schlag halbwegs<br />
objektiv wiederzugeben, Devise: lieber ein<br />
Trakt mehr als einer zu wenig. Wie viele<br />
Trakte sind für ein Jagdgebiet erforderlich,<br />
um in einem Behördenverfahren Rechtssicherheit<br />
zu garantieren? Vertrauen kann<br />
man nur aufb auen, wenn Off enheit jeden<br />
Verfahrensschritt begleitet.<br />
Naturverjüngung<br />
Periodisch kommt immer wieder die Naturverjüngung<br />
zu ihren Ehren. Nach dem<br />
zweiten Weltkrieg, als es galt kriegsbedingte<br />
Wunden im Wald zu heilen, hat man sich<br />
nicht auf die Naturverjüngung verlassen,<br />
obwohl damals sehr niedrige Wildstände<br />
gegeben waren: „Auff orsten, das Gebot der<br />
Stunde!“ wurde plakatiert. Natürlich gibt<br />
es in Tirol Standorte, wo die Naturverjüngung<br />
ein hervorragendes Mittel einer nachhaltigen<br />
Waldbewirtschaft ung ist. Aber wir<br />
haben auch 250.000 ha Schutzwald. Mein<br />
Lehrmeister in Waldbau, der legendäre und<br />
allseits anerkannte Hofrat Norbert Mair,<br />
hat immer gesagt, die Naturverjüngung im<br />
Schutzwald über 1.200 – 1.400 m Seehöhe<br />
braucht 20 bis 40 Jahre! Nach 36 Jahren<br />
Berufserfahrung muss ich feststellen,<br />
dass Hofrat Mair Recht hatte. Aber kann<br />
man als Wirtschaft sführer solange auf den<br />
Holzzuwachs verzichten? Meine Antwort<br />
ist: Nein. Ich habe im Drautal in einer Seehöhe<br />
von 1.200 m auf einem Nordhang im<br />
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der geladenen Waffe maximale Sicherheit. Konventionelle<br />
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Abgabe von Waffen nur an Inhaber einer Erwerbserlaubnis.
6<br />
Reportage<br />
Fichten-, Tannen-, Kiefer-, Lärchenwald<br />
eine Auflichtung von unterschiedlicher Intensität<br />
auf zusammen 2 ha durchgeführt<br />
und wilddicht eingezäunt. In den ersten 5<br />
Jahren sind flächenhaft Tannensämlinge<br />
gewachsen, die im Spätsommer ebenso<br />
flächenhaft verschwunden sind. Wäre der<br />
Zaun nicht mehrmals auf seine Wilddichtheit<br />
überprüft worden, wäre mir sofort ein<br />
Übeltäter eingefallen. Ein Aufgraben des<br />
Bodens hat jedoch gezeigt, dass die Rohhumusauflage<br />
so mächtig war, dass jeder Tannensämling<br />
vertrocknet ist, weil die kleine<br />
Wurzel des Sämlings den wasserführenden<br />
Mineralboden nicht erreicht hat. Mit dem<br />
Auflichten bringt man ja vor allem Wärme<br />
auf den Boden, damit schafft man bessere<br />
Bedingungen für die Mikroorganismen,<br />
die die Bodenstreu zersetzen und man<br />
kurbelt gemächlich den Abbau der Rohhu-<br />
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beschäftigt sich<br />
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musauflage an und die Natur braucht dafür<br />
Zeit, sehr viel Zeit! Die bestehende und<br />
durch Lichtmangel unterdrückte Naturverjüngung<br />
hat sich in den ersten fünf Jahren<br />
kaum bewegt, mussten doch die zwangsweise<br />
ausgebildeten Schattennadeln durch<br />
morphologisch ganz anders aufgebaute<br />
Sonnennadeln abgelöst werden. Nach fünf<br />
Jahren hat die bei der Auflichtung bereits<br />
vorhandene Naturverjüngung endlich zu<br />
wachsen begonnen. Nach zehn Jahren haben<br />
die ersten Tannensämlinge den Herbst<br />
überlebt, eine ganze Jagdperiode ohne Wild<br />
war vergangen – eigentlich unglaublich.<br />
Naturverjüngung setzt jedenfalls Geduld<br />
und einen sehr niederen Wildstand voraus.<br />
Und ein niederer Wildstand ist an einen<br />
niederen Jagdpachtzins gebunden.<br />
Sind Forstwirte<br />
auch Wildbiologen?<br />
Von der Ausbildung her betrachtet gibt es ein<br />
klares Nein! Die Vorlesungen aus Zoologie<br />
und aus Jagd und Fischerei an der Universität<br />
für Bodenkultur reichen nicht aus, um<br />
sich als Wildbiologe auszugeben. Die Zusammenhänge<br />
in der Natur sind sehr vielgestaltig,<br />
sehr sensibel und Brachialmethoden wie<br />
Foto: dipl. ing. gebhard Walter, archiv<br />
Auflassen von Fütterungen zeugen nicht von<br />
umfassender Bedachtnahme. Ausgebildete<br />
Wildbiologen sind zwar rar gesät, aber eine<br />
Bereicherung bei Vorschlägen für Problemlösungen<br />
und geben dem Verwaltungsjuristen<br />
Grundlagen für mehr Rechtssicherheit.<br />
Wildprobleme sind immer sehr komplex.<br />
Es gibt kein Rezeptbuch wo man genaue Lösungen<br />
nachschauen könnte. Zu viele Faktoren<br />
wie Bestandsaufbau, Seehöhe, Exposition,<br />
Witterungsablauf, Wildartenzusammensetzung,<br />
äußere Umwelteinflüsse und vieles<br />
mehr machen jeden Fall zu einem Einzelfall.<br />
Wenn man dauerhafte Problemlösungen<br />
erreichen will müssen Forstwirtschaft und<br />
Jagd Partner sein und einem Partner sollte<br />
man nie Radikallösungen oder unerreichbare<br />
Ziele zumuten: Wenn in einem Revier<br />
25 Stück Rotwild stehen, kann man nicht den<br />
Abschuss von 24 Stück vorschreiben. Selbst<br />
wenn man das als Jagdpächter umsetzen will,<br />
wird man kläglich scheitern. Auch das Wild<br />
denkt mit und wird ausweichen, Probleme<br />
kurzfristig verlagern und womöglich zum<br />
denkbar falschesten Zeitpunkt in vermehrter<br />
gestärkter Stückzahl zurückkehren. Na dann<br />
Weidmannsheil! ■<br />
Dr. Robert Kirschner<br />
Vorstandsmitglied des TJV<br />
Jagd in TiRol 7-8/<strong>2008</strong>
Seit 29. November 2007 gibt es<br />
eine Änderung der „EU-Waffen-<br />
Richtlinie“. Der endgültige Text<br />
ist im Amtsblatt der Europäischen<br />
Union noch immer nicht veröffentlicht<br />
worden. Die Interessengemeinschaft<br />
Liberales Waffenrecht<br />
in Österreich, IWÖ, analysiert die<br />
Rechtslage aus der Sicht eines<br />
Vereins, der über Parteigrenzen<br />
hinweg für ein liberaleres Waffengesetz<br />
kämpft.<br />
Jagd in TiRol 7-8/<strong>2008</strong><br />
Fachartikel<br />
Die neue EU-Waffenrichtlinie<br />
Wir haben jetzt die neue EU-<br />
Waffenrichtline. In zwei Jahren<br />
muss sie in Österreich umgesetzt<br />
sein. Die Jäger wissen bisher nicht viel<br />
davon. Ihnen wird nichts passieren, heißt es.<br />
Das sieht die IWÖ nicht so. Gerade die Jäger<br />
sind von der neuen Richtlinie betroffen. Die<br />
Jäger haben ja meistens Waffen der Kategorie<br />
C (Kugelgewehre) und der Kategorie D<br />
(Schrotgewehre). Schrotflinten waren bisher<br />
frei, Büchsen musste man beim Büchsenmacher<br />
oder Waffenfachhändler anmelden.<br />
Damit könnte es bald vorbei sein.<br />
Alle Waffen – das verlangt die geänderte<br />
Richtline – müssen bald amtlich registriert<br />
werden. Das könnte so weit gehen, dass die<br />
Behörde immer genau weiß, wer welche<br />
Waffen gerade hat. Jeder Kauf, jeder Verkauf,<br />
jeder Tausch ist dann zu registrieren.<br />
Die bloße Meldung beim Büchsenmacher<br />
genügt wahrscheinlich dann nicht mehr.<br />
Die bisherigen Meldungen werden vielleicht<br />
in Zukunft wertlos. Außerdem kann<br />
bald auch für C- und D-Waffen, also für alle<br />
Jagdwaffen, eine staatliche Genehmigung<br />
erforderlich werden. Das würde dann auch<br />
für Jäger gelten. Gratis wird das sicher auch<br />
nicht sein, pro registrierter Waffe könnten<br />
bis zu 50 Euro Gebühr anfallen, wenn man<br />
vergleichbare Registriersysteme mit hohem<br />
Sicherheitsstandard (etwa aus dem Notariatsbereich)<br />
gegenüberstellt.<br />
Bald kann es also beim Waffenkauf, beim<br />
Verkauf, Tausch oder gar beim Vererben<br />
zu Änderungen kommen. Ohne Genehmigung<br />
wird gar nichts mehr gehen – diese<br />
Vision sieht die IWÖ auf uns zukommen.<br />
Die IWÖ bringt für die EU-Waffenrichtlinienverschärfung<br />
kein Verständnis auf. Wie<br />
man diese Richtlinie in Österreich umsetzt,<br />
wird für die Waffenbesitzer entscheidend<br />
sein. Man kann das bürgerfreundlich und<br />
sparsam machen. Man kann es aber auch so<br />
machen, dass die Sportschützen, Jäger und<br />
Waffenbesitzer zu ewigen Bittstellern bei<br />
den Behörden werden.<br />
IWÖ will vom Gesetzgeber<br />
Die IWÖ hat sich Gedanken gemacht. Wir<br />
wollen vom Gesetzgeber:<br />
› eine Registrierung wie bisher – beim<br />
Fachhändler oder Büchsenmacher;<br />
Foto: TJV<br />
› eine Genehmigung so einfach wie möglich<br />
(die erklärte Absicht, die Jagd ausüben zu<br />
wollen, muss genügen)<br />
Wir wollen, dass die Jagdkarte gleichzeitig<br />
auch als Waffenpass gilt – auch für Schusswaffen<br />
der Kategorie B. Wir wollen einen<br />
Wegfall jeder Stückzahlbeschränkung für<br />
sämtliche Schusswaffen, also auch in der<br />
Kategorie B, und eine uneingeschränkte<br />
Vererblichkeit aller legalen Schusswaffen.<br />
Wir wollen, dass die Kosten für die Registrierungen<br />
und für die Genehmigungen<br />
von der EU getragen werden. Die EU hat<br />
uns das alles eingebrockt. Der Altbestand an<br />
Schusswaffen darf nicht durch Neuerungen<br />
angetastet werden. Weiters wünschen wir<br />
uns, dass es auch Erleichterungen gibt, nicht<br />
nur Verschärfungen. Die Verwahrungskontrolle<br />
soll endlich beseitigt werden, ebenso<br />
der Psychotest! Sonst kommt noch einer auf<br />
die Idee, das auch von den Jägern zu verlangen!<br />
Es wird nicht leicht sein, diese Wünsche<br />
durchzusetzen. Alle Besitzer legaler Waffen<br />
sind gefordert. Die Jäger besonders, denn sie<br />
haben am meisten zu verlieren. Wir wollen<br />
nicht dasitzen und abwarten, was passieren<br />
wird. Wir wollen handeln. Die Jäger sollten<br />
selbst aktiv werden und von ihren politischen<br />
Mandataren verlangen, dass sie sich auch für<br />
diese Ziele einsetzen. Beschwichtigungspolitik<br />
ist jetzt wirklich nicht angebracht. An der<br />
EU-Richtlinie können wir jetzt nichts mehr<br />
ändern. Aber wir können jetzt alles daran<br />
setzen, dass die Umsetzung für die Jäger und<br />
für alle anderen legalen Waffenbesitzer so erträglich<br />
wie möglich ausfällt! ■<br />
Dr. Georg Zakrajsek<br />
Generalsekretär der IWÖ<br />
7
8<br />
Reportage Test<br />
Die großen<br />
56er Röhren<br />
Stars in der Dämmerung! Zielfernrohre im Test – Teil I<br />
Die Ansitzjagd in der tiefen<br />
Dämmerung oder (dort wo es<br />
erlaubt ist) bei Nacht, verlangt<br />
Zieloptiken, welche auch das<br />
letzte bisschen Licht noch ausnutzen<br />
können. Im Alpenraum<br />
haben sich die Zielfernrohre mit<br />
56 mm Objektivdurchmesser<br />
und beleuchtetem Absehen für<br />
diese Jagdart durchgesetzt. Unser<br />
Testteam hat zehn verschiedene<br />
Modelle dieser Zieloptiken<br />
unter praxisnahen Bedingungen<br />
auf Herz und Nieren getestet.<br />
von Michele Costantini<br />
Unser Testteam hat 24 Anbieter von<br />
Zieloptiken im Sommer 2007 angefragt,<br />
ob sie uns ihr bestes Zielfernrohr<br />
mit 56 mm Objektivdurchmesser für<br />
diesen Test zur Verfügung stellen könnten.<br />
Alle Anbieter von Markenoptiken haben<br />
uns sofort geantwortet und die Teilnahme<br />
an diesem Test zugesagt und Testgeräte geschickt.<br />
Das Testgerät von Leupold blieb aus<br />
ungeklärten Gründen am US Zoll hängen,<br />
worauf uns der Importeur ein Ersatzgerät<br />
mit kleinerem Objektivdurchmesser und<br />
ohne Leuchtpunkt zur Verfügung stellte. Es<br />
erschien jedoch nicht sinnvoll, dieses Gerät<br />
im Test mit den 56er Zieloptiken mitlaufen<br />
zu lassen, da wir Gleiches mit Gleichem vergleichen<br />
wollten. Von Swarovski erhielten<br />
wir ein Z6i 2,5-15x56 ZF aus der Vorserienfertigung.<br />
Leider blieb das 56 mm Leupold Zielfernrohr<br />
am Zoll stecken, hier das 50 mm Ersatzgerät,<br />
welches jedoch bei diesem Test nicht teilnahm.<br />
Jagd in TiRol 7-8/<strong>2008</strong>
Billigstanbieter<br />
machten sich rar<br />
Die Anbieter von Billigstware aus Fernost<br />
haben auf unsere Anfrage zum Teil nichts<br />
von sich hören lassen und zum noch größeren<br />
Teil die Teilnahme zwar zugesagt, jedoch<br />
keine Testgeräte geschickt. Unser Fazit schon<br />
mal vorweg: Sie werden schon wissen warum<br />
… Vor allem die zahlreichen Zieloptikvertreiber,<br />
welche mit allerlei interessanten<br />
Phantasienamen versehen sind, machten<br />
sich rar! Diese meist über das Internet vertriebenen<br />
Geräte halten bei weitem nicht das,<br />
was sie versprechen, die Optiken haben eher<br />
was mit Flaschenböden gemeinsam als mit<br />
einer hochwertigen Präzisionsoptik. Im Redaktionsbüro<br />
des Schreibenden sind einige<br />
solcher Skurrilitäten zu bewundern, wahre<br />
Kunstwerke und Belege menschlicher Fehlleistungen,<br />
jedoch jagdlich kaum zu gebrauchen.<br />
Zwei Geräte wurden den Importeuren<br />
schon vor Testbeginn zurückgeschickt, weil<br />
bei… einem ZF das Absehen um etwa 20°<br />
schief eingebaut war und beim anderen die<br />
Linsen im Inneren stark mit Schmiermittel<br />
verunreinigt waren. Ersatzgeräte wurden<br />
nicht innerhalb nützlicher Frist geliefert.<br />
Objektivdurchmesser<br />
und Vergrößerungen!<br />
Für unseren Test wurden uns zehn Zieloptiken<br />
zur Verfügung gestellt. Alle hatten den<br />
Objektivdurchmesser von 56 mm. Die meisten<br />
Zielfernrohre nutzten den vollen Objektivdurchmesser<br />
aus, einige wenige nutzten<br />
jedoch nicht die ganze Objektivlinse aus, sondern<br />
einige Millimeter weniger, wie unsere<br />
Messungen ergaben, was jedoch irrelevant ist.<br />
fünf Testgeräte verfügten über einen Vergrößerungsbereich<br />
von 3–12-fach, drei Testgeräte<br />
von 2,5–10-fach. Das Nightforce ZF wird<br />
vom Hersteller mit einem Vergrößerungsbereich<br />
von 3,5 bis 15 angepriesen. Das Swarovski<br />
Z6i verfügt dank des 6-fach Multiplikators<br />
als einziges Gerät über eine Vergrößerung von<br />
2,5 bis 15-fach, alle anderen Geräte verfügen<br />
nur über einen Zoomfaktor von 4x.<br />
Pro Hersteller nur<br />
ein Gerät im Test<br />
An dieser Stelle sei noch zu erwähnen, dass<br />
Swarovski noch zwei weitere Spitzengeräte<br />
im Sortiment führt, die ebenfalls an diesem<br />
Test hätten teilnehmen können: das PV-I<br />
Jagd in TiRol 7-8/<strong>2008</strong><br />
2,5-10x56 L mit Absehen in der ersten Bildebene<br />
und das PV-II 2,5-10x56 L mit Absehen<br />
in der zweiten Bildebene. Beides Spitzengeräte,<br />
jedoch war aus Kapazitätsgründen<br />
nur ein Gerät pro Hersteller erlaubt.<br />
Dasselbe gilt für das Victory Diarange<br />
3-12x56 von Zeiss, das einzige Zielfernrohr<br />
mit integriertem Entfernungsmesser in dieser<br />
Dimension, das zur Zeit auf dem Markt<br />
erhältlich ist. Diese drei erwähnten Zielfernrohre<br />
hätten sich sicher in der Spitzengruppe<br />
platziert.<br />
Stark in der Dämmerung<br />
Mit dem vermehrten Aufkommen des<br />
Schwarzwildes in Mitteleuropa sowie in der<br />
nördlichen und südlichen Schweiz wurden<br />
in den letzten Jahren immer mehr Zielfernrohre<br />
mit 56 mm Objektivdurchmesser von<br />
Jägern gekauft. Diese haben eine um 25 %<br />
größere Lichteintrittsfläche, gegenüber etwa<br />
10 % Mehrgewicht als Zieloptiken mit einem<br />
Objektivdurchmesser von 50 mm. Wobei<br />
auch hier die rein rechnerischen Zahlen<br />
nicht so übernommen werden können, weil<br />
Test<br />
Auch dieses Swarovski<br />
Spitzenfernglas, das PV-1<br />
2,5-10x56 L würde in diese<br />
Testserie gehören …<br />
… wie auch das Victory Diarange 3-12x56 von Zeiss. Leider konnten wir aus<br />
Kapazitätsgründen von jedem Hersteller nur ein Gerät berücksichtigen.<br />
sie zu wenig aussagen. Eine Regel sagt, dass<br />
eine Austrittspupille von 7 mm für alle Jäger<br />
ausreichend ist, ältere Personen kommen<br />
in der Praxis mit noch weniger aus. In Tat<br />
und Wahrheit ist es jedoch gerade bei ganz<br />
schlechtem Licht von Vorteil, wenn man<br />
noch genügend Reserven hat. Also 8 mm<br />
oder mehr sind ganz komfortabel. Daher ist<br />
für die Dämmerungsjagd die Vergrößerung<br />
6 und 7 sehr beliebt, denn hier erhält der<br />
Jäger bei einem 56er ZF die größtmögliche<br />
nutzbare Austrittspupille im Verhältnis zur<br />
Vergrößerung.<br />
Berechnet wird die Austrittspupille üblicherweise<br />
mit der Formel Objektivdurchmesser<br />
mm / Vergrößerungsfaktor = Austrittspupille<br />
mm, z. B. 56 mm / 8 = 7 mm oder<br />
56 mm / 4 = 14 mm. Diese Formel stimmt<br />
jedoch heutzutage bei Zieloptiken nur noch<br />
bedingt, da öfters mit starken Weitwinkelokularen<br />
gearbeitet wird. Weitwinkelokulare<br />
haben den Nachtteil, dass sie oftmals eine<br />
deutliche Randunschärfe und Lichtverluste<br />
am Rand aufweisen. Um diesen Fehler zu<br />
kaschieren, blenden zahlreiche Hersteller die<br />
Randbereiche künstlich aus. Dies wiederum<br />
9
Test<br />
wirkt sich negativ auf das Sehfeld und die<br />
Austrittspupille aus. Der einzige einigermaßen<br />
verlässliche Wert der Austrittspupille bei<br />
Zieloptiken ist in den Herstellerangaben zu<br />
finden, sofern dieser dort wahrheitsgemäß<br />
angegeben wird, was leider nicht immer der<br />
Fall ist. Auch trägt die sehr aufwändige Konstruktion<br />
moderner variabler Zieloptiken mit<br />
dazu bei, dass einige optische Regeln nicht<br />
mehr ohne weiteres angewendet werden<br />
können. Selbst auf mehrfache Anfrage konnten<br />
oder wollten selbst namhafte Hersteller<br />
uns nicht mitteilen, wie groß die tatsächliche<br />
Sehfeldbreite und Austrittspupille bei 6-facher<br />
Vergrößerung ist (s. Tabelle technische<br />
Daten). Hier wäre ein vernünftiger Vergleich<br />
der Leistung möglich gewesen.<br />
Dämmerungszahl<br />
und Lichtstärke<br />
Immer wieder fragen unsere Leser nach der<br />
Dämmerungszahl oder nach der geometrischen<br />
Lichtstärke. Das sind Angaben, auf<br />
die hier bewusst verzichtet wird. Beide Zahlen<br />
sagen nichts über die tatsächliche Qualität<br />
der Optik aus, da weder Glasqualität,<br />
Vergütung noch andere Qualitätsmerkmale,<br />
welche das Sehen in der Dämmerung erheblich<br />
verbessern, in irgendeiner Weise mitberücksichtigt<br />
werden. Eine schlechte Optik<br />
erhält oftmals rein mathematisch die gleiche<br />
Dämmerungszahl wie eine Spitzenoptik.<br />
Absehen<br />
Das Absehen und der Leuchtpunkt liegen<br />
bei drei von unseren Testgeräten in der 1.<br />
Bildebene, der Objektivbildebene (Docter,<br />
Meopta, Schmidt & Bender). Das heißt, sie<br />
vergrößern bzw. verkleinern sich beim Zoomen<br />
mit. Beim Zeiss Victory Varipoint liegt<br />
das Absehen in der 1. und der Leuchtpunkt<br />
in der 2. Bildebene. Alle anderen getesteten<br />
Zielfernrohre haben Leuchtpunkt und Absehen<br />
in der 2. Bildebene (Okularbildebene)<br />
platziert. Das Absehen und der Leuchtpunkt<br />
bleiben hier gleich groß. Für unseren Test<br />
standen mit den verschiedenen Zieloptiken<br />
auch verschiedene beleuchtete Absehen zur<br />
Verfügung, meist war es das Absehen 4 oder<br />
Varianten dessen, aber auch andere. Besonders<br />
aufgefallen ist das Absehen NP-2DD<br />
von Nightforce, welches extrem fein zeichnet<br />
und auch auf sehr weite Distanzen oder<br />
kleine Ziele präzise Schüsse ermöglicht. Die<br />
Vorzüge dieses Absehens kamen jedoch erst<br />
bei eingeschalteter Absehenbeleuchtung voll<br />
zum Tragen. Alle getesteten Absehen konn-<br />
Das feine Absehen NP-2DD von Nightforce<br />
hat den meisten Testern sehr gut gefallen.<br />
ten auch ohne Beleuchtung noch verwendet<br />
werden. Das Absehen selbst wurde in diesem<br />
Test nicht bewertet, da die Auswahl des Absehens<br />
von der Jagdart und vor allem von<br />
den persönlichen Vorlieben abhängt. Das<br />
„TDS-Absehen“ von Swarovski oder das<br />
neue „Rapid Z 5 Absehen“ von Zeiss sind<br />
im Prinzip Variationen des Absehens 4 mit<br />
zusätzlichen ballistischen Informationen, sie<br />
sind den Technikfreaks wärmstens weiterzuempfehlen.<br />
Testkriterien<br />
Dieser Test wurde in den Kantonen Thurgau,<br />
St. Gallen und Schwyz in der Schweiz<br />
durchgeführt. Der Autor dieses Beitrages<br />
und sein Testteam, bestehend aus sechs Jägerinnen<br />
und Jägern, einer Optikerin und<br />
einem Feinmechaniker, haben den Test in<br />
Zusammenarbeit mit den Jagdzeitschriften<br />
„Jagd & Natur“, „Pirsch“ und „Jagd in Tirol“<br />
durchgeführt. Im Testteam waren deutsche,<br />
österreichische, italienische und Schweizer<br />
Jäger vertreten. Alle Bewertungen spiegeln<br />
das subjektive Empfinden der Testpersonen<br />
wider und weichen daher von den Labormessungen<br />
ab. Labormessungen sind extrem<br />
teuer, wir haben zwar einige in Deutschland<br />
machen lassen, diese Ergebnisse fließen jedoch<br />
nur indirekt in das Endresultat ein, da<br />
in der Jagdpraxis primär die Eindrücke des<br />
Jägers zählen und Labormessungen sich nahezu<br />
in allen Punkten mit den subjektiven<br />
Beobachtungen decken. Aus Erfahrung<br />
Schießanlage Selgis im Kanton Schwyz, hier wurde mit jedem<br />
Zielfernrohr über hundert Mal scharf geschossen.<br />
kann der Autor feststellen, dass bereits ab 5<br />
Testpersonen das Ergebnis in der Summe<br />
meist eindeutig ist.<br />
Die vergebenen Sterne in der Bewertung<br />
entsprechen nicht unbedingt der mathematisch<br />
korrekten Anzahl der aus den Bewertungsbogen<br />
errechneten Menge. Diese sollen<br />
nur den Trend wiedergeben, unter Berücksichtigung<br />
aller getesteten Geräte.<br />
Bewertet wurde die Qualität der Optik<br />
am Tag unter normalen Bedingungen und<br />
bei Gegenlicht sowie auf hellen Flächen.<br />
Randschärfe, Kontrast, Auflösung, Farbtreue,<br />
Farbschleier, Farbsäume und die Detailerkennbarkeit<br />
wurden anhand von Testtafeln<br />
und Präparaten auf Distanzen von 20 bis<br />
60 m bewertet. Insgesamt wurden am Tag 14<br />
verschiedene Kriterien bewertet.<br />
Um die optische Qualität bei Nacht zu<br />
beurteilen, wurde eine Kirrung mit Sauenattrappen<br />
in Distanzen von 25 bis 50 m<br />
aufgebaut. Es galt nun, in einer Mondnacht<br />
die Sauen anzusprechen und symbolisch<br />
zum Abschuss freizugeben. Die Testpersonen<br />
mussten feststellen, wo Vorder- und<br />
Hinterteil der Tiere waren – nicht immer<br />
ein einfaches Unterfangen bei schlechtem<br />
Licht! Hier waren die erfahrenen Sauenjäger<br />
klar im Vorteil. Sie konnten auf ihren Erfahrungen<br />
aufbauen und waren in der Lage, unter<br />
den Bedingungen, bei denen andere Jäger<br />
schon gar nichts mehr sahen, Schwarzwild<br />
noch erstaunlich sicher anzusprechen. Fazit:<br />
Nicht nur eine gute Optik ermöglicht es<br />
einem, nachts gut zu sehen, auch die eigene<br />
Lebenserfahrung scheint da eine wichtige<br />
Rolle zu spielen. Unsere Tester mussten zur<br />
Beurteilung der Qualität bei Nacht die zehn<br />
ZF’s in die richtige Reihenfolge legen, vom<br />
Besten bis zum Schlechtesten und das zu sieben<br />
verschiedenen Kriterien. Das Ergebnis<br />
war selbst zum Erstaunen des Autors bei allen<br />
Testpersonen nahezu sechsmal dasselbe,<br />
obwohl sich die Personen unseres Testteams<br />
zum Teil nicht kennen und unabhängig voneinander<br />
die Zieloptiken getestet haben.<br />
10 Jagd in TiRol 7-8/<strong>2008</strong>
Auf jeden Fall sind die Innenschienen<br />
den Ringmontagen vorzuziehen!<br />
Die optische und mechanische Konstruktion<br />
wurde von befreundeten Fachleuten<br />
zerstörungsfrei beurteilt. Die Geräte wurden<br />
in der Kältekammer bei -18° C und in der<br />
Sauna bei +50° C auf ihre Funktionsfähigkeit<br />
überprüft , anschließend mussten die noch<br />
warmen Geräte, welche als druckwasserdicht<br />
deklariert waren, ein ca. 5° C kaltes Wasserbad<br />
in 2 m Tiefe über sich ergehen lassen.<br />
Nach zehn Minuten waren alle Geräte noch<br />
dicht, jedoch tropft e noch tagelang Wasser<br />
aus allen Gewinden. Den Sturz von zwei Metern<br />
Höhe in ein 12 cm starkes Sandbett mit<br />
montierter Waff e, haben alle Geräte unbeschadet<br />
überlebt, jedoch mussten die meisten<br />
Geräte neu eingeschossen werden. Auf dem<br />
Schießstand wurde jedes Gerät mit mindestens<br />
120 Schuss (Kaliber 7x64 und .300 Win.<br />
Mag.) beschossen. Die Rückkehrgenauigkeit<br />
der Absehenverstellung war vor allem bei<br />
den günstigeren Zieloptiken gegeben. Für die<br />
Schussprüfung wurden die Zieloptiken nicht<br />
mit den bewährten Recknagel Brückenschwenkmontagen<br />
bzw. mit Recknagel Picatinny<br />
Montagen auf die Waff en montiert.<br />
Zeiss, Swarovski und Schmidt&Bender,<br />
sowie ab diesem Jahr auch Kahles bieten<br />
ihre Zieloptiken mit den speziellen Innenschienen<br />
an. Diese sind in wenigen Minuten<br />
rückstoßfest montiert und hinterlassen<br />
kaum Gebrauchsspuren am Gerät selbst, ein<br />
Verkleben ist nicht nötig (auch wenn dies<br />
einige Büchsenmacher immer noch machen)!<br />
Die Batterie in der Schutzkappe, dank Gummitop<br />
kann man sie einfach herausdrücken<br />
Jagd in TiRol 7-8/<strong>2008</strong><br />
Die Ergonomie und der Bedienungskomfort<br />
wurden vom Testteam ebenfalls noch<br />
bewertet. Hier ging es darum, wie bequem<br />
sich die Zieloptik bedienen lässt, wie einfach<br />
es ist, dieses oder jenes ZF einzuschießen,<br />
ob eine Ersatzbatterie im Gerät vorhanden<br />
ist, die Bedienung mit Handschuhen und<br />
das mitgelieferte Zubehör. Interessanterweise<br />
hat sich das „Zielfernrohr Cover“ aus<br />
Neopren, welches von der Firma Niggeloh<br />
entwickelte wurde und auch als Sonderzubehör<br />
von verschiedenen Herstellern angeboten<br />
wird, als der bei den Jägern beliebteste<br />
Zielfernrohrschutz entpuppt.<br />
Unter den mitgelieferten<br />
Schutzdeckeln haben wir auch<br />
nicht den Stein der Weisen gefunden …<br />
… doch Niggelloh bietet<br />
ein praktisches "Zielfernrohr<br />
Cover" aus Neopren als Zubehör an.<br />
Drei Gruppen<br />
Die getesteten Zielfernrohre können in<br />
drei Gruppen aufgeteilt werden:<br />
Die erste Gruppe wäre die Spitzengruppe<br />
mit den ZF’s von Kahles, Zeiss, S&B und<br />
Swarovski. Diese sind optisch und mechanisch<br />
etwa gleich gut. Markante Unterschiede<br />
sind nicht auszumachen. Der Preis<br />
ist auch in etwa gleich, um 1.900 Euro, einzig<br />
das Swarovski Z6i ist um etwa 700 Franken /<br />
400 Euro teurer, jedoch verfügt es als einziges<br />
Glas über einen 6-fachen Zoombereich.<br />
Bei der zweiten Gruppe handelt es sich<br />
mit den ZF’s von Meopta und Nightforce<br />
um Zieloptiken, die eigentlich der Spitzengruppe<br />
zuzuordnen wären. Einzig die Ergonomie,<br />
das Gewicht, die Baulänge oder<br />
mangelhaft es Zubehör hat die Wertung geringfügig<br />
nach unten gedrückt. Diese Optiken<br />
haben auch das beste Preis-Leistungs-<br />
Die klaren<br />
Testsieger<br />
Auch diese<br />
beiden Kandidaten hätten es<br />
fast in die oberste Liga geschafft.<br />
Test<br />
Verhältnis und können nahezu uneingeschränkt<br />
weiterempfohlen werden.<br />
Bei der dritten Gruppe handelt es sich<br />
um sogenannte Spitzenoptiken aus der Mittelklasse.<br />
Die getesteten Optiken der Marken<br />
Burris, Centaur, Docter und Nikon sind<br />
allesamt jagdlich noch sehr gut brauchbar,<br />
allerdings sind in ganz seltenen extremen<br />
Situationen, wie Gegenlicht, diff use Lichtverhältnisse<br />
und in der späteren Dämmerung,<br />
ganz klar kleine Abstriche in der Leistung<br />
zu machen. Demgegenüber steht der<br />
moderate Preis. Für die normale Jagd sind<br />
diese Gläser für die allermeisten Situationen<br />
mehr als gut genug und damit noch<br />
empfehlenswert. Die Prädikate „bedingt<br />
empfehlenswert“ oder „nicht empfehlenswert“<br />
mussten nicht vergeben werden.<br />
Die Unterschiede innerhalb der Gruppen<br />
sind minimal. Die Darstellung ist hier<br />
bewusst etwas übertrieben, um die Unterschiede<br />
deutlich zu machen. Es ist so, als<br />
ob man einen BMW, einen Audi oder einen<br />
Mercedes in der jeweils entsprechenden<br />
Klasse miteinander vergleicht. Schlussendlich<br />
zählen die persönlichen Vorlieben und<br />
der Inhalt des eigenen Portemonnaies. ■<br />
Für nahezu alle Jagdsituationen<br />
ausreichend gut: Die Zieloptiken<br />
aus der Mittelklasse.<br />
Fortsetzung der Testreihe in der<br />
Septemberausgabe der Jagd in Tirol<br />
11
Marke Burris Centaur / Microdot Docter Kahles Meopta Nightforce Nikon Schmidt & Bender Swarovski Zeiss<br />
Victory Varipoint<br />
3-12x56<br />
Z6i 2,5-15x56<br />
Zenith Flashdot<br />
2,5-10x56<br />
Moarch<br />
2,5-10x56<br />
nR 3,5-15x56<br />
Meostar R1<br />
3-12x56 Rd<br />
Helia CSX<br />
3-12x56<br />
2,5-10x56 Classic 3-12x56<br />
Euro diamond<br />
3-12x56<br />
Modell<br />
1. Bildebene / lP<br />
in der 2.<br />
Absehen in der 2. Bildebene 2. Bildebene 1. Bildebene 2. Bildebene 1. Bildebene 2. Bildebene 2. Bildebene 1. Bildebene 2. Bildebene<br />
0, 60<br />
4a-300-i, BR-i,<br />
ld-i,4a-i<br />
Fd-1,Fd-4, Fd-7,<br />
Fd-9<br />
4<br />
nP-1, nP-1RR,<br />
nP-2dd, nP-R2,<br />
Mildot<br />
4C<br />
4-dot, d-dot,<br />
C-dot, dot<br />
1, 4, 4a, dBa,<br />
7Cl, 4lK<br />
Lieferbare Absehen 3P#4, E-dot 4<br />
Ja anzeige in<br />
Beleuchtetes Ja<br />
Ja<br />
Ja<br />
Ja<br />
Ja<br />
Ja<br />
Ja<br />
Ja<br />
Ja<br />
Rot oder grün<br />
Absehen<br />
(Tag und nacht) (nur nacht)<br />
(nur nacht) (Tag und nacht) (Tag und nacht) (Tag und nacht)<br />
(Tag und nacht) (Tag und nacht) (Tag und nacht)<br />
(nacht)<br />
Autom. Abschaltung<br />
nein nein nein Ja nein nein nein Ja Ja Ja<br />
Absehenbeleuchtung<br />
Abdeckmaß LP min /<br />
18 mm / 70 mm<br />
16 mm / 96 mm 16 mm / 73<br />
- 11 mm / 40 mm 24 mm (4)<br />
40 mm 3,75 mm / - - 30 mm (Fd-7)<br />
max. mm auf 100 m (4 dot)<br />
(4a-i)<br />
mm (0, 60)<br />
Sehfeld auf 100 m<br />
11,3 m 12,6 m 9,4 m 12,5 m 11,0 m 8,2 m 11,8 m 14,1 m 16,5 m 12,5 m<br />
bei kleinster Vergr.<br />
bei 6-facher Vergr. - - 7,3 m - - 4,8 - - 6,6 m -<br />
bei größter Vergr. 3,7 m 3,4 m 3,5 m 3,5 m 3,4 m 2,3 m 3,2 m 3,8 m 2,7 m 3,5 m<br />
Augenabstand mm 89 – 102 mm 102 mm 80 mm 90 mm 75 mm 75 mm 102 mm 90 mm 90 mm 90 mm<br />
Austrittspupille - - 15 – 4,7 mm 10 – 4,7 mm 18,7 – 4,7 mm 14,54 mm ??–5,7 14,1–5,6 mm 9,5 – 3,8 mm 14,7–4,7 mm<br />
Dioptrienverstellung ja ja +/- 2,5 dpt +2 / -3,5 dpt +/- 3 dpt ja ja -3 / +2 dpt -3 / + 2 dpt +2 / -4 dpt<br />
Parallaxenausgleich fix 100 m ja 50 - ∞ fix 100 m fix 100 m fix 100 m ja 23 m - ∞ ja 45 - ∞ fix 100 m ja 45 - ∞ fix 100 m<br />
(Druck-) Wasserdicht Spritzwasserd. Spritzwasserd. Ja bis -4 m Ja bis -3 m Ja bis -4 m Spritzwasserd. Spritzwasserd. Ja bis -4 m Ja bis -4 m Ja bis -4m<br />
Länge 386 mm 338 mm 371 mm 356 mm 363 mm 401 mm 350 mm 330 mm 361 mm 357 mm<br />
Gewicht o. Schiene 737 g 771 g 660 g 580 g 665 g 900 g 670 g 670 g 708 g 605 g<br />
30 mm Ring, S&B,<br />
30 mm Ring,<br />
30 mm Ring, 30 mm Ring,<br />
30 mm Ring<br />
Montage 30 mm Ring 30 mm Ring<br />
30 mm Ring 30 mm Ring 30 mm Ring Convex, innen-<br />
Zeiss,<br />
Prismenschiene Swarovski Rail<br />
Swarovski Rail<br />
schiene<br />
innenschiene<br />
Ballistik<br />
BT (Ballistik aSV (absehen<br />
Optionen Multi-Zer0<br />
Korrektur<br />
Turm)<br />
Schnell Verst.)<br />
Herkunft USa Japan deutschland Österreich Tschechien Japan Japan deutschland Österreich deutschland<br />
5 Jahre 25 Jahre<br />
10 Jahre / 10 Jahre /<br />
10 Jahre /<br />
Vollgarantie Vollgarantie; 10 Jahre 30 Jahre 30 Jahre<br />
Elektronik Elektronik<br />
Garantie 2 Jahre 2 Jahre<br />
Elektronik<br />
Ersatzteilgaran- Elektronik max. Vollgarantie Vollgarantie Vollgarantie<br />
5 Jahre 5 Jahre<br />
5 Jahre<br />
tie bis 30 Jahre 2 Jahre<br />
Vollgarantie Vollgarantie<br />
Testergebnis ✰✰✰ ✰✰✰ ✰✰✰ ✰✰✰✰✰ ✰✰✰✰ ✰✰✰✰ ✰✰✰ ✰✰✰✰✰ ✰✰✰✰✰ ✰✰✰✰✰<br />
12 Jagd in TiRol 7-8/<strong>2008</strong><br />
789,– Euro 819,– Euro 1.190,– Euro 1.816,– Euro 879,– Euro 1.295,– Euro 1.190,– Euro 1.679,– Euro 2.365,– Euro 2.030,– Euro<br />
Preis in Euro*<br />
Stand 1.3.08<br />
✰ nicht empfehlenswert ✰✰ bedingt empfehlenswert ✰✰✰ empfehlenswert ✰✰✰✰ sehr empfehlenswert ✰✰✰✰✰besonders empfehlenswert<br />
- keine angaben, trotz mehrmaliger anfrage erhältlich! * UVP-Preise in Euro für deutschland bzw. Österreich inkl. MwSt., geräte ohne Schiene;<br />
** detailhandelspreise in Schweizer Franken für die Schweiz inkl. MwSt., geräte ohne Schiene,<br />
*** Preisangabe mit absehen 60
Ein Weidmannsheil den Jubilaren<br />
Die <strong>Tiroler</strong> Jäger gratulieren den Weidkameraden im Juli<br />
Zur Vollendung des 94. Lebensjahres:<br />
94 Fankhauser Michael, Brandberg<br />
Zur Vollendung des 92. Lebensjahres:<br />
92 Schmidhofer Franz, innervillgraten<br />
Zur Vollendung des 90. Lebensjahres:<br />
90 Aman Thomas, CH-Wollerau<br />
Zur Vollendung des 88. Lebensjahres:<br />
88 Finkenzeller Hubert, Wattens; Kneisl<br />
Friedrich, Sölden<br />
Zur Vollendung des 87. Lebensjahres:<br />
87 Wachter Heinrich, Pfunds<br />
Zur Vollendung des 86. Lebensjahres:<br />
86 Hellweger Stefan, i-Bruneck<br />
Zur Vollendung des 85. Lebensjahres:<br />
85 Dr. Gartner Karl, i-Schlanders; Junker<br />
alois, Volders; Sint Johann, Kartitsch; Witkowski<br />
Julius, d-Pöcking<br />
Zur Vollendung des 84. Lebensjahres:<br />
84 Bachmann Josef, ausservillgraten; Hauser<br />
Josef, Tobadill; Klamert gerhard, d-München;<br />
Dipl.-Ing. Müller Herbert, Silz; Nohles<br />
Karl, d-oberheimbach; Wierer Hans, Fulpmes;<br />
Zur Vollendung des 83. Lebensjahres:<br />
83 Apperl Heinrich, axams; Bergmann<br />
ambros, innervillgraten; Erlsbacher Viktor, innsbruck;<br />
Irsslinger Berthold, d-Messkirch-igelswies;<br />
Stock Sepp, gerlos<br />
Zur Vollendung des 82. Lebensjahres:<br />
82 Grittner otto, d-Karlsruhe; Makosch<br />
Joh. J. a., P-alfragide-amadora; Mutschlechner<br />
august, Weer; Pircher albert, Strengen<br />
Zur Vollendung des 81. Lebensjahres:<br />
81Heitzinger Johann, Bad Häring; Islitzer<br />
Josef, Prägraten; Dipl.-Ing. Obermayr Egon, innsbruck;<br />
Obermeir adolf, achenkirch; Perktold<br />
alois, Biberwier; Schieberl Rudolf, d-Hahnbach;<br />
Zur Vollendung des 80. Lebensjahres:<br />
80 Angerlechner Josef, oberndorf i. T.; KR<br />
Bargehr guido, Bludenz; Egger Fritz, gerlos;<br />
Woyda oswald, i-Milano<br />
Zur Vollendung des 79. Lebensjahres:<br />
79 Eppensteiner Therese, Scheffau a. W. K.;<br />
Greil Herbert, dölsach; Hermannsdörfer Udo,<br />
d-nürnberg; Oberlindober Johann, St. Johann;<br />
Spörr ludwig, navis; Stöckl alfons, Kauns;<br />
Vergeiner Rudolf, assling; Winter otto, CH-<br />
Rapperswil<br />
Jagd in TiRol 7-8/<strong>2008</strong><br />
F. Schmidhofer, 92<br />
Zur Vollendung des 78. Lebensjahres:<br />
78 Eller Johann, Ellbögen; Lanegger Vinzenz,<br />
Wörgl; Dr. Mackenrodt Jochen, Jochberg;<br />
Margreiter georg, Steinberg a. R.; Dr. Öttl<br />
Josef, innsbruck; Plattner Hubert, Zirl; Sojer<br />
Herbert, Kirchberg i. T.; Taxis-Bordogna Viktoria,<br />
Kramsach; Thrainer Karl, niederndorf<br />
Zur Vollendung des 77. Lebensjahres:<br />
77 Geyer Josef, Haslau; Heid Herbert, igls;<br />
Hilber Friedrich, Steinach; Luggin Heinrich,<br />
Tarrenz; Mattersberger Johann, Matrei i. o.;<br />
Michels anni, ladis; Dr. Rankl Franz, Kitzbühel;<br />
Ratzka ottokar, d-Heppenheim; Schwarz<br />
Heinrich, arzl; Spahn Manfred, d-oberhausen;<br />
Steinlechner alfred, Pillberg<br />
Zur Vollendung des 76. Lebensjahres:<br />
76 Amprosi anton, Ötz; Ennemoser alois,<br />
Sautens; Fuggmann Willi, d-Pfedelbach-Heuberg;<br />
Kronsteiner leopold, leonding; Lackstät-<br />
T. Aman, 90 H. Wachter, 87<br />
ter Josef, Uderns; Larcher Johann, St. leonhard<br />
i. P.; Machalitzky Hans Heinz, innsbruck; Marth<br />
ludwig, landeck; Rabitsch Helmuth, Seefeld;<br />
Rangger Erich, Brandenberg; Reiterer leopold,<br />
aspangberg-St. Peter; Sauer günter, d-Vilshofen;<br />
Seeberger adolf, Strengen; Tips Tom, d-<br />
Murnau; Wex ignaz, lechaschau<br />
Zur Vollendung des 75. Lebensjahres:<br />
75 Blasisker Johann, Hopfgarten i. def.;<br />
Dollinger Heinrich, innsbruck; Egger Johann,<br />
Kirchbichl; Eisenkeil-Waldner Ehrentraud,<br />
i-Marling; Jehle otto, ischgl; Kast Walter,<br />
CH-Berneck; Kress Rudolf, d-gelsenkirchen;<br />
Larcher Josef, Polling; Netzer anton, ladis;<br />
Pfurtscheller Friedrich, Fulpmes; Ribis Johann,<br />
neustift; Scheider Jakob, Wolkersdorf; Schmid<br />
Hubert, See; Schöpplein Edgar, d-Breitenguessbach;<br />
Van Maercke Roeland, B-Kluisbergen;<br />
Woger Johann, Soboth<br />
Zur Vollendung des 70. Lebensjahres:<br />
70 Abele günter, d-Senden/iller; Boscarolli<br />
Waldemar, Reith b. K.; Brandl Peter, d-<br />
Wackersberg; Cazzonelli Heinz, neu götzens;<br />
Dr. Dabringer Hartwig, Wenns; Drexler otto,<br />
d-Jachenau; Eberhart alois, Tieschen; Eller Hermann,<br />
Schönberg; Ellinger Franz, angath; Fellner<br />
Hermann, Preitenegg; Dr. Freese günther,<br />
CH-Würenlos; Gallop Josef, Völs; Haag Josef,<br />
Schlitters; Hanser Raimund, Ried i. Z.; Heeren<br />
Edden, d-Stuttgart/degerloch; Hosp Hermann,<br />
obsteig; Kemetinger Johann, lamprechtshausen;<br />
Kleining Franz, d-gronau; Kling lienhard,<br />
Fotos: Privat, <strong>Tiroler</strong> <strong>Jägerverband</strong><br />
Jubilare<br />
d-Pforzheim; Klink Rudolf, d-Maring-noviand;<br />
Koch arnold, nassereith; Kraiss Hubert, d-Herrenberg-Kuppingen;<br />
Müller Ernst, CH-Kaltbach;<br />
Murr anton, St. anton a. a.; Ortner lorenz,<br />
Tristach; Ruzsits Walter, Purbach; Schönberger<br />
günther, innsbruck; Stapf georg, i-Meran; Ten<br />
Brinke Bernhard, nl-Em Zeddam<br />
Zur Vollendung des 65. Lebensjahres:<br />
65 Auer Ferdinand, Tulfes; Baumann Heinz,<br />
innsbruck; Erlacher Konrad, innsbruck; Dr. Ernst<br />
dierk Ulrich, d-Egling-deining; Garschhammer<br />
Josef, d-Weilheim; Gisler Bruno, CH-glattbrugg;<br />
Gutendorf Manfred, d-langenfeld; Heigel Holger,<br />
d-Vierhöfen; Hochstaffl Johann, CZ-Budejovice;<br />
Holzknecht alfred, längenfeld; Holzmann<br />
Johann, Steinach; Islitzer Simon, Prägraten;<br />
Jochriem adolf, Stumm; Klein Horst Wilhelm,<br />
d-lohmar-donrath; Klocker andreas, Ramsau i.<br />
Z.; Köck Josef, Ehrwald; Dr. Konrad Christian,<br />
Wien; Krug Hugo, Rietz; Kulig Josef, d-Borken;<br />
Ing. Mag. Laner gottfried, Jenbach; Lechner<br />
Michael, St. Jakob i. H.; Lorenz Helmut, Pettneu;<br />
Märtens Walter, d-Schieder-Schwalenberg;<br />
Mair adolf, i-Rasen; Markl Johann, Thal-assling;<br />
Marthe Hansjörg, Mieming; Mayer Jürgen, d-<br />
Jembke; Münker Franz, d-linnich; Prüss Uwe,<br />
d-Wolznach; Rettenbacher Josef, nauders; Sauer<br />
Ulrich, d-aschaffenburg; Siegele Karl, Zams;<br />
Wagner gerhard, Weppersdorf<br />
Zur Vollendung des 60. Lebensjahres:<br />
60 Andreicovich Michael, Wörgl; Enderli-Fässler<br />
Hans, CH-Thalwil; Fiegl Hermann,<br />
aschau i. Z.; Fiegl Josef, Sölden; Fischer Josef,<br />
d-Freinhausen; Förg Franz ludwig, d-Wertingen;<br />
Gantschnig Johann, Schlaiten; Härtl Marlene,<br />
d-Hemhofen; Jehle gottlieb, Kappl; Kapeller<br />
Franz, Elbigenalp; Köpfer Fritz, d-Schonach;<br />
Kogler ludwig, Brandberg; Krismer ludwig,<br />
Fiss; Leardini Fernando, i-dolce; Luterbacher<br />
Paul, CH-Hinwil; Plattner Herbert, axams; Prantl<br />
andreas, Roppen; Prem Erich, Zell a. Z.; Reisinger<br />
günther, Pabneukirchen; Rietzler Josef, Ötztal-Bahnhof;<br />
Rujis Joannes, nl-Barchem; Santer<br />
Herbert, i-Toblach; Schalber alois, Serfaus; Dr.<br />
Schmid Herbert, Mieming; Schmid Sebastian,<br />
niederndorf; Ing. Stolz Robert, Zirl; Taibon Josef,<br />
niederndorf; Trixl Sebastian, St. Johann i. T.; Walter<br />
Richard, galtür; Weisleitner Herbert, Rotholz;<br />
Weitz Richard, d-Kleinwallstadt; Wibmer<br />
Johann, Matrei i. o.; Zanetti Rudolf, i-Bozen;<br />
Zangerle albin, Zams; Zobl Peter, Schattwald<br />
13
14<br />
Reportage Fachartikel<br />
Gesellschaftliche<br />
Bedeutung der Jagd<br />
Aus dem Forschungs- und Versuchsprojekt „Alpine Umweltgestaltung“<br />
des Förderungsvereins für Umweltstudien (FUST) in Achenkirch/Tirol<br />
Die Jagd hat viele Kritiker: Stichworte<br />
wie Angeberei, nur Geldsache,<br />
Wildschäden, nur Trophäenjagd<br />
etc. geben zu denken. Andererseits hat<br />
Jagd als Teil der Land- und Forstwirtschaft,<br />
als Regulator in der Kulturlandschaft und<br />
nun auch im Naturschutz als eine mögliche<br />
nachhaltige Nutzungsform der Natur eine<br />
solide gesellschaftspolitische und rechtliche<br />
Basis. Der potenzielle Naturschutzbeitrag<br />
durch Jagd ist seit etwa 20 Jahren auch international<br />
untermauert. Hierzu ein Blick<br />
auf die wichtigsten Dokumente, in denen<br />
die nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen<br />
als Grundlage für die Erhaltung der<br />
Biodiversität international verankert ist:<br />
› Brundtland-Report (1987): Nutzung der<br />
Natur, ohne die Nutzungsmöglichkeiten<br />
künftiger Generationen zu schmälern.<br />
› UN-Konferenz über Umwelt und Entwicklung<br />
(UNCED 1992, Rio de Janeiro):<br />
Nachhaltige Nutzung heißt ökologische,<br />
ökonomische und soziale Gesichtspunkte<br />
berücksichtigen.<br />
› Internationale Union zur Erhaltung der<br />
Natur mit den natürlichen Hilfsquellen<br />
(IUCN); Erklärung zur Politik über die<br />
nachhaltige Nutzung wildlebender natürlicher<br />
Ressourcen (Amman, 2000): Nutzung<br />
schafft Anreiz zum Schutz!<br />
› Konvention über Biologische Vielfalt (CBD,<br />
2000) und Agenda 21 mit Prinzipien für<br />
gesamtheitliche Lebensraumbewirtschaftung<br />
und Richtlinien für die Umsetzung,<br />
verbunden mit den<br />
› Addis Abeba Prinzipien über nachhaltige<br />
Nutzung der natürlichen Vielfalt (CBD,<br />
2004): „Nachhaltige Nutzung natürlicher<br />
Ressourcen ist eine Voraussetzung für deren<br />
Erhaltung.“<br />
Diese Dokumente waren anfangs eine klare<br />
internationale Anerkennung durch die<br />
Wissenschaft; dann ergänzt durch rechtlich<br />
bindende Regeln, welche die Ausübung der<br />
Jagd, auch der „Freizeitjagd“ mitteleuropäischer<br />
Prägung – sofern nachhaltig erfüllt<br />
– als wesentlichen Erhaltungsfaktor für die<br />
frei lebende Tierwelt festlegen. Darüber können<br />
sich auch Gruppen mit dem Ziel der<br />
Abschaffung der Jagd schwer hinwegsetzen.<br />
Seit Langem befasst sich die Staatengemeinschaft<br />
intensiv mit der Frage, ob und wie die<br />
natürliche Lebensvielfalt unseres Planeten<br />
bewahrt werden kann. Auf nationaler Ebene<br />
wurden schon frühzeitig einzelne Popu-<br />
Jagd in TiRol 7-8/<strong>2008</strong>
lationen und Lebensräume regional unter<br />
Schutz gestellt. So entstanden Schutzgebiete<br />
unterschiedlicher Art und außerdem Gesetze,<br />
die die Nutzung bestimmter Tier- und<br />
Pflanzenarten untersagten. Der Verlust von<br />
Lebensräumen und Arten konnte dadurch<br />
meist nicht aufgehalten werden. Zudem gibt<br />
es immer wieder Probleme hinsichtlich der<br />
Finanzierung, der Überwachung und der<br />
Akzeptanz bei der ländlichen Bevölkerung,<br />
deren Rechte häufig beschnitten wurden.<br />
Lediglich Nutzungsverbote und die Unterschutzstellung<br />
von Arten und Lebensräumen<br />
bringen nicht den notwendigen Erfolg zur Erhaltung<br />
der Artenvielfalt. Auf internationaler<br />
Ebene wurde dies erkannt. Alle relevanten<br />
Konventionen und Resolutionen der letzten<br />
Jahrzehnte berücksichtigen das Prinzip der<br />
nachhaltigen Nutzung. Strategien zur Erhaltung<br />
der Natur müssen auch die nachhaltige<br />
Nutzung der Naturgüter einbeziehen. Dies<br />
wird untermauert von der Erkenntnis, dass<br />
ein ernsthaftes und eigenmotiviertes Erhaltungsinteresse<br />
der Menschen an Tieren und<br />
Pflanzen dann besteht, wenn sie von deren<br />
Wert und Nutzen überzeugt sind. Im Gegenzug<br />
droht, dass keine Beachtung zu finden ist<br />
und verloren geht, was nicht in Wert gesetzt<br />
werden kann. Dadurch erscheint es der regionalen<br />
Bevölkerung, maßgeblichen Interessengruppen<br />
oder sogar einer Mehrheit der<br />
Gesellschaft als nicht erhaltenswert.<br />
Interesse an<br />
Artenerhaltung<br />
Dies gilt im besonderen Maße für die Nutzung<br />
von Wildtieren – einige Antilopenarten<br />
in Afrika wären wahrscheinlich längst<br />
ausgestorben, wenn das Interesse an diesen<br />
Arten nicht durch geregelte Nutzungsmöglichkeit<br />
in Form von nachhaltiger Bejagung<br />
erhalten geblieben wäre. Oft sind Arten, die<br />
einen hohen internationalen Schutz genießen,<br />
deshalb besonders gefährdet, weil infolge<br />
fehlender geregelter Nutzungsmöglichkeiten<br />
wenig Interesse an ihrer Erhaltung<br />
und am Schutz ihrer Lebensräume besteht,<br />
insbesondere auch bei der lokalen Bevölkerung.<br />
Dies gilt z.B. für einige bodenbrütende<br />
Vogelarten dort, wo sie nicht bejagt werden<br />
dürfen; noch dazu kommt gleichzeitig oft<br />
eine unkritische, totale Unterschutzstellung<br />
von Beutegreifern, die ihren Untergang beschleunigen<br />
können. Dies gilt ebenso für<br />
geschützte Elefanten in Afrika oder für die<br />
Saigaantilope in Zentralasien, die, wenn sie<br />
nicht regulär und nachhaltig bejagt und<br />
damit auch geschützt sind, umso heftiger<br />
Foto: Paul draxl<br />
gewildert werden. Auch der Rothirsch wäre<br />
in vielen Gebieten verschwunden wenn<br />
es keine reguläre Nutzungsmöglichkeit<br />
gäbe. Viele Land- und Forstwirte würden<br />
Wildschäden ohne Nutzen nicht dulden.<br />
Oder das Auerhuhn in Österreich: wenn es<br />
nicht mehr genutzt werden dürfte, finden<br />
sich kaum Waldbesitzer, die den Wald für<br />
diese Art positiv gestalten und bewohnbar<br />
machen. Für Tierarten, die allein durch Unterschutzstellung<br />
gerettet werden – wie z.B.<br />
der Panda in China – bedarf es eines sehr<br />
großen Finanzaufwandes. Ohne regionale<br />
Nutzungsmöglichkeit von Pflanzen- und<br />
Tierpopulationen und einem damit verbundenen<br />
ökonomischen Anreiz zur Erhaltung<br />
der genutzten Ressourcen bedingt der<br />
Artenschutz also einen sehr hohen finanziellen<br />
Aufwand, wäre somit nur von reichen<br />
Nationen finanzierbar und deshalb weltweit<br />
gesehen ineffizient. Es bleibt festzuhalten:<br />
Nachhaltige Nutzung ist das wichtigste Konzept,<br />
das auf breiter Front einen wesentlichen<br />
Beitrag zur Naturerhaltung leisten kann. Dies<br />
gilt auch für die Ausübung der Jagd. Was für<br />
manche schon immer klar war, haben anlässlich<br />
der 7. Vertragsstaatenkonferenz 192<br />
Staaten in der Konvention für die Biologische<br />
Vielfalt (CBD) zur weltweit bindenden Leitlinie<br />
erklärt. Die Staaten haben sich nun rechtlich<br />
verpflichtet, das umzusetzen. Dadurch<br />
wurde auch die Schaffung von Prinzipien,<br />
Kriterien und Indikatoren der Nachhaltigkeit<br />
als objektive Grundlage notwendig. Die<br />
Jäger können diese nun weltweit günstige<br />
gesellschaftspolitische Situation allerdings<br />
nur dann nützen, wenn sie die Einhaltung<br />
der Nachhaltigkeitsregeln nachweisen und es<br />
überdies verstehen, diesen Mehrwert der Jagd<br />
auch im regionalen Gesellschaftskreis glaubwürdig<br />
zu leben und zu vermitteln. ■<br />
Für den FUST-Tirol:<br />
Dr. Michl Ebner (Vorsitzender des FUST,<br />
Mitglied des Europ. Parlaments),<br />
Dr. Richard Lammel (BMELV, Bonn),<br />
Prof. Friedrich Reimoser (Forschungsinstitut<br />
für Wildtierkunde & Ökologie,<br />
Vet. Med. Univ. Wien)<br />
die „FUST-Positionen“ geben zu aktuellen Themen<br />
orientierungshilfen für die Praxis. Ein Ziel<br />
des seit 1969 bestehenden Projektes, in dem<br />
international namhafte Experten aus verschiedenen<br />
Fachgebieten langfristig zusammenarbeiten,<br />
ist die möglichst ganzheitliche Untersuchung<br />
der Mensch-Umwelt-Wechselwirkungen und die<br />
ableitung von Konsequenzen für eine ökologisch<br />
ausgerichtete landeskultur mit nachhaltiger<br />
nutzung natürlicher Ressourcen (www.fust.at;<br />
Fust-Tirol@aon.at).<br />
Abgabe von Waffen nur an Inhaber einer Erwerbserlaubnis.<br />
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Jubilare<br />
Ein Weidmannsheil den Jubilaren<br />
Die <strong>Tiroler</strong> Jäger gratulieren den Weidkameraden im <strong>August</strong><br />
Zur Vollendung des 92. Lebensjahres:<br />
92 KR Falkner Hans, Sölden<br />
Zur Vollendung des 90. Lebensjahres:<br />
90 Eccel Willi, i-Bozen; Ing. Tollinger Ferdinand,<br />
innsbruck<br />
Zur Vollendung des 89. Lebensjahres:<br />
89 Grubelnig anton, Velden<br />
Zur Vollendung des 86. Lebensjahres:<br />
86 Gstinig gregor, oberdrum; Harlander<br />
leonhard, d-greifenberg; Krimbacher Hermann,<br />
Westendorf<br />
H. KR Falkner, 92<br />
Zur Vollendung des 85. Lebensjahres:<br />
85 Schumacher albert, d-Bremen; Von<br />
Finckenstein Karl Wilhelm, d-aschau<br />
Zur Vollendung des 84. Lebensjahres:<br />
84 Dr. Haller Franz, d-Strasslach<br />
Zur Vollendung des 83. Lebensjahres:<br />
83 Debern Heinz, Mieders; Groebner gotthard,<br />
Flirsch; Leiter Karl, abfaltersbach; Neussl<br />
Franz, Schwaz<br />
Zur Vollendung des 82. Lebensjahres:<br />
82 Haider Rudolf, obergiblen; ROJ i. R.<br />
Leismüller Paul, Telfs; Loferer Erwin, Kössen;<br />
Schletterer Klaus, Kufstein; Weyrer Karl, innsbruck<br />
Zur Vollendung des 81. Lebensjahres:<br />
81Egger Franz, langkampfen; Hladik Erwin,<br />
langkampfen<br />
Zur Vollendung des 80. Lebensjahres:<br />
80 Hansemann Richard, CH-St. Moritz;<br />
Hladik Johann, Kirchbichl; Kirchner Josef,<br />
Jenbach; Netzer Franz, d-Pfaffenhofen/ilm;<br />
Schwarz alois, Fliess; Waldner alfons, Schlaiten;<br />
Alt-LJM Dr. Rudolf Wieser, Seefeld; Zegg-<br />
Huber Josef, CH-Samnaun<br />
Zur Vollendung des 79. Lebensjahres:<br />
79 Colleselli Jakob, lienz; Kuenig Josef, i-<br />
St. Peter/ahrntal; Schrott Robert, Zams; Sommerhäuser<br />
Friedrich, d-Siegburg; Spielthen-<br />
ner Franz, Volders; Tanzer Hermann, neustift;<br />
Wolke Kurt, innsbruck<br />
Zur Vollendung des 78. Lebensjahres:<br />
78 Braunegger alois, axams; Gamper Josef,<br />
obergurgl; Hoess Ernst, Mutters; Hofer ludwig,<br />
Matrei a. Br.; Knödl adolf, Kufstein; Längle Helmut,<br />
altach; Loew Wilhelm, Traun; Müller Hartmut,<br />
d-dettingen/Teck; Obholzer Fritz, Mils b. H.;<br />
Papp Rudolf, Ehrwald; Pedevilla anton, Reutte;<br />
Rudigier Helmut, Kappl; Strasser leopold, Kartitsch;<br />
Tipotsch Josef, lanersbach; Unterluggauer<br />
Hubert, nussdorf/debant; Prof. Weck Peter,<br />
Wien; Werner Siegfried, d-nürnberg<br />
Zur Vollendung des 77. Lebensjahres:<br />
77 Cecchinato Mario, CH-gais; Gasser<br />
Egon, ladis; Hörhager Franz, ginzling; Huber<br />
anton, d-Wolfratshausen; Koidl Johann, aurach;<br />
Dr. Märten Klaus, d-Rimsting; Pichler<br />
alois, i-deutschnofen; Rief Reinhold, lienz<br />
Zur Vollendung des 76. Lebensjahres:<br />
76 Albl alexander, landeck; Berger Josef,<br />
Virgen; Binder Wilfried, Hainzenberg; Dissauer<br />
Johann, grimmenstein; Dipl.-Ing. Donaubauer<br />
Edwin, Wien; Fender Herbert, Sölden; Gabl<br />
Herbert, Steinach; Gahleitner Josef, Finkenberg;<br />
Hatzl Josef, oberau; Kerschbaumer Friedrich,<br />
gries a. Br.; Kofler Eugen, Kappl; Mair Josef,<br />
Faggen; Palaver Wolfgang, Jenbach; Waldner<br />
Josef, Serfaus; DDr. Wiedenhofer Karl, i-<br />
Welschnofen<br />
Zur Vollendung des 75. Lebensjahres:<br />
75 Benz-Ricklin Eugen, CH-lachen; Handle<br />
arnold, See; Hanser Peter, Mayrhofen; Huber<br />
Walter, ampass; Kathrein Karl, Urgen; Kislinger<br />
alfred, leonding; Knaus Fritz, Kapfenberg;<br />
Kofler anton, Kitzbühel; Kolenko Wilhelm,<br />
Kufstein; Mair Heinrich, Ried i. o.; Messner<br />
Rudolf, d-Hohenschaeftlarn; Plankl Heinz, Pertisau;<br />
Plattner anton, Schwaz; Schaller Josef,<br />
innervillgraten; Stupp Manfred, d-Kleinblittersdorf;<br />
Widner Franz, Bruck a. Z.<br />
Zur Vollendung des 70. Lebensjahres:<br />
70 Aigner-Dünnwald anjuta, d-Pöcking;<br />
Beutler Peter, d-Baldham; Bonvicin Roman,<br />
imst; Bossini Serafino, i-Brescia; Cecchinato<br />
anton, CH-Speicher; Dialer Friedrich, deutschkreutz;<br />
Eckert Heinz, d-asperg; Hilber Johann,<br />
Trins; Holzknecht Wilhelm, längenfeld; Konrad<br />
adalbert, See; Krumkamp Theodor, d-Wadersloh;<br />
Kümmeke Ulrich Franz, d-arnsberg;<br />
Lampacher Heinrich, Pettneu; Lempach Walter,<br />
Wängle; Lumassegger alois, Sistrans; Mairhofer<br />
Johann, Thiersee; Pöll ludwig, Zell a. Z.; Raffeiner<br />
leo, i-Bozen; Rantner Helmut, absam;<br />
Röhl Hans Ulrich, d-landsberg; Rumpfhuber<br />
Hermann, Thalheim/Wels; Schuler Fridolin, landeck;<br />
Stolz Herbert, innsbruck; Tinzl Walter,<br />
Umhausen; Tschiggfrey Robert, nauders; Wetscher<br />
Max, Weissenbach; Wille Egon, Pians<br />
W. Eccel, 90 F. Tollinger, 90<br />
A. Grubelnig, 89 G. Gstinig, 86<br />
Zur Vollendung des 65. Lebensjahres:<br />
65 Battocchi giorgio, i-daone; Bercher Peter<br />
Rolf, d-Breisach a. Rh.; Dipl.-Ing. Bergmann<br />
Hans-Peter, d-Stuttgart; Brandtner Johann,<br />
Kirchbichl; Doriguzzi othmar, Virgen; Facchia<br />
Roberto, i-Vestone; Dipl.-Ing. Götz Ursula, d-<br />
Puchheim; Gritsch Robert, Wörgl; Hacker Wolfgang,<br />
d-Kirchzell; Jäger Johann, Villach; Jöchler<br />
Siegfried sen., St. Johann i. T.; Kalscheuer<br />
gerd, B-Baelen; Kellner georg, d-Wackersberg;<br />
Kriegeskorte Bernd, d-neubiberg; Loibnegger<br />
Willibald, St. Margarethen; Nierhaus Wolfgang,<br />
d-Wermeltskirchen; Salchner Ernst, Trins;<br />
Schmid Johann, Mils; Schmid Rudolf, Kufstein;<br />
Schmiderer Paul Stefan, Vöcklabruck; Dr. Simon<br />
axel, d-Bitburg; Stadler Bruno, Hollenstein/Ybbs;<br />
Ströckl Ulrich, lienz; Dr. Unterweger<br />
Reinhold, Thal-assling; Weber alois, Völs;<br />
Wimpissinger Karl, Ried i. Z.<br />
Zur Vollendung des 60. Lebensjahres:<br />
60 Dürnberger Johann, lofer; Freiherr<br />
von Twickel Josef, d-Marsberg; Fusari Renato,<br />
i-Parma; Goepfert Friedrich, d-Elze-ot; Haitzmann<br />
Michael, Kössen; Hauser Rudolf, lienz;<br />
Kisszabo Karoly, H-Budakeszi; Kössler Paul,<br />
Tulfes; Lukasser Josef, Hippach; Passalacqua<br />
lino, i-luino; Ploner Lageder Maria, i-lajen;<br />
Praxmarer Erich, Haiming; Rief Johann, Tannheim;<br />
Riml Rudolf, Sölden; Rudigier Serafin,<br />
Kappl; Schäfer albrecht, d-München; Schernhammer<br />
Johann, Erl; Schöpf norbert, längenfeld;<br />
Sulzenbacher otto, i-innichen; Wallgram<br />
Wolfgang, Breitenwang;<br />
16 Fotos: Privat, <strong>Tiroler</strong> <strong>Jägerverband</strong><br />
Jagd in TiRol 7-8/<strong>2008</strong>
Jäger in der Schule<br />
Volksschulen Bez. Kufstein<br />
Für Sabine Gwirl aus Niederndorf war es äußerst erfreulich, dass alle Schulen von ihren<br />
Vorträgen begeistert waren. Nachdem im vergangenen Schuljahr noch einige Schulen<br />
zögerlich waren, konnte Sabine Gwirl heuer alle Schulen erreichen.<br />
Rehwildfütterung im<br />
Revier Panzendorf<br />
Schon Vorschulkinder erfassen die Bedeutung des Jägers für Wild und Wald, wenn man<br />
sich anschaulich damit auseinandersetzt. Leiterin und Assistentin im Kindergarten Heinfels<br />
schließen das Projekt „Wild-Wald-Jäger“ mit einem Lehrausgang zur Rehwildfütterung<br />
unter der Führung der Jäger Hans und Thomas Geiler im Revier Panzendorf ab.<br />
Mehr Infos gibt es auch auf www.jagdpanzendorf.at.tf.<br />
Besten Dank auch an den <strong>Tiroler</strong> <strong>Jägerverband</strong> für die Jause.<br />
Jagd in TiRol 7-8/<strong>2008</strong>
Jagd und Europa<br />
Die FACE informiert<br />
EP-Anhörung<br />
Vor dem EP-Ausschuss „Umwelt & Verbraucherschutz“<br />
fand die öffentliche<br />
Anhörung der neuen designierten Kommissarin<br />
für Öffentliche Gesundheit, Lebensmittelsicherheit,<br />
Tiergesundheit und<br />
Wohlergehen, Androula Vassiliou, Frau<br />
des ehemaligen Präsidenten der Republik<br />
Zypern, statt.<br />
Diese wurde als Nachfolgerin des vormaligen<br />
Kommissars M. Kyprianou nominiert,<br />
der Brüssel den Rücken gekehrt hat, um den<br />
Posten des neuen zypriotischen Außenministers<br />
anzutreten. Die Abgeordneten stimmen<br />
über ihre Einsetzung als Kommissarin<br />
während der Mini-Plenarsitzung in Brüssel<br />
vom 9. bis 10. April ab. Anschließend wird<br />
Frau Vassiliou ihr Büro bis zum Zeitpunkt<br />
der neu einzusetzenden Kommission im<br />
nächsten Jahr führen, sprich ein paar Monate<br />
bis nach den Europawahlen im Juni<br />
2009.<br />
Der FACE Public Affairs Officer Max<br />
von Steynitz verfolgte die Anhörung, um<br />
sich einen ersten Eindruck über die An-<br />
Gerd H. Meyden<br />
All das ist Jagd<br />
Begegnungen eines Jägers<br />
192 Seiten, Hardcover<br />
16 Farbseiten<br />
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sichten der neuen Kommissarin bezüglich<br />
der für Jäger relevanten Themen, wie beispielsweise<br />
Wohlergehen von Tieren und<br />
Tiergesundheit oder Lebensmittelhygiene,<br />
zu verschaffen. In ihrem Vortrag gab Frau<br />
Vassiliou zu verstehen, dass sie sich für<br />
Verbesserungen im Rahmen des EU Aktionsplan<br />
für das Wohlergehen von Tieren<br />
einsetzen will und dass sie ebenso wesentliche<br />
Entwicklungen im Rahmen einer EU<br />
Strategie für Tiergesundheit erwartet.<br />
Für sie stellen die Themen Verbraucherschutz<br />
und öffentliche Gesundheit die<br />
oberste Priorität dar. Weitere Information<br />
finden Sie unter: www.europarl.europa.<br />
eu/hearingsx/commission/<strong>2008</strong>/default_<br />
en.htm<br />
Nachhaltige Jagd<br />
und Angelei<br />
Der Lenkungsausschuss, einschließlich der<br />
Vertreter der Projektpartner FACE, Elo<br />
und Iucn, traf sich im FACE HQ, um das<br />
Programm und die Aktivitäten - entsprechend<br />
dem Vertrag mit der Europäischen<br />
Kommission - zur Förderung des NATU-<br />
RA 2000 Netzwerks in Bezug auf nachhaltiges<br />
Jagen und Angeln vorzubereiten. Der<br />
neue FACE Project Manager, Gabor von<br />
Betlenfalvy, berichtete über Fortschritte,<br />
insbesondere bei der ersten Aufgabe (Bewusstseinsförderung),<br />
der Organisation<br />
von vier regionalen Workshops in Ost-<br />
und Südeuropa. Weitere Details werden<br />
demnächst erhältlich sein.<br />
Vertrag zu<br />
humanen Fangnormen<br />
Für FACE als Teil eines Konsortiums, das<br />
unter einem Dienstleistungsvertrag mit<br />
der Europäischen Kommission an der Entwicklung<br />
humaner Fangnormen arbeitet,<br />
nahmen der GS und Biological Data Manager<br />
C. Griffin an einer Sitzung mit Beamten<br />
der GD ENV teil, um die Fortschritte<br />
des Arbeitsprogramms zu diskutieren.<br />
Dies bot verschiedenen Vertragspartnern<br />
zugleich Gelegenheit erste Ergebnisse zu<br />
präsentieren sowie Vorbereitungen für die<br />
nächste Sitzung des gemeinsamen Managementausschusses<br />
des Übereinkommens<br />
über internationale humane Fangnormen<br />
(AIHTS) zu treffen, die im Juli in Brüssel<br />
abgehalten werden soll.<br />
Möglichkeiten & Hindernisse<br />
- Natura 2000<br />
Die Fraktion Allianz der Liberalen und<br />
Demokraten für Europa (ALDE) richtete<br />
im Europäischen Parlament ein Seminar<br />
zum Thema NATURA 2000 aus, an dem<br />
für FACE der Director of Conservation,<br />
Public Affairs Officer und Project Manager<br />
teilnahmen. Die Veranstaltung konzentrierte<br />
sich auf regionale Möglichkeiten<br />
und Hindernisse in Bezug auf NATURA<br />
2000, einschließlich mit Grundsatzreden<br />
der EU Kommissare D. Hübner (Regionalpolitik)<br />
und S. Dimas (Umwelt), wobei<br />
letzterer ausdrücklich wiederholte, dass<br />
Aktivitäten wie beispielsweise Jagd und<br />
Angelei innerhalb der NATURA 2000 Gebiete<br />
stattfinden können.<br />
Mehrere Präsentationen zeigten ein<br />
klares Bild dahingehend, dass in vielen Fällen<br />
NATURA 2000 insbesondere von den<br />
lokalen Behörden als „völliger Schutz“ erkannt<br />
wird. GD ENV Direktor L. Miko verdeutlichte<br />
jedoch, dass NATURA 2000 Gebiete<br />
als „Mensch und Natur im Einklang“<br />
betrachtet werden sollen.<br />
Osnabrücker<br />
Jägerschaft trifft sich<br />
Auch wenn es für FACE unmöglich ist regelmäßigen<br />
Kontakt zu den vielen zehntausenden<br />
regionalen und lokalen Jagdorganisationen<br />
Europas zu etablieren, so<br />
versuchen die FACE-Mitarbeiter doch von<br />
Zeit zu Zeit an lokalen Veranstaltungen<br />
teilzunehmen, um sich der Erwartungen<br />
und Ideen der „Basis“-Jäger bewusst zu<br />
bleiben. Aus diesem Grund nahm der<br />
FACE GS Yves Lecocq die Einladung an,<br />
einen Vortrag über die EU und deren Bedeutung<br />
für Jäger in Deutschland bei der<br />
Jahreshauptversammlung der Jägerschaft<br />
Osnabrück-Stadt (DE) zu halten. ■<br />
18 Jagd in TiRol 7-8/<strong>2008</strong>
Staupe<br />
bei wild lebenden<br />
Fleischfressern<br />
In Tirol traten während der letzten<br />
Jahre vereinzelt Infektionen<br />
von Füchsen, Dachsen und Mardern<br />
mit dem Staupevirus auf. Im<br />
ersten Halbjahr <strong>2008</strong> konnte jedoch<br />
eine deutliche Zunahme dieser<br />
Viruserkrankung festgestellt<br />
werden, wobei etliche Tiere durch<br />
ihr abnormales, der Tollwut ähnlichem<br />
Verhalten bei der Bevölkerung<br />
und auch bei der Jägerschaft<br />
für Aufmerksamkeit sorgten.<br />
Die Staupe ist eine seit langem bekannte<br />
Viruserkrankung der<br />
Fleischfresser. Sie befällt Füchse,<br />
Dachse, Marder, Iltisse, Waschbären, Fisch-<br />
Jagd in TiRol 7-8/<strong>2008</strong><br />
otter, Wölfe und vor allem auch Hunde.<br />
Zahlreiche Todesfälle bei Seehunden in der<br />
Nordsee sind ebenfalls auf eine Infektion<br />
mit dem Staupevirus zurückzuführen. Der<br />
Erreger gehört zum Genus der Morbilliviren<br />
(Fam. Paramyxoviridae) und ist somit<br />
eng mit dem menschlichen Masernvirus<br />
sowie mit der Rinderpest und der Pest der<br />
kleinen Wiederkäuer verwandt.<br />
Die Infektion erfolgt meist durch direkten<br />
Kontakt mit Speichel, Augen- und Nasensekreten<br />
sowie von Harn oder Kot erkrankter<br />
Tiere. Auch mit diesen Se- und Exkreten<br />
verschmutzte Gegenstände können infektiös<br />
sein. Nach einer kurzen Inkubationszeit<br />
von 3 bis 7 Tagen, während der sich das Virus<br />
in den Tonsillen und retropharyngealen<br />
Lymphknoten festgesetzt und anschließend<br />
über den gesamten Organismus ausgebreitet<br />
hat, kommt es zur Manifestation der Krankheit.<br />
Je nachdem, welche Organsysteme in<br />
erster Linie betroffen sind, unterscheidet<br />
man verschiedene Krankheitsbilder.<br />
Wildkrankheiten<br />
Dieser Marder wurde vom<br />
Staupevirus infiziert und ist daran<br />
verendet.<br />
Krankheitsbilder<br />
Die Kopf-Augenform, einhergehend mit<br />
verklebten Lidern, Bindehautentzündung<br />
und Mandelentzündung tritt häufig gemeinsam<br />
mit der Lungenform auf, die sich<br />
durch eine Lungenentzündung mit Atemnot,<br />
Husten und eitrigem Nasenausfluss<br />
äußert. Die Darmform ist gekennzeichnet<br />
durch eine Magen-Darmentzündung mit<br />
Erbrechen und Durchfall. Gefürchtet ist die<br />
Nervale Form, bei der die Symptomatik mit<br />
Verhaltensveränderungen (Verlust der natürlichen<br />
Scheu), Zittern, Lähmungen und<br />
Koordinationsstörungen immer Anlass zur<br />
Verwechslung mit der Tollwut bietet.<br />
Bei einem chronischen Verlauf kann sich<br />
am Unterbauch und an den Innenschenkeln<br />
das sogenannte Staupeexanthem entwickeln,<br />
das durch masernartige Bläschen<br />
und Pusteln gekennzeichnet ist. Eine Spätfolge<br />
der Staupe kann auch die „hard pad<br />
disease“ oder Hartballenkrankheit sein,<br />
bei der es zu hyperkeratotischen Veränderungen<br />
der Ballen und des Nasenspiegels<br />
kommt.<br />
Die Staupe verläuft hoch fieberhaft, wird<br />
durch zahlreiche bakterielle Sekundärerreger<br />
verkompliziert und endet in vielen Fällen<br />
tödlich. Tiere, die eine Infektion überstanden<br />
haben, bilden eine gute Immunität<br />
aus. Auf Grund der Vielfalt der Symptomatik<br />
ist die Staupe nicht immer eindeutig von<br />
anderen Krankheiten abzugrenzen. Einen<br />
sicheren Nachweis liefern Untersuchungen<br />
mittels PCR –Methode oder Immunfluoreszenz.<br />
Da Hunde für eine Ansteckung sehr<br />
empfänglich sind und eine einmal ausgebrochene<br />
Viruserkrankung nur mit hohem<br />
Aufwand und einem erheblichen Todesrisiko<br />
therapiert werden kann, ist eine Schutzimpfung<br />
des Jagdhundes gegen Staupe, die<br />
bei jedem routinemäßig durchgeführten<br />
Impfprogramm enthalten ist, dringend anzuraten.<br />
Kadaver sollten wegen der Ansteckungsgefahr<br />
aus dem Revier gebracht und<br />
zum Ausschluss von Tollwut an der AGES<br />
Innsbruck untersucht oder zumindest fachgerecht<br />
bei der Tierkörperverwertung entsorgt<br />
werden. ■<br />
Mag. Christian Messner<br />
19
20<br />
Reportage<br />
Geschäftsstelle<br />
6020 innsbruck, adamgasse 7a<br />
Telefon: 0512 / 57 10 93 oder<br />
Mobil: 0664 / 97 50 806<br />
Fax: 0512 / 57 10 93-15<br />
E-Mail: info@tjv.at<br />
Besuchen Sie uns im Web:<br />
www.tjv.at<br />
Bürozeiten:<br />
Von Montag bis donnerstag<br />
jeweils von 7.30 bis 17.00 Uhr<br />
Freitag<br />
von 7.30 bis 13.00 Uhr<br />
In der Geschäftsstelle erhältlich:<br />
v Buch „Zauber der Bergjagd“<br />
(€ 50,00)<br />
v Buch „<strong>Tiroler</strong> Jungjäger“ (€ 37,00)<br />
v Verbandsabzeichen für den Hut<br />
(€ 4,50), als anstecknadel (€ 3,70)<br />
v Jagderlaubnisscheinvordrucke<br />
(€ 0,40)<br />
v Wildbretanhänger (€ 0,40)<br />
v Broschüre „lebensraumverbesserung<br />
für das Wild im Bergland“ (€ 4,50)<br />
v Broschüre „Wer war es?“ Erkennen<br />
von Raubtierrissen (€ 3,00)<br />
v Hinweistafeln, Format 30 x 40 cm<br />
(€ 7,50)<br />
v autoaufkleber (€ 1,00)<br />
v „Wildfleisch-direktvermarktung“.<br />
Ein Hygieneleitfaden für alle, die<br />
mehr aus dem Wildbret machen<br />
wollen. (€ 4,40)<br />
v Musterpachtverträge (€ 1,90)<br />
v Broschüre „Richtiges Erkennen von<br />
Wildschäden am Wald“ (€ 6,90)<br />
v Kommentar zum <strong>Tiroler</strong> Jagdgesetz<br />
2004 und novelle (€ 47,00)<br />
Rechtsberatung:<br />
nach telefonischer Voranmeldung<br />
(0512 / 57 10 93) können kurzfristig<br />
Termine mit unserem Rechtsberater<br />
dr. Martin Zanon vereinbart werden.<br />
Mitteilungen der geschäftsstelle<br />
Tätigkeitsbericht<br />
des Leiters des Forschungsinstitutes für<br />
Wildtierkunde und Ökologie<br />
Prof. Arnold verweist auf den umfangreichen<br />
schriftlichen Jahresbericht,<br />
aus dem er aus Zeitgründen<br />
nur auszugsweise die wichtigsten<br />
Projekte und Ergebnisse kurz<br />
darstellen kann.<br />
Forschung<br />
Räuber-Beute: Wer reguliert wen? Die Recherche<br />
zu langfristigen Populationsentwicklungen<br />
über Jagdstatistiken stellte zu<br />
Beginn des Jahres 2007 einen Schwerpunkt<br />
meiner Ansicht dar. Solche Daten sind seit<br />
der Mitte des 19. Jhdt. vorhanden, aber<br />
nicht so leicht zugänglich. Die Analyse dieser<br />
über 150 Jahre reichenden Zeitreihen<br />
erbrachte bezüglich der Niederwildsituation<br />
zwei wichtige Ergebnisse: Feldhase und<br />
Rebhuhn waren bei uns am häufigsten um<br />
die Jahrhundertwende zum 20. Jhdt., d. h.<br />
der Niederwildrückgang begann schon 60<br />
Jahre früher als bisher angenommen.<br />
Mit dem Niederwild gingen auch die<br />
Greifvögel zurück, nicht aber das Haarraubwild.<br />
Die zeitgleiche Bestandsentwicklung<br />
der Beutegreifer zeigt, dass Fuchs und Marder<br />
heute in bisher nie da gewesenen Dichten<br />
vorkommen. Die jagdliche Regulation<br />
dieser Arten ist daher dringend geboten um<br />
Niederwild und Bodenbrüter zu entlasten.<br />
Eine wirklich nachhaltige Hilfe für die<br />
Niederwildsituation ist jedoch nur bei<br />
gleichzeitiger Verbesserung der Lebensraumqualität<br />
möglich.<br />
Die Bedeutung von Ernährung und Fettreserven<br />
für die Fortpflanzung beim Feldhasen:<br />
Die umfassenden Ergebnisse aus<br />
der Langzeitstudie am Feldhasen konnten<br />
letztes Jahr um einen für die Praxis wichtigen<br />
Befund erweitert werden. Im ersten<br />
Schritt gelang uns in dieser Studie der<br />
Nachweis, dass eine hohe Jungtiersterblichkeit<br />
die wesentliche Ursache des Feldhasenrückganges<br />
darstellt. Wie gut die Junghasen<br />
überleben, ist dabei maßgeblich von der<br />
Menge und Qualität der Milch bestimmt,<br />
die sie von der Mutter erhalten. Verminderte<br />
Fruchtbarkeit spielt keine Rolle, obwohl<br />
dies z. T. immer noch kolportiert wird. Wie<br />
gut die Mutter die Jungen versorgen kann,<br />
wird über die Qualität der Ernährung bestimmt.<br />
Kann die Häsin große Mengen<br />
fettreicher Pflanzen aufnehmen, die sie vor<br />
allem auf Brachflächen und Ackerrainen<br />
findet, so wird sie umso mehr Milch geben.<br />
Ist dagegen ihre Ernährung artenarm<br />
und enthält wenig der fettreichen „Ackerunkräuter“,<br />
dann leidet nicht unbedingt<br />
ihr Gesundheits- und Konditionszustand,<br />
jedoch geht die Milchleistung zurück. Deswegen<br />
finden wir umso höhere Feldhasenbesätze,<br />
je höher der Brachflächenanteil in<br />
einem Gebiet ist.<br />
Das neue, letztes Jahr erarbeitete Ergebnis<br />
zeigt nun, dass der Ernährung der<br />
Feldhäsin nicht nur während der Fortpflanzungszeit<br />
enorme Bedeutung zukommt,<br />
sondern sogar noch mehr im Winterhalbjahr.<br />
Die Feldhäsin bestreitet nämlich den<br />
hohen Fettgehalt der Milch im Frühjahr<br />
von 30 % überwiegend aus Körperfettreserven,<br />
die sie von September bis Dezember<br />
des Vorjahres angesammelt hat. Im Laufe<br />
der Fortpflanzungssaison wird dann immer<br />
weniger Körperfett in die Milchproduktion<br />
geschleust und die Sätze des Sommers und<br />
Herbstes werden ausschließlich mit den aktuell<br />
aufgenommenen Nährstoffen versorgt.<br />
Die Versorgung dieser später geborenen<br />
Junghasen ist dementsprechend schlechter.<br />
Jagd in TiRol 7-8/<strong>2008</strong>
Der für die Populationsentwicklung wertvollste<br />
Nachwuchs sind die im Frühjahr<br />
geborenen Feldhasen. Die Feldhäsin setzt<br />
deshalb auf eine möglichst gute Versorgung<br />
der ersten Sätze und dies gelingt ihr umso<br />
besser, je mehr Fett sie sich im vergangenen<br />
Herbst anfressen konnte, bzw. je mehr ihr<br />
nach dem Winter noch verblieb.<br />
Saisonalität<br />
Rotwild: Fortführung der Studie zu jahreszeitlichen<br />
Veränderungen des Stoffwechsels<br />
und des Einflusses der Fütterung im Gatter<br />
im Rahmen eines neuen FWF-Projektes (Beginn<br />
<strong>2008</strong>, 3 Jahre, 277.000 Euro). Alle Senderhalsbänder<br />
aus dem letzten dreijährigen<br />
Fütterungsversuch sind jetzt abgenommen.<br />
Die Datenbasis ist damit komplett. Von 16<br />
Tieren wurden drei Jahre lang ununterbrochen<br />
Herzschlagrate, innere Körpertemperatur<br />
im Pansen, Aktivität, Futteraufnahme (an<br />
der Futterstation und natürliche Äsung) und<br />
Körpergewicht registriert. Es wurden zwei<br />
Pellettypen verfüttert, acht Tiere bekamen<br />
eiweißreiche Pellets (31 % Roheiweißgehalt,<br />
entspricht typischer Sommeräsung des<br />
Rotwildes) und 8 Tiere eiweißarme Pellets<br />
(17 % Roheiweißgehalt, entspricht typischer<br />
Winteräsung des Rotwildes). Nach einem<br />
Jahr wurden die Futtergruppen gewechselt.<br />
In einem zweiten, gleichzeitig laufenden<br />
Futterversuch wurde zusätzlich die Nahrungsverfügbarkeit<br />
manipuliert. Die Tiere<br />
erhielten vier Wochen lang so viel Pellets<br />
wie sie wollten und anschließend für vier<br />
Wochen täglich nur 20 % der Menge, die<br />
sie während der unbegrenzten Fütterung<br />
pro Tag aufgenommen hatten. Über eine<br />
höhere Aufnahme von Naturvegetation im<br />
Winter bei eiweißreicher Fütterung konnten<br />
wir im letzten Jahr schon berichten. Dieses<br />
überraschende Ergebnis wurde in einer begleitenden<br />
Studie zur Funktion des Verdauungstraktes<br />
geklärt. Rotwild beutet im Winter<br />
das in der Nahrung befindliche Eiweiß<br />
viel stärker aus und kommt deshalb bei zu<br />
eiweißreicher Fütterung in ein Überschussproblem.<br />
Erste Ergebnisse zum Effekt der<br />
Nahrungsrestriktion zeigen, dass das Rotwild<br />
auf plötzliche Nahrungsknappheit mit einer<br />
sofortigen Reduktion der Körpertemperatur<br />
und damit des Energiebedarfes reagiert.<br />
Steinwild: Wir begannen 2007 mit dem<br />
Hauptprojekt in Graubünden. Es wurden je<br />
zehn frei lebende Geißen und zehn Böcke mit<br />
dem selbst entwickelten Telemetriesystem<br />
ausgestattet. Über zwei Jahre werden nun<br />
kontinuierlich Daten zu Energieverbrauch<br />
(Herzfrequenz), innerer Körpertemperatur,<br />
Jagd in TiRol 7-8/<strong>2008</strong><br />
Aktivität, Umgebungstemperatur, GPS-Position<br />
gesammelt. Bisher (10 Monate) laufen<br />
alle Systeme wie geplant. Bei einem Tier<br />
konnten Probleme der Synchronisation zwischen<br />
abgeschlucktem internen Sender und<br />
dem Halsbandgerät über Funk behoben werden.<br />
Ein Bock stürzte leider im vergangenen<br />
Winter in einer Lawine tödlich ab.<br />
Experimentelles Bejagungsmodell Rotwild:<br />
Der erste Teil der Studie zu einem<br />
nationalparkkonformen Bejagungsmodell<br />
für Rotwild im NP Hohe Tauern wurde im<br />
letzten Jahr abgeschlossen. Die Untersuchung<br />
erbrachte das interessante Resultat,<br />
dass eine Intervallbejagung nur im Frühjahr<br />
und Herbst die Abschussplanerfüllung auf<br />
wesentlich kleinerer Jagdfläche ermöglicht<br />
und die Jagd in den Sommereinständen im<br />
Nationalpark dadurch verzichtbar wird, mit<br />
dem positiven Effekt, dass das Wild im Sommer<br />
tagaktiv ist und überwiegend außerhalb<br />
des Waldes auf Freiflächen im Bereich der<br />
Waldgrenze und darüber äst.<br />
Bejagung Federwild<br />
Raufußhühner: Es wurde ein Gutachten<br />
zur Problematik der von der EU-Kommission<br />
untersagten Frühjahrsbejagung der<br />
Raufußhühner fertig gestellt (Gutachten zur<br />
Anwendung der Richtlinie 79/409/EWG<br />
des Rates vom 2. April 1979 über die Erhaltung<br />
der wildlebenden Vogelarten). Darin<br />
wird konform zur Richtlinie empfohlen,<br />
die jagdliche Entnahme von Raufußhühnern<br />
in Österreich nur in „geringer Menge“<br />
(Definition der EU = 1 % der natürlichen<br />
Mortalität) vorzunehmen. Nach dem vorgestellten<br />
Berechnungsmodell, erstellt auf der<br />
Basis der vorhandenen Literaturdaten über<br />
Populationsstruktur, Sterblichkeit und Fortpflanzung,<br />
bedeutet dies je 3000 im Frühjahr<br />
gezählten Hahnen eine jährliche Abschuss-<br />
quote beim Auerwild von 189 Hahnen, beim<br />
Schussgelder*<br />
Rotwild: Hirsch € 98,00<br />
Tier und Kalb € 43,00<br />
Steinwild: Bock € 98,00<br />
geiß und Kitz € 43,00<br />
Gams: Bock € 77,00<br />
geiß € 56,00<br />
Kitz € 31,00<br />
Reh: Bock € 56,00<br />
geiß € 26,00<br />
Kitz € 26,00<br />
Murmeltier: € 27,00<br />
Auer- und Birkhahn: € 56,00<br />
* BJ Kollektivvertrag <strong>2008</strong><br />
aus der geschäftsstelle<br />
Birkwild von 194 Hahnen. Aus wildökologischer<br />
Sicht und mit Rücksicht auf die lokalen<br />
Verhältnisse in Österreich wird eine<br />
Frühjahrsbejagung gegenüber der alternativen<br />
Herbstjagd empfohlen. Ob der EuGH<br />
der Argumentationslinie im Gutachten folgt,<br />
wird sich zeigen.<br />
Waldschnepfe: Nach dem vorgelegten Berechnungsmodell<br />
könnten für diese Wildart<br />
aus der geschätzten österreichischen Brutpopulation<br />
jährlich 55 Schnepfen entnommen<br />
werden, aus dem geschätzten Durchzug von<br />
Schnepfen aus der russischen Population<br />
jährlich ca. 5200. Für die Waldschnepfe stehen<br />
bezüglich der Bestandsituation und ihrer<br />
-entwicklung jedoch wesentlich weniger<br />
gute Daten zur Verfügung als für die Raufußhühner.<br />
Insbesondere die Zahl der durchziehenden<br />
Vögel ist nicht empirisch abgesichert.<br />
Insofern ist es bei der Waldschnepfe weniger<br />
wahrscheinlich als bei den Raufußhühnern,<br />
dass die EU die Argumentationslinie im<br />
Gutachten auch akzeptiert. ■<br />
Sonnen- & Mondzeiten<br />
Juli<br />
<strong>2008</strong><br />
Sonne Mond<br />
aufg. Unterg. aufg. Unterg.<br />
1 di 5:19 21:19 2:52 20:16<br />
2 Mi 5:20 21:19 3:53 21:17<br />
3 do 5:21 21:19 5:10 22:01<br />
4 Fr 5:21 21:18 6:35 22:34<br />
5 Sa 5:22 21:18 8:00 22:58<br />
6 So 5:23 21:18 9:22 23:17<br />
7 Mo 5:24 21:17 10:40 23:33<br />
8 di 5:24 21:17 11:53 23:48<br />
9 Mi 5:25 21:16 13:04 0:04<br />
10 do 5:26 21:15 14:14 -<br />
11 Fr 5:27 21:15 15:23 0:21<br />
12 Sa 5:28 21:14 16:33 0:41<br />
13 So 5:29 21:13 17:40 1:05<br />
14 Mo 5:30 21:12 18:43 1:36<br />
15 di 5:31 21:12 19:38 2:16<br />
16 Mi 5:32 21:11 20:24 3:07<br />
17 do 5:33 21:10 21:00 4:07<br />
18 Fr 5:34 21:09 21:28 5:14<br />
19 Sa 5:35 21:08 21:51 6:26<br />
20 So 5:36 21:07 22:09 7:38<br />
21 Mo 5:37 21:06 22:26 8:52<br />
22 di 5:39 21:05 22:42 10:04<br />
23 Mi 5:40 21:04 22:58 11:19<br />
24 do 5:41 21:02 23:16 12:35<br />
25 Fr 5:42 21:01 23:37 13:53<br />
26 Sa 5:43 21:00 0:05 15:16<br />
27 So 5:45 20:59 - 16:39<br />
28 Mo 5:46 20:57 0:44 17:57<br />
29 di 5:47 20:56 1:35 19:03<br />
30 Mi 5:48 20:55 2:44 19:54<br />
31 do 5:50 20:53 4:05 20:31<br />
21
aus der geschäftsstelle<br />
Jagdneid<br />
Ist Jagdneid tatsächlich ein fast nicht in den Griff<br />
zu bekommendes Phänomen?<br />
Wenn wir aufrichtig sind, haben<br />
sicher einige in unseren Reihen<br />
schon einmal eine Situation erlebt,<br />
in der wir einem Mitjäger dessen jagdlichen<br />
Erfolg nicht gönnten. Warum schießt<br />
ausgerechnet mein Jagdnachbar den kapitalen<br />
Grenzbock und nicht ich? Diese oder<br />
eine ähnliche Frage ging uns dann durch den<br />
Kopf. Jagdneid nahm von uns Besitz. Können<br />
wir etwas gegen den in uns aufsteigenden<br />
Jagdneid tun? Ich habe einmal von einem alten,<br />
klugen Weidmann gehört, Eifersucht und<br />
Sonnen- & Mondzeiten<br />
<strong>August</strong><br />
<strong>2008</strong><br />
Sonne Mond<br />
aufg. Unterg. aufg. Unterg.<br />
1 Fr 5:51 20:52 5:30 20:59<br />
2 Sa 5:52 20:50 6:55 21:20<br />
3 So 5:54 20:49 8:15 21:37<br />
4 Mo 5:56 20:47 9:32 21:53<br />
5 di 5:56 20:46 10:45 22:09<br />
6 Mi 5:58 20:44 11:57 22:25<br />
7 do 5:59 20:43 13:08 22:44<br />
8 Fr 6:00 20:41 14:18 23:07<br />
9 Sa 6:02 20:39 15:27 23:35<br />
10 So 6:03 20:38 16:32 0:11<br />
11 Mo 6:05 20:36 17:31 -<br />
12 di 6:06 20:34 18:20 0:58<br />
13 Mi 6:07 20:33 19:00 1:55<br />
14 do 6:09 20:31 19:31 3:00<br />
15 Fr 6:10 20:29 19:55 4:11<br />
16 Sa 6:11 20:27 20:16 5:24<br />
17 So 6:13 20:25 20:33 6:38<br />
18 Mo 6:14 20:23 20:49 7:52<br />
19 di 6:16 20:22 21:06 9:07<br />
20 Mi 6:17 20:20 21:23 10:24<br />
21 do 6:18 20:18 21:43 11:42<br />
22 Fr 6:20 20:16 22:09 13:04<br />
23 Sa 6:21 20:14 22:43 14:26<br />
24 So 6:23 20:12 23:28 15:44<br />
25 Mo 6:24 20:10 - 16:54<br />
26 di 6:25 20:08 0:29 17:48<br />
27 Mi 6:27 20:06 1:43 18:29<br />
28 do 6:28 20:04 3:06 18:59<br />
29 Fr 6:29 20:02 4:29 18:22<br />
30 Sa 6:31 20:00 5:50 19:41<br />
31 So 6:32 19:58 7:09 19:58<br />
Jagdneid seien Zwillingsschwester. Wenn man<br />
bösartig argumentieren möchte, entstammen<br />
beide der Urmutter Minderwertigkeitskomplex,<br />
der Erzeuger so vieler menschlicher<br />
Schwächen ist. Das Heilen menschlicher<br />
Schwächen, die aus Komplexen herrühren, ist<br />
Sache der Psychologen. Doch ist es fraglich,<br />
ob deren Bemühungen ausgerechnet auf dem<br />
Feld des Jagdneids Gelegenheit hatten, sich in<br />
Lehre und Praxis zu entfalten. Eine Psychologin<br />
aus meinem eigenen Familienkreise<br />
konnte mir in keiner Weise bezüglich meines<br />
hoffnungslosen Jagdneides eine Hilfestellung<br />
bieten. Sie ist eine Spezialistin bezüglich Eifersucht.<br />
Gegebenermaßen ist Eifersucht eine<br />
wesentlich größere Geißel der Menschheit, da<br />
sie flächendeckend wütet und in vielen Bereichen<br />
unausbleibliche Schwierigkeiten mit<br />
sich bringt. Es ist allzu menschlich, wir wissen<br />
und haben es schon miterlebt, dass Eifersucht<br />
auch in unseren Reihen kein Fremdwort ist!<br />
Eigentlich freue ich mich, dass die Jagd sogar<br />
auch auf diesem Gebiet etwas Besonderes<br />
darstellt. Ich meine, dass das Heilen von Jagdneid<br />
in all seinen Formen fast gänzlich Sache<br />
des Betroffenen selbst ist. Allenfalls könnte<br />
dies von guten – wirklich guten – Freunden<br />
unterstützt werden. Mitunter bringt auch<br />
ein abschreckendes Beispiel einen heilsamen<br />
Schock.<br />
Und der Jagdneid<br />
bei mir selber?<br />
Da war ein uralter Rehbock, der bezeichnenderweise<br />
in einer sehr unzugänglichen Bachschlucht<br />
seinen Einstand hatte, aus der er nur<br />
ganz selten herauskam. Zu allem Überfluss<br />
hatte ich ihn einmal gefehlt – schnell, stehend<br />
wackelig und im unsicheren Zwielicht eines<br />
regenverhangenen Morgens. Der Bock hatte<br />
aufgrund seines Alters stark zurückgesetzt,<br />
seine Decke war fahlgelb, sein Bass abgrundtief.<br />
Die unzähligen Pirschen auf diesen Bock<br />
hatten jetzt nicht ausschließlich mit seiner<br />
Trophäe zu tun. Er hatte nur zwei gut geperlte<br />
pechschwarze Spießerstangen. Wenn ich ehr-<br />
lich bin, die vielen Pirschen galten eher mir<br />
selbst, meiner jagdlichen Bestätigung, der endlichen<br />
Befriedigung meines Ehrgeizes, ja meiner<br />
Selbstachtung sogar. Je öfter ich pirschte,<br />
ansaß, herumlungerte, desto heimlicher wurde<br />
der Bock. Was Wunder, meine Witterung<br />
musste fast zum Greifen im Wald gestanden<br />
haben. Dann kam die Blattzeit, ich sah in diesem<br />
verfluchten Bachgraben manches Reh,<br />
auch andere Böcke, aber nie mehr den von<br />
mir gesuchten alten Spießer. Und schließlich<br />
fiel abseits von diesem Bachgraben der Schuss,<br />
fast einen Kilometer von meinem Standort<br />
entfernt. Endlich also, dachte ich, hat mein<br />
Freund seinen Rehbock erlegt, auf den auch<br />
er schon seit Wochen pirschte. Ich wusste<br />
genau den Standort, wo mein Freund auf<br />
seinen Bock geschossen hatte. Nichtsahnend<br />
machte ich mich auf den Weg zu ihm. Ein<br />
Ruf genügte – ich bekam Antwort, der Klang<br />
und die Schwingungen seiner Stimme verrieten<br />
schon die Freude über sein Weidmannsheil<br />
(die Antwort war fast ein Jodler) – nach<br />
einem kurzen Gang durch die unterständigen<br />
Fichten sah ich am oberen Rande des Schlages<br />
meinen Freund neben seinem erlegten Bock<br />
stehen, den Hut in der Hand und glückstrahlend<br />
über das ganze Gesicht. Der Bock, von<br />
weitem konnte ich schon sehen, war fahlgelb,<br />
das Haupt grauweiß, die Stangen fast schwarz.<br />
Und als ich so um die zehn Schritte heran war,<br />
da wurde es sonnenklar, der Bock, der dort lag,<br />
war mein Bock, mein Bock! (Ja tatsächlich hat<br />
dieses kleine A... meinen so heiß ersehnten,<br />
uralten Bock am Boden!)<br />
Zehn Schritte, das sind weniger als zehn Sekunden.<br />
Zehn Sekunden, in denen keine Zeit<br />
ist zum Nachdenken, zum Sinnieren. Zehn<br />
Sekunden, die eine endgültige Entscheidung<br />
bringen müssen im Herzen. Zehn Sekunden,<br />
in denen es sich zeigt, ob deine Erhabenheit<br />
über menschlich-jagdliche Schwächen nur<br />
leere Hüllen sind oder fest verankert und<br />
selbstverständlich. In diesen zehn Sekunden<br />
habe ich wie vom Blitz getroffen alle Höhen<br />
und Tiefen durchlebt, die ein Jäger durchleben<br />
kann und Gott sei Dank, ja Gott sei Dank,<br />
ich fand meine Sprache wieder. Ich konnte<br />
22 Jagd in TiRol 7-8/<strong>2008</strong>
meinem Freund in die strahlenden Augen sehen,<br />
konnte den Fichtenbruch brechen, überreichen<br />
und mich mit ihm freuen. Man stelle<br />
sich einmal vor, das passiert mir bei meinem<br />
Freund, vor dem ich große Hochachtung habe,<br />
von dessen menschlichen Stärken ich nur<br />
träumen kann. Nein? – Nein – Neid blieb<br />
nicht zurück. Trauer vielleicht um all die vergebliche<br />
Mühe – und natürlich großer Ärger<br />
über mein jagdliches Unvermögen.<br />
In der Nacht in meinem Bett habe ich lange,<br />
sehr lange über mich nachgedacht, über Neid,<br />
Traurigkeit, Enttäuschung, über Impuls und<br />
Erziehung, Erfahrung und – ja auch – Sattheit,<br />
Gleichgültigkeit, nachlassende und mangelnde<br />
Passion. Ich bin in jener Nacht zu keinem<br />
endgültigen Resultat gekommen und bin es<br />
auch seither nicht und – kaum traue ich es<br />
mich auszusprechen: Ich bin mir auch heute<br />
noch nicht sicher, ob es nicht Situationen geben<br />
kann, in denen in mir der Jagdneid aufkriecht<br />
und mich fast zu erwürgen droht. Es<br />
könnte ja wirklich sein, dass ein Freund oder<br />
ein Mitjäger einen reiferen Hirschen oder einen<br />
älteren Rehbock erlegen könnte als ich.<br />
Ich weiß es nicht und wage auch keine Prognose.<br />
Ich kann nur hoffen. Kenne ich mich,<br />
kenne ich meinen Charakter?<br />
Jagdneid besiegen?<br />
Kann mit eiserner Disziplin die Krankheit<br />
Jagdneid besiegt werden? Mein Vater war<br />
mein erster und bester Lehrmeister. Mein Vater<br />
war ein beinamputierter Jagdpächter. Aus<br />
dem Grund dieser Behinderung war natürlich<br />
eine Bergjagd äußerst schwierig und verständlicherweise<br />
nur in eingeschränktem Ausmaß<br />
überhaupt möglich. Ich kann mich noch sehr<br />
gut erinnern, wenn Jagderlaubnisscheininhaber<br />
ihre erlegten Hirsche und Rehböcke ihm<br />
als Pächter vorgelegt haben, von Neid war bei<br />
meinem Vater nichts zu spüren – sehr wohl<br />
aber bei mir als ganz kleiner Bub. Wenn die<br />
Erzählungen der Jagderlaubnisscheininhaber<br />
über die erfolgreiche Jagd etwas heftig und<br />
urig ausgefallen sind, musste ich öfter auf mein<br />
Zimmer fliehen, um zu weinen, nicht etwa aus<br />
Mitleid wegen eines erlegten Hirschen oder<br />
Rehbockes, die damals schon zum Teil weidgerecht<br />
vor unserem Haus zur Strecke gelegt<br />
wurden, nein – nur aus purem Zorn, weil sie<br />
nicht mein Vater erlegen konnte. Meine Mutter<br />
hat mich verstanden, wusste von meiner<br />
Krankheit – offensichtlich habe ich diese verfluchten<br />
Gene mütterlicherseits als wertvolles<br />
Erbgut mitbekommen. Mein Vater vermittelte<br />
mir schon als kleiner Bub, dass Jagdneid etwas<br />
Lächerliches sei, das den Menschen dem Spott<br />
der anderen preisgibt. Diesbezüglich hätte ich<br />
Jagd in TiRol 7-8/<strong>2008</strong><br />
mein Leben lang von dieser Krankheit verschont<br />
bleiben müssen, wenn sie, ja wenn sie<br />
nicht eine Art von Krankheit wäre, die angeboren<br />
zu sein scheint.<br />
Eiserne Disziplin<br />
Vorbild, Erziehung, Erfahrung sind gewiss gute<br />
Hilfsmittel in der Therapie der Krankheit.<br />
Sie gleichen aber Medikamenten, die zwar<br />
die Erscheinung der Krankheit mildern, nicht<br />
aber deren Wurzeln, deren Ursache bekämpfen<br />
oder gar beseitigen. Es ist ein Kampf, ein<br />
schwerer Krampf sogar. Und wir sind dabei<br />
ganz auf uns selbst gestellt. So ist es bei<br />
allem, was aus Leidenschaft entspringt, aus<br />
Egoismus, aus Eifersucht, aus ungezügeltem<br />
Besitzanspruch. Es steht aber schlecht um die<br />
Selbstheilungskräfte, sehr schlecht sogar, bei<br />
allem was mit Disziplin und gar mit Selbstdisziplin<br />
zu tun hat. Wir dürfen und sollten uns<br />
da nichts vormachen und schon gar nichts beschönigen.<br />
Dem einen wird es gelingen, sich<br />
und seine Leidenschaft zu bezwingen. Einem<br />
anderen mag ein böses Beispiel genügen, um<br />
ein für allemal geheilt zu sein. Einem Dritten<br />
schließlich wird der Spott guter Freunde<br />
aus der Krankheit helfen. Aber ein Großteil<br />
der Jagdneider wird unheilbar, unbelehrbar<br />
bleiben – und wir werden damit auch leben<br />
müssen. Ein gesunder Jagdneid kann unter<br />
Umständen aber auch sehr beflügeln. Bei mir<br />
Erschrocken<br />
Eines Tages im März war ich auf dem Weg zur<br />
Rehfütterung. da stand der Bauer Hans „zufällig“<br />
vor der Haustür. Seit vielen Jahren verstehen<br />
wir uns recht gut und es kommt schon<br />
vor, dass kleine Bosheiten über die Jagerei und<br />
„Förderungsempfänger“ ausgetauscht werden.<br />
also sah ich ihm sogleich an seinem hinterhältigen<br />
ausdruck an, dass er etwas „auf<br />
lager“ hatte. auf die Frage, wo’s denn zwickt,<br />
ob denn die Euroleitung aus Brüssel verstopft<br />
sei, wollte er wissen, ob ich in den letzten<br />
Tagen „Tirol heute“ gesehen hätte. „na, in<br />
mein Kastl schneibt’s seit drei Woch’n.“ Und<br />
ganz scheinheilig meinte er weiter, ob es denn<br />
möglich sei, dass in der Jägerschaft und bei<br />
der Behörde die Tollwut ausgebrochen sei. da<br />
war ich aber richtig erschrocken. „Wie denn?<br />
das is zwida.“ Ja, im Fernsehen habe man berichtet,<br />
dass im Unterland eine Tierliebhaberin<br />
in der nähe ihres Hauses trotz Verbotes seitens<br />
des Jagdpächters ein paar Rehe gefüttert hat,<br />
erzählte er weiter. ob denn das so schlimm<br />
wäre, wollte ich wissen, und ob die Tante gar<br />
aus der geschäftsstelle<br />
steigt der Wert eines erlegten, reifen Stückes<br />
unheimlich, wenn ich von einem Mitjäger (vorausgesetzt,<br />
dass dessen jagdliche Qualitäten<br />
und seine Einstellung zur Jagd mir bekannt<br />
sind) den Händedruck und das Weidmannsheil<br />
– den Blick, die Gestik und vor allem den<br />
blitzartigen Wechsel der Gesichtsfarbe miterleben<br />
darf. Kräftiges Weidmannsheil wäre<br />
wohl nur halb so schön, wenn es niemanden<br />
gäbe, der einen beneidet!<br />
Ich beglückwünsche alle Jäger, die diese<br />
Krankheit nicht kennen – bei meinen Recherchen<br />
wurde mir immer wieder fast glaubhaft<br />
berichtet, dass nur ein verschwindend kleiner<br />
Teil der Jägerschaft von Jagdneid befallen wäre.<br />
Gott sei Dank! Die Kunde hör‘ ich wohl,<br />
allein mir fehlt der Glaube. Ich habe Respekt<br />
und große Hochachtung vor allen Jägern, die<br />
diese Krankheit bereits besiegt haben und<br />
gratuliere dazu sehr herzlich. Ich wünsche<br />
allen Jägern und Jägerinnen, die mit dieser<br />
Krankheit (auch in chronischem Zustande)<br />
weiterleben müssen, alles Gute, besonders<br />
zum richtigen Zeitpunkt eine blitzschnelle<br />
Reaktion auf allen Linien. Ich weiß, dass gescheite<br />
Sprüche sicher nicht helfen, aber sie<br />
können unter Umständen recht gut begleiten:<br />
Der Vorteil der Klugheit besteht wohl darin,<br />
dass man sich dumm stellen kann. Das<br />
Gegenteil ist schon sehr viel schwieriger! ■<br />
Knabl Urban<br />
gift in das Futter gemischt hätte oder etwa<br />
mit einem „abschrauber …“. „na, na“ – nur<br />
aus Freude ordentlich gefüttert. Kurzum:<br />
anzeige – Sheriff – BH – saftige geldstrafe<br />
– scharfes Fütterungsverbot und der „Bezirksjägerhäuptling“<br />
hätte dieses Vorgehen auch<br />
noch verteidigt. da war der gute Hans aber<br />
in Stimmung und wollte wissen, ob denn die<br />
ganze geschichte vielleicht in den Bereich<br />
„Öffentlichkeitsarbeit“ zur Verbesserung des<br />
ansehens der „Jagerwaschl“ sei.<br />
„lieber Hans, binde diesen Bären dem Pfarrer<br />
und seiner Köchin auf! die sind nämlich<br />
wesentlich gläubiger als ich. Übrigens – die<br />
ganze geschichte riecht doch sehr nach einem<br />
Faschingsscherz!“ Wenn’s wirklich so gewesen<br />
wäre, hieße die Moral von der geschicht:<br />
Füttere unerlaubterweise Rehlein nicht! Sonst<br />
wirst du ganz schnell, ehe es ganz hell, lieber<br />
Tierfreund, kriminell und es wird noch heuer<br />
ungeheuer teuer. Mit Weidmanns geheul<br />
RoSE<br />
23
24<br />
Reportage<br />
aus den Bezirken<br />
Bezirk imst<br />
30 Jahre Hubertus-<br />
kapelle im Windachtal<br />
Sie ist nicht nur ein schmuckes Ziel für eine<br />
Wanderung, sondern auch ein Ort der Besinnung<br />
und der inneren Einkehr: die Hubertuskapelle<br />
im Windachtal oberhalb von<br />
Sölden. Vor 30 Jahren hatte man sie erbaut,<br />
heuer feiert man dieses Jubiläum am Sonntag,<br />
24. <strong>August</strong> <strong>2008</strong>, um 14.30 Uhr mit einer<br />
Hubertusmesse.<br />
Die beiden Brüder und leidenschaftlichen<br />
Jäger, Christian und Josef Fiegl (vulgo „Josn<br />
Pauls“), waren es, welche die Idee zur Errichtung<br />
der Hubertuskapelle am „Fuchsbichl“<br />
im Windachtal in unmittelbarer Nähe vom<br />
Gasthaus Fiegl umsetzten. Sehr zur Freude<br />
ihres Vaters Kajetan Fiegl, langjähriger Jagdpächter<br />
im Windach, der genau in dem Jahr<br />
seinen 70. Geburtstag feierte. Die Planung<br />
machte übrigens Karl Riml, vulgo Maxlas<br />
Karl. Die Segnung der neuen Kapelle, deren<br />
Inneres eine Bronzefigur des heiligen Hubertus<br />
ziert diese kostbare Figur ließ Christian<br />
Fiegl über den Innsbrucker Glockengießer<br />
Grassmair in Verona fertigen.<br />
Die Einweihung nahm der damalige Sölder<br />
Ortspfarrer Kössler vor. Seitdem wurde fast<br />
jährlich eine Hubertusmesse zum Gedenken<br />
an die verstorbenen Windacher und unserer<br />
Jagdkameraden abgehalten, meist zelebriert<br />
von Bischof-Vertreter Regens Karl Plangger<br />
und von Pfarrer Franz Lanbach. Die Hu-<br />
bertuskapelle im Windachtal wurde zur beliebten<br />
Einkehrstätte für Einheimische und<br />
Gäste, Jäger und Bergwanderer. Von den<br />
am Bau beteiligten Arbeitern lebt heute nur<br />
noch einer, der Jäger Karl Zobel, sowie die<br />
beiden Initiatoren Christian und Josef Fiegl.<br />
Zum heurigen 30-Jahr-Jubiläum und<br />
zur Hubertusmesse am 24. <strong>August</strong> (14.30<br />
Uhr) wird die Jagdhornbläsergruppe „Diana<br />
Alstal-Blies“ erwartet. Eine 16 Mann<br />
umfassende Bläsergruppe, die heuer ihr<br />
40-Jahr-Jubiläum feiert. Im Anschluss an die<br />
Feierstunde gibt es ein gemütliches Beisammensein<br />
auf der Kleble-Alm.<br />
Wir würden uns freuen, wenn möglichst<br />
viele Jäger und Naturfreunde, Gäste und<br />
Einheimische kommen. Dieses Jahr zelebrierten<br />
die Heilige Messe Karl Planger,<br />
Bischof Vikar Cons und Pfarrer Franz Lanbach.<br />
Die Messe wird bei jeder Witterung<br />
abgehalten.<br />
Die Gebrüder Fiegl<br />
24. Bezirksjägerschießen<br />
in Tarrenz<br />
Beim diesjährigen Jägerschießen beteiligten<br />
sich 296 Jäger und Gäste.Wir bedanken uns<br />
für die gute Beteiligung und für die hervorragende<br />
Disziplin. Ein besonderer Dank<br />
gebührt allen Spendern von Abschüssen,<br />
Sach- und Geldpreisen. Weidmannsheil!<br />
Damenklasse:<br />
1. Neururer Liesbet, St. Leonhard, 42,77 mm<br />
2. Santeler Karin, St. Leonhard, 46,83 mm<br />
3. Gitzl Karin, Ratschings, 50,40 mm<br />
4. Tanzer Annemarie, Neustift, 51,08 mm<br />
5. Kainz Maria, Gerlos, 60,94 mm<br />
Gästeklasse:<br />
1. Erhart Raimund, Terfens, 39,29 mm<br />
2. Engensteiner Friedl, Imst, 53,27 mm<br />
3. Mase Sonja, Thuins, 58,43 mm<br />
4. Scheiber Michael, Ochsengarten, 65,80 mm<br />
5. Karbon Katrin, Rum, 67,79 mm<br />
Altersklasse:<br />
1. Lechleitner Bernhard, Hinterhornbach,<br />
20,16 mm<br />
2. Hiller Jakob, Alberschwende, 38,43 mm<br />
3. Paolazzi Siegfried, Tarrenz, 45,53 mm<br />
4. Frischmann Albrecht, Umhausen,<br />
45,79 mm<br />
5. Ainhauser Alois, Sterzing, 49,74 mm<br />
Herrenklasse:<br />
1. Tiefenbrunner Wolfgang, Tarrenz,<br />
14,84 mm<br />
2. Leitner Helmuth, Ratschings, 23,71 mm<br />
3. Haun Hubert, Fügen, 28,79 mm<br />
4. Schöpf Thomas, Neustift, 33,22 mm<br />
5. Mariacher Franz, Schwaz, 35,07 mm<br />
Ergebnisse – Tiefschuss:<br />
1. Gschnitzer Reinhard, Trens, 1,34 Teiler<br />
2. Gstrein Christine, Karres, 1,35 Teiler<br />
3. Niederlechner Christian, Reith i. A., 1,<br />
62 Teiler<br />
4. Pircher Stefan, Dorf Tirol, 1,85 Teiler<br />
5. Rienzner Walter, Toblach, 1,88 Teiler<br />
Der Bezirksjägermeister<br />
Norbert Krabacher<br />
Neue Geweih-Richtwerte<br />
beim Rotwild<br />
Neufestsetzung der Geweih-Richtwerte<br />
für Abschusshirsche der Klasse II für den<br />
Bezirk Imst. Ergänzend zu den Bestimmungen<br />
des § 3 der 2. Durchführungsverordnung<br />
zum <strong>Tiroler</strong> Jagdgesetz 2004 (entsprechende<br />
Trophäenbildung in der Klasse<br />
II – ungenügende Kronenbildung) werden<br />
für den Bezirk Imst nachfolgende Geweih-<br />
Richtwerte für Abschusshirsche der Klasse<br />
II festgelegt:<br />
Die neuen Ansätze treten mit 1. <strong>August</strong><br />
<strong>2008</strong> in Kraft. Die Einordnung als „Abschusshirsch“<br />
ist gegeben, wenn neben den gesetzlich<br />
geregelten Voraussetzungen zumindest<br />
zwei Kriterien der angeführten Richtwerte<br />
nicht erreicht werden und damit dem Hegeziel<br />
nicht entsprechen. Auf Grund der neu<br />
verlautbarten Richtlinien des TJV zur Schalenwildbewirtschaftung<br />
war es notwendig,<br />
die entsprechenden Geweih-Richtwerte für<br />
den Bezirk Imst neu zu erarbeiten.<br />
Alter Stangenlänge<br />
Geweihgewicht<br />
mit Oberkiefer<br />
bis<br />
Int.<br />
Punkte<br />
bis<br />
Mittelspross<br />
länge<br />
5. Kopf 70 cm 2,90 kg 133 16 cm<br />
6. Kopf 75 cm 3,10 kg 139 19 cm<br />
7. Kopf 80 cm 3,30 kg 145 19 cm<br />
8. Kopf 85 cm 3,60 kg 150 19 cm<br />
9. Kopf 88 cm 3,80 kg 155 20 cm<br />
Der Bezirksjägermeister<br />
Krabacher Norbert<br />
Jagd in TiRol 7-8/<strong>2008</strong>
Probeschießen in Tarrenz<br />
Um Fehlschüsse aufs Wild zu vermeiden<br />
– vor der Jagd probeschießen! Die neue<br />
Schießanlage in Tarrenz steht den Jägerinnen<br />
und Jägern zum Übungs- und Einschießen<br />
zur Verfügung.<br />
Ort: Schießstand Tarrenz – siehe Wegweiser<br />
(Parkplatz oberhalb der Kirche).<br />
Schießtage: Jeden Freitag ab 23. Mai <strong>2008</strong><br />
bis 3. Oktober <strong>2008</strong> von 16.00 Uhr bis 19.30<br />
Uhr oder nach telefonischer Vereinbarung.<br />
Die Standgebühr beträgt € 5,–.<br />
Vereinbarung eines Sondertermins unter<br />
Tel. 0664/350 88 27 oder 05412/64533.<br />
Jagd in TiRol 7-8/<strong>2008</strong><br />
Der Bezirksjägermeister<br />
Norbert Krabacher<br />
Bezirk landeck<br />
Trophäenraub in Ischgl<br />
Bisher unbekannte Täter streckten in der<br />
Nacht auf Freitag, den 13. Juni <strong>2008</strong>, vermutlich<br />
gegen Mitternacht, einen im Wildgehe<br />
„Nikis Ranche“ in 6562 Mathon beheimateten,<br />
zwölf Jahre alten, kapitalen Steinbock<br />
mittels Trägerschuss nieder und erbeuteten<br />
in der Folge das Haupt samt Trophäe. Um<br />
zweckdienliche Hinweise (vertrauliche Behandlung)<br />
an die Polizeiinspektion Ischgl<br />
(Tel. 059133/7142118) bzw. an jede Polizei-<br />
inspektion oder LKA Tirol wird gebeten.<br />
Für Mitteilungen, die zur Erlangung der<br />
Täterschaft und Trophäe führen, wird eine<br />
Belohnung von € 1.000,– ausgesprochen.<br />
R.I.P.<br />
Polizeiinspektion Ischgl<br />
Kriminaldienst<br />
Weidmannsruh<br />
unseren Weidkameraden<br />
Kögl Hans<br />
Zams, 88 Jahre<br />
Schneeweis Otto<br />
Schladming, 85Jahre<br />
Stabinger Romedius<br />
Neustift, 31 Jahre<br />
aus den Bezirken<br />
Jagdzeiten in Tirol<br />
Männl. Rotwild Kl. i 01.08.–15.11.<br />
Männl. Rotwild Kl ii & iii 01.08.–31.12.<br />
Weibl. Rotwild/Kälber<br />
und Schmalspießer 01.06.–31.12.<br />
Gamswild 01.08.–15.12.<br />
Gamswild in osttirol 01.08.–31.12.<br />
Männl. Rehwild Kl. i & ii 01.06.–31.10.<br />
Männl. Rehwild Kl. iii 01.06.–31.12.<br />
Weibl. Rehwild & Kitze 01.06.–31.12.<br />
Steinwild 01.08.–15.12.<br />
Muffelwild 01.08.–31.12.<br />
Murmeltier 15.08.–30.09.<br />
Feld- und Alpenhase 01.10.–15.01.<br />
Dachs 15.07.–15.02.<br />
Haselhahn 15.09.–15.10.<br />
Alpenschneehuhn 15.11.–31.12.<br />
Stockente, Ringeltaube 01.10.–15.01.<br />
Fasan 01.10.–15.01.<br />
� Ganzjährig bejagbar: Fuchs, Steinmarder,<br />
iltis, Waschbär, Marderhund und<br />
Schwarzwild<br />
� Folgende Wildarten sind ganzjährig zu<br />
schonen: Wolf, Braunbär, Baummarder,<br />
luchs, Wildkatze, Reb-, Stein- und<br />
Blässhuhn, Waldschnepfe, Uhu, Wald-,<br />
Raufuß- und Steinkauz, Turm- und<br />
Baumfalke, Habicht, Mäusebussard,<br />
Sperber, Steinadler, graureiher, Kormoran,<br />
gänsesäger, Rackelwild, Kolkrabe, Elster,<br />
Eichelhäher, Rabenkrähe<br />
� Auer- und Birkhahn: art. 9<br />
Vogelrichtlinie - ausnahmebejagung<br />
25
aus den Bezirken<br />
Ehrung von Dr. Giovanni Brega und Kurt Sieber<br />
Von links der Bürgermeister Peppi Raich, Jagdpächter Dr. Giovanni Brega, der<br />
neue Jagdpächter Jahn Dominique Sturm, JP Kurt Sieber, Jagdleiter Jägermeister<br />
Otto Gitterle und BJM Hermann Siess<br />
Am 9. Mai <strong>2008</strong> wurde im Hotel<br />
Weißseespitze im Kaunertal eine<br />
Feierstunde zu Ehren der langjährigen<br />
Jagdpächter Dr. Giovanni Brega und<br />
Kurt Sieber sowie dem neuen Jagdpächter<br />
Herrn Jahn Dominique Sturm abgehalten.<br />
Es wurde den Jagdpächtern Dr. Brega und<br />
Kurt Sieber das Ehrenzeichen des Bezirkes<br />
Landeck für besondere Verdienste um das<br />
Jagdwesen durch den Bezirksjägermeister<br />
verliehen.<br />
Neben den Genannten fanden sich als<br />
Grundeigentümervertreter einige Bürgermeister<br />
und Agrarobmänner der Nachbargemeinden,<br />
der Hausherr Peppi Raich und<br />
die vier Berufsjäger der Birgjagden ein. Neben<br />
persönlichen Freunden der erwähnten<br />
Jagdpächter war auch der seit Jahrzehnten<br />
tätige Jagdleiter Jägermeister Otto Gitterle<br />
als Organisator dieser Feier anwesend. Die<br />
Jagdhornbläsergruppe des Bezirkes Landeck<br />
umrahmte diese Feier jagdmusikalisch und<br />
ihre Darbietungen wurden in den höchsten<br />
„Tönen“ gelobt. Wie Jagdleiter Otto Gitterle<br />
in seiner Ansprache ausführte, ist Dr. Brega<br />
seit dem Jahr 1982 in den Birgjagden des<br />
Kaunertales als Mitpächter und ab 1987 als<br />
Pächter der ca. 8.500 ha großen Jagdreviere<br />
jagdlich tätig.<br />
Kurt Sieber war von 1979 bis 31. März<br />
<strong>2008</strong> Jagdpächter der Birgalpe–Habmesteil<br />
mit einem Ausmaß von ca. 5.000 ha.<br />
Beide Persönlichkeiten fielen durch die<br />
besondere Qualität in der Reh- und Gamswildhege<br />
auf. Das Kaunertal wurde durch<br />
die Qualitätssteigerung der Rehtrophäen<br />
weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt.<br />
Weder Dr. Brega noch Kurt Sieber<br />
drängten sich je in die Öffentlichkeit. Beide<br />
Jagdpächter zeichneten sich durch jahrzehntelange<br />
Hege unter Einsatz großer finanzieller<br />
Mittel aus. Ihre Zielsetzung wurde<br />
durch die vier Berufsjäger unterstützt<br />
und man kann mit Sicherheit sagen, dass<br />
diese Region jagdlich in besten Händen war<br />
und ist. Als Zeichen des Dankes wurde deshalb<br />
bei dieser Feierstunde vom <strong>Tiroler</strong> <strong>Jägerverband</strong>,<br />
Bezirksstelle Landeck, das Ehrenzeichen<br />
an Kurt Sieber und Dr. Giovanni<br />
Brega vergeben.<br />
Gleichzeitig wurde an diesem Abend der<br />
neue Jagdpächter Jahn Dominique Sturm<br />
offiziell willkommen geheißen, das Treffen<br />
diente auch dem Erfahrungsaustausch.<br />
Dabei musste ich feststellen, dass sich Herr<br />
Sturm genauestens über die Abläufe in der<br />
Natur und über die Lebensgewohnheiten<br />
der Wildtiere sowie deren Bejagung auskennt.<br />
Es ist erfreulich, dass sich Herr Sturm<br />
entschieden hat, die Birgjagden auf elf Jahre<br />
zu pachten, die Hege in einem ungeteilten<br />
Revier betreibt und dadurch allen vier Berufsjägern<br />
weiterhin einen Arbeitsplatz in<br />
ihrem Tal sichert.<br />
Der <strong>Jägerverband</strong> wünscht dem neuen<br />
Jagdpächter viel Erfolg in seinen Revieren,<br />
Ruhe und Erholung im Kaunertal und ein<br />
kräftiges Weidmannsheil. Die Jägerschaft<br />
des Bezirkes Landeck gratuliert Herrn Dr.<br />
Giovanni Brega und Herrn Kurt Sieber, bedankt<br />
sich und wünscht weiterhin alles Gute,<br />
noch viele schöne Tage im Kaunertal und<br />
Waidmannsheil.<br />
Bezirksjägermeister<br />
Hermann Siess<br />
Bezirk lienz<br />
Hegebezirk St. Jakob in<br />
Defreggen I und II<br />
Verordnung des Kahlwildes und der<br />
Hirsche.<br />
§1) Die Bezirkshauptmannschaft Lienz<br />
ordnet gemäß § 38 Abs. 3 <strong>Tiroler</strong> Jagdgesetz<br />
2004 (TJG 2004) i.d.F. LGBl. 9/<strong>2008</strong>;<br />
nach Anhören des Bezirksjagdbeirates in<br />
Abänderung der erlassenen Verordnung<br />
vom 01.06.2006 an, dass erlegtes Kahlwild<br />
(Tiere und Kälber) sowie Hirsche in den<br />
im § 2 bestimmten Jagdgebieten den dort<br />
genannten Personen vorzulegen sind.<br />
§2) Die Anordnung gilt für die EJ Arventalalpe,<br />
EJ Stalleralpe, EJ Jagdhausalpe,<br />
EJ Erlsbacheralpe, EJ Jesacheralpe, EJ Lappachalpe,<br />
EJ Oberhausalpe, EJ Oberseitalpe,<br />
EJ Patschalpe, EJ Stalle-Rogotzalpe, EJ<br />
Trojeralpe, EJ Tegischerbachl, EJ Unterseebach,<br />
EJ Oberseebach und die EJ St. Jakob<br />
in Defereggen. Für die Bestätigung der Abschüsse<br />
werden nach deren Zustimmung<br />
die Herren Hans Kleinlercher, Oberrotte<br />
49, Robert Ladstätter, Oberrotte 25 und<br />
Martin Kleinlercher, Unterrotte 29, alle<br />
9963 St. Jakob in Defereggen, bestimmt.<br />
§3) Die Vorlage des erlegten Wildstückes<br />
ist von den in § 2 genannten Personen auf<br />
der Rückseite der Abschussmeldung durch<br />
Unterschrift zu bestätigen. Die vorgelegten<br />
Wildstücke sind durch Markieren (Kappen<br />
oder Einschneiden) des rechten Lauschers<br />
zu kennzeichnen.<br />
§4) Diese Verordnung tritt nach Verlautbarung<br />
in Kraft.<br />
§5) Die Nichtbeachtung dieser Verordnung<br />
wird nach § 70 Abs. 1 lit. I TJG 2004<br />
bestraft.<br />
Verordnung zur<br />
Vorlage von Kahlwild<br />
§1) Die Bezirkshauptmannschaft Lienz<br />
ordnet gemäß § 38 Abs. 3 des <strong>Tiroler</strong> Jagdgesetzes<br />
2004 (TJG) nach Anhören des Bezirksjagdbeirates<br />
die Vorlage von erlegtem<br />
Kahlwild (Tiere und Kälber) in den im §<br />
2 bestimmten Jagdgebieten an die dort genannten<br />
Personen an, wobei die vorgelegten<br />
Wildstücke durch Markieren (Kappen oder<br />
Einschneiden) des rechten Lauschers zu<br />
kennzeichnen sind.<br />
§2) GJ Untertilliach und EJ Raabtal:<br />
Johann Fritzer, 9942 Untertilliach 62a,<br />
26 Jagd in TiRol 7-8/<strong>2008</strong>
Manfred Lanzinger, 9942 Untertilliach 33,<br />
Mössler Robert, 9942 Untertilliach 66.<br />
EJ Kirchberg: Johann Fritzer, 9942 Untertilliach<br />
62a, Mössler Robert, 9942 Untertilliach<br />
66.<br />
GJ Obertilliach-Schattseite, GJ Obertilliach-Sonnseite,<br />
EJ Hingedein, EJ Schaufelwald:<br />
Alois Scherer, 9942 Obertilliach 70,<br />
Josef Altenweisl, Rodarm 8, 9942 Obertilliach;<br />
Johann Obererlacher, 9942 Obertilliach<br />
53. EJ Leitertal: Josef Altenweisl, Rodarm<br />
8, 9942 Obertilliach, Johann Obererlacher,<br />
9942 Obertilliach 53.<br />
GJ Kartitsch-Dorfberg-Stucken, GJ<br />
Hollbruck und GJ Schustertal-Obstans:<br />
Josef Bodner, 9941 Kartitsch 34, Georg Moser,<br />
9941 Kartitsch 167, Johann Sint, Hollbruck<br />
17, 9941 Kartisch.<br />
§ 3) Die Vorlage des erlegten Wildstückes<br />
ist von den im § 2 genannten Personen auf<br />
der Rückseite der Abschussmeldung zu bestätigen.<br />
§ 4) Diese Verordnung tritt am Tag der<br />
Verlautbarung in Kraft und ist bis auf Widerruf<br />
gültig.<br />
§ 5) Die Nichtbeachtung dieser Verordnung<br />
wird nach § 70 Abs. 1 TJG bestraft.<br />
Wilderer!<br />
1. <strong>August</strong> <strong>2008</strong>-11. Jänner <strong>2008</strong>, Di-So 9-18 Uhr, Ferdinandeum<br />
die Sommerausstellung des Jahres<br />
<strong>2008</strong> im Ferdinandeum ist dem<br />
im alpenraum und darüber hinaus<br />
beliebten Thema „Wilderer“ gewidmet.<br />
dabei ist an das aufzeigen<br />
der zahllosen Facetten, die hier zu<br />
berücksichtigen und zu beobachten<br />
sind, gedacht. in der ausstellung<br />
sollen die Besucher in einer gesamtrauminstallation<br />
neugierig gemacht<br />
und in das vielschichtige und sehr<br />
unterschiedlich gesehene Thema<br />
eingeführt werden. der Wilderer<br />
als „Rebell der Berge“ wird sowohl<br />
in seiner kulturgeschichtlichen Entwicklung<br />
als auch in seiner kontroversiellen<br />
Bedeutung beleuchtet und<br />
erklärt. dabei wird nicht nur auf<br />
den bekannten „Wild-<br />
Werbung<br />
Jagd in TiRol 7-8/<strong>2008</strong><br />
Verordnung zur<br />
Vorlage von Kahlwild<br />
§1) Die Bezirkshauptmannschaft Lienz ordnet<br />
gemäß § 38 Abs. 3 des <strong>Tiroler</strong> Jagdgesetzes<br />
2004 nach Anhören des Bezirksjagdbeirates<br />
die Vorlage von erlegtem Kahlwild<br />
(Tiere und Kälber) in den im § 2 bestimmten<br />
Jagdgebieten an die dort genannten Personen<br />
an, wobei die vorgelegten Wildstücke durch<br />
Markieren (Kappen oder Einschneiden) des<br />
rechten Lauschers zu kennzeichnen sind.<br />
§2) Alle Reviere (Eigen- und Genossenschaftsjagden)<br />
der Hegebezirke Tauerntal<br />
und Matrei in Osttirol<br />
Vorlagepersonen: 1. Daniel Volkan, 9971<br />
Huben 41; 2. Ranacher Gregor, Seblas 7,<br />
9971 Matrei i. O.; 3. Mattersberger Arno,<br />
Siedlerweg 6, 9971 Matrei i. O.<br />
§ 3) Die Vorlage des erlegten Wildstückes<br />
ist von den im § 2 genannten Personen auf<br />
der Rückseite der Abschussmeldung zu bestätigen.<br />
§ 4) Diese Verordnung tritt am 1. Juni <strong>2008</strong><br />
in Kraft und wird bis auf Widerruf erlassen.<br />
§ 5) Die Nichtbeachtung dieser Verordnung<br />
wird nach § 70 TJG bestraft.<br />
schütz“ eingegangen, sondern auch<br />
auf andere Formen der illegalen Jagd<br />
(Schlingen, Fallen usw.). auch der<br />
in weiten Teilen des alpenraumes<br />
bis heute bedeutende Vogelfang<br />
wird gezeigt. Berühmte „Wildererdramen“<br />
kommen in der ausstellung<br />
ebenso vor wie die strenge gerichtsbarkeit<br />
früherer Zeiten. da Wilderei<br />
nicht nur ein Thema der alpen<br />
ist, stellt die ausstellung auch einen<br />
Bezug zur internationalen illegalen<br />
Jagd her. Zu allen diesen Themenbereichen<br />
werden plakative Beispiele<br />
gezeigt. die gezeigten objekte stammen<br />
aus den eigenen Sammlungen<br />
der <strong>Tiroler</strong> landesmuseen und von<br />
zahlreichen privaten und öffentlichen<br />
leihgebern.<br />
✁<br />
aus den Bezirken<br />
Bezirk innsbruck land<br />
Romed Stabinger<br />
zum Gedenken<br />
Nach einem leider kurzem „Jägerleben“,<br />
verunglückte Romed in seinen geliebten<br />
Bergen beim Stangensuchen tödlich. Man<br />
fragt sich immer wieder, warum muss es<br />
bei so jungen Menschen sein, denn er hatte<br />
sein Leben als Berufsjäger erst angefangen.<br />
Wie beliebt er sich in einem Jahr als Jäger<br />
gemacht hat, zeigte die Beerdigung -<br />
Neustift hatte selten so viele Jäger bei einer<br />
Trauerfeier. Dir lieber Romed wünsche ich<br />
in einer „anderen Welt“ ein schönes Jagdrevier<br />
wo du vielleicht deinen Traumberuf<br />
ausüben kannst.<br />
Bedanken möchte ich mich bei den<br />
Wipptaler Jagdhornbläser und beim Vizebürgermeister<br />
Josef Müller für den „letzten<br />
Kameraden“.<br />
Weidmannsruh<br />
Hegemeister Kempf Karl<br />
9900 Lienz / Peggetz, Aguntstr. 22, Tel. +43.4852.63113<br />
Jäger<br />
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Jeden Freitag ab 16 Uhr<br />
Zweck unseres Jäger-Stammtisches ist es in geselliger<br />
Runde Erfahrungen, Erlebnisse und Informationen<br />
auszutauschen, Kontakte zu knüpfen und zu pflegen.<br />
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28<br />
Reportage<br />
aus den Revieren<br />
Seltener Gast<br />
Am 4. Mai <strong>2008</strong> wurde BJM-Stv. Arno<br />
Mattersberger vom Wirt des Landgasthofes<br />
Steiner in Feld verständigt, dass er<br />
einen seltenen Gast bei sich hätte. Am<br />
Dach des Gasthofes stolzierte dieser<br />
balztolle Urhahn herum und gab eine<br />
Strophe nach der anderen zum Besten.<br />
Innerhalb kurzer Zeit versammelte<br />
sich eine große Anzahl von Gästen.<br />
Somit konnte gezielt an Hand eines lebenden<br />
Objektes Öff entlichkeitsarbeit<br />
geleistet werden. Den unzähligen Fragen<br />
der Gäste wurde gerne von BJM-<br />
Stv. Mattersberger und Aufsichtsjäger<br />
Wibmer Antwort gegeben sowie einige<br />
in die Kunst des „Anspringens“ eingeweiht<br />
werden.<br />
Am 5. Mai <strong>2008</strong> wurde dieser Auerhahn<br />
noch auf dem zum Gasthof dazugehörigen<br />
Bogenparcours in unmittelbarer<br />
Nähe eines Hartplastik-Artgenossen<br />
gesehen. Gott sei Dank war dieser<br />
Bogenparcours außer Betrieb und der<br />
Hahn konnte in aller Ruhe in die Bestandmeldung<br />
aufgenommen werden. ■<br />
Seltener Gast beim Landgasthof Steiner<br />
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„Jesses der Josef“<br />
Es ist eine alte Geschichte, aber unvergesslich!<br />
Im Jahr 1953 wurde im<br />
Hochwald im hinteren Schwarzwassertal<br />
im Außerfern von den damaligen<br />
Jägern Lutz F. und Fürruter R. eine Rotwildfütterung<br />
errichtet. Bereits nach drei bis vier<br />
Jahren wurde sie von 14-15 Hirschen und<br />
ein paar Stück Kahlwild angenommen. Von<br />
den mittleren und älteren Hirschen wurden<br />
dann die meisten Abwurfstangen gefunden<br />
und es gab schon bald eine kleine Abwurfstangensammlung<br />
und die ersten Hirsche<br />
bekamen einen Namen. Einer davon wurde<br />
Josef genannt.<br />
Der Hirsch war ein mittlerer 12er mit<br />
auff allend nach oben gerichteten Aug-, Eis-<br />
und Mittelenden. Auch die Kronenenden<br />
zweigten ganz eng nach oben.<br />
Meine erste Begegnung mit dem Josef war<br />
in der Brunft 1958, während eines Pirschganges<br />
mit einem Jagdgast im Lehnerschlag.<br />
Wir konnten den Hirsch auf der gegenüberliegenden<br />
Talseite meldend und suchend<br />
beobachten. Er wäre als ungerader 12er ein<br />
idealer reifer Ib-Hirsch gewesen, aber leider<br />
konnten wir ihn nicht mehr schießen,<br />
weil alle drei Ib-Hirsche schon erlegt waren.<br />
So vergingen mehrere Jahre, ohne dass der<br />
Hirsch bestätigt werden konnte. Bis wir in<br />
der Brunft bei einer Morgenpirsch mit dem<br />
Jagdherrn, im Hochwald beim ersten Büchsenlicht<br />
auf ca. 150 Meter Entfernung vor<br />
uns im Wald, einen Hirsch melden hörten.<br />
Sein Melden war so fl eißig, dass wir ihn auf<br />
ca. 80 Meter anpirschen konnten. Beim ersten<br />
Anblick sah ich sofort, es handelt sich<br />
um einen alten 6er, der natürlich schussbar<br />
war. Auf den Schuss zeichnete er gut und<br />
brach nach ein paar Fluchten zusammen.<br />
Mit dem sicheren Gefühl, einen richtigen<br />
Hirsch erlegt zu haben, gingen wir auf ihn<br />
zu. Beim nahen Anblick sah ich gleich das<br />
enge Geweih und die steilen, nach oben gerichteten<br />
Aug- und Mittelenden. Es war der<br />
stark zurückgesetzte Josef. Meine Überraschung<br />
war so groß, dass ich, bevor ich den<br />
Bruch dem Jagdherrn überreichte, sagte:<br />
„Jesses der Josef!“<br />
Dies wiederum überraschte den Jagdherrn,<br />
wurde doch schon viel von dem<br />
Josef geredet. Ich lud den Hirsch auf das<br />
Jagdfahrzeug auf und bei den nahen Eiblen<br />
nahmen wir Rudolf F. mit, der dort auf<br />
der Morgenpirsch gewesen war. Als er den<br />
Hirsch erblickte, sagte auch er spontan:<br />
„Jesses der Josef!“ Da musste der Jagdherr<br />
schon lachen. Beim Jagdhaus angekommen,<br />
wartete Hubert L., er war von seiner Morgenpirsch<br />
bereits zurück und wollte unsere<br />
Strecke begutachten. Wiederum kam der<br />
überraschte Ausruf: „Jesses der Josef!“ Daraufh<br />
in mussten wir alle herzhaft lachen. Für<br />
den Jagdherrn Dr. Schwarzenbach war es<br />
nach diesen drei Bestätigungen klar, dass er<br />
einen ganz besonderen Hirsch erlegt hatte.<br />
Denn es zählte bei ihm nicht das Beste, sondern<br />
das Außergewöhnliche und das war<br />
der Josef mit seinen 16-17 Jahren und dieser<br />
Geschichte sicher. Obwohl der Hirsch<br />
vom guten 12er auf einen 6er zurückgesetzt<br />
hatte.<br />
Nachsatz<br />
Als ich mich nach einer schweren Krankheit<br />
wieder erholt hatte, interessierte sich<br />
Primar Eger auch für die Jagd. Dabei kamen<br />
wir auf die Namensgebungen der Hirsche<br />
zu sprechen und ich erzählte ihm die Geschichte<br />
vom Josef. Für das ganze Visitenteam<br />
war dies ein ungewöhnlicher Einblick<br />
in das Berufsleben eines Jägers, aber<br />
sie fanden es sehr belustigend. Auch Herrn<br />
Primar Eger musste die Geschichte sehr beeindruckt<br />
haben, denn bei meinen späteren<br />
jährlichen Kontrolluntersuchungen kommt<br />
er immer lächelnd auf mich zu und begrüßt<br />
mich mit: „Jesses der Josef!“ ■<br />
Jägerin wird zur<br />
Gejagten<br />
Am Rauhen Kopf in Kirchberg<br />
Hubert Neuner<br />
Jagd in TiRol 7-8/<strong>2008</strong>
Andenkondor<br />
Ein junger Kondor aus der Familie<br />
der Cathartidae (Neuweltgeier),<br />
deren Ähnlichkeit mit den Altweltgeiern<br />
auf Konvergenz zurückzuführen sein<br />
dürfte und die einige Autoren auf Grund<br />
vergleichender anatomisch- morphologischer<br />
und ethologischer Untersuchungen<br />
in die Nähe der Ciconiiformes (Schreitvögel)<br />
einreihen (König 1982), wurde am 28.<br />
<strong>August</strong> 1900 in der Nähe der Konstanzer<br />
Alpenvereinshütte im Fasultal/Verwallgruppe<br />
(St. Anton am Arlberg SW) vom<br />
Schafhirten Anton Tschiderer (1881–1941)<br />
lebend gefangen. Zuvor hatte der aus Glittstein<br />
bei See im Paznauntal stammende<br />
Hirte den Verlust mehrerer Schafe zu beklagen.<br />
Er lockte den Prädator mit einem ausgelegten<br />
Schafsköder in einen „Herd“ (ein<br />
sich nach oben verjüngender, oben offener<br />
Steinkegel), aus dem der Vogel nicht mehr<br />
entkommen konnte.<br />
Anschließend wurde dieser nach St. Anton<br />
gebracht und war im Hotel Post „in<br />
würdiger Repräsentanz“ (Neue <strong>Tiroler</strong><br />
Stimmen, 3. 9. 1900, 2) zu betrachten. Durch<br />
die auftretenden Determinationsprobleme<br />
dieses außergewöhnlichen Fanges waren<br />
die Printmedien über Wochen hindurch<br />
mit der Berichterstattung beschäftigt: In<br />
den „Innsbrucker Nachrichten“ wird eine<br />
Woche nach dem Fang von einem Steinad-<br />
Andenkondor Vultur Gryphus (Linné 1758)<br />
- iuv. Dermoplastik Naturwissenschaftliche<br />
Sammlungen, Ornithologie, Inv.Nr. 367<br />
Foto: <strong>Tiroler</strong> landesmuseen<br />
ler berichtet, im „Boten für Tirol und Vorarlberg“<br />
und den „Neuen <strong>Tiroler</strong> Stimmen“<br />
von einem Lämmergeier und „dass der respektable<br />
Vogel, der eine Höhe von 1,2 Meter<br />
und eine Flugweite von 2,5 Meter hat“<br />
(Neue <strong>Tiroler</strong> Stimmen), von einem zufällig<br />
anwesenden Photographen verewigt wurde<br />
Aktuelle Angebote<br />
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stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung!<br />
aus den Revieren<br />
(Bote für Tirol und Vorarlberg 203 (1900)<br />
1809). Sich auf einen Sachkundigen berufend,<br />
informieren die „Innsbrucker Nachrichten“<br />
am 13. September 1900 ihre Leser,<br />
dass es sich um keinen Lämmergeier, sondern<br />
um einen jungen Kuttengeier handelt<br />
und er „eine Zierde für jede Sammlung in<br />
Tirol gefangener und erlegter Vögel sei“.<br />
Durch Vermittlung von Carl Schuler, Besitzer<br />
des Hotels Post in St. Anton am Arlberg,<br />
konnte der Kondor um 70 Kronen für das<br />
Museum erworben werden (MA 1900, 294).<br />
Am 18. September wurde das Tier durch Dr.<br />
Riwicka getötet und Herrn Ernst Zollikofer<br />
(1859–1930) in St. Gallen zur Präparation<br />
gesandt (MA 1900, 294, 378).<br />
Erst Dr. med. Georg Albert Girtanner<br />
(1839-1907), Freund des Präparators, der<br />
sich neben seinem Beruf intensiv mit Ornithologie,<br />
insbesondere mit dem Bartgeier<br />
beschäftigte, konnte die Artzugehörigkeit<br />
verifizieren (Girtanner, 358). Nach umfangreichen<br />
Recherchen wurde von ihm auch<br />
die Herkunft des Kondors geklärt: Er war<br />
am 9. Juli desselben Jahres um 4 Uhr Nachmittag<br />
vor den Augen zahlreicher Besucher<br />
aus dem Zoologischen Garten in Marseille<br />
entkommen (Innsbrucker Nachrichten 52<br />
(1901) 3). ■<br />
Wolfgang Neuner<br />
Walter Beutler<br />
Büchsenmachermeister<br />
Landeshauptschießstand Arzl<br />
Eggenwaldweg 60<br />
A-6020 Innsbruck<br />
Tel: 0512 / 26 40 60<br />
Fax: 0512 / 26 40 70
30<br />
Reportage<br />
Veranstaltungen<br />
„Tag der Natur“ an der<br />
Großglockner Hochalpenstraße<br />
Experten erläutern hochalpine Berg-, Tier- und Pflanzenvielfalt<br />
Kaiser-Franz-Josefs-Höhe, 14. Juni<br />
<strong>2008</strong>. Bereits zum dritten Mal fand<br />
heuer der Tag der Natur an der<br />
Großglockner Hochalpenstraße statt, der<br />
vom Nationalpark Hohe Tauern Kärnten und<br />
Salzburg gemeinsam mit der Großglockner<br />
Hochalpenstraßen AG (Grohag) veranstaltet<br />
wird. Nationalparkbetreuer stehen heute an<br />
verschiedenen Stationen entlang der Großglockner<br />
Hochalpenstraße zur Verfügung<br />
und geben Auskunft über die faszinierende<br />
Berg-, Tier- und Pflanzenvielfalt.<br />
In Anwesenheit von Nationalpark-Landesrat<br />
Uwe Scheuch und Grohag-Direktor<br />
Dr. Christian Heu sowie der Nationalparkvertreter<br />
Salzburgs und Kärntens wurde<br />
der Tag der Natur mit einer Wildtierbeobachtung<br />
an der Kaiser-Franz-Josefs-Höhe<br />
eröffnet. Unter vielen anderen Teilnehmern<br />
ließen sich eine Schülergruppe der Nationalpark-Hauptschule<br />
Winklern sowie eine<br />
Gruppe von Salzburger Krankenschwestern,<br />
die derzeit zu wissenschaftlichen For-<br />
16. Kitzbüheler Jägerschießen<br />
die Bezirksstelle Kitzbühel des <strong>Tiroler</strong> <strong>Jägerverband</strong>es veranstaltete auf dem Schießstand<br />
Weng in Kirchdorf das 16. Kitzbüheler Jägerschießen. 103 Jägerinnen und Jäger aus dem<br />
Bezirk bewiesen am 31. Mai <strong>2008</strong> ihre Treffsicherheit auf dem neu renovierten Schießstand.<br />
die Schirmherrschaft für diese Veranstaltung übernahm landesjägermeister Karl Berktold.<br />
der Reinerlös dieser Veranstaltung geht an den Jagdkameraden anton Horngacher aus<br />
St. Ulrich, dessen Bauernhof im april <strong>2008</strong> ein Raub der Flammen wurde. Ein besonderer<br />
dank ergeht an die zahlreichen Preisspender und die ehrenamtlichen Mitarbeiter. dem Sieger<br />
des 16. Kitzbüheler Jägerschießens, Herrn Sepp Schroll aus Waidring, überreichten der<br />
Bezirksjägermeister Martin antretter und der Schießleiter Ernst Rattin bei der Preisverteilung<br />
im Hotel „alphof“ den Hauptpreis, ein Swarovski-Fernglas.<br />
Das Ergebnis:<br />
1. Schroll Sepp, Waidring<br />
2. Harasser Hans, St. Johann<br />
3. Schreder Johann, Kössen<br />
4. Hinterreiter Peter, Fieberbrunn<br />
5. Bründlinger Stefan, Brixen<br />
6. decker Hannes, Hopfgarten<br />
7. Salvenmoser Peter, Kitzbühel<br />
schungszwecken im Auftrag der Grohag am<br />
Gartlwasserfall im Mölltal weilt, die Gelegenheit<br />
nicht nehmen, um mehr über die naturkundlichen<br />
Besonderheiten entlang der<br />
Großglockner Hochalpenstraße zu erfahren.<br />
8. Mayr Fritz, Erpfendorf<br />
9. ladner Julian, Kelchsau<br />
10. Stöckl Thomas, St. Johann<br />
11. lerchster Balthasar, Kirchberg<br />
12. Schwaiger Hubert, Ellmau<br />
13. Rabl Hans, Erpfendorf<br />
14. Willinger Christian, Fieberbrunn<br />
15. Steinlechner Erich, Kössen<br />
Steinböcke und Murmeltiere ließen sich aus<br />
nächster Nähe beobachten. „Fachkundige<br />
Informationen gab es auch über die Ökologie<br />
im Hochgebirge, über die Gletscherwelt,<br />
über Greifvögel und andere Wildtiere sowie<br />
über die einzigartige Pflanzenvielfalt an der<br />
Großglockner Hochalpenstraße, die derzeit<br />
in besonders schöner Blütenpracht erstrahlt“,<br />
erklärt Scheuch.<br />
„Alles in allem, eine einmalige Gelegenheit,<br />
um der Hochgebirgslandschaft der<br />
Hohen Tauern und den einzigartigen Natur-<br />
Besonderheiten entlang der Glocknerstraße<br />
„hautnah“ zu begegnen“, waren sich alle unisono<br />
einig. ■<br />
3. Klostertaler<br />
Jagdschießen<br />
am Samstag, dem 23. august <strong>2008</strong> von<br />
9.00 bis 18.00 Uhr und am Sonntag, dem<br />
24. august <strong>2008</strong> von 9.00 bis 16.00 Uhr.<br />
Reviergang:<br />
1 Schuss Rehbock<br />
2 Schuss Fuchs<br />
1 Schuss gams (elektronische auswertung)<br />
1 Schuss Ringscheibe (elektr. auswertung)<br />
die Schussspiegel werden an die Schützen<br />
ausgegeben.<br />
Distanz: ca. 100 m<br />
Waffen: alle nicht verbotenen Jagdwaffen<br />
mit und ohne optik.<br />
Preise: Bockbüchsflinte, spektive grundkörper<br />
(von Swarovski),Wildabschüsse sowie<br />
wertvolle Sachpreise. Jeder Schütze erhält<br />
ein Erinnerungsabzeichen.<br />
die Preisverteilung findet am Sonntag, dem<br />
24. august <strong>2008</strong> ab ca. 18.00 Uhr statt.<br />
Einlage: € 30,00<br />
auskünfte erteilt armin Engstler unter<br />
Tel. +43(0)664/5003595.<br />
Jagd in TiRol 7-8/<strong>2008</strong>
Jagd in TiRol 7-8/<strong>2008</strong><br />
<strong>Tiroler</strong> Berufsjägervereinigung<br />
Am 9. Mai fand die 15. ordentliche<br />
Vollversammlung der <strong>Tiroler</strong> Berufsjägervereinigung<br />
im Gasthof<br />
Adelshof in Axams statt. Umrahmt wurde<br />
diese Veranstaltung durch die Klänge der<br />
Jagdhornbläsergruppe des <strong>Tiroler</strong> Jagdschutzvereines<br />
unter Hornmeister Martin<br />
Feichtner.<br />
Ehrengäste<br />
Obmann Wildmeister Ludwig Messner eröffnete<br />
die Jahreshauptversammlung und<br />
begrüßte die anwesende Berufsjägerschaft<br />
sowie zahlreiche Ehrengäste. Gekommen waren<br />
vom <strong>Tiroler</strong> <strong>Jägerverband</strong> LJM Karl Berktold,<br />
LJM-Stv. Stefan Zelger und Vorstandsmitglied<br />
Ernst Rudigier, von der zuständigen<br />
Aufsichtsbehörde im Amt der <strong>Tiroler</strong> Landesregierung<br />
HR Dr. Franz Krösbacher, die<br />
Obmänner des <strong>Tiroler</strong> Jagdaufsehervereines<br />
Hans Huber und vom <strong>Tiroler</strong> Jagdschutzverein<br />
Mag. Peter Basetti, als Vertreter der Landesforstdirektion<br />
HR DI Arthur Perle und<br />
der Vizepräsident der Landarbeiterkammer<br />
für Tirol Andreas Gleirscher.<br />
Bericht des Obmannes<br />
In seinem Bericht unterstreicht WM Ludwig<br />
Messner die Wichtigkeit der weiteren<br />
Anpachtung der Landesjagd im Pitztal mit<br />
den 6 angestellten Berufsjägern. Er ist der<br />
Meinung, dass das Land Tirol eine Landesjagd<br />
für die Ausbildung, Forschung sowie<br />
Weiterbildung der Jägerschaft braucht. Die<br />
dort angestellten Berufsjäger kann man zur<br />
Datenerfassung bei Forschungsprojekten,<br />
welche auch für öffentliche Aufgaben notwendig<br />
sind, heranziehen.<br />
Der Obmann berichtet weiters, dass nach<br />
schwierigen Verhandlungen ein neuer Kollektivvertrag<br />
für die Berufsjäger mit Unterstützung<br />
der Landarbeiterkammer ausverhandelt<br />
wurde, der mit einer Gehaltserhöhung<br />
um 3,2 % abgeschlossen wurde. Die<br />
österreichweite Berufsjägerschule in Rotholz<br />
haben im Jahrgang <strong>2008</strong> dreizehn Berufsjä-<br />
gerlehrlinge besucht, davon waren 6 Lehrlinge<br />
aus Salzburg, 1 Lehrling aus Niederösterreich,<br />
1 Lehrling aus dem Burgenland, 1<br />
Lehrling aus Oberösterreich, 3 Lehrlinge aus<br />
der Steiermark und 1 Lehrling aus Tirol. Weiters<br />
konnte nach 2-jähriger Pause wieder ein<br />
Revierjägerkurs vom <strong>Tiroler</strong> <strong>Jägerverband</strong><br />
mit 7 Berufsjägern durchgeführt werden.<br />
Er berichtet über die Möglichkeit für Berufsjäger,<br />
sich als „Jagdwirt“ auf der BOKU<br />
in Wien in einem Blockstudium in vier Semestern<br />
ausbilden zu lassen.<br />
Zum Abschluss seiner Ausführungen bedankte<br />
sich der Obmann beim alten Vorstand<br />
des <strong>Tiroler</strong> <strong>Jägerverband</strong>es, besonders<br />
aber beim Alt-Landesjägermeister Mag. Paul<br />
Steixner für die angenehme und sachliche<br />
Zusammenarbeit und bittet auch den neuen<br />
Vorstand, sich für die Belange der Berufsjäger<br />
einzusetzen.<br />
Grußworte der Ehrengäste<br />
LJM Berktold betonte in seiner Ansprache<br />
die Wichtigkeit des Berufsstandes für die<br />
Jagd in Tirol und ist stolz auf die exzellent<br />
ausgebildeten Berufsjäger. Dann bedankt er<br />
sich bei den Berufsjägern für den Einsatz<br />
und die Mitarbeit in diversen Ausschüssen<br />
des <strong>Tiroler</strong> <strong>Jägerverband</strong>es und um das jagdliche<br />
Brauchtum in Tirol.<br />
Er sprach auch das Problem der rückgängigen<br />
Arbeitsplätze an und empfahl den Berufsjägern,<br />
die vorgegebenen jagdlichen und<br />
forstlichen Ziele bestmöglich zu erreichen.<br />
Weiters bat er, die Höhe der Wildbestände<br />
im Auge zu behalten sowie keine einseitig<br />
Reportage<br />
Vereine<br />
15. Vollversammlung<br />
Landesobmann<br />
WM Ludwig Messner unterstreicht<br />
in seinem Bericht die Wichtigkeit einer<br />
weiteren Anpachtung der Landesjagd<br />
orientierte Trophäenjagd zu betreiben. Der<br />
Landesjägermeister versprach, sich für die<br />
Interessen des Berufsjägerstandes einzusetzen<br />
und bietet eine enge Zusammenarbeit<br />
mit dem TJV an.<br />
Hofrat Dr. Franz Krösbacher sprach in<br />
seinen Grußworten den Verlust von Berufsjägerposten<br />
an und könnte sich eine Berufsjägerpflicht<br />
in den Hegegemeinschaften vorstellen,<br />
die verrechtlicht werden müsste.<br />
Hofrat Arthur Perle überbrachte die Grüße<br />
des Landesforstdirektors und betont die<br />
seiner Meinung nach immer bessere Zusammenarbeit<br />
mit den Berufsjägern. Weiters<br />
regte er an, dass sich auch Berufsjäger in die<br />
Arbeitsgruppe für die Lebensraumverbesserung<br />
der Waldhühner einbringen sollen. Ein<br />
vorrangiges Ziel für die Berufsjäger muss die<br />
Verbesserung der Mischwälder sowie des<br />
Schutzwaldes sein. Prof. Gerd Ewald meldete<br />
sich zum heiklen Thema „Verkauf von Abschusspaketen“<br />
durch die ÖBF AG zu Wort<br />
und übergab ein vorbereitetes Schreiben an<br />
den Landesobmann. ■<br />
WM Pepi Stock<br />
31
Vereine<br />
CIC-Literaturpreis ging wiederum nach Österreich<br />
Große Auszeichnung<br />
für Autorenquartett<br />
Von links nach rechts: Peter Lebersorger, Rudolf Winkelmayer,<br />
Hans-Friedemann Zedka und Peter Paulsen bei der Entgegennahme<br />
des CIC-Literaturpreises <strong>2008</strong> in Wien<br />
Die in Europa einzigartige Pionierarbeit<br />
auf dem Gebiet der Wildbret-Hygiene<br />
wurde kürzlich vom<br />
CIC, vom Internationalen Jagdrat zur Erhaltung<br />
des Wildes, in Marrakesch, Marokko,<br />
gewürdigt: Das <strong>2008</strong> von der Zentralstelle<br />
Österreichischer Landesjagdverbände<br />
herausgegebene Buch „Wildbret-Hygiene“<br />
erhielt von der Jury des CIC den CIC-Literaturpreis<br />
zugesprochen.<br />
Die Veterinäre Prof. Dr. Rudolf Winkelmayer<br />
und Ass.-Prof. Dr. Peter Paulsen, der<br />
Jurist Mag. Dr. Peter Lebersorger und Medienexperte<br />
und Chefredakteur von Weid-<br />
Steile Wechsel auf felsigem Grund<br />
Vom Jagern im Berg hoch<br />
überm Achsensee<br />
176 Seiten, 16 Farbbildseiten<br />
Format: 14 x 21,5 cm<br />
Exklusiv in leinen<br />
iSBn: 978-3-85208-069-7<br />
Österreichischer Jagd- und Fischerei-Verlag<br />
Preis: € 29,00<br />
werk, Hans-Friedemann Zedka, erhielten<br />
am 29.5.<strong>2008</strong> anlässlich des 3. CIC-Balls<br />
in Wien im Palais Liechtenstein diesen<br />
begehrten Preis aus den Händen von CIC-<br />
Präsident Dieter Schramm überreicht.<br />
In feierlichem Rahmen wurde das bereits<br />
in mehrere Sprachen übersetzte und von<br />
der EU als Basis für die Wildbret-Behandlung<br />
herangezogene „Standardwerk“ hervorgehoben<br />
und durch die Auszeichnung<br />
gewürdigt. Mit diesem Buch wurde die<br />
hervorragende Qualität von Wildbret – gewonnen<br />
aus der freien Wildbahn – auch im<br />
politischen Umfeld der EU positioniert und<br />
für jeden Jäger als Weiterbildungsinstrument<br />
dokumentiert. Wir gratulieren dem<br />
Autorenquartett für diese internationale<br />
Anerkennung der geleisteten Arbeit sehr<br />
herzlich – und besonders zu dieser außerordentlichen<br />
Auszeichnung des Weltjagdverbandes.<br />
› Prof. Dr. med. vet. Rudolf Winkelmayer,<br />
Dipl. ECVPH, Jahrgang 1955, ist Amtstierarzt<br />
und Kleintiermediziner in NÖ.<br />
› Ass.-Prof. Dr. med. vet. Peter Paulsen, Dipl.<br />
ECVPH, Jahrgang 1967, ist Wissenschafter<br />
an der Veterinärmedizinischen Universität<br />
Wien.<br />
› Mag. Dr. iur. Peter Lebersorger, Jahrgang<br />
1963, ist Generalsekretär der Zentralstelle<br />
Österr. Landesjagdverbände und des NÖ<br />
Landesjagdverbandes.<br />
› Hans-Friedemann Zedka ist Chefredakteur<br />
der Jagdfachzeitschrift WEIDWERK<br />
und Pressereferent der Österr. Landesjagdorganisationen.<br />
Die letzten Preisträger waren 2002 Prof.<br />
Dr. Heribert Kalchreuter (Deutschland) für<br />
sein Lebenswerk im Rahmen der Wasserwild-<br />
und Zugvögel-Forschung, 2006 Erwin<br />
Hofer (Südtirol) für sein Buch „Zauber<br />
der Bergjagd“ und 2007 der niederösterreichische<br />
Komponist Johann Hayden für sein<br />
Lebenswerk im Bereich der Jagdhornmusik<br />
und sein Buch „30 Jahre Jagdmusik“. ■<br />
Jagdkultur<br />
Weidgerechtigkeit, Kunst<br />
und Brauchtum<br />
160 Seiten, Hardcover,<br />
zahlreiche Farbabbildungen<br />
Format: 15 x 23 cm<br />
iSBn: 978-3-7020-1179-6<br />
leopold Stocker Verlag<br />
Preis: € 21,80<br />
32 Jagd in TiRol 7-8/<strong>2008</strong>
Der Verein Alpenpark Karwendel<br />
hat heute die Bestellung seines<br />
Geschäft sführers bekannt gegeben.<br />
Seit 2. Juni wird die Position durch<br />
Mag. Hermann Sonntag wahrgenommen.<br />
Sonntag trägt nun die Verantwortung für<br />
den Aufb au der Vereinsstrukturen und die<br />
Umsetzung konkreter Projekte. „Nach der<br />
konstituierenden Sitzung im Jänner dieses<br />
Jahres ist die Bestellung der Geschäft sführung<br />
ein wesentlicher Meilenstein für die<br />
Etablierung des Vereins“, erklärt Obmann<br />
Bgm. Walter Lechthaler. „Zu den zentralen<br />
Aufgaben des Geschäft sführers in den nächsten<br />
Monaten wird es gehören, die mittel- bis<br />
langfristigen Ziele mit allen Beteiligten zu<br />
erarbeiten und bereits erste konkrete Projekte<br />
wie den, Geotag der Artenvielfalt, umzusetzen“,<br />
so Lechthaler weiter. Die zuständige<br />
Naturschutz-Landesrätin Anna Hosp<br />
freut sich über die Entscheidung des Vereins<br />
und erwartet sich dadurch Rückenwind für<br />
engagierten Naturschutz mit allen Interessensgruppen.<br />
Hermann Sonntag war über 9 Jahre lang<br />
beim WWF tätig und hat dort nicht nur<br />
zahlreiche Natur- und Bildungsprojekte umgesetzt,<br />
sondern in den letzten 4 Jahren das<br />
gesamte österreichische Alpenprogramm des<br />
WWF mit 8 MitarbeiterInnen, 12 Projekten<br />
und 2 Standorten (Wien, Salzkammergut)<br />
geleitet. Der ausgebildete Biologe verfügt<br />
über viel Erfahrung im Bereich Schutzgebiete,<br />
Öff entlichkeitsarbeit und Umweltbildung.<br />
„Mir ist bewusst, dass es bis zu einem<br />
entsprechenden Schutzgebietsmanagement<br />
ein langer Weg ist, der nur gemeinsam mit allen<br />
Beteiligten gegangen werden kann. Aber<br />
was gibt es Schöneres, als für dieses großartige<br />
Gebiet zu arbeiten“, freut sich Sonntag<br />
auf die neue Aufgabe. Der Alpenpark Karwendel<br />
umfasst beinahe das gesamte Kar-<br />
Jagd in TiRol 7-8/<strong>2008</strong><br />
WWF Leiter Hermann Sonntag hat mit<br />
2. Juni <strong>2008</strong> die Agenden des Alpenpark<br />
Karwendel übernommen.<br />
Alpenpark Karwendel<br />
bestellt Geschäftsführer<br />
wendelmassiv und ist mit einer Fläche von<br />
730 km² das größte <strong>Tiroler</strong> Schutzgebiet.<br />
Aufgrund der klimatischen und topografi<br />
schen Gegebenheiten verfügt das Karwendel<br />
über einen überdurchschnittlich hohen<br />
Anteil an natürlichen Lebensräumen wie<br />
Urwäldern und Wildfl üssen und beherbergt<br />
eine hohe Artenvielfalt: Viele typische Tier-<br />
und Pfl anzenarten der Alpen wie Steinadler,<br />
Flussuferläufer oder die Deutsche Tama-<br />
Jägerinnenwallfahrt<br />
in Maria Stein<br />
Vereine<br />
riske (Auwaldpfl anze) haben hier bedeutende<br />
Vorkommen. Aufgrund dieses hohen<br />
naturkundlichen Wertes ist das Karwendel<br />
auch Teil des europäischen Schutzgebiets-<br />
Netzwerks „Natura 2000“, welches sich zum<br />
Ziel gesetzt hat, das europäische Naturerbe<br />
zu erhalten. Heuer feiert das Karwendel sein<br />
80 jähriges Bestehen der Unterschutzstellung<br />
und ist somit auch das älteste Schutzgebiet<br />
Tirols. ■<br />
Plattform Jägerin<br />
Auf Einladung der Plattform Jägerin Kufstein, Sprecherin Ilse Steiner, fand im Schlosshof<br />
von Maria Stein die 2. <strong>Tiroler</strong> Jägerinnenwallfahrt statt. Mitwirkende waren die Schützenkompanie<br />
Angath, die Wildschönauer Jagdhornbläser und Alphornbläserin Helga Rieder.<br />
Unter den zahlreichen Ehrengästen konnte man LJM Karl Berktold und BJM Ing. Naschberger<br />
mit Gattinnen begrüßen. Die Wallfahrtsmesse wurde zelebriert von Pfarrer Oberascher<br />
und musikalisch begleitet mit Harfe und Gitarre.<br />
33
34<br />
Reportage<br />
Rehkoteletts mit Honigsauce<br />
Honig und Weintrauben geben den richtigen Pfiff<br />
Zutaten<br />
Für 4 Personen:<br />
8 Rehkoteletts<br />
1 EL geschrotete schwarze Pfefferkörner<br />
1 TL geschrotete Wacholderbeeren<br />
1 TL geriebene Zitronenschale<br />
1 TL geriebene Orangenschale<br />
Fett zum Braten<br />
1 Zwiebel<br />
250 g Pfifferlinge<br />
100 g Weintrauben<br />
3/8 l klare Wild- oder Bratensauce<br />
4 EL Honig<br />
2 EL Obstessig<br />
4 cl Himbeergeist<br />
Salz<br />
Pfeffer aus der Mühle<br />
1⁄2 Bund Petersilie<br />
1⁄2 Bund Schnittlauch<br />
Zubereitung:<br />
Die Rehkoteletts mit Küchenkrepp abtupfen<br />
und bereitstellen. Die Pfefferkörner mit<br />
den Wacholderbeeren, der Zitronenschale<br />
und der Orangenschale vermischen, die<br />
Rehkoteletts damit kräftig einreiben und<br />
über Nacht ziehen lassen. Fett in einer Pfanne<br />
erhitzen und die Rehkoteletts je nach<br />
Geschmack medium oder durch braten,<br />
herausnehmen und warm stellen. Im verbliebenen<br />
Bratfett die fein gehackte Zwiebel<br />
glasig schwitzen. Die fein geschnittenen<br />
Pfifferlinge dazugeben, die Weinbeeren dar-<br />
Wein des Monats<br />
„Pannoterra 2005“, Weingut und<br />
Pension Salzl, Illmitz, Weinbaugebiet<br />
Neusiedlersee, Burgenland<br />
im Weingut Salzl arbeiten heute<br />
drei generationen – mit ein und<br />
demselben Ziel: das Maximum<br />
an Qualität herauszuholen, um<br />
große Weine zu produzieren, die<br />
den internationalen Vergleich<br />
nicht scheuen müssen. auf den<br />
besten Böden rund um illmitz<br />
befinden sich die Weingärten.<br />
Sorgfältiger Umgang mit grund<br />
und Boden, Weinstock und Rebe<br />
sowie die liebe zur landschaft<br />
und den Weingärten lassen ein<br />
naturprodukt entstehen, das<br />
von einzigartigem Charakter und<br />
hervorragender Qualität geprägt<br />
ist. Mit 70 Prozent nimmt der<br />
Rotwein den größten Teil der ge-<br />
Foto: deutscher Jagdverband, Krabichler<br />
überstreuen und kurz mitschwitzen. Mit<br />
Wild- oder Bratensauce auffüllen und aufkochen<br />
lassen. Mit Honig, Obstessig, Himbeergeist,<br />
Salz und Pfeffer abschmecken.<br />
Die Rehkoteletts anrichten, salzen, pfeffern<br />
und mit der Sauce überziehen. Mit gehackten<br />
Kräutern bestreut servieren. n<br />
samtproduktion ein. die wichtigste Rebsorte<br />
ist der regionaltypische Zweigelt. neben der<br />
weiteren österreichischen Rotweinsorte, dem<br />
Blaufränkisch, sorgen Cabernet Sauvignon,<br />
Merlot und Syrah für eine internationale<br />
Stilistik. Besonders hervorzuheben ist<br />
die Cuvée Pannoterra, die zu den besten<br />
Kreszenzen Österreichs zählt.<br />
Der Wein:<br />
der „Pannoterra“ ist eine Cuveé aus<br />
Zweigelt, Merlot, Syrah und Cabernet<br />
Sauvignon. ausgebaut 20 Monate in<br />
neuen Barriques.<br />
ideale genussreife: bis 2013<br />
Empfohlene Speisen: intensive<br />
Fleisch- und Wildgerichte, würzige<br />
Käsesorten<br />
Kontakt: Weingut und Pension Salzl,<br />
obere Hauptstraße 16, 7142 illmitz,<br />
Tel.: 02175-2340, Fax: 02175-23404,<br />
Mail: salzl@salzl.at<br />
Homepage: www.salzl.at<br />
Jagd in TiRol 7-8/<strong>2008</strong>
Jagdpächter Friedrich Kreuther (Mi.), begleitet von Johann Schlögl (re.) und<br />
Rudolf Hutter (li.), erlegt am 20. Dezember 1913 im Jagdgebiet Mieders den<br />
angeblich ersten Hirschen in diesem Jagdgebiet. Nach der Erlegung des Hirsches<br />
wurde bei der Bezirkshauptmannschaft um Abschuss angefragt.<br />
Auerhahnjagd in den 30er Jahren im Jagdgebiet Buchberg am Kaiser<br />
Von links: Georg Schwaiger ✝ (Kölnbergbauer),<br />
Johann Gossner ✝ (Pfannstilbauer), Jagdgast und Schütze des Auerhahns<br />
Koprator Fatschbacher ✝, Ritzer Balthasar ✝ (Pichl), Ritzer Sebastian ✝ (Huber)<br />
Besitzen auch Sie interessante Jagdfotos aus alten Tagen,<br />
die Sie gerne anderen zeigen möchten? dann schicken Sie diese samt kurzem Kommentar<br />
und Jahreszahl der aufnahme unverbindlich an den <strong>Tiroler</strong> <strong>Jägerverband</strong>, adamgasse 7a,<br />
6020 innsbruck. Die besten und interessantesten Fotos werden in „Jagd in Tirol“<br />
je nach vorhandenem Platz veröffentlicht.<br />
Jagd in TiRol 7-8/<strong>2008</strong> Foto: Privat, TJV<br />
anno dazumal<br />
Großwildbüchsen<br />
Norbert Klups<br />
Hardcover<br />
zahlreiche<br />
abbildungen<br />
240 Seiten<br />
Format 17 x 24cm<br />
iSBn:<br />
978-3-7888-1114-3<br />
Preis: € 29,95<br />
Wie schieße ich richtig?<br />
Fritz Lang<br />
Leopold Stocker Verlag<br />
Hardcover, zahlreiche<br />
Farbabbildungen<br />
116 Seiten<br />
Format 16,5 x 22 cm<br />
iSBn:<br />
978-3-7020-1174-1<br />
Preis: € 14,95<br />
Wildbretgewinnung<br />
Frank Martini<br />
Kosmos Verlag<br />
Hardcover<br />
70 abbildungen<br />
128 Seiten<br />
iSBn:<br />
978-3-440-11307-3<br />
Preis: € 17,50<br />
In den Bergen des<br />
wilden Balkans<br />
Jana-Vision<br />
Ein Film von<br />
Toma Ivanovic<br />
dVd ca. 60 min.<br />
iSBn:<br />
978-3-7888-1190-1<br />
Preis: € 29,95<br />
35
BitteBb<br />
36<br />
Reportage<br />
Jagdhunde ren<br />
Österreichischer<br />
Schweißhundeverein<br />
Zuchtschau in Pertisau<br />
Am 13. und 14. Juni <strong>2008</strong> wurde in Pertisau<br />
wiederum eine Zuchtschau für Hannoveraner-<br />
und Gebirgsschweißhunde abgehalten.<br />
Am 13. Juni wurden von WM Heinz Plankl,<br />
WM Karl Schmid, WM Helmut Eder, RJ Sepp<br />
Fuetsch und Franz Reiter sieben Ringe für die<br />
Bewertung vorbereitet. Das Gelände beim<br />
Langlaufstüberl eignet sich für diese Veranstaltung<br />
allerbestens. Am Vortag hat es noch<br />
stark geregnet, so dass der Platz mit Sägespäne<br />
getrocknet werden musste. Am Abend<br />
wurden die Richter über die neuen Bestimmungen<br />
und die Richterordnung des ÖKV<br />
von Richterobmann Ofö. Franz Grießmair<br />
informiert, wobei anhand eines Hannoveraner-Rüden<br />
und einer Gebirgsschweißhündin<br />
gezeigt wurde, worauf bei der Beurteilung besonders<br />
zu achten ist. Am Samstag, dem 14.<br />
Juni wurde um 9 Uhr von den Jagdhornblä-<br />
sern unter Leitung von Robert Rupprechter<br />
die Zuchtschau vom Obmann des ÖSHV,<br />
Forstdirektor Wolfgang Reiter, eröff net. Als<br />
Richter waren WM Karl Schmid, Paul Öttl,<br />
Walter Muigg, Fw. Retschitzegger, Martin<br />
Tongitsch, Kurt Lumpi und Franz Daros tätig.<br />
Für die drei Formrichteranwärter wurden nebenan<br />
drei Ringe zusätzlich aufgebaut, damit<br />
diese dort ihr Proberichten abhalten konnten.<br />
Jeder der drei Prüfl inge musste sechs Hannoveraner<br />
und sechs Gebirgsschweißhunde<br />
richten und beschreiben. Hannes Mairhofer,<br />
Sautens, Reinhold Siess, Grins und Martin<br />
Zorn, Kärnten haben diese Aufgage bestens<br />
bestanden. Insgesamt wurden 52 Hunde bewertet,<br />
19 HS. und 33 BGS. Es wurden sehr<br />
leistungsstarke schöne Hunde vorgeführt, sodass<br />
in Zukunft der Fortbestand beider Rassen<br />
gesichert ist. Es wurden zehn HS- und 14<br />
BGS-Hunde mit „vorzüglich“ bewertet. Weitere<br />
vier Hunde aus Tirol wurden mit CACA<br />
bewertet. Das Wetter spielte einigermaßen<br />
mit, so dass es uns möglich war, die Veranstaltung<br />
trocken zu Ende zu führen. Es wa-<br />
In Pertisau wurde<br />
eine Zuchtschau<br />
für Hannoveraner<br />
– und Gebirgsschweißhunde<br />
abgehalten<br />
wieder sehr viele interessierte Zuschauer<br />
bei dieser bestens vorbereiteten Zuchtschau.<br />
Die vorgeführten Hunde stammten aus allen<br />
Bundesländern aus Deutschland, der Schweiz<br />
und besonders viele aus Südtirol und dem<br />
restlichen Italien. Bei allen Beteiligten und<br />
Mithelfern, die zum guten Gelingen dieser<br />
Zuchtschau beigetragen haben, bedanke ich<br />
mich recht herzlich. Waidmannsheil und<br />
Ho`Rüd`Ho.<br />
Der Gebietsführer<br />
Obj. Paul Leismüller<br />
Österreichischer<br />
Brackenverein<br />
Gebietsführung Tirol<br />
Unsere Hunde sind im In- und Ausland<br />
sehr gefragt, 25 Paarungen für Brandl und<br />
sieben für die Steirischen haben unsere beiden<br />
Zuchtwarte zusammengestellt. Unsere<br />
Hunde konnten wir bei der Trophäenschau<br />
in Seefeld und bei den Jagdaufsehern in Rotholz<br />
offi ziell präsentieren. Bei dieser Gelegenheit<br />
möchte ich mich bei allen Organisatoren<br />
und Hundeführern bedanken, die bei diesen<br />
und anderen hier nicht genannten Veranstaltungen<br />
(Trophäenschauen, Hegeschauen,<br />
Jungjägerprüfungen usw.) unsere beiden<br />
Brackenschläge vorgestellt haben und somit<br />
einen wesentlichen Anteil der Öff entlichkeitsarbeit<br />
für unseren Verein und für unsere<br />
Bracken geleistet haben.<br />
Bei der Generalversammlung in Uttendorf<br />
in Salzburg wurde am 1. Juni <strong>2008</strong> der Vorstand<br />
des ÖBV neu gewählt. Erfreulicherweise<br />
konnten wir Herrn Manfred Dengg aus<br />
Uderns/Zillertal als Schrift leiterstellverteter<br />
gewinnen. Er wird in Zukunft neben unserer<br />
Schrift leiterin Frau Heidi Blasy für die Herausgabe<br />
unseres Nachrichtenblattes „Brackenlaut“<br />
und für die Marketingaufgaben des<br />
ÖBV mitverantwortlich sein. Ebenso erfreulich<br />
ist, dass wir mittlerweile 21 Leistungsrichter<br />
bzw. Anwärter in Tirol zählen, somit<br />
ist eine fl ächendeckende Betreuung unserer<br />
Junghundeführer bei Übungstagen und Prüfungen<br />
gewährleistet. Am 7. Juni <strong>2008</strong> fand in<br />
Mieders/Stubaital unser Übungstag statt, bei<br />
strömendem Regen mussten die Junghunde<br />
und ihre Führer die Übernachtfährten ausarbeiten,<br />
was auch gelang. Bedanken möchte<br />
ich mich bei Revierpächter Walter Jenewein<br />
für die Zurverfügungstellung seines Reviers<br />
und bei unserem Brandlbrackenzüchter<br />
Herrn Martin Walch mit seiner Anita vom<br />
Jagd in TiRol 7-8/<strong>2008</strong><br />
Foto: anton Stuhenböck
Foto: Eberl Markus<br />
Gasthof Wildbrett für die hervorragende<br />
Bewirtung. Nicht nur unseren Präsidenten<br />
Hansjörg Baumann mit seiner Familie konnten<br />
wir begrüßen, sondern auch Herrn WM<br />
Kempf Karl von der Nachsuchenstation Innsbruck<br />
Land.<br />
Der neu gewählte Vorstand des<br />
österreichischen Brackenvereines:<br />
› Präsident, Hansjörg Baumann, 6020<br />
Innsbruck, An der Lan Straße 24, Tel.<br />
+43(0)664 / 413 76 25 oder 140 94 6, E-<br />
Mail: h.baumann@ikbnet.at<br />
› Präsident Stellverteter, Hofrat Prof. Mag.<br />
Eckart Erhold, 8010 Graz, Riegelgasse 15<br />
a, Tel.: +43 (0)316 / 461031, Fax: +43 (0)316<br />
/380-9320, E-Mail: renate.erhold@chello.at<br />
› Geschäftsführer, BJM Dir. Gottfried<br />
Kernecker, 3920 Groß Gerungs, Griesbach<br />
83, Tel.: +43 (0)2813 / 480, Mobil: +43<br />
(0)664/4454576, E-Mail: office@bracken.at<br />
› Geschäftsführer Stellverteterin, Dr. phil.<br />
Regina Thierrichter, 8045 Graz, Engerthgasse<br />
6, Tel.: +43(0)316/694676, Mobil:<br />
+43(0)676 / 3856590, E-Mail: regina_thierrichter@yahoo.de<br />
› Kassier, Kurt Zebedin, 9500 Villach, L-H.<br />
Jungnickelstraße 2/1/31, Mobil: +43(0)664<br />
/2631543, E-Mail: kurt.zebedin@aon.at<br />
› Kassier Stellvertreter, Kurt Haider, 3251<br />
Purgstall, Pöchlarner Straße 46, Tel.: +43<br />
(0)7489 / 7066, Fax: +43 (0)7489 / 7066 4,<br />
Mobil: +43(0)676/6394167, E-Mail: kurt.<br />
haider@aon.at<br />
› Zuchtwart für Brandlbracken, Mag. Mf.<br />
Wolfgang Panhölzl, 8911 Hall/Admont,<br />
Oberhall 381, Tel.: +43 (0)3613/20009, Mobil:<br />
+43 (0) 676 / 9445346 oder 7015949,<br />
E-Mail: panhoelzl@ennstal.at<br />
› Zuchtwartstellverteter für Brandlbracken,<br />
Ing. Helmut Gaar, 8904 Ardnig,<br />
Frauenberg 64, Mobil: +43(0)676 / 9660770,<br />
E-Mail: helmutgaar@live.at<br />
› Zuchtwart Steirische Rauhaarbracke, Gerald<br />
Ottinger, 8510 Stainz, Rainbach 97, Tel.:<br />
+43 (0)3463/3713, Tel: +43 (0)664/ 244641,<br />
E-Mail: ottinger@steirischebracken.info<br />
› Zuchtwartstellvertreter für Steirische<br />
Rauhaarbracken, Dr. med. Johannes<br />
Plenk, 2500 Baden, Kaier Franz Ring 37/4,<br />
Tel.: +43(0)2252/259541, Fax: +43(0)2252<br />
/21099, Mobil: +43(0)650 / 3926888, E-<br />
Mail: johannes.plenk@utanet.at<br />
› Schriftleiterin, Heidi Blasy, 6020 Innsbruck,<br />
Hocheggweg 7, Tel.: + 4 3 ( 0 ) 5 1 2 /<br />
284776, Email: aon.912993790@aon.at<br />
› Schriftleiter Stv., Manfred Dengg,<br />
6271 Uderns, Rosenweg 4, Mobil:<br />
+43(0)664/ 5408354, E-Mail: manfred.<br />
dengg@gmail.com<br />
Jagd in TiRol 7-8/<strong>2008</strong><br />
Brackenstammtisch<br />
Am Sonntag, dem 28. September <strong>2008</strong> findet<br />
um 9.00 Uhr, im Hotel Almhof in Hochfügen/Zillertal,<br />
Hochfügen 10, 6263 Fügen<br />
unser dritter Brackenstammtisch mit der<br />
Leistungsrichterbesprechung statt. Näheres<br />
in der Septemberausgabe der Jagd in Tirol.<br />
Zuchtinformation<br />
Folgende Züchter haben Welpen abzugeben:<br />
Brandlbracken:<br />
› Züchter: Engelbert Angerer, Leckbichel<br />
27, 6133 Weerberg/Tirol, Mobil:<br />
+43(0)664/5746927, E-Mail: angerer.p@<br />
aon.at; Zuchthündin: Bärbel vom Ziegersberg,<br />
Gebrauchsprüfung: 2. Preis,<br />
Formwert: vorzüglich, Schulterhöhe: ca.<br />
51 cm, HD-Befund: A, Zuchtstätte: vom<br />
Gamsstein, Wurfdatum: 01. Juni <strong>2008</strong>, 6<br />
Rüden und 2 Hündinnen! Zuchtrüde: Eyk<br />
vom Pöllatal<br />
› Züchter: Ing. Josef Rieder, Eibergstr. 12,<br />
6330 Kufstein/Tirol, Tel.: +43(0)5372/<br />
6479430; Zuchthündin: Anka vom Höhenbrand,<br />
Gebrauchsprüfung: 2. Preis<br />
393 Punkte, Formwert: vorzüglich, Schulterhöhe:<br />
ca. 53 cm, HD-Befund: A, Zuchtstätte:<br />
von der Duxeralm, Wurfdatum:<br />
25. Mai <strong>2008</strong> 4 Hündinnen und 2 Rüden!<br />
Zuchtrüde : Bär vom Hochgseng<br />
› Züchter: Leopold Wolfsgruber, Unterfeichten<br />
15, 4853 Steinbach/Oberösterreich,<br />
Tel.: +43(0)7663/608, Fax: +43(0)7663/608,<br />
Mobil: +43(0)664/1809456, l.wolfgruber@<br />
aon.at, Zuchthündin: Ara vom Wolfkogel,<br />
Anlagenprüfung: 234 Pkt., Gebrauchsprüfung:<br />
1. Preis 425 Pkt., Sonstige<br />
Leistungen: CACA/CACIB/BOB, Formwert:<br />
vorzüglich, Schulterhöhe: ca. 53 cm,<br />
Zuchtstätte: von der Griesalm, Wurfdatum:<br />
22.Mai <strong>2008</strong> 6 Rüden 4 Hündinnen,<br />
Zuchtrüde: Bär vom Hochgseng<br />
Der Vorstand des<br />
Österreichischen<br />
Brackenvereins bei<br />
der Generalversammlung<br />
in<br />
Uttendorf<br />
Jagdhunde Reportage<br />
› Züchter: Heinz Kofler, Mitterberg 14,<br />
9712 Fresach/Kärnten, Tel.: +43(0)4245<br />
/ 2943, eh.kofler@aon.at, Zuchthündin:<br />
Cita von der Hubertusstube, Gebrauchsprüfung:<br />
1. Preis, Formwert: sehr gut,<br />
Schulterhöhe: ca. 48 cm, Wurfdatum: 9.<br />
Mai <strong>2008</strong> 6 Rüden 4 Hündinnen<br />
› Züchter: Rupert Höllwart, Talblickstr. 15,<br />
5600 St. Johann/Salzburg, Tel.: +43(0)6412<br />
/6318, rhoellwart@utanet.at, Zuchthündin:<br />
Esra vom Oberbichl, Formwert: vorzüglich,<br />
Schulterhöhe: ca. 50 cm, Zuchtstätte:<br />
vom Hochgründeck, Wurfdatum: 3. Mai<br />
<strong>2008</strong>, 6 Rüden 3 Hündinnen, Deckrüde:<br />
Birko vom Ausserberg<br />
› Züchter: Martin Walch, Gewerbepark 9,<br />
6142 Mieders/Tirol, Mobil: +43(0)676<br />
/842285300, Zuchthündin: Bessi vom<br />
Gamsstein, Gebrauchsprüfung: 2a.Preis<br />
397Pkt., Formwert: sehr gut, Schulterhöhe:<br />
ca. 50 cm, Zuchtstätte: vom Watschbichl,<br />
Wurfdatum: 29. April <strong>2008</strong> 3 Rüden<br />
Steirische Bracken:<br />
› Züchter: Werner Glanzer, Bahnstr. 43, 9321<br />
Kappel/Krappfeld, Kärnten, Tel.: +43(0)<br />
4262/2629-12, Fax: +43(0)4262/4810, Mobil:<br />
+43(0)664/1838990, werner.glanzer@<br />
ktn.gde.at, Zuchthündin: Bianca vom<br />
Steinermoos, Anlagenprüfung: 174 Pkt,<br />
Gebrauchsprüfung: 2. Preis, Formwert: sehr<br />
gut, Schulterhöhe: ca. 51 cm, Zuchtstätte:<br />
von Kärnten, Wurfdatum: 29. Mai <strong>2008</strong>, 5<br />
Rüden und 2 Hündinnen<br />
› Züchter: Franz Ebner, Joching 23,<br />
3610 Weissenkirchen, Niederösterreich,<br />
Tel.: +43(0)2715/2379, Mobil:<br />
+43(0)664/4409038, ebnerfranz@joching.<br />
at, www.rauhhaarbracken.at.tt/, Zuchthündin:<br />
Britta vom Seewirtsgraben,<br />
Anlagenprüfung: 193 Pkt., Gebrauchsprüfung:<br />
2a. Preis 389 Pkt., Formwert: sehr<br />
gut, Schulterhöhe: ca. 51 cm, Zuchtstätte:<br />
vom Tal Wachau, Wurfdatum: 14. April<br />
<strong>2008</strong>, 8 Rüden 2 Hündinnen!<br />
Eberl Markus<br />
37
38<br />
Reportage<br />
Im Test: Ford Kuga<br />
Der Ford Kuga zeigt sich optisch<br />
ausgesprochen sportlich und wird<br />
auch beim Fahren diesem Eindruck<br />
gerecht. Dabei fehlt es dem trendigen<br />
SUV keineswegs an praktischen<br />
Design-Lösungen.<br />
von Karl Künstner<br />
Zwei trapezförmige Lufteinlässe und<br />
schma le, in die Flanken gezogene<br />
Scheinwerfer dominieren die Front<br />
des Ford Kuga. Ansteigende Fensterlinie<br />
und die nach hinten abfallende Dachlinie<br />
bringen Dynamik in die Seitenansicht. Das<br />
Ganze mündet in ein Heck, das mit seiner<br />
geteilt zu öffnenden Klappe gut aussieht und<br />
obendrein praktisch ist.<br />
Auch im Inneren hat der Kuga interessante<br />
Lösungen zu bieten, wie eine 220-V-<br />
Steckdose oder das Kofferraum-Rollo, das<br />
bedienerfreundlich in einer Führungsschiene<br />
läuft. Um den Kofferraum erweitern zu<br />
können, werden die Sitzflächen der geteilten<br />
Rückbank um- und die Rückenlehnen vorgeklappt.<br />
Zwei, auch größere, Passagiere können<br />
hier sehr bequem reisen. In der ersten<br />
Reihe sind die Sitze um die Schulter zwar<br />
recht schmal, bieten aber guten Sitzkomfort<br />
und Seitenhalt. Der ist auch notwendig,<br />
denn es macht Spaß den Kuga über enge Seiten-<br />
und kurvige Passstraßen zu bewegen.<br />
Fahrwerk vom Focus<br />
Das vom Focus und C-Max bekannte Fahrwerk<br />
macht‘s möglich. Mit seinem exakten<br />
Handling lässt sich jede Kurve agil in Angriff<br />
nehmen. Dabei hält der Kuga brav die vorgegebene<br />
Spur und ist auch im Grenzbereich<br />
die Ruhe selbst. Nur leicht schiebt er über die<br />
Vorderräder, bei einem Zuviel greift sofort das<br />
serien mäßige Stabilisationsprogramm ein.<br />
An den ausgezeichneten Fahreigenschaften<br />
hat natürlich auch der Allrad-Antrieb seinen<br />
Anteil. Über eine Haldex-Kupplung werden<br />
bei Bedarf bis zu 50 Prozent der Antriebskräfte<br />
auf die Hinterräder umgeleitet. Damit<br />
Fotos: Ford<br />
Der Ford Kuga<br />
bringt seine dynamischenFahreigenschaften<br />
auch optisch<br />
gut rüber. Trotz<br />
Allradantrieb<br />
ist er mehr für<br />
die Straße als<br />
fürs Gelände<br />
gedacht.<br />
ist man für widrige Straßenverhältnisse bestens<br />
gerüstet und auch auf Schotterwegen<br />
gut aufgehoben. Mehr Geländeunterstützung<br />
gibt es nicht. Allerdings ist der Kuga auch<br />
als reinen Fronttriebler zu haben. So oder<br />
so, in Fahrt bringt den Kuga ein Zwei-Liter-<br />
Turbodiesel. Leise und unauffällig verrichtet<br />
er seinen Dienst. Gestartet wird übrigens per<br />
Knopf. Zusammen mit der leichtgängigen<br />
Sechsgang-Schaltung ist so immer für genug<br />
Drehmoment und damit einen zügigen Vortrieb<br />
gesorgt. ■<br />
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Watttiefe: 450 mm<br />
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