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Akt ell4/10 - Volkssolidarität Bundesverband e.V.

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Porträt Werner Schwarzlose<br />

<strong>10</strong> stunden - 4 mInuten -<br />

50 seKunden<br />

Keine gute Durchgangszeit beim Rennsteiglauf 2001 über 167 Kilometer<br />

„Wenn in meinem Leben alles glatt<br />

gegangen wäre, dann säßen Sie jetzt<br />

einem Olympiasieger, Weltmeister<br />

oder Europameister gegenüber“,<br />

sagt Werner Schwarzlose zu Beginn<br />

unseres Gesprächs. Und<br />

dieser Aussage wollte ich natürlich<br />

auf den Grund gehen.<br />

Zur Person<br />

Werner Schwarzlose ist Jahrgang<br />

1949. Er kommt aus Burg in der<br />

Nähe von Magdeburg. Und wenn<br />

er über sein Leben spricht, dann<br />

klingt das Anhaltinische manchmal<br />

noch durch. Er ist in zweiter<br />

Ehe verheiratet, hat zwei Töchter<br />

aus erster Ehe. Sie sind 34 und<br />

31 Jahre alt. Stolz ist er darauf,<br />

dass sie etwas aus ihrem Leben<br />

gemacht haben. Eine ist Privatdozentin,<br />

die andere lebt in England<br />

und ist Ärztin. Im August 2009<br />

kam die kleine Enkelin Charlotte<br />

Elisabeth zur Welt.<br />

Werner Schwarzlose ist seit früher<br />

Kindheit mit dem Sport verbunden.<br />

Als aktiver Sportler,<br />

als Trainer und inzwischen als<br />

Sporttherapeut. In vier Jahren<br />

geht er in Rente und wird dafür<br />

sorgen, dass sein vor über 18 Jahren<br />

begonnenes Werk seine Fortsetzung<br />

findet. Wer im Barnim<br />

zu einer seiner zahlreichen therapeutischenGesundheitssportgruppen<br />

gehört, der weiß, wovon<br />

die Rede ist.<br />

Aufgeopfert und fallen gelassen<br />

Seit 1959 hat Werner Schwarzlose<br />

sein Leben dem Sport gewidmet.<br />

Kanu-Rennsport – das war lange<br />

seine große Liebe und ist es wohl<br />

auch bis heute geblieben. Seine<br />

Mutter hat 1959 ein Faltboot auf<br />

Abzahlung gekauft und ihn mit<br />

zum Paddeln in die Sektion Kanu<br />

der BSG Empor Burg genommen.<br />

Dort entwickelte sich eine neue<br />

Kanurennsportkindergruppe, in<br />

deren Rahmen er aktiv mit dem<br />

Training begann. Diese Gruppe<br />

wechselte dann geschlossen<br />

kurze Zeit später in die Sektion<br />

Kanu der BSG Einheit Burg über.<br />

Werner Schwarzlose erlebte sehr<br />

schöne und intensive Trainings-<br />

und Freizeitstunden. Der Sport<br />

wurde zu seiner „Heimat“, die<br />

Jungen lernten von den Alten, es<br />

war eine verschworene Gemeinschaft,<br />

geprägt von Vertrauen<br />

und Zuversicht für eine bessere<br />

Zukunft. Von 1964 – 1968 lernte<br />

der Heranwachsende an der Erweiterten<br />

Oberschule in Burg,<br />

legte dort 1968 sein Abitur ab und<br />

erwarb gleichzeitig im zentralen<br />

Reparatur- und Ausrüstungswerk<br />

in Gommern den Facharbeiterbrief<br />

als Betriebsschlosser.<br />

Im in den 60iger Jahren gegründeten<br />

Trainingszentrum Kanurennsport,<br />

welches der BSG<br />

Einheit Burg vom DTSB-Kreisvorstand<br />

zugesprochen wurde,<br />

22 23<br />

führte die sportliche Entwicklung<br />

von Werner Schwarzlose<br />

1967 zum DDR-Vizemeistertitel<br />

und 1968 bei der 2. Zentralen<br />

Kinder- und Jugendspartakiade<br />

in Berlin zur Silbermedaille. In<br />

diesem Jahr wurde er Mitglied<br />

der Sektion Kanurennsport des<br />

Sportclub Magdeburg.<br />

1969 begann sein Fernstudium<br />

an der Außenstelle der DHfK<br />

Leipzig in Magdeburg. Zugleich<br />

arbeitete er – um noch Zeit für<br />

das harte Leistungssporttraining<br />

zu haben – verkürzt als Betriebsschlosser<br />

im Ernst-Thälmann-<br />

Werk in Magdeburg.<br />

1972 gehörte er zum Kader der<br />

Olympischen Sommerspiele in<br />

München. Die Olympiaqualifikation<br />

ist eine harte Auslese, und<br />

es fallen immer <strong>Akt</strong>ive durch das<br />

Sieb. Etwa in dieser Zeit begann<br />

Werner Schwarzlose zu zweifeln,<br />

sich und anderen Fragen<br />

zu stellen. „Ich war kein Gegner<br />

der DDR“, sagt er heute. „Aber ich<br />

habe damals vieles nicht verstanden.<br />

Ich habe nicht durchschaut, was da<br />

an manchen Stellen für ein Spiel<br />

gespielt wurde. Auch im Sport.“<br />

Doping-Listen gehörten dazu.<br />

Die Euphorie ist langsam der Ernüchterung<br />

gewichen.<br />

<strong>Volkssolidarität</strong> im Barnim 4|<strong>10</strong>

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