Reistagebuch
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Der OMNIBUS ist in Griechenland!!!<br />
Wer hätte sich sowas vorstellen können? Beim<br />
Grenzübertritt nach Griechenland holte ein<br />
überforderter Zöllner seinen Chef herbei, der<br />
sah den OMNIBUS, las wahrscheinlich einige Begriffe,<br />
lachte und winkte uns durch, ohne daß<br />
auch nur unsere Pässe kontrolliert wurden ...<br />
und wir waren in GRIECHENLAND! Johannes hat<br />
gesungen und immer wieder gesagt: „Der OMNI-<br />
BUS ist in Griechenland. Der OMNIBUS ist in<br />
Griechenland.“ Wir sind in die Dunkelheit hinein<br />
nach Thessaloniki gefahren – eine Riesenstadt<br />
(ca. 1 Million Einwohner), in der wir in<br />
der Hauptverkehrszeit (die hier abends gegen 9<br />
Uhr ist) in einem Wahnsinnsgewimmel angekommen<br />
sind. Herr Thalmann, der Leiter des Goethe-<br />
Instituts, hat uns abgeholt und zum Innenhof<br />
des Instituts gelotst, wo wir dann Toiletten,<br />
Stromanschluß usw. bekommen haben. Anschließend<br />
hat er uns alle in ein gutes Fisch-Restaurant<br />
zu einem griechischen Abendessen eingeladen:<br />
von allen Spezialitäten wurden mehrere Portionen<br />
bestellt, verschiedenste Fischsorten, Oktopus,<br />
frittierte Zucchini, Zaziki (aber richtig),<br />
Patates und mehrere Sorten Wein. Johannes<br />
hatte sich schon auf den Retsina gefreut. Es<br />
gab sehr süßen Nachtisch und natürlich auch<br />
Ouzo. Alles wurde in die Mitte gestellt und<br />
jeder konnte sich nach Gusto bedienen.<br />
Seit dem Grenzübertritt grinste Kosta wie ein<br />
Honigkuchenpferd und war sichtlich in seinem<br />
Element. Ich sitze jetzt in der Bibliothek<br />
des Goethe-Instituts und schreibe – denn jetzt<br />
kommt ja erst noch der Bericht zu Mazedonien!<br />
Die Fahrt von Sofia nach Skopje war wieder die<br />
reinste Landschaftsvöllerei: über holprigste<br />
Straßen aus Sofia hinaus, am Straßenrand immer<br />
wieder Menschen, die von kleinen Ständen aus<br />
alle möglichen Sachen verkauften. Hinein und<br />
hinauf in ein fruchtbares, bewaldetes Gebirge<br />
(überall Obst, Wein und Nüsse). Sofia liegt<br />
schon 500 m hoch, also waren diese Berge richtige<br />
Tausender! Dann kamen wir zwischendurch<br />
auch durch düsterste Städte, wo alles verrostet<br />
war und die Menschen in dunklen Plattenbauten<br />
wohnten, die perfekt zu den endzeitlichen Industrieruinen<br />
paßten, die vielleicht sogar noch<br />
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