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Reistagebuch

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und runter, und wir konnten ganz weit schauen<br />

... meine Verbindung zum OMNIBUS wird bei<br />

diesen langen, wilden Fahrten immer inniger,<br />

ich lerne, das Kühlwasser immer schön in einem<br />

bestimmten Temperaturspektrum zu halten (vor<br />

langen Steigungen rechtzeitig für den nötigen<br />

Schwung zu sorgen und im Gefälle die entsprechenden<br />

Erholungsphasen unterzubringen), die<br />

Qualität des Strassenbelags von weitem einzuschätzen<br />

und die Geschwindigkeit daran anzupassen.<br />

So gleicht das Fahren immer mehr dem Ritt<br />

auf einem grossen Tier.<br />

Zu den vielen Unkenrufen, die ich im Hinblick<br />

auf diese grosse Fahrt schon das ganze Jahr<br />

über gehört habe, gehörte auch, dass überall<br />

ein schreckliches Verkehrschaos herrschen und<br />

die Menschen sich nicht an irgendwelche Verkehrsregeln<br />

halten würden. Schon in Sofia ist<br />

mir aufgefallen, dass ich als Fussgänger (das<br />

„sz“ geht wieder nicht) die belebtesten Kreuzungen<br />

ruckfrei und ganz organisch überqueren<br />

konnte, egal, wie die Ampeln standen. Mir macht<br />

das Fahren im anarchistischen Getümmel ganz<br />

viel Freude – locker und geistesgegenwärtig<br />

komme ich überall durch. Wo sich in Deutschland<br />

sofort alles stauen würde, surfe ich hier auf<br />

den Wellen des Verkehrs wie die anderen um mich<br />

herum auch. Der Mensch steht hier im Mittelpunkt,<br />

nicht tote Paragraphen!<br />

ich melde mich wieder – werner

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