Italien - DSFT Deutsches Seminar für Tourismus Berlin

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4 Marktinformation Italien 2007 Deutsche Zentrale für Tourismus e.V. Die Landschafts- und Landesstruktur, die Politik Das Festland - der italienische Stiefel - unterteilt sich in den alpinen Norden (mit der Montblanc Gruppe, den Dolomiten und den schönen oberitalienischen Seen: Lago Maggiore, Comer See, Iseo – und Gardasee), die fruchtbare, dicht besiedelte Po-Ebene, die zum adriatischen Meer hin offen ist und über die Hälfte des Gebietes durchzieht sowie in die Apenninen-Halbinsel mit den Apenninen, welche eine Höhe bis zu 2910 m erreichen, als Rückgrat des Landes. Zwei Drittel des Landes werden durch Berge oder Gebirgszüge gebildet. Italien ist seit 1946 eine parlamentarische Republik. Staatsoberhaupt ist seit April 2006 Giorgio Napolitano und Regierungschef ist seit Juni 2006 Romano Prodi. Das Parlament besteht aus 2 gleichberechtigten Kammern, dem Abgeordnetenhaus („Camera dei Deputati“) und dem Senat („Senato della Republica“). Da es keinen Vermittlungsausschuss gibt, können Gesetze endlos lange diskutiert werden. Italien ist als Zentralstaat organisiert und umfasst 20 Regionen, die sich in 95 Provinzen unterteilen. 5 Regionen (Sizilien, Sardinien, Trentino-Südtirol, Friaul-Julisch-Venetien, Aosta- Tal) verfügen über ein besonderes Regionalstatut und somit über eine gewisse Autonomie, sei es wegen ihrer geographischen Lage oder der dort ansässigen Sprachminderheiten. Die aktuelle Regierung berät darüber, allen Regionen mehr föderale Kompetenzen zu übertragen. Die Religion In Italien gibt es keine Staatsreligion. Ein 1984 verabschiedetes Gesetz schuf die römischkatholische Religion als Staatsreligion ab und beendete den obligatorischen Religionsunterricht an Staatsschulen. Dennoch herrscht die römisch-katholische Religion vor. Ihr gehören über 90% der Bevölkerung an. 1.2 Die Wirtschaft inklusive der Bevölkerungsverteilung Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) beträgt bedeutende 1.762,5 Mrd. US $ und das BIP pro Kopf beträgt 30.336 US $. Die Arbeitslosenrate liegt bei 7,7% und die Inflationsrate bei 1,8%. Der dominierende Wirtschaftsbereich Italiens ist der Handels- und Dienstleistungssektor. Sein Anteil am BIP beträgt 63,5%, es folgt die Industrie mit 27,7% und die Landwirtschaft mit 2,2%. Kennzeichnend für die Wirtschaftsstruktur Italiens ist das enorme Gefälle zwischen Nord- und Süd-Italien. Der Süden liegt in fast allen Wirtschaftsbereichen weit hinter dem Norden. Viele Süditaliener arbeiten in Norditalien oder im benachbarten Ausland. Obwohl die Arbeitslosenrate noch unter zehn Prozent liegt, ist die Arbeitslosigkeit ein im ganzen Land verbreitetes Problem. Zusätzlich belasten die enormen Staatsschulden die Wirtschaft Italiens. Die Industrie konzentriert sich auf Norditalien. Die wichtigsten Zweige sind die Metallverarbeitung (Maschinen- und Fahrzeugbau), die Textilindustrie, die Nahrungsmittelindustrie sowie die Papier-, Leder- und Baustoffindustrie. Beim Export von Bekleidungsartikeln rangiert Italien im Weltmaßstab an dritter, bei Schuhen an erster Stelle. Wichtigste Import– und Exporthandelspartner Italiens sind die EU, OPEC-Staaten und die USA. Der größte Außenhandelspartner Italiens ist Deutschland, was sich in dem hohen Geschäftsreiseanteil an den Deutschlandreisen widerspiegelt.
Deutsche Zentrale für Tourismus e.V. Der Fremdenverkehr hat erhebliche wirtschaftliche Bedeutung. Er ist die wichtigste Devisenquelle. 38 Mio. Touristen (-5,5%) besuchten 2005 Italien und die touristischen Einnahmen betragen 35,3 Mrd. US $. Die Devisenreserven Italiens betragen 19,9 Mrd. US $. Die Dienstleistungsbilanz gleicht mit ihrem kräftigen Aktiva aus den Tourismuseinnahmen das chronische Defizit der Handelsbilanz mehr als aus. Quelle: Deutsch-italienische Handelskammer 1.3 Die Besonderheiten Italiens Bei den ca. 280.000 deutschsprachigen Südtirolern liegt eine besondere Affinität zu Deutschland und Österreich vor. Ihr Reiseverhalten entspricht auch nicht dem des italienischen Durchschnitts. Die deutschsprachigen Medien in Südtirol werden von der AV Wien mit Informationen betreut. Mailand: die Mode-, Medien- und Wirtschaftsmetropole Mailand (italienisch Milano) die Hauptstadt der italienischen Region Lombardei und der Provinz Mailand in der westlichen Poebene ist der bedeutendste Wirtschaftsstandort Italiens. Zahlreiche Banken, Versicherungen, internationale Konzerne und die nationale Börse haben ihren Sitz in der Stadt, die gemessen an ihrer Einwohnerzahl (knapp 1,5 Mio.) nach Rom die zweitgrößte Stadt des Landes ist. Etwa 1,3 Mio. Beschäftigte (inklusive einer halben Mio. Pendler) in Mailand erwirtschaften rund ein Viertel des italienischen Gesamteinkommens Darüber hinaus ist Mailand das erfolgreichste Modezentrum Italiens. Textil- und Bekleidungsindustrie sind von überragender wirtschaftlicher Bedeutung. Mailand ist das Medienzentrum Italiens: Die wichtigsten großen Verlagshäuser und Redaktionen der großen nationalen Tageszeitungen, Druckereien, Buch- und Musikverlage sowie die Fernsehsender der Mediaset-Gruppe und regionale TV-Stationen sind hier zu Hause. Außerdem ziehen zahlreiche internationale Messen alljährlich Millionen von Besuchern an. Die wirtschaftliche Sonderstellung Mailands zeigt sich auch am exzellenten Ausbau der Verkehrsinfrastruktur: Zahlreiche Autobahnen (inklusive des Autobahnrings um die Stadt) führen zur Metropole. Mailand bildet den Knotenpunkt des norditalienischen Eisenbahnnetzes. Drei internationale Flughäfen (Linate, Malpensa und Orio al Serio) stehen zur Verfügung. Das 1964 eröffnete innerstädtische U-Bahn-Netz wird seither immer weiter ausgebaut. Die Mitgliedschaft in internationalen Organisationen Italien ist seit 1949 Mitglied der Nato, weiterhin Mitglied der EU, der G-8 Staaten, der OECD, der OSZE, der UNO und der WEU. Italien engagiert sich in besonderem Maße bei internationalen Friedensmissionen. Italienische Einflüsse auf die europäische Kultur Dichter, Denker, Musiker, Architekten und Maler aus dem italienischen Raum haben beginnend mit der römischen Antike über die Renaissance bis in die heutige Zeit die europäische Kultur entscheidend geprägt. Viele der großen italienischen Maler wie beispielsweise Giotto, Michelangelo, Leonardo da Vinci, Raffael, Tizian, Caravaggio und Amedeo Modigliani erreichten mit ihren Werken weltweiten Ruhm und Anerkennung. Dies gilt auch für die Komponisten wie Antonio Vivaldi, Gaetano Donizetti, Giacomo Puccini, Gioacchino Rossini und Giuseppe Verdi. Marktinformation Italien 2007 5
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