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Am 07.10.2010 gab es im Bundestag eine Debatte über das Thema

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tinuität in der Politik der Bund<strong>es</strong>regierung auchaus der vergangenen Zeit, weil jede Bund<strong>es</strong>regierungan Recht und G<strong>es</strong>etz gebunden ist undnicht an persönliche Befindlichkeiten einzelnerAkteure. Darum geht <strong>es</strong> hier.(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)M<strong>eine</strong> Damen und Herren, liebe Kolleginnen undKollegen, <strong>das</strong> geteilte Votum d<strong>es</strong> Tarifausschuss<strong>es</strong>unterstreicht von daher die Einschätzung,<strong>das</strong>s die erforderliche Repräsentativität derMitglieder der Zweckgemeinschaft und damit <strong>das</strong>erforderliche öffentliche Inter<strong>es</strong>se am Erlass derVerordnung nicht gegeben sind. Das ist kei-negenerelle Linie <strong>eine</strong>r Tarifvertragspartei, ei-n<strong>es</strong>Teils d<strong>es</strong> Tarifausschuss<strong>es</strong>, sondern <strong>das</strong> war <strong>im</strong>letzten Jahr in di<strong>es</strong>em Ausnahmefall ein Votum,sicherlich auch vor dem Hintergrund derRepräsentativität.Vizepräsident Dr. h. c. Wolfgang Thierse:Herr Kollege, wollen Sie Ihre Redezeit verlängern?Die Kollegin Kramme möchte Ihnen noch<strong>eine</strong> Frage stellen.Dr. Ralf Brauksiepe, Parl. Staatssekretär bei derBund<strong>es</strong>ministerin für Arbeit und Sozia-l<strong>es</strong>:Sehr gern. Bitte schön.Anette Kramme (SPD):Vielen Dank, Herr Brauksiepe. – Ich habe folgendeFrage an Sie: Ist <strong>es</strong> richtig, <strong>das</strong>s ein Beamterd<strong>es</strong> Ministeriums für Arbeit und Sozial<strong>es</strong> inder Ausschusssitzung am g<strong>es</strong>trigen Tag er-klärthat, bei der Auslegung d<strong>es</strong> Begriffs „öffent-lich<strong>es</strong>Inter<strong>es</strong>se“ gebe <strong>es</strong> <strong>eine</strong>n politischen Erm<strong>es</strong>sensspielraum?Ist di<strong>es</strong>e Aussage nur dahingehend zu verstehen, <strong>das</strong>s die Möglichkeit b<strong>es</strong>teht,di<strong>es</strong>en Tarifvertrag für allgemeinverbind-lichzu erklären?(Brigitte Pothmer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]:Rechtlich b<strong>es</strong>teht die Möglichkeit!)Dr. Ralf Brauksiepe, Parl. Staatssekretär bei derBund<strong>es</strong>ministerin für Arbeit und Sozia-l<strong>es</strong>:Frau Kollegin Kramme, <strong>es</strong> ist g<strong>es</strong>tern <strong>im</strong> Ausschussvon allen damit befassten Vertretern derBund<strong>es</strong>regierung zu Recht darauf hingewi<strong>es</strong>enworden, <strong>das</strong>s der Begriff d<strong>es</strong> öffentlichen Inter<strong>es</strong>s<strong>es</strong>selbstverständlich <strong>eine</strong>r Ausfüllung be-darf;<strong>das</strong> ist kein Gehe<strong>im</strong>nis. Nicht nur <strong>das</strong> Sozi-al- und<strong>das</strong> Arbeitsrecht haben <strong>eine</strong> Fülle vonunb<strong>es</strong>t<strong>im</strong>mten Rechtsbegriffen. In vielen G<strong>es</strong>etzensteht <strong>das</strong> Wort „angem<strong>es</strong>sen“, <strong>das</strong> konkretisiertwerden muss. Natürlich muss auch der Begriff„öffentlich<strong>es</strong> Inter<strong>es</strong>se“ konkretisiert werden.G<strong>es</strong>tern <strong>im</strong> Ausschuss ist <strong>das</strong> deutlich gewor-den,was ich hier noch einmal sagen will: Für uns istbei der Beurteilung, ob ein öffentlich<strong>es</strong> Inter<strong>es</strong>seb<strong>es</strong>teht, w<strong>es</strong>entlich – <strong>das</strong> ist nichts Neu<strong>es</strong> –: Wersoll über wen entscheiden, und wie wird <strong>das</strong> vonden branchenübergreifendenTarifvertragsparteien g<strong>es</strong>ehen? – Wenn <strong>im</strong>günstigsten Fall 25 Prozent über 75 Prozententscheiden sollen, dann ist <strong>das</strong> für uns kein öffentlich<strong>es</strong>Inter<strong>es</strong>se,(Paul Lehrieder [CDU/CSU]: So ist <strong>es</strong>!)vor allem wenn gleichzeitig <strong>im</strong> Tarifausschussk<strong>eine</strong> Mehrheit ein öffentlich<strong>es</strong> Inter<strong>es</strong>se f<strong>es</strong>tstellt.(Paul Lehrieder [CDU/CSU]: Jetzt hat die FrauKramme wieder was gelernt!)Nichts ander<strong>es</strong> ist g<strong>es</strong>tern <strong>im</strong> Ausschuss g<strong>es</strong>agtworden, und <strong>das</strong> ist auch sachgerecht.(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)Die Frage von Mehrheit und Minderheit spielt also<strong>eine</strong> Rolle. Hier gibt <strong>es</strong> k<strong>eine</strong> Mehrheit, dietarifgebunden ist. Alle di<strong>es</strong>e Fakten sind denAntragstellern seit mehr als <strong>eine</strong>m Jahr bekanntund sind mehrfach <strong>im</strong> G<strong>es</strong>präch mit ihnen erörtertworden.Insb<strong>es</strong>ondere der Arbeitgeberverband ist jetztgefordert, s<strong>eine</strong> Basis zu verbreitern, zusätzlicheMitglieder zu gewinnen, um so zu <strong>eine</strong>r höherenTarifbindung in der g<strong>es</strong>amten Branche zu kommen.Das Ministerium konnte zum jetzigen Zeit-punktnichts ander<strong>es</strong> tun, als di<strong>es</strong><strong>es</strong> Verfahren mit <strong>eine</strong>rAblehnung abzuschließen,(Brigitte Pothmer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]:Sie sagen selber, <strong>das</strong>s <strong>es</strong> Ihre Interpretation war!)weil <strong>es</strong> an G<strong>es</strong>etz und Recht gebunden ist. DieBindung an G<strong>es</strong>etz und Recht wird <strong>das</strong> Handelnd<strong>es</strong> Bund<strong>es</strong>arbeitsministeriums auch weiter b<strong>es</strong>t<strong>im</strong>men.Herzlichen Dank.(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – BrigittePothmer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das istBeleidigung der Intellektualität! – Kai Gehring[BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Schwe-rerlogischer Fehler!)Vizepräsident Dr. h. c. Wolfgang Thierse:Das Wort hat nun Agn<strong>es</strong> Alpers für die Frakti-onDie Linke.(Beifall bei der LINKEN)Agn<strong>es</strong> Alpers (DIE LINKE):Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrteKolleginnen und Kollegen! M<strong>eine</strong> Damen undHerren! Frau von der Leyen hat am Montag denDeutscher Bund<strong>es</strong>tag – 17. Wahlperiode – 65. Sitzung, Berlin,Donnerstag, den 7. Oktober 2010 69194/12

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