Chirurgische Therapie der Dekubitalulzera - Plastische Chirurgie ...
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nen Gluteus-maximus-Lappen,<br />
gegebenenfalls beidseitig als VY-<br />
Myokutanlappen [1]. Kann <strong>der</strong><br />
M. gluteus maximus nicht verwendet<br />
werden, sollten Gewebedeckungen<br />
mit Tensor fasciae<br />
latae, Biceps femoris, sowie ge -<br />
stielten Rectus-abdominis-<br />
Lappenplastiken o<strong>der</strong> freie<br />
mikrovaskuläre Deckungsmöglichkeiten<br />
(M. latissimus dorsi,<br />
M. rectus abdominis) in Erwägung<br />
gezogen werden [2, 7].<br />
Zur Defektdeckung von oberflächlichen<br />
Dekubitusarealen im<br />
THERAPIE DER DEKUBITALULZERA<br />
a b c<br />
Abb. 20a–c Prinzip <strong>der</strong> Defektdeckung mit Posterior-Thigh-VY-Lappen<br />
Sitzbeinbereich stehen posteriore<br />
fasziokutane Oberschenkellappen<br />
zur Verfügung. Bei tieferen<br />
Defekten sollte auf Tensor fasciae<br />
latae (TFL), Gracilis-, Biceps<br />
femoris- und eventuell freie<br />
mikrovaskuläre Lappen zurückgegriffen<br />
werden [1, 2, 14].<br />
<strong>Therapie</strong>optionen für oberflächliche<br />
Defekte im trochantären<br />
Bereich sind fasziokutane posteriore<br />
Oberschenkel-Lappen (posterior<br />
thigh flap) und Leistenlappen.<br />
Bei tiefen Defekten sollten<br />
bei kleinen bis mittleren Größen-<br />
a b c<br />
Abb. 21a–c Prinzip <strong>der</strong> Defektdeckung mit Posterior-Thigh-Rotationslappen<br />
durchmesser myokutane Rectusfemoris-Lappen<br />
verwendet werden.<br />
Mittlere bis große Defekte<br />
sind eine Indikation zur Deckung<br />
mit myokutanen Tensor-fasciaelatae-Lappen<br />
(TFL), sowie in<br />
zweiter Wahl mit Biceps femoris-,<br />
Gracilis- und Vastus-lateralis-<br />
Lappen. Können diese Lappenplastiken<br />
nicht verwendet werden,<br />
kann auf eine gestielte Rectusabdominis-Lappenplastik<br />
und<br />
freie Lappen zurückgegriffen werden.<br />
Zusätzlich sollte bei häufig<br />
vorliegenden Flexions-Adduk-<br />
Tabelle 3 Checkliste zur<br />
<strong>Therapie</strong>planung<br />
Ambulant:<br />
– Befundevaluation mit Gradeinteilung<br />
– Abstrich<br />
– Photodokumentation<br />
– Röntgenaufnahme,<br />
ggf. Fisteldarstellung<br />
Stationär:<br />
– Labor: Gesamtprotein, Albumin,<br />
Hb, Elektrolyte<br />
– Abstrich mit keimspezifischer<br />
antibiotischer <strong>Therapie</strong><br />
– Débridement, ggf. VAC Anlage<br />
– ggf. Stomaanlage<br />
– Eiweißreicher Kostaufbau<br />
– evtl. Knochenbiopsie<br />
(Osteomyelitis, Karzinom)<br />
– endgültige Planung des OP-<br />
Verfahrens nach Lokalisation,<br />
Größe des Defekts,<br />
Gesamtzustand des Patienten<br />
tions-Kontrakturen eine Tenotomie<br />
<strong>der</strong> Adduktorenmuskulatur<br />
durchgeführt werden. Gegebenenfalls<br />
kann eine partielle<br />
Trochantektomie notwendig sein<br />
[2, 14].<br />
Insgesamt ist es wichtig, den myokutanen<br />
Gluteus-maximus-<br />
Lappen zur Defektdeckung im<br />
sakralen Bereich zu schonen und<br />
ihn nur in Ausnahmefällen zur<br />
Deckung trochantär und tuberal<br />
zu verwenden [2].<br />
Postoperativ werden<br />
die mit einer Lappenplastik<br />
operierten<br />
Patienten routinemäßig<br />
in einem Mikroglaskugelbett<br />
gelagert<br />
Postoperativ werden die mit einer<br />
Lappenplastik operierten Patienten<br />
routinemäßig in einem Mikroglaskugelbett<br />
gelagert. Druckmessungen<br />
zeigten in solchen Betten<br />
einen geringeren Auflagedruck<br />
aus <strong>der</strong> Kapillardruck, so<br />
dass auch eine Lage auf dem<br />
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CHAZ 9. Jahrgang 6.+7. Heft 2008