Zu Gast am Osterfest der Griechischen GemeindeEs sah gar nicht gut aus, morgens um 6 Uhr. Das Feuer brannte zwar, die Glut hatte die richtigeTemperatur, die Osterlämmer waren bereit – aber es regnete in Strömen. Mangels vernünftigerAlternativen wurde das Braten der Lämmer dann trotzdem gestartet – und siehe da, bald hörte derRegen auf und bis Mittag waren die Osterlämmer gar.Das Fest wurde ein Erfolg, die Stimmung unter den ca. 160 Teilnehmer war ausgezeichnet. Weildie beiden Osterfeste in diesem Jahr auf dasselbe Datum fiele nutzten viele die Freitage für einenKurzurlaub - trotzdem waren etliche <strong>Hellasfreunde</strong> mit dabei. Hier ein paar Stimmungsbilder.Gemeinde sucht neuen Pächter für «Tell»14Von Lisa Stalder.Bund vom 29.03.<strong>2010</strong>Ostermundiger Gemeinderat will den Pachtvertrag für das Restaurant Tell nicht erneuern –das Vertrauen zu den derzeitigen Pächtern habe zu «stark gelitten».Es hatte einst so gut begonnen: Nachdem sichzahlreiche Wirte am Restaurant Tell in Ostermundigendie Zähne ausgebissen hatten unddas Lokal gar ein Jahr lang leer stand, übernahmim November 2007 ein griechischer Kochdie gemeindeeigene Wirtschaft. Sein grossesZiel: dem Restaurant wieder Leben einhauchenund den Betrieb finanziell zum Blühen bringen.Nun hat der Gemeinderat aber beschlossen,den Ende September auslaufenden Dreijahresvertragmit der Restaurant Tell OstermundigenAG nicht mehr zu verlängern. Dies teilteGemeindepräsident Christian Zahler (sp) an derParlamentssitzung vom Donnerstagabend mit.Der Grund: In den letzten zweieinhalb Jahrenhätten die Pächter die Vertragsbedingungenmehrmals nicht eingehalten, sagte er. Wasgenau vorgefallen war, wollte Zahler nicht
näher erläutern. Nur so viel: «Das Vertrauenhat durch die verschiedenen Vorfälle starkgelitten.» Für die Gemeinde sei dadurch zwarkein finanzieller Schaden entstanden, trotzdemkönne sich der Gemeinderat eine weitereZusammenarbeit nicht mehr vorstellen. DerGemeinde sei es aber ein grosses Anliegen,den Betrieb auch in Zukunft zu sichern. DieSuche nach einem neuen Pächter habe schonbegonnen. «Wir wünschen uns einen möglichstnahtlosen Übergang.» Derzeit prüfe derGemeinderat interne Optionen. Es hätten zudembereits einige Wirte ihr Interesse angekündigt.Aber: «Es liegt noch keine verbindlicheOfferte vor.»Dreierteam möchte weiterfahrenGottfried Pulfer, Besitzer des RestaurantsBrunnhof in <strong>Bern</strong> und Berater der RestaurantTell AG, ist ob des Entscheids des Gemeinderatsenttäuscht, habe das Team im «Tell» doch«etwas Tolles» aufgebaut. Pulfer räumte aberein, dass es zwischen der Gemeinde und den«Tell»-Verantwortlichen zu einem «Hin undHer» gekommen sei. Dies nicht zuletzt, weil esnach der Übernahme des RestaurantsZahlungsausstände gegeben habe. Diese habeer aber begleichen können. Daneben habe eseinige weitere «Unzulänglichkeiten» gegeben,«am Anfang waren wir vor allem mit demPersonal eng dran». Nach diesen Startschwierigkeitenhabe sich die Situation aberrasch verbessert: «Wir hatten immer mehrStammgäste und konnten so den Umsatzsteigern.» Es sei daher ein schlechter Moment,um aufzuhören. Er habe dem Gemeinderat dasAngebot gemacht, ein weiteres Jahr anzuhängen,doch dieser sei nicht darauf eingegangen.Das Dreierteam um den derzeitigenKoch Ioannis Georgopoulos habe aber grossesInteresse daran, das Restaurant weiterzuführen.Dies hätten die drei dem Gemeinderatbereits mitgeteilt. «Ich hoffe fest, dass dasklappt», sagte Pulfer.Zukunft der Liegenschaft unklarAuch mit dem künftigen Pächter würde dieGemeinde voraussichtlich nur einen befristetenVertrag eingehen, sagte Zahler gestern auf Anfrage.Denn nach wie vor ist offen, wie dieZukunft der gesamten «Tell»-Liegenschaftaussehen wird. Zu dieser gehört auch derGemeindesaal, in dem unter anderem auch dieParlamentssitzungen stattfinden. Obwohl dasParlament im letzten Herbst den Entscheid füreine zentrale Verwaltung vertagt hatte, sind diePläne nach wie vor aktuell. Losgelöst von derSuche nach einem neuen Pächter arbeitet dieGemeinde derzeit an einem Saalkonzept.Dieses soll laut Zahler zusammen mit demVerwaltungszentrum im Parlament behandeltwerden. Er gehe davon aus, dass dies Endedieses oder zu Beginn des kommenden Jahresder Fall sein werde. Durch den Bau einesneuen Gemeindesaals und den damit verbundenenUmzug könnte der «Tell» für dieGemeinde dereinst gänzlich überflüssigwerden. Dann würde der Verkauf der Liegenschaftoder gar der Abriss des Gebäudes zumThema werden (Der Bund)Was heisst das für uns <strong>Hellasfreunde</strong>?Also vorab mal: Der Tell-Saal ist vom Restaurant unabhängig, den könne wir mieten wie bisher.Was es aber heisst, kein funktionierendes Restaurant im Haus zu haben in dem man sich vor undnach den Anlässen treffen kann, haben wir ja ein ganzes Jahr lang erlebt. Es schadet demZusammenhang im Verein gewaltig - und das trifft auf andere Vereine wohl genau gleich zu.Es ist einfach nur schade! Es scheint dem Aussenstehende sinnlos, dass gerade jetzt dieser gutfunktionierende Betrieb zerstört werden soll. Ich weiss über die Gründe nicht mehr als im vorangehendenArtikel steht, und der bringt relativ wenig Licht ins Dunkle. Bleibt nur zu hoffen, dass dieGemeinde die Chance ergreift und auf das Angebot des bisherigen Personals eingeht – dennehrlich, wer sollt den dieses Lokal sonst übernehmen, wenn der Gemeindepräsident öffentlich davonträumt, das Haus möglichst schnell abzureissen, um irgendwann einen neuen Saal zu bauen?Sobald ich mehr über die Angelegenheit weiss, werde ich darüber berichten.15Fred Wyss