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Hellasfreunde Bern Bulletin 2010-1 April 2010

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<strong>Hellasfreunde</strong> <strong>Bern</strong>Kulturelle Vereinigung der <strong>Hellasfreunde</strong>3000 <strong>Bern</strong>1<strong>Bulletin</strong> <strong>2010</strong>-1 <strong>April</strong> <strong>2010</strong>


Titelbild: Die „Hauptstrasse“ in Ano Syros2


<strong>Bulletin</strong>Termin:Dieses <strong>Bulletin</strong> kommt später als üblich, statt im Februar erst im <strong>April</strong>. Grund dafür ist unserJubiläumsfest, auch wir können nicht zaubern und alles gleichzeitig machen. Wir überlegen uns,in Zukunft das erste <strong>Bulletin</strong> generell etwas später zu bringen (z.B. im März statt im Februar), dieZeit zwischen Dezember und Februar ist immer sehr kurz – und wenn man das Protokoll derMitgliederversammlung einen Monat später kriegt, stört das vermutlich niemanden.Format:Das neue, kleinere Format kommt gemäss Umfrage gut an. Zwei Personen finden die Schriftgrössean der unteren Grenze, eine kritisiert die Heftung in der Mitte, das mache das <strong>Bulletin</strong> steif.Inhalt:Wie gewohnt enthält das erste <strong>Bulletin</strong> im Jahr das Protokoll der letzten Mitgliederversammlung.Das ist Pflicht, denn damit ersparen wir uns das Vorlesen an der nächsten MV.Selbstverständlich bringen wir auch einen Bericht mit Fotos zu unserem Jubiläumsfest – undebenso einen über das Osterfest der Griechischen Gemeinde. Mehr Fotos dazu (und erst noch inFarbe) finden Sie auf unserer Website www.hellasfreunde.ch auf der Seite „Rückblick“Nach einem wenig erfreulichen Bericht zum Restaurant Tell, folgt der „touristische“ Teil mit einigenArtikeln zu den Kykladeninseln Tinos und Syros. Beide Inseln liegen abseits vom Massentourismusund haben Besonderes zu bieten. Abgerundet wird dieser Teil mit einem Artikel über eine Höhleauf dem Peloponnes und einem Wanderbericht von der Insel Lefkada.Gut vertreten sind Natur und Naturschutz, es geht dabei vor allem um Wölfe und Schildkröten.Unser Mitglied Wilf Diethelm (Referent am 31. 3.) hat dazu gleich drei Geschichten geliefert.Wir bringen selten etwas Politisches, aber wenn Griechenland so in der Schusslinie steht, dürfenwir <strong>Hellasfreunde</strong> das - die „Krise“ ist darum gleich dreimal ein Thema: Wir beginnen mit einemsehr informativen Artikel eines griechischen Journalisten und runden es ab mit zwei Artikeln vomuns gut bekannten deutschen Journalisten Wilfried Jakisch. Er äussert sich sehr pointiert zur z.T.polemischen Berichterstattung in der deutschen Presse. Diese ist in der Schweizerpresse umeiniges sachlicher, es sind hier eher liebe Kollegen und Freunde die sich (unwissend) abschätzigund pauschal über „die Griechen“ äussern – und denen man diese zwei Artikel unter die Nasehalten kann.Redaktionsteam:Artikel übernommen haben wir von: Lisa Stalder, Christa Bauer, Gerd Höhler, Klaus Thiele,<strong>Bern</strong>d Pitze, Daniel Funk, Alexandros Stefanidis und Wilfried Jakisch.Extra etwas geschrieben haben die Mitglieder: Sylvia Caviezel, Wilf Diethelm und Fred Wyss.Mitgearbeitet als Redaktoren, Lektoren, Artikel-Organisatoren, Fotografen, Setzer, Drucker,Adress-Drucker, Verpacker, etc. haben die Mitglieder: Friederike Schmid, Katarina Latsi-Nazzaro,Anna Grafe, Sylvia Wyss, Andreas von Waldkirch, Reto Gadient, Roman Grafe und Fred Wyss.Für den Inhalt der einzelnen Artikel sind die jeweiligen Autoren verantwortlich!Das nächste <strong>Bulletin</strong> erscheint im September:Redaktionsschluss ist am 25. August <strong>2010</strong>. Beiträge suchen wir aber ab sofort und nehmendiese gerne so früh wie möglich entgegen. Falls Sie das Glück haben nach Griechenland zufahren, halten Sie doch bitte Augen und Ohren offen, schauen Sie aus nach Ideen, Themen,Geschichten und potentiellen Autoren – am besten schreiben Sie gleich selber etwas.3


Protokoll der Mitgliederversammlung vom 29. 1. <strong>2010</strong>Elisabeth Schmidlin29. 1. <strong>2010</strong>1. Begrüssung und EröffnungDie Versammlung beginnt etwas verspätet um 20.10 Uhr• Eingeladen wurden: 181 Mitglieder• Anwesend sind: 52• Entschuldigt haben sich: 37 (also ca. 50% haben ein Lebenszeichen von sich gegeben)2. Wahl der StimmenzählerGewählt werden: Ursula Spillmann, Reto Gadient, Roman Grafe3. Protokoll der Mitgliederversammlung 2009Das Protokoll wurde im <strong>Bulletin</strong> 2009 - 1 im Februar 2009 publiziert. Auf das Verlesen desProtokolls wird darum verzichtet. Es wird mit Applaus genehmigt.4. Jahresbericht des Präsidenten• Vereinsführung:- Zusätzlich zur Mitgliederversammlung fanden vier Vorstandsitzungen und der Vorstandsausflugstatt.- 8.1: Wir erhalten die Mitteilung der Kulturkommission der Gemeinde Ostermundigen, dass sieuns (Rückwirkend ab 2008) pro Jahr einen Beitrag von Fr. 860.- zuspricht- 17.2: Unser Vorschlag, in Ostermundigen eine Strasse nach dem hier geborenen PhilhellenenGeneral Emanuel Hahn zu benennen wird vom Tiefbauamt abgelehnt.- 25.3: Teilnahme am Empfang der griechischen Botschaft zum Nationalfeiertag- 28.4: Teilnahme an der Vereinspräsidentenkonferenz der Gemeinde Ostermundigen- 15.7: Ein, mit vielen Unterlagen an den Kanton gestelltes Gesuch für eine jährliche finanzielleUnterstützung unserer kulturellen Tätigkeit wurde schussendlich abgelehnt.- 3.11: Teilnahme an einer Sitzung betreffend Vereinsvernetzung/Info-Desk in Ostermundigen.• Vereinsbulletin/Versand Auflage• Feb 09: <strong>Bulletin</strong> inkl. Protokoll der MV + Einladungen je 180• Sep 09: <strong>Bulletin</strong>, zwei Einladungen zu Vorträgen je 180• Dez 09: <strong>Bulletin</strong>, Einladung zu Vortrag und Einladungen zu MV je 200Total wurden 105 Seiten geschrieben/redigiert und veröffentlicht und fast 20'000 Seiten kopiert(wobei beim <strong>Bulletin</strong> im neuen Format die Seiten kleiner, dafür die Anzahl Blätter wenigerwird).• Präsenz in den MedienHellasradio- 2.10: Fred Wyss berichtet über die Tätigkeit des Vereins und das neue Programm.- 26.10: Sendung mit unserem Referenten Willi Jakisch- 21.12: Sendung mit unserem Referenten Jannis Zinniker.- ??.??: Interview mit Friederike Schmid zum Thema AkropolismuseumPresse: Veranstaltungshinweise in BZ, Bund, Bantigerpost und Griechenlandzeitung.Internet: Veranstaltungshinweise: www.ellada.ch, www.espace.ch, www.ostermundigen.chwww.hellasfreunde.ch: Infos zum Verein inklusive aktuelle Veranstaltungshinweise undRadio/TV-Tipps• Unsere Sponsoren im Jahr 2009:Aaretal-Reisen, Baumeler-Reisen (für drei Anlässe), Restaurant Athen, Dionysos Basel,Paphos-Weine Muttenz und das Gwattzentrum. Insgesamt flossen so Fr. 1'700 in die Kasse4


• Anlässe der <strong>Hellasfreunde</strong>:- 23. 1.09 Mitgliederversammlung 46 Mitglieder- 18.02.09 Streifzug durch den Epirus Gaston Oberson- 10.03.09 Die Insel Naxos Fred Wyss- 01.04.09 Wandern in Griechenland auf Astipalea, Amorgos, … Edit & Ernesto Arn- 29.04.09 Turkokratia - Griechenland zur Türkenzeit Plutarch Chiotopulos- 21.10.09 Und die Garage lag im ersten Stock Wilfried Jakisch- 18.11.09 Kreta Jannis Zinniker- 02.12.09 Schweizer im Freiheitskampf der Prof. Karl ReberZusätzlich:- Febr./März Dreimal Griechischer Kochkurs A. & R. Grafe- 19.04.09 Etliche Mitglieder traf man am Osterfest der Griechischen Gemeinde im Gwatt.- 09.05.09 Weinprobe bei Nikos und Margret Hadzikalymnios in Wattenwil- Mehrmals Fünfmal traf sich der Kochklub in der Schulhausküche in Ostermundigen• Entwicklung des Mitgliederbestandes- Mitgliederbestand an der MV 2009: 181- Eintritte im Jahr 2009: 24- Austritte: Ausgetreten oder gelöscht wegen Adresse unbekannt, verzogenoder mehr als zwei Jahre nicht mehr bezahlt: 21- Mitgliederbestand an der MV <strong>2010</strong>: 184Auch der Verein spürt die Finanzkrise, wir haben noch nie so viele Mahnungen verschickt undnoch nie so viele Austritte und Streichungen wegen Nichtbezahlen gehabt wie 2009.5. JahresrechnungDie Kassierin Marianne Peyer präsentiert die Jahresrechnung. Erstmals nach vielen Jahrenkann der Verein ein positives Ergebnis ausweisen, das Vermögen nimmt leicht zu.6. Bericht der RevisorenRoman Grafe liest den Revisorenbericht und empfiehlt der Versammlung der Jahresrechnungzuzustimmen. Der Kassiererin, Marianne Peyer, wird mit Applaus Décharge erteilt.7. Rücktritte aus dem Vorstand- Elisabeth Schmidlin, unsere bisherige Sekretärin, hat auf diese Versammlung hin ihrenRücktritt erklärt. Wir danken Elisabeth für die geleistet Arbeit und wünschen ihr alles Gute.- Gabi Lippuner erklärt ihren eventuellen Rücktritt, falls sich an dieser Versammlung einNachfolger findet. Ansonsten würde sie vorderhand im Vorstand verbleiben.8. Wahl des PräsidentenUnter der Leitung der Vizepräsidentin Anna Grafe erfolgt die Wahl des Präsidenten. Fred Wysswird ohne Gegenstimme wiedergewählt.9. Wiederwahl der bisherigen VorstandsmitgliederDie bisherigen Vorstandmitglieder, Anna Grafe, Marianne Peyer, Silvia Wyss, Gabi Lippunerund Philipp Gigon werden mit Applaus wiedergewählt.10. Wahl eines neuen Vorstandsmitglieds- Zur Verfügung stellt sich Therese Siegfried. Sie wird mit grossem Applaus einstimmiggewählt.- Für Gabi Lippuner findet sich kein Nachfolger, sie bleibt deshalb im Amt.5


11. Festsetzung des JahresbeitragesEinstimmig wird beschlossen, den Jahresbeitrag auf dem bisherigen Niveau zu belassen:Fr. 40.- für Einzelpersonen, Fr. 60.- für Paare und Fr. 20.- für Lehrlinge/Schüler/Studenten.12. Anträge. Es liegen weder schriftliche noch mündliche Anträge vor.13. Infos zu den kommenden Aktivitäten- Es folgen noch 3 Vorträge am 17.2., 31.3., 28.4. sowie das Jubiläumsfest am 14.3.<strong>2010</strong>- Am 4. <strong>April</strong> sind wir eingeladen zum Osterfest der Griechischen Gemeinde im Gwattzentrum- Am 8. Mai findet die Weinprobe bei Nikos und Margret Hadzikalymnios in Wattenwil statt.- Am 15. Mai gibt Jorgos Dalaras ein Konzert in Zürich. Wir werden einen Bus organisieren.- Das <strong>Bulletin</strong> <strong>2010</strong>-1 kommt ca. Ende <strong>April</strong>, das <strong>Bulletin</strong> <strong>2010</strong>-2 Ende September heraus.13. Infos zu Jubiläumsfest am 14. März- Das Fest findet am Sonntag, 14. März ab 12.00 Uhr im Tell-Saal statt (Einladung folgt).- Wir haben Platz für über 100 Gäste - laden Sie Verwandte, Freunde und Bekannte ein.- Wir suchen noch Sponsoren und Tombolapreise.15. Ende des offiziellen Teils und Übergang zum gemütlichen Teil um 20.30 UhrFür das Protokoll: Ostermundigen, 29.01.<strong>2010</strong> Eingesehen: Ostermundigen 3.02.<strong>2010</strong>Elisabeth SchmidlinSekretärinFred WyssPräsidentVorstand <strong>2010</strong>Präsident:Fred WyssDennigkofenweg 180 F3072 OstermundigenVizepräsidentin: Anna GrafeUntere Feldenstrasse 193655 SigriswilKassierin:Sekretärin:Beisitz:Beisitz:Beisitz:Marianne PeyerNeuhofstrasse 153426 AefligenTherese SiegfriedKranichweg 16/943074 MuriSylvia WyssDennigkofenweg 180 F3072 OstermundigenDr. Philippe GigonKappelenring 24 a, Postfach3032 HinterkappelenGabriele LippunerBrückfeldstrasse 393012 <strong>Bern</strong>Vereinsleitung, Veranstaltungen,Vereinsbulletin, Website,MitgliederwerbungVertretung Präsident, Veranstaltungen,Organisation Kochklubund KochkursBuchführung, ZahlungsverkehrMitgliederdateiProtokoll, Korrespondenz,VeranstaltungenDruck, Versand, Infos undAuskünfte für Neumitglieder undInteressierte, Veranstaltungen6031 931 02 13033 251 32 66034 445 57 69031 951 74 62031 931 02 13Veranstaltungen, Vereinsarchiv 031 901 16 50Veranstaltungen, Mithilfe Druckund Versand031 301 09 14


40 Jahre <strong>Hellasfreunde</strong> <strong>Bern</strong>Fotos: Katerina Latsi-Nazzaround Andreas von WaldkirchText: Fred WyssInsgesamt 102 Mitglieder und Freunde des Vereins feierten am 14. März bei griechischem Essenund bester Stimmung das Jubiläumsfest. Die Live-Musik von Sakis animierte zum Tanzen und diereichhaltige Tombola (siehe Sponsoren-Liste) kam auch sehr gut an. Speziell gefreut haben sichdie <strong>Hellasfreunde</strong> über die Teilnahme der Partnervereine: Von der griechischen Gemeinde war u.a.der gesamte Vorstand dabei und Hellas-Radio war sogar zu 100% präsent. Andere Vereine undauch diverse Referenten und Autoren gratulierten schriftlich zum 40. Jubiläum.40 Jahre <strong>Hellasfreunde</strong> <strong>Bern</strong>Seit 40 Jahren gibt es also diesen Verein, der offiziell eigentlich „kulturelle Vereinigung der<strong>Hellasfreunde</strong> <strong>Bern</strong>“ heisst. Ein Name, der für heutige Begriffe viel zu lang ist – also sprechen wirgewöhnlich nur von den <strong>Hellasfreunde</strong>n.Nur was sind das, <strong>Hellasfreunde</strong>? Viele können heute mit diesem Begriff nichts mehr anfangen:• Die Post änderte z.B. unseren Namen kurzerhand ab in Heilfast-Freunde.• Als ich ein Lokal reservieren wollte wurde ich gefragt: „Hat das etwas mit Hells-Angels zu tun“?• Ein Kollege, der wohl etwas zuviel RTL schaut meinte verdutzt: „Ist das der Fanclub für Hellavon Sinnen“?Fred Wyss (Präsident) begrüsst dieMitglieder und Gäste und erklärt denBegriff <strong>Hellasfreunde</strong>Galatia Grigoriadis (Vizepräsidentin)überbringt die Glückwünsche derGriechischen Gemeinde.7Jannis Burgermeister singtzusammen mit dem Publikum einegriechische Schnitzelbank


Ja, ein Fanclub sind wir, wir sind der Fanclub Griechenlands. Der Begriff Fanclub definiertunsere Tätigkeit eigentlich sehr gut – wir sind zum allergrössten Teil keine Griechen, aber wir sindalle Griechenland-Fans.Die wichtigsten Meilensteine:• 1970: Gründung des Vereins, er kommt die ersten Jahre kaum über 40 Mitglieder hinaus• 1976: Erwin Siegfried wird neuer Präsident, unter ihm geht es steil aufwärts, der Vereinentwickelt rege Aktivitäten und innerhalb 3 Jahre steigt die Mitgliederzahl auf gegen 100 an.• 1993: Reto Gadient wird Präsident. Er organisiert u.a. den ersten Kochkurs, zuerst geleitetdurch Evi Panayidis, dann lange Jahre durch Maria Kyriakakis und seit 5 Jahren nun durchAnna und Roman Grafe.• 2000: Reto Gadient tritt zurück. Mangels Nachfolger wird der Verein in den folgenden vierJahren durch den Vizepräsidenten Hans Märki und den Sekretär Gaston Oberson geleitet.• 2004: Um die Auflösung des Vereins zu verhindern, holen wir uns in der Not mit ElisabethEllenberger eine Präsidentin von extern.• Aug 2005: Das in jeder Hinsicht unvergessliche Fest zum 35. Jubiläum wird in Muri mit über100 Teilnehmern gefeiert. Die Werbung rund um das Fest bringt uns viele neue Mitglieder.• Okt 2005: Erste Veranstaltung im Tell-Saal in Ostermundigen. Nach der Gründung fanden dieVeranstaltungen zuerst im Kursaal <strong>Bern</strong> statt, ab 1986 im Astor Touring das später in HotelAstoria umbenannt wird, ab 2003 im Restaurant Brunnhof bis wir in den Tell-Saal wechselten.• Apr 2006: Anerkennung als ortsansässiger Verein durch die Gemeinde Ostermundigen. Damitkönnen wir den Saal günstiger mieten. Das erforderte eine kleine Anpassung der Statuten:Unser Vereinsitz ist neu nicht mehr in <strong>Bern</strong>, sondern im Kanton <strong>Bern</strong>.• Jun 2006: Wir erben 3000 Fr. vom aufgelösten Verein „Kulturfilm Ostermundigen“• Sep 2006: Aufschalten unserer Website www.hellasfreunde.ch• Okt 2006: Wir veranstalten erstmals gemeinsam mit der Griechischen Gemeinde, mitDia.Logos und mit Hellasradio ein Konzert. Seither wiederholen wir das fast jährlich.• Nov 2006: Elisabeth Ellenberger tritt vorzeitig zurück. Vizepräsident Fred Wyss übernimmt dieLeitung, an der Mitgliederversammlung 2007 wird er dann zum Präsidenten gewählt.• Okt 2007: Gottfried Pulver (früher Rest. Brunnhof) übernimmt das Restaurant Tell. Das gibt dieideale Kombination: Hinten der grosse Tell-Saal, vorne ein griechisches Restaurant.• Dez 2008: Die Kulturkommission der Gemeinde Ostermundigen spricht uns für unserekulturelle Tätigkeit einen jährlichen Unterstützungsbeitrag zu.• Sep 2009: Unser Vorschlag, dem 1800 in Ostermundigen geborenen Philhellene EmanuelAmenäus Hahn (General in Griechenland) einen Strassennamen zu widmen wird abgelehnt.• Nov 2009: Das Gesuch an die Kulturförderung des Kantons wird abgelehnt. Grund: Kein Geld,dabei wollten wir ja nur 0.05 Promille von dem was das Stadttheater jährlich kriegt.• Mrz <strong>2010</strong>: Wir feiern mit über 100 Teilnehmern das 40-jährige Jubiläum des Vereins.Der Verein in Zahlen:• Am Jubiläumsfest hat der Verein 188 Mitglieder.• Wir führen heute pro Saison 8 Veranstaltungen + den Kochkurs durch.• Durchschnittlich haben wir über 70 Besucher/Anlass, d.h. zwischen 40 und 120.• 3 <strong>Bulletin</strong>s / Jahr à 30 – 40 Seiten, Auflage ca. 200• Einzugsgebiet: Dank der Website und dem <strong>Bulletin</strong> haben wir heute Mitglieder aus der ganzenSchweiz aber auch aus Deutschland und Griechenland.8


Die Grafik zeigt die Entwicklung der Mitgliederzahl in den 40 Jahren2001801601401<strong>2010</strong>08060402001 3 5 7 9 11 13 15 17 19 21 23 25 27 29 31 33 35 37 39Zweck des Vereins: Der Hauptzweck des Vereins ist in den 40 Jahren der gleiche geblieben:Wir organisieren Veranstaltungen zum Thema Griechenland und griechische Kultur.Die Themen: War es am Anfang doch eher die Antike (also Säulen und Homer) welche dieMitglieder faszinierten, ist es heute durchaus auch das heutige Griechenland, mit seiner Musik,seinen Reisezielen aber auch mit seinen Problemen und natürlich mit seiner Küche. Den BegriffKultur interpretieren wir heute sehr weit: Das beginnt bei der Mythologie und den antiken Säulenund endet irgendwo bei Ouzo mit Meze – dazwischen passt sehr vieles rein, es muss einfachinteressant und griechisch sein.Beim Gestalten des Veranstaltungsprogramms versuchen wir jeweils, möglichst allenGeschmäckern gerecht zu werden. Sowohl der „Antiken-Liebhaber“, wie auch der rein touristischeGriechenland-Fan sollen bei uns auf die Rechnung kommen. Neben Themen für den Kopf (z.B.wissenschaftliche, geschichtliche, gesellschaftliche Themen) soll es immer auch solche eher fürsHerz geben, also Konzerte, schöne Dia-Vorträge, Natur- und Reisefilme. Obschon die zweiteKategorie klar mehr Publikum anzieht, wollen wir die anderen, die Kopfthemen auch in Zukunftnicht lassen - denn wer weiss: Plötzlich checkt ja der Strand- und Ouzo-Liebhaber wie interessantdie Geschichte ist, die die antiken Säulen repräsentieren. Oder plötzlich checkt der Säulen-Liebhaber, dass tatsächlich auch heute noch Griechen in Griechenland leben - und dass ein Festmit den heutigen Griechen bei Retsina und Live-Musik durchaus auch ein unvergesslicheskulturelles Ereignis werden kann.Vernetzung: Neue Anstösse geben die Kontakte zu anderen Organisationen. Tipps für Referentenund Autoren werden ausgetauscht, Veranstaltungen werden gegenseitig besucht. Besonders gutklappt da die Zusammenarbeit mit Hellasradio.Auch die Suche nach Informationen und Artikeln für das <strong>Bulletin</strong> führt oft zu interessantenKontakten. Das kann dazu führen, dass so gefundene neue Freunde interessante Beiträge extrafür unser <strong>Bulletin</strong> schreiben (z.B. Susan Fisch aus Kefalonia, Kirsten Voss aus Kreta, oder VolkertKuhnert, der Präsident der <strong>Hellasfreunde</strong> in Thüringen). Oder erinnern sie sich an Wilfried Jakischaus Assini/Nafplio, der schon mehrere Artikel lieferte und im letzten Oktober dann sogar in dieSchweiz reiste, um bei uns einen Vortrag zu halten.9


Die Zukunft des Vereins sieht im Grossen und Ganzen sehr positiv aus, derVerein ist im Aufwind – aber wir haben ganz klar auch Probleme:Im letzten Jahr haben wir zwar 24 neue Mitglieder gefunden, gleichzeitig aber auch 21 verloren.Das ist wahrscheinlich der Krise zu verdanken, man spart. Das dürfte vorbeigehen. Was bleibenwird, ist eine gewisse Überalterung des Vereins: Alte Mitglieder geben den Austritt ausAltersgründen oder sterben uns einfach weg.Es wird immer schwieriger neue, vor allem jüngere Mitglieder zu finden: Griechenland hat vielvon seiner Exotik, seiner Faszination aus den 70er, 80er und 90er-Jahren verloren. Griechenlandist ein ganz gewöhnliches Urlaubsland geworden. Der grassierende All-Inklusiv-Tourismus schottetjunge Reisende (die oft nichts anderes kennen) vom Urlaubsland ab, die merken gar nicht ob siejetzt auf Kreta oder auf Mallorca sind – die werden sicher nie zu Griechenlandfans.Aber es gibt sie durchaus noch, die Griechenlandfans, nur finden sie uns oder wir sie oft nicht.Darum Augen und vor allem Ohren offen halten. Immer wieder stolpert man per Zufall über Leute,die sich als Griechenlandfan outen – und da gibt es nur eines: Sofort zupacken. Die beste Methodeist immer noch die Mund zu Mund Propaganda. Orientiert solche Leute über unseren Verein,erklärt denen was sich hinter unserem „komischen“ Name versteckt, baut die Hemmschwellen ab,nehmt solche Interessenten einfach mal mit an eine Veranstaltung. Das Beste ist, immer einenVereinsflyer dabei zu haben - auch in den Ferien.Dringend gebrauchen könnten wir vor allem aktive Mitglieder. Bei genauer Betrachtungmüssen wir nämlich feststellen, dass unser Verein heute eigentlich zu 95% aus Passivmitgliedernbesteht. Jeder will geniessen, kaum einer will sich engagieren.Hapern tut es vor allem beim dauerhaften Engagement, wenn es um das Übernehmen vonVerantwortung, um Verpflichtungen geht – konkret um den Job eines Vorstandsmitglieds. Ichmöchte daran erinnern, dass wir rücktrittswillige Vorstandsmitglieder haben, die nur auf einenNachfolger warten. Liebe Mitglieder, denkt bitte einfach mal darüber nach - und engagiert euch -rechtzeitig.Grund zum Jubeln: Unter dem Strich haben wir an diesem Jubiläumsfest ganz klar mehr Grundzum Jubeln und Tanzen als zum Klagen - die Zukunft des Vereins sieht gut aus.Dank an die Helfer: Für unser Fest haben wir problemlos genügend freiwillige Helfer gefunden. Eswürde zu weit führen, alle Helfer aufzuzählen. Speziell erwähnt werden soll aber Anna Grafe, siehat den ganzen Kulinarischen Bereich organisiert (das ist das halbe Fest). Viele weitere fleissige10


Helfer waren an der Arbeit, einige haben bereits im Vorfeld eingekauft, organisiert und fürsDessertbuffet gebacken, etliche waren am Festtag von 08:00 Uhr bis nach 20.00 Uhr im Einsatz.An alle Helfer ein ganz herzliches Dankeschön!Dass es gefallen hat, zeigen diverse Dankes-Mails. Stellvertretend das von Brigitte Zummstein:As het gfägt!!! Das Fest am Sonntag war sehr schön! Gutes Essen, gute Musik, gute Leute,gute Stimmung. Es hat mir und meinen Freundinnen sehr gut gefallen.Vielen Dank dir und allen für die gute Organisation.Ein grosser Dank geht auch an die Sponsoren und Spender von Tombolapreisen:Die Liste mit allen Sponsoren findet Sie auf den zwei folgenden Seiten.11


Sponsoren in der Saison 2009/<strong>2010</strong>Restaurant Athen… wo die Götter essendionysos– griechische ProduktePaphos Weine GmbHwww.paphosweine.ch (online Shop)Gwatt-Zentrum- Griechische WochenEl GrecoGriechische ProdukteAndreas von Waldkirch- Mitglied <strong>Hellasfreunde</strong>Despina Stähli-TripolitakisMitglied der <strong>Hellasfreunde</strong>Sylvia WyssMitglied der <strong>Hellasfreunde</strong>Erwin SiegfriedMitglied der <strong>Hellasfreunde</strong>Falkenplatz 13018 <strong>Bern</strong>Tel: 031 301 65 55Internet: www.athen-bern.chGartenstrasse 14052 BaselTel: 079 432 62 73,Mail: ammon1@bluewin.chStettbrunnenweg 554132 MuttenzTel. 061 461 71 63Mail:info@paphosweine.ch3065 Gwatt b. ThunTel. 033 334 30 30Mail: mail@gwatt-zentrum.chwww.gwatt-zentrum.chKramgasse 633011 <strong>Bern</strong>Tel. 031 311 16 00,elgreco.bern@gmail.comBachtelen 293308 GrafenriedPestalozzistr.1243600 ThunDennigkofenweg 180 F3072 OstermundigenKranichweg 16/943074 MuriTel. 031 951 7462Beitrag an denVortrag vom 28.10.09Beitrag an denVortrag vom 18.11.09Beiträge an- Vortrag vom 18.11.09+ Vortrag vom 28.04.10Beitrag an denVortrag vom 02.12.09Beitrag an denFilm vom 17.2.<strong>2010</strong>Beitrag ansFest vom 14.3.<strong>2010</strong>Beitrag ansFest vom 14.3.<strong>2010</strong>Beitrag ansFest vom 14.3.<strong>2010</strong>Erlös aus dem Verkaufvon Büchern undBildern am 14.3.<strong>2010</strong>Spender von Tombolapreisen (alphabetische Reihenfolge)AmphoreaGriechische Tavernedionysos– griechische ProdukteEl Greco– griechische ProdukteElykiGriechische BücherR. & S. CharamandaStalden 314500 Solothurn032 623 67 63Gartenstrasse 14052 BaselTel: 079 432 62 73,Mail: ammon1@bluewin.chKramgasse 633011 <strong>Bern</strong>Tel. 031 311 16 00,elgreco.bern@gmail.comFrau Edith AgelopoulosStuhlenstrasse 2B8123 EbmatingenTel. 044 980 15 0512GutscheinGutschein1 Kiste vollergriechischerLebensmittelFoto/ReisebuchPeloponnes


Gabi Hess Reisenwww.gabihessreisen.chGreece on tourOrganisator Dalaras-KonzertGriechenlandzeitungHotelplanLOEB- Hellas Products EPEMit Griechenlandprogrammbei Hotelplan & SierramarNikos ImportWarenhausGriechische Weine, OlivenölMargret HadzikalymniosMitglied <strong>Hellasfreunde</strong>Paphos Weine GmbHwww.paphosweine.ch (online Shop)Rägeboge- das Haus für BetagteReisebüro AG TreffEigenes Griechenlandangebot: Häuser,…Restaurant TellCH & Griechische KücheErwin Siegfried- Mitglied <strong>Hellasfreunde</strong>Haldenstrasse 24, 8185 Winkeloder-----------------------------------------------------------------Kokkino Lithari, Thyrida 236GR-21100-Asini-NafplioTel. +30 27520 24 487Berlinerstrasse 48-50D-63128 Dietzenbachwww.greece-on-tour.euKoumoundourou 31GR- 10437 Athenwww.griechenland.netMarktgasse 463011 <strong>Bern</strong>Tel. 031 310 14 14www.hotelplan.chwww.sierramar.chLOEB AGSpitalgasse 473011 <strong>Bern</strong>031 320 71 11Nikos HadzikalymniosVerzinkereiweg 53665 WattenwilTel. 033 356 10 94www.nikos-import.chVerzinkereiweg 53665 WattenwilTel. 033 356 1094Stettbrunnenweg 554132 MuttenzTel. 061 461 71 63Mail:info@paphosweine.chAlters- und PflegeheimTschingelstrasse 30CH-3655 SigriswilTel.: +41 33 252 99 99www.raegeboge.chHirschenplatz 13250 LyssTel. 032 387 00 87Mail: travel@treff.chwww.treff.chHerrn Gottfried Pulfer<strong>Bern</strong>strasse 1013072 OstermundigenTel. 031 934 33 00www.restaurant-tell.chKranichweg 16/943074 MuriTel. 031 951 7462134 grosse Gutscheinefür Wanderferien2 Konzert-Tickets1 Jahresabo+ 2 Bücher2 Flügenach KefaloniaDiverse Haushalt-ArtikelWeinGriechischeHandtascheWein2 gr. Kochbücher+ 1 HotelgutscheinReise-GutscheinMehrere GutscheineSein neustes Buch mitdem passenden Wein


Zu Gast am Osterfest der Griechischen GemeindeEs sah gar nicht gut aus, morgens um 6 Uhr. Das Feuer brannte zwar, die Glut hatte die richtigeTemperatur, die Osterlämmer waren bereit – aber es regnete in Strömen. Mangels vernünftigerAlternativen wurde das Braten der Lämmer dann trotzdem gestartet – und siehe da, bald hörte derRegen auf und bis Mittag waren die Osterlämmer gar.Das Fest wurde ein Erfolg, die Stimmung unter den ca. 160 Teilnehmer war ausgezeichnet. Weildie beiden Osterfeste in diesem Jahr auf dasselbe Datum fiele nutzten viele die Freitage für einenKurzurlaub - trotzdem waren etliche <strong>Hellasfreunde</strong> mit dabei. Hier ein paar Stimmungsbilder.Gemeinde sucht neuen Pächter für «Tell»14Von Lisa Stalder.Bund vom 29.03.<strong>2010</strong>Ostermundiger Gemeinderat will den Pachtvertrag für das Restaurant Tell nicht erneuern –das Vertrauen zu den derzeitigen Pächtern habe zu «stark gelitten».Es hatte einst so gut begonnen: Nachdem sichzahlreiche Wirte am Restaurant Tell in Ostermundigendie Zähne ausgebissen hatten unddas Lokal gar ein Jahr lang leer stand, übernahmim November 2007 ein griechischer Kochdie gemeindeeigene Wirtschaft. Sein grossesZiel: dem Restaurant wieder Leben einhauchenund den Betrieb finanziell zum Blühen bringen.Nun hat der Gemeinderat aber beschlossen,den Ende September auslaufenden Dreijahresvertragmit der Restaurant Tell OstermundigenAG nicht mehr zu verlängern. Dies teilteGemeindepräsident Christian Zahler (sp) an derParlamentssitzung vom Donnerstagabend mit.Der Grund: In den letzten zweieinhalb Jahrenhätten die Pächter die Vertragsbedingungenmehrmals nicht eingehalten, sagte er. Wasgenau vorgefallen war, wollte Zahler nicht


näher erläutern. Nur so viel: «Das Vertrauenhat durch die verschiedenen Vorfälle starkgelitten.» Für die Gemeinde sei dadurch zwarkein finanzieller Schaden entstanden, trotzdemkönne sich der Gemeinderat eine weitereZusammenarbeit nicht mehr vorstellen. DerGemeinde sei es aber ein grosses Anliegen,den Betrieb auch in Zukunft zu sichern. DieSuche nach einem neuen Pächter habe schonbegonnen. «Wir wünschen uns einen möglichstnahtlosen Übergang.» Derzeit prüfe derGemeinderat interne Optionen. Es hätten zudembereits einige Wirte ihr Interesse angekündigt.Aber: «Es liegt noch keine verbindlicheOfferte vor.»Dreierteam möchte weiterfahrenGottfried Pulfer, Besitzer des RestaurantsBrunnhof in <strong>Bern</strong> und Berater der RestaurantTell AG, ist ob des Entscheids des Gemeinderatsenttäuscht, habe das Team im «Tell» doch«etwas Tolles» aufgebaut. Pulfer räumte aberein, dass es zwischen der Gemeinde und den«Tell»-Verantwortlichen zu einem «Hin undHer» gekommen sei. Dies nicht zuletzt, weil esnach der Übernahme des RestaurantsZahlungsausstände gegeben habe. Diese habeer aber begleichen können. Daneben habe eseinige weitere «Unzulänglichkeiten» gegeben,«am Anfang waren wir vor allem mit demPersonal eng dran». Nach diesen Startschwierigkeitenhabe sich die Situation aberrasch verbessert: «Wir hatten immer mehrStammgäste und konnten so den Umsatzsteigern.» Es sei daher ein schlechter Moment,um aufzuhören. Er habe dem Gemeinderat dasAngebot gemacht, ein weiteres Jahr anzuhängen,doch dieser sei nicht darauf eingegangen.Das Dreierteam um den derzeitigenKoch Ioannis Georgopoulos habe aber grossesInteresse daran, das Restaurant weiterzuführen.Dies hätten die drei dem Gemeinderatbereits mitgeteilt. «Ich hoffe fest, dass dasklappt», sagte Pulfer.Zukunft der Liegenschaft unklarAuch mit dem künftigen Pächter würde dieGemeinde voraussichtlich nur einen befristetenVertrag eingehen, sagte Zahler gestern auf Anfrage.Denn nach wie vor ist offen, wie dieZukunft der gesamten «Tell»-Liegenschaftaussehen wird. Zu dieser gehört auch derGemeindesaal, in dem unter anderem auch dieParlamentssitzungen stattfinden. Obwohl dasParlament im letzten Herbst den Entscheid füreine zentrale Verwaltung vertagt hatte, sind diePläne nach wie vor aktuell. Losgelöst von derSuche nach einem neuen Pächter arbeitet dieGemeinde derzeit an einem Saalkonzept.Dieses soll laut Zahler zusammen mit demVerwaltungszentrum im Parlament behandeltwerden. Er gehe davon aus, dass dies Endedieses oder zu Beginn des kommenden Jahresder Fall sein werde. Durch den Bau einesneuen Gemeindesaals und den damit verbundenenUmzug könnte der «Tell» für dieGemeinde dereinst gänzlich überflüssigwerden. Dann würde der Verkauf der Liegenschaftoder gar der Abriss des Gebäudes zumThema werden (Der Bund)Was heisst das für uns <strong>Hellasfreunde</strong>?Also vorab mal: Der Tell-Saal ist vom Restaurant unabhängig, den könne wir mieten wie bisher.Was es aber heisst, kein funktionierendes Restaurant im Haus zu haben in dem man sich vor undnach den Anlässen treffen kann, haben wir ja ein ganzes Jahr lang erlebt. Es schadet demZusammenhang im Verein gewaltig - und das trifft auf andere Vereine wohl genau gleich zu.Es ist einfach nur schade! Es scheint dem Aussenstehende sinnlos, dass gerade jetzt dieser gutfunktionierende Betrieb zerstört werden soll. Ich weiss über die Gründe nicht mehr als im vorangehendenArtikel steht, und der bringt relativ wenig Licht ins Dunkle. Bleibt nur zu hoffen, dass dieGemeinde die Chance ergreift und auf das Angebot des bisherigen Personals eingeht – dennehrlich, wer sollt den dieses Lokal sonst übernehmen, wenn der Gemeindepräsident öffentlich davonträumt, das Haus möglichst schnell abzureissen, um irgendwann einen neuen Saal zu bauen?Sobald ich mehr über die Angelegenheit weiss, werde ich darüber berichten.15Fred Wyss


Eine Reise nach Tinos16Fred WyssDezember 2009Nach Tinos wollt Ihr? Da müsst ihr nicht hingehen, dort gibt es Schlangen, der Meltemi blästeinem die Haare vom Kopf und ausserdem ist es dort langweilig.Stimmt - Schlangen gibt es. Als wir oben vomParkplatz hinunter auf den schönen Strand vonPachia Ammos blickten, führten etwa 15 m vonuns entfernt, aber direkt auf dem Weg derhinunter führt, zwei Schlangen einen eindrucksvollenPaarungstanz auf. Wie ein Zopfineinander verdreht, pendelten sie hoch aufgerichtethin und her. Es waren recht grosseSchlangen, über einen Meter lang – sicherharmlos (die giftigen seien kleiner, habe ichgelesen). Den Strand habe wir dann trotzdemnicht besucht, ich konnte mein Gattin Sylvianicht mehr überzeugen, über diesen Weghinunter an den Strand zu gehen – und sie fandden Strand dann auch gar nicht mehr so schön.Kein Meltemi – um diese Jahreszeit! Wir warenAnfangs Juni da, der Nordwind Meltemi blästvor allem im Juli und August. Darum sollte mandie Kykladen möglichst nie in der Hochsaisonbesuchen, nicht nur der Touristen sondern auchdes Windes wegen.Langweilig? Stimmt auch. Im Gegensatz zurNachbarinsel Mykonos, über die wir perCharterflug angereist waren, war es auf Tinostatsächlich wohltuend “langweilig“. Als wir inMykonos das Städtchen anschauen wollten,lagen nämlich gerade zwei riesige Kreuzfahrtschiffevor Anker, Typ „hässlicher, schwimmenderWolkenkratzer“. All die Touristen aufdiesen beiden Schiffen wurden ins StädtchenMykonos gekarrt und quetschten sich durch dieGassen, meist in geführten Gruppen. Wennsich da die Gruppe 67, bestehend aus ca. 60Chinesen, mit der Gruppe 78, bestehend auseben so vielen Spaniern kreuzte, wurde es inden engen Gassen wirklich eng. Das fanden wirzuerst belustigend, langsam aber sicher wurdees mühsam. Zum Glück waren wir nur 1 Tagauf Mykonos, das reicht.Auf Tinos gibt es so etwas nicht, das Publikumist hier ganz anders und besteht zum allergrösstenTeil aus Griechen. Abgesehen vonDie Wallfahrtskirche Panagía Evangelístria auf TinosPanagía EvangelístriaTinos ist die wichtigste Marien-WallfahrtsstätteGriechenlands und wird oft auch als„das griechische Lourdes“ bezeichnet.Während des ganzen Jahres, vor allem aberam 25. März und zu Mariä Himmelfahrt am15. August (in Griechenland gesetzlicherFeiertag) strömen mehrere zehntausendPilger in die Wallfahrtsbasilika der Gottesmutter(Panagia Evangelistria), um daswundertätige Marienbild zu verehren.Im Sommer 1822 soll der orthodoxen OrdensschwesterPelagia (getauft Lucia) Negrepontevom Kloster Kechrovoúni die heilige Jungfrauim Schlaf erschienen sein.In diesen Visionen bezeichnete die Gottesmutterdie Stelle am damaligen Stadtrand vonTinos-Stadt, an der man am 30. Januar 1823eine Marienikone ausgrub. An der Fundstellewurde im selben Jahr die Wallfahrtsbasilikaerrichtet. Dem heute mit Edelsteinenbesetzen Marienbildnis werden zahlreicheWunder zugeschrieben, unter anderem dasEnde der Pest-Epidemie, die 1823 auf derInsel wütete. Viele weitere Fälle von Wundernund Heilungen wurden seitdem dokumentiert.Schwester Pelagia wurde von der orthodoxenKirche heiliggesprochen.


den Weekend-Touristen sind das hauptsächlichPilger. Sie kommen wegen der bekannten WallfahrtskirchePanagia Evangelistria, die wegenihrer wundertätigen Ikone berühmt ist. Imgriechisch-orthodoxen Glauben ist Tinos etwaso bedeutend wie Lourdes für die Katholiken -der wichtigste Wallfahrtsort.Stadt und Wallfahrtskirche: Vom Hafen vonTinos führt eine breite Prozessionsstraßeschnurgerade den Hügel hinauf zur PanagiaEvangelistria. Die Strasse wird gesäumt mitGeschäften die Utensilien für die Pilgerverkaufen. Das sind vor allem mannshoheKerzen aber auch Knieschoner für diejenigenPilger welche die Strecke vom Hafen zur Kircheauf den Knien zurücklegen wollen. Zu 98%handelt es sich allerdings dabei um Pilgerinnen.Die wenigen Männer die dabei sind unterstützenihre Frauen die auf den Knienunterwegs sind tatkräftig, indem sie ihnen dieHandtasche nebenher tragen.Votivgaben hängen in der Kirche17Wir waren ausgerechnet über Pfingsten aufTinos, haben aber wohlweislich die Stadt übersWochenende gemieden und stattdessen mitdem Mietwagen die Insel erforscht. Die Kirchesollte man allerdings unbedingt besichtigen(anständig angezogen, fotografieren verboten).Besonders interessant sind die im hinteren Teilvon der Decke hängende Weihgaben, z.T. dreidimensionaleTamata, darunter ganze Schiffsmodelleaus Silberblech, die Geschichten vonwundersamen Rettungen erzählen. Im Untergeschossder Kirche ist die heilige Quelle, hierkann man, an ganz ordinären Wasserhähnen,das heilige Wasser abfüllen.Ebenfall im Untergeschoss gibt es eine kleineGedenkstätte an das Kriegsschiff Elli: Am 15.August 1940, ausgerechnet während der Feierlichkeitenzu Mariä Himmelfahrt, torpedierte einitalienisches U-Boot das im Hafen von Tinosankernde griechische Kriegsschiff Elli undversenkte es. Dies, um der ForderungMussolinis nach Stützpunkten auf griechischemBoden Nachdruck zu verleihen. Unten amHafen steht ein Denkmal für die Elli.Dörfer: Tinos ist aber vor allem ausserhalb derHauptstadt schön. Es gibt ein gut ausgebautesStrassennetz, das die sehr gebirgige InselTinos durchzieht. Früher wurde da vielLandwirtschaft getrieben, noch heute sind diesteilen Hänge bis ganz oben terrassiert. Es gibtca. 50 hübsche z.T. sehr kleine Dörfer. Injedem Dorf findet man eine Quelle oder einenBrunnen, wahrscheinlich der Grund wieso dasDorf gerade hier entstanden ist. Alles ist weiss,vieles aus Marmor, denn Tinos ist eineMarmorinsel – dieser wird im Norden bei


Pyrgos noch heute abgebaut. Im fast ganz ausMarmor gebauten Dorf Pyrgos leben undarbeiten viele bekannte Bildhauer. Die Atelierskönnen besucht werden, es gibt auch eine Bildhauerschuleund ein Marmormuseum.Es ist schwierig, unter den vielen Dörfern eineAuswahl zu treffen. Besonders gefallen hat unsVolax, welches in einer bizarren, von grossenrunden Felsbrocken übersäten Landschaft liegt.Das Dorf wirkt sehr traditionell, wenn manGlück hat trifft man sogar noch zwei alteKorbmacher bei der Arbeit.Auch gefallen hat mir das Dorf Kardiani, einweisses Dorf unterhalb der Hauptstrasse ansteilen Hang gelegen. Fruchtbare Täler an derSeite des Dorfes, Brunnen, Kanäle, Tordurchgängeund üppige Gärten, genau so wie mansich ein Kykladendorf vorstellt. Es gibt zweigrosse Kirchen im Dorf, die eine orthodox, dieandere katholisch. Kardiani ist eines derkonfessionell gemischten Dörfer.Kardiani: Relief beim Brunnen neben der katholischenKirche: Maria, füttert das Jesuskind mit einem Löffel.In VolaxReligion: Obwohl Tinos der wichtigste Wallfahrtsortder orthodoxen Griechen ist, sind fastdie Hälfte der rund 10'000 Inselbewohnerrömisch-katholisch. Tinos ist sogar Bischofssitz,der katholische Bischofspalast steht gutsichtbar im Dorf Xinara (bei den Orthodoxen istTinos dem Bischof von Syros unterstellt).Der grosse Anteil an Katholiken geht auf dielange Zeit der venezianischen Herrschaftzurück. Tinos war, im Gegensatz zu anderenInseln, direkt Venedig unterstellt. Auf demKardiani18


steilen Felsen Exombourgo (unbedingtbesteigen, grossartige Aussicht) hatten dieVenezianer eine befestigte Stadt. Es war dieletzte Bastion die erst 1715 im Kampf derVenezianer gegen die Türken fiel.Exombourgo, im Vordergrund der röm. kath. BischofspalastDie Dörfer im Süden, rings um Exombourgosind katholisch, diejenigen im Norden sindorthodox und es gibt auch gemischte Dörfer.Das bemerkt man aber nicht, Griechen sind siealle, die Dörfer sehen alle gleich aus, erst wennman einen Blick in die Kirche wirft stellt manfest, dass da statt der Ikonenwand ein Kruzifixdasteht. Auf Tinos soll es übrigens rund 1000Kirchen und Kapellen geben.Taubenhäuser: Ebenfalls auf die Venezianerzurückzuführen sind die vielen Taubenhäuser,sozusagen die Wahrzeichen von Tinos. 800 bis1000 soll es auf der Insel geben, die schönstenhaben wir bei Kambos gesehen.Strände: Einige schöne Strände sind westlichder Hauptstadt Tinos Stadt. Weitere, mitInfrastruktur und Verpflegungsmöglichkeiten,findet man bei Panormos und Kolympithra.Tinos ist aber nicht gerade gesegnet mitTraumstränden.Aber ich will hier das beschreiben, was mannicht in Reiseführern nachlesen kann. Tinos istnicht unbedingt eine Badeinsel, Tinos sollteman mit dem Mietwagen „erfahren“ und/odererwandern.Was hat uns speziell gefallen? Hier ist mannoch wirklich in Griechenland. Wenn man mitseinem rudimentären Griechisch kommt, wirdeinem noch nicht auf Englisch geantwortet -und hier haben wir wieder einmal OriginalGriechisch gegessen - wie vor 30 Jahren.Es lohnt sich sehr, auch einmal abends in einesder Dörfer hinaufzufahren, und z.B. in Ktikadosmit Blick hinab auf die Stadt und hinüber aufdie Lichter von Syros ein „Katziki lemonato stofourno“ zu essen.Wie kommt man hin? Tinos hat gute Schiffsverbindungenmit Piräus und Rafina und wirdmehrmals täglich von dort angefahren. Mit denneuen Hochgeschwindigkeitsfähren ist Tinosvon Piräus in nur zwei Stunden zu erreichen.Tinos hat keinen Flughafen. Von der Schweizaus führt der angenehmste Weg nach Tinoswohl mittels Charterflug via Mykonos.Tinos kann man auch pauschal buchen, z. B.bei Sierramar und Laros-Reisen. Interessant istnatürlich die Kombination mit einer der NachbarinselnAndros oder Syros.Uns hat es vor allem Syros angetan, die zweiteInsel mit einer grossen katholischen Minderheit.Syros ist ein ideales Kontrastprogramm, ganzanders als das ländliche Tinos.19


E-Mail an die Madonna auf Tinoswww.derwesten.de/nachrichten/panorama/2008/7/30/Panorama, 30.07.2008, Von Gerd HöhlerIn die Wallfahrtskirche des "griechischen Lourdes" können Gläubige nun virtuell pilgernAthen. Der Weg zur Jungfrau ist beschwerlich. Schnurgerade und steil führt vom Hafen dergriechischen Kykladeninsel Tinos die Straße Megalochari ("Große Gnade") zur WallfahrtskirchePanagia Evangelistria. Zweimal im Jahr, am 25. März und am 15. August, strömen zehntausendeGläubige ins "griechische Lourdes", um die Kirche mit der wundertätigen Ikone der Muttergottes zubesuchen.Sie suchen Heilung von ihren Gebrechen, Trost in ihrer Trauer oder Hilfe in einem Schicksal, dassie nicht allein bewältigen können. Viele Pilger legen den langen Weg hinauf zur Kathedraledemütig auf den Knien zurück - nur so könne man sich des Segens der Jungfrau Maria wirklichsicher sein, sagen die Strenggläubigen. Mehr als eine Million Menschen pilgern jedes Jahr nachTinos.Aber vielen orthodoxen Gläubigen bleibt die Wallfahrt nach Tinos versagt. Sie sind zu alt, zu krankund gebrechlich, um die Reise zu unternehmen. Oder sie wohnen zu weit weg, in Amerika oderAustralien. Für sie gibt es jetzt Hoffnung. Sie können eine Art virtuelle Wallfahrt nach Tinosunternehmen. Die Gottesmänner der Panagia Evangelistria gehen mit der Zeit. Sie nehmen absofort auch Gebete per E-Mail an: "Es ist uns eine besondere Freude, Eure von Herzenkommenden Bitten an die Muttergottes per E-Mail entgegenzunehmen", schreibt Dorotheos, der fürTinos zuständige Bischof der Nachbarinsel Syros, auf der Website der Diözese (www.im-syrou.gr)."Wir werden dann vor der Ikone Eure Namen verlesen und die Madonna bitten, Eure Wünsche zuerfüllen", verspricht der Bischof.Viele Gläubige machen von dem neuen Service Gebrauch: "Bei uns gehen pro Woche etwa 20Mails ein, vor allem von Griechen aus dem Ausland", berichtet Pater Flavianos, der Webmaster derDiözese. Jeder Einsender bekommt per Post auch ein gesegnetes Geschenk: einMiniaturfläschchen Weihwasser oder ein Abbild der Jungfrau Maria.Wer es eben einrichten kann, solle dennoch persönlich nach Tinos pilgern, denn nur dann könneman sich der Wunderwirkung wirklich sicher sein, meint ein orthodoxer Geistlicher. Und erinnert andie traurige Geschichte vom Griechenkönig Paul: als der 1964 im Sterben lag, brachte man dieIkone von Tinos an sein Krankenbett in Athen. Doch das erhoffte Wunder blieb aus.Strenggläubige meinen, man hätte den Monarchen zum Heiligenbild bringen müssen - und nichtumgekehrt.Ich habe diese Geschichte verifiziert, hier der Originaltext von der Website des orthodoxenBischofs von Syros, www.im-syrou.gr:… Εμείρ, μπποζηά ζηο Ιεπό εικόνιζμα ηηρ Παναγίαρ μαρ, ηηρ Μεγαλόσαπηρ, ζηο ΠανελλήνιοΙεπό Ίδπςμα ηηρ Τήνος, θα πποζεςσόμαζηε για όλοςρ. Θα είναι ξεσωπιζηή η σαπά να έσοςμεηα αιηήμαηα ηηρ καπδιακήρ ζαρ πποζεςσήρ ππορ ηην Παναγία, μέζω ηος ηλεκηπονικούηασςδπομείος μαρ (e-mail) ώζηε, ηόζο ζηην Ππόθεζη ηος Ιεπού Ιδπύμαηορ όζο και ζηιρπαπακλήζειρ και πποζεςσέρ μαρ μπποζηά ζηο Εικόνιζμα να μνημονεύοςμε ηων ηιμίωνονομάηων ζαρ και να παπακαλούμε ηην Παναγία για ηην ικανοποίηζη ηων αιηημάηων ζαρ.Πιζηεύοςμε, και είμαζηε βέβαιοι, όηι, δια ηος ηπόπος αςηού, άνθπωποι πος ίζωρ δεν έσοςνηην δςναηόηηηα να επιζκεθηούν ηον Ναό ηηρ Παναγίαρ και να πποζκςνήζοςν ηο ΙεπόΕικόνιζμα, θα μποπούν να ζηέλνοςν ηα μηνύμαηα ηοςρ και εμείρ να ηα μεηαθέποςμε μπποζηάζηην Εικόνα Τηρ και να Την παπακαλούμε για ηον κάθε ένα από εζάρ.20


Die noble Lady unter den KykladenVon Klaus Thiele, 13. März 2004www.abendblatt.de/reise/article240971Die Insel Syros besaß mit Ermoupolis einstGriechenlands wichtigsten Hafen. Was vonalter Größe blieb, ist erstaunlich.„Ein Feuer hab ich im Herzen, du hast michverzaubert, süße Frankosyriani." Dieses Liedkennen wohl die meisten Griechen. Es ist eineganz ungewöhnliche Liebeserklärung im orthodoxenGriechenland. Eine Frankosyriani istnämlich eine Katholikin von der Insel Syros.Franken - so nannte man die Venezianer, diedie Insel über Jahrhunderte prägten. Syrosblieb römisch-katholisch auch während derTürkenherrschaft, es stand deswegen auchunter dem Schutz der mit den Türken verbündetenFranzosen. Noch heute sind 40Prozent der Inselbewohner katholisch.Erst viel später kamen orthodoxe Flüchtlingeauf die Insel und bauten eine erstaunlicheStadt. Deshalb besitzt die eher kleinereKykladen-Insel Syros heute mit Ermoupolis, derHauptstadt des ganzen Archipels, eine derverblüffendsten Hafenkulissen in der Ägäis.Man glaubt unwillkürlich, in der falschen Inselgruppegelandet zu sein. Denn nicht dietypische Kykladen-Architektur mit den weißenHäuserkuben erblickt der Gast, sondern neoklassizistischePrachtbauten, entworfen zumTeil von Architekten aus Bayern.21Ein pastellfarbenes Häusermeer zieht sich zweikegelförmige Hügel hinauf. Der linke, etwaszurückgesetzte, ist Ano Syros mit der altenHauptstadt der Katholiken. Er wird überragt vonder katholischen Bischofskirche St. Georg.Darunter der Bischofspalast, ein Kapuzinerundein Jesuitenkloster. Vom Hafen bis auf denvon der griechisch-orthodoxen Anastasis-Kathedrale gekrönten Vrondados-Hügel erstrecktsich das neuere Ermoupolis.Diese Stadt wurde von Flüchtlingen erbaut, diesich nach dem Beginn der Befreiungskämpfegegen die Türken im Jahre 1821 vor Massakernund Verwüstung auf die neutral gebliebeneInsel Syros retteten. Sie kamen aus Kleinasien,von den Inseln Chios und Psara, auch ausKreta.Es waren tüchtige Kaufleute, Schiffseigner undUnternehmer darunter. Sie nannten ihre Stadtnach Hermes, dem Gott der Kaufleute. Binnenkurzer Zeit vollbrachten sie Wirtschaftswunder,bauten Werften, Textil- und Maschinenfabriken.Bald war Ermoupolis Griechenlands wichtigsteHafenstadt. Schiffe auf den großen Transitroutenunterbrachen hier ihre Fahrt. Als 1833der Wittelsbacher Prinz Otto erster König desunabhängigen Griechenlands wurde, kamen inseinem Gefolge auch Architekten aus Bayern


ins Land. Für die Boom-Stadt Ermoupolis gestalteteder Münchner Johann Erlacher dieHafenzone. Reeder und Kaufleute ließen sichprunkvolle Häuser bauen, vor allem im Vaporia-Viertel. Das riesige Rathaus auf der mit Marmorgepflasterten Platia Miaoulis, das ein wenigaussieht wie der Athener Königspalast, bauteder Architekt Ernst Ziller. Mit dem Apollon-Theater leistete man sich weltstädtisch sogarGriechenlands erste Oper, eine Mini-Kopie derMailänder Scala. 1862 wurde das Haus mitVerdis "La Traviata" eröffnet.Apollon-TheaterDas Wunder von Syros endete abrupt nachEröffnung des Kanals von Korinth im Jahre1893. Handel und Schifffahrt verlagerten sichnach Piräus. Es ging bergab mit der Industriestadtam eigentlich völlig falschen Ort, dieFabriken schlossen. Die letzte große Werftnahm nach einer Pleite im Jahre 1993 nur teilweisedie Arbeit wieder auf. Vieles verfiel, aberletzthin wurden etliche Klassizismus-Häuserrestauriert. Ermoupolis ist optisch wieder dienoble Lady der Ägäis. Sogar das 1955 geschlossene,dann arg vergammelte Apollon-Theater erstrahlt nach jahrelanger Renovierungim alten Glanz. Es gibt wieder Oper in derÄgäis.Wie ein verschlafenes Dorf wirkt Ano Syrosneben Ermoupolis. Wer nicht 1000 Stufen biszur Georgskirche bewältigen will, kann mit demLinienbus hinauffahren und dann bergab durchdie autofreien Gassen schlendern, in denen esnoch gemächlich zugeht. Im unteren Teil vonAno Syros hat man dem Schöpfer des Liedes22von der süßen Katholikin ein Denkmal gesetzt:Markos Vamvakaris heißt der 1905 auf Syrosgeborene Mann. Er gilt als Patriarch desRembetiko. Vor allem in den 30er-Jahren warer der Star der Rembetes-Szene. Seine mitrauchiger Stimme gesungenen Lieder kannman noch heute kaufen. In der Taverne "TouLili" nahe seines Denkmals soll Vamvakarishäufig aufgetreten sein. Seine Musik ist die vorallem von Flüchtlingen aus Kleinasien inspirierte,herbere Vorläuferin der Bouzouki-Ohrwürmer,die viel später besonders durch MikisTheodorakis die Welt eroberten. Rembetikoverbreitete sich zunächst als widerborstigeMusik der städtischen Subkultur Griechenlandsin Athen, Piräus und Thessaloniki, wurde späterstubenreiner und allmählich zum Allgemeingut.Touristen lockt die Insel nicht in Scharen an,obwohl Syros ein Knotenpunkt der Fährschiffroutenist, somit idealer Ausgangspunkt fürInsel-Hüpfer. Bisher gibt es nur ein paarkleinere, im Sommer von Griechen frequentierteFerienorte. Man findet sie, wenn man demLied von der süßen Katholikin in den grünerenSüden mit Wein- und Gemüsefeldern folgt: "Ichwerde mit dir gehen nach Finikas, Parakopi,Galissas, Delagracia, und wenn mich der Herzschlagtrifft." Delagracia heißt heute Possidonia.Dort haben sich schon früh reiche Kaufleuteund Reeder schmucke Villen gebaut. Finikas istein kleiner Fischerort, wo im Sommer Yachtenund Segelboote anlegen.Die schönste Strandbucht besitzt Galissas. Hierkann man sich fern des Massentourismus unterTamarisken erholen.


Zusammenleben von Orthodoxen und KatholikenAuf Syros ist die “Urbevölkerung” in der Altstadt Ano Syros und in den Dörfern katholisch. Diezugezogenen Orthodoxen, die Flüchtlinge aus dem Befreiungskrieg, haben sich im durch sieaufgebauten Ermoupolis niedergelassen. Das zeigt sich noch heute aus folgender Statistik:Heute gibt es 103 Kirchen und Kapellen auf Syros, aufgeteilt auf die beiden Konfessionen:Ermoupolis Ano Syros Ano Meria Rest der InselKatholisch 2 10 18 56Orthodox 10 3 3 2Das Zusammenleben ist heute offenbar kein Problem mehr. Wie der orthodoxe gibt sich auch derkatholische Bischof von Syros sehr aufgeschlossen und modern. Was auf höchster Kirchenebenenicht möglich ist, haben die beiden Bischöfe, zusammen mit der Bevölkerung gelöst. Dazu zweiArtikel, der erste ist ein Kommentar zu einem TV-Dokumentarfilm:http://www.tv-dok.de/html/syros.htmlNicht mehr bei uns auf Syros!“ meint der katholische Bischof Franziskos. Er war dabei, alsJohannes Paul II. im Mai 2001 als erster Papst in der Geschichte griechischen Boden betrat. SeinBesuch in dem Land, wo die Kirchenspaltung mit am schmerzlichsten erfahren wurde, undinsbesondere seine Bitte um Vergebung für die von Katholiken an Mitchristen begangenen Sündenwurden als großer Schritt in Blick auf eine Annäherung und Wiederversöhnung von Orthodoxie undkatholischer Kirche gewertet. Auf Syros jedoch habe man, ganz unspektakulär, diese Annäherungim Kleinen schon erreicht, sagt Bischof Franziskos: auf der Ebene der Geistlichen – und erst rechtzwischen den Gemeinden.Franziskos selbst hat nicht wenig dazu beigetragen, daß die beiden „Ethnien“ ihr feindseligesNebeneinander aufgaben und zu einem lebendigen alltäglichen Miteinander fanden, auf das dieSyrioten stolz sind. Die allermenschlichste Weise des Kennenlernens hat dabei wohlkatalysatorisch gewirkt; was vor dem Zweiten Weltkrieg noch ein Skandal gewesen wäre, ist heuteganz normal: 50% aller Ehen werden „gemischt“ geschlossen. Daß die Brautleute dabei samtVerwandtschaft von der einen gleich noch in die andere Kirche ziehen müssen, weil die orthodoxeKirche eine katholische Eheschließung nicht anerkennt, erscheint dabei wie ein kurioser lokalerBrauch - attraktiv für das Brautpaar und die Gäste, stressig für die Helfer welche innerhalb kurzerZeit den ganzen Blumenschmuck von der einen in die andere Kirche transportieren müssen.http://www.gnto.gr/Gemeinsames Osterfest am selben Datum (dem orthodoxen)Auf Syros wird Ostern auf eine besondere Art gefeiert. Die zwei religiösen Glaubensgemeinschaftender Insel, die der Orthodoxen und der Katholiken, feiern Ostern gemeinsam, in einerAtmosphäre der Liebe, der Demut und des gegenseitigen Respekts.Die Trauerprozession des Epitaphs der Katholiken aus Ano Syro beginnt an der Kathedrale desAgios Georgios. In Ermoupolis startet der Epitaphs der Katholiken in der Evangelisten-Kirche, dieEpitaphe der Orthodoxen beginnen in den Kirchengemeinden Agios Nikolaos, Kimiseos und derMitropolis Metamorfoseos. Man trifft sich auf dem zentralen Platz Miauli, wo die mitternächtlichenGebete stattfinden sowie die Chöre von Agios Nikolaos und die Ieropsaltes (Kirchenvorsänger) dieKarfreitagspsalmen anstimmen.23


Die Suche nach der FrankosyrianiΜία θούνηωζη, μια θλόγα, ποσ’ τω μέζα ζηην καρδιά,λες και μάγια μοσ’ τεις κάνει, Φραγκοζσριανή γλσκιάEine Flamme, ein Feuer, hab ich in meinem Herzen,als hättest du mich verhext, süße Frankosyriani.Fred WyssOktober 2009Für uns die Frankosyriani. Ein Bild von Vasilis Kousoulas, welches bei uns seit 1995 (als Kopie) im Wohnzimmer hängt.Wer kennt es nicht, dieses wohl berühmtesteLied, komponiert und gespielt von dem ausAno Syros stammenden, neben VassilsTsitsanis wohl bekanntesten Rembeten,Markos Vamvakaris.In der ersten Übersetzung die ich fand, warFrankosyriani mit „frankophonisches Mädchen“übersetzt. Eindeutig falsch, wie ich späterherausfand. Als Franken bezeichneten dieGriechen nämlich alle die aus dem nichtorthodoxen Westeuropa kamen. Darum wurdendie Katholiken, mit ihrem westlichen Glauben,auf Syros als „Franken-Syrioten“ bezeichnet.Wir waren schon 1996 bereits einmal auf Syros.Damals hat uns die Besitzerin im kleinen Hotelmit einem französisch klingenden Namen inperfektem Französisch begrüsst. Sie wollte umalles in der Welt nicht Englisch mit unssprechen. Sie sei in der katholischen Schule24eben zweisprachig erzogen worden erklärte sie.„Aha, sie sind eine Frankosyriani und die lernenin der Schule französisch?“ „Ja genau so istes“. „Aber ihre Tochter (um die 20), die sprichtimmer nur Englisch mit uns, sie ist also keineFrankosyriani, sondern eine Anglosyriani?“„Nein!“ Und dann erklärte sie mir geduldig,selbstverständlich auf Französisch, dass mitFrankosyriani nicht ein frankophones sondernein katholische Mädchen aus Syros bezeichnetwird. Dasselbe hörten wir dann nochmals vonihrer Tochter auf Englisch, als ich diese„provokativ“ als Anglosyriani bezeichnete.Woher kommt das. Schon Anfang 19. Jh.gründeten katholische Mönche aus FrankreichSchulen auf Syros, darunter die ersteMädchenschule Griechenlands. Die meistenKatholikinnen wurden deshalb, in dieser,zweisprachig geführten, „école des frères“


erzogen. Erst 1968 wurde diese Schulegeschlossen, bzw. in eine normale griechischeSchule umgewandelt (ich vermute, es warenwohl die Obristen, die diese „ungriechische“Schule umwandelten, verifizieren konnte ichdas allerdings nicht). Alle Frankosyrianes dienach 1968 zur Schule gingen, profitierten deshalbnicht mehr von diesem Französischunterrichtund sie sind heute, wie die orthodoxen, zuganz gewöhnlich „Anglosyrianes“ geworden.Aber was ist denn nun mit der ganz bestimmtenFrankosyirani, dem hübschen Mädchen ausdem Lied von Vamvakaris? 1996 habe ich esnicht gefunden. Erst hinterher beim Schneidendes Videofilms, der u.a. einen Abendspaziergangdurch Ano Syros zeigte, kam mir derGedanke, dass vielleicht eine der alten,schwarz gekleideten Frauen, die vor ihrenHäuser sassen, dieses Mädchen aus dem Liedsein könnte. Immerhin hat Markos Vamvakarisdieses Lied 1940 (nach anderen Quellenbereits 1935) geschrieben. Wenn er dasdamals für ein 18-jähriges Mädchen tat, müsstedieses 1996 mindestens 74 gewesen sein.Und heute (2009) müsste es um die 90 sein.Wie gerne hätte ich dieses „Mädchen“ kennengelernt.Als erste fragte ich die hübsche und sehr netteDame an der Rezeption (die unheimlich Freudean meinem Griechisch hatte) ob sie vielleichteine Frankosyriani sei. „Nein, orthodox, wieso?“„Ich suche die Frankosyriani aus dem Lied vonMarkos, das hübsche Mädchen“. „Da müssensie am Besten in Ano Syros suchen“, meinte sielachend – „aber das Mädchen müsst jetzt schonziemlich alt sein“.Mein Plan war, abends durch Ano Syros zuspazieren und die vor den Häusern sitzendenalten Frauen mit „Bonsoir“ zu begrüssen.Wetter, Transportmittel und andere Umständesorgten dann aber dafür, dass wir uns AnoSyros an einem Vormittag anschauten – dasassen logischerweise keine alten Frauen vorden Häusern. In der Nähe des MarkosVamvakaris Platzes und des VamvakarisMuseums, gibt es aber noch die Taverne Lilis -das ehemalige Stammlokal des bereits 1992verstorben Rembeten. Heute besteht es obenaus einem grossen Restaurant mit Aussichtsterasseund guter Küche. Unten im Haus gibtes aber noch die alte Taverne, in der früherMarkos aufgespielt hatte. Sie ist noch voll eingerichtet,ausstaffiert mit alten Weinfässern,dekoriert mit vielen Bildern und alten Fotografien.Sie dient heute als ein Art Museum,das man frei besichtigen kann. Als ich eintratsass das alte Besitzerehepaar im Raum, alswürde es sehnlichst auf Besucher warte. NeinTrinken könne man da nichts, das Restaurant25


sei oben, öffne aber erst in einer Viertelstunde.Aber ich solle doch fotografieren und filmen. Ersei nämlich der Lilis, ein guter Freund vonMarkos, was er anhand von alten Fotos auchbeweisen konnte.Markos Vamvakaris mit dem noch jungen LilisEndlich der Experte der mir die Frage beantwortenkonnte: „Xeris pia itan i Francosyriani, iomorfi kopella ap to tragoudi; Tin yparcheiakoma;“ (Kanntest Du die Frankosyriani, dashübsche Mädchen aus dem Lied. Und lebt sieheute noch). Er verdrehte auf die typische Artedie Augen und hob den Kopf an. Nein! Die hatnie existiert, nur im Kopf von Markos.Schade, das wäre doch eine so schöneGeschichte gewesen. Er tröstet mich aber mitden Worten: „Es gibt viele hübscheFrankosyrianes auf Syros".Später auf der Platia Miauli in Ermoupolis habeich dann doch noch eine hübsche Frankosyrianigetroffen. Die Platia vor dem überdimensioniertenRathaus ist abends wohl der grössteKinderspielplatz und Laufsteg Griechenlands.Zwischen kichernden Teenagern undspielenden Kindern, drehten vor allem jungeMütter und Väter ihre Voltarunden undpräsentierten ihren sauber herausgeputztenNachwuchs. Wir sassen in einem Kaffe undschauten bei einem Frappe dem buntenTreiben zu. Mein Frau Sylvia macht mich aufeine Verehrerin aufmerksam: „Endlich einehübsche Frankosyriani die dir schöne Augenmacht!“ Am Nebentisch sass eine FamilieVater, Mutter und Tochter. Den Kettchen mitdem Kruzifix nach, das die Tochter trug,offensichtlich Katholiken, also Frankosyrianes.Die ausnehmend hübsche Tochter strahlte michdie ganze Zeit aus ihren tiefschwarzen Augenan, winkte und lächelte mir zu. Als ich zurückwinkte, drehte sie sich zu ihrem Vater um,zeigte auf mich und fragte: „Papus?“(Grossvater?).Meine neue Verehrerin war so um die zweiJahre alt. Aber immerhin ist damit klar, fürNachwuchs an hübschen Mädchen auf Syrosist gesorgt.Vielleicht sollten sich auch mal die jüngerenunserer Mitglieder auf den Weg nach Syrosmachen.Wie kommt man nach Syros:Syros hat ausgezeichnete Schiffsverbindungenmit Piräus und Rafina und wird mehrmalstäglich von dort angefahren. Mit denneuen Hochgeschwindigkeitsfähren ist Syrosvon Piräus in nur zwei Stunden zu erreichen.Der Flughafen von Ermoupolis wird derzeitnur von Athen aus angeflogen. Der Syrosnächstgelegene Charterflughafen istMykonos. Syros ist von Mykonos aus in nuretwa 20 Minuten mit dem Schnellboot zuerreichen. Täglich gibt es etwa fünf bis achtFährverbindungen zwischen den Inseln.Syros kann in der Schweiz auch pauschalgebucht werden, z.B. bei Sierramar undLaros-Reisen - oder aber bei deutschenVeranstaltern (z.B. Attika-Reisen), ebenfallsvon Zürich oder Basel aus.Griechischkurse auf Syros: www.omilo.com26


„A Tribute to Vamvakaris“ – CD von Jorgos DalarasMarkos Vamvakaris (1905-1972), einer der bekanntesten Bouzoukispieler Griechenlands, stammtaus Ano Syros, dem alten 2500-Seelen-Dorf hoch über der Stadt Ermoupolis. Hier wird dieErinnerung an ihn wachgehalten durch ein kleines Museum und ein bescheidenes Bronzedenkmal.Ein anderes Denkmal hat ihm aber auch Georgios Dalaras gesetzt, mit seiner Doppel-CD„A Tribute to Vamvakaris“.Text zur CD von http://theo48.wordpress.com:Markos, ein 16jähriger Hilfsarbeiter von derKykladeninsel Syros sitzt an einem verregnetenHerbstabend des Jahres 1921 in Piräus in einerHafenkneipe und die mit Haschisch gefüllteWasserpfeife macht die Runde. Er spielt aufseiner Bouzouki, sein Freund Stratos singtdazu, und um sie herum amüsiert sich derBodensatz des Athener Nachtlebens: DasPublikum ist eine obskure Mischung ausDealern, kleinen Gaunern und Arbeitslosen.Yorgos (George), ein 53jähriger Grieche ausPiräus und Sohn eines Rembetikomusikers,sitzt am 27. September 2002 auf der Bühne imApollo-Theater in Ermoupolis, der Hauptstadtder Kykladeninsel Syros. Umgeben von denSöhnen des Rembetiko-Grossmeisters MarkosVamvakaris intoniert George Dalaras die ersten27Zeilen des Liedes „Frankosyriani“(Mädchen vonSyros). Der ganze Saal singt sofort mit, und dasPublikum genießt den Abend in dem frischrenovierten Theater von Syros.Dazwischen liegen 81 Jahre griechischeGeschichte, die an diesem Konzertabend inErmoupolis im Raum zu spüren sind. Es ist dieGeschichte des Rembetiko, der in den 20erJahren des vergangenen Jahrhunderts in denärmlichen Vororten von Athen und Thessalonikientstand, wo sich griechischstämmige Flüchtlingeaus der Türkei nach der NiederlageGriechenlands in Kleinasien zu Tausendeneinfanden. Hier vermischte sich die Musik desOrients mit den Gesangstraditionen Europas inder haschischgeschwängerten Luft kleinerCafés zum „griechischen Blues“, hier wurde ausder türkischen Saz die griechische Bouzouki.Markos Vamvakaris schrieb in diesen Kneipenseine ersten Lieder vom Drogenrausch, vongebrochenen Herzen und Gaunern im Knast. Erüberlebte einige seiner Mitmusiker und seinenBruder, die ihr Leben zugedröhnt und mittellosim Straßengraben beendeten. Auch das Verbotder „Haschischlieder“ Ende der dreißiger Jahredurch den Diktator Metaxa konnte ihm nichtsanhaben, und heute ist Vamvakaris DER großealte Meister des Rembetiko.Das Konzert in Ermoupolis, auf der Geburtsinselvon Vamvakaris, ist George Dalaras„Verbeugung vor dem Werk des Komponistenund Sängers Markos Vamvakaris. An dreiAbenden, wahrscheinlich auch nicht zufällig anDalaras„ 53. Geburtstag, entstand das vorliegendeDoppelalbum „Tribute to Vamvakaris“mit 28 Stücken voller Emotion und Leben undGeorge Dalaras als Hauptsänger. Es sindLieder, die das Publikum auswendig mitsingenkann, und in denen es sich wiederfindet.


Die Höhle der Seen (Seenhöhle)Christa Bauerwww.griechische-kultur.euEin unterirdisches Wunderwerk hat die Natur inder Nähe des Dorfes Kastria (Achaia) imHelmosgebirge gebaut: Eine faszinierendeSeenhöhle, in der auf drei „Stockwerken“ 13Seen liegen. Das untere Stockwerk der Seenhöhleist bereits seit der Antike bekannt undhat, wie fast jeder Ort in Griechenland, seineneigenen Mythos, den uns Pausanias überlieferte:Die drei Töchter des Königs Proitos von Tirynshatten den schweren Frevel begangen, sich fürschöner zu halten als Hera, die Gemahlin desZeus. Diese bestrafte die Mädchen auchprompt für ihren Hochmut indem sie sie in denWahn verfallen ließ, dass sie Kühe seien.Brüllend rasten sie nun durch das Land, bis siean der Seenhöhle auf den Heiler Melampustrafen, der sie von ihrem Wahn kurierte.In der Antike war die Höhle das Bett einesunterirdischen Flusses, der sein Wasser ausdem nahe gelegenen Hochland Apanokamposbezog und in die 8 km entfernten Quellen desFlusses Aroanias mündete. Im Lauf der Jahrhunderteänderte der Fluss seinen Lauf. DasWasser, das heute, vor allem nach der Schneeschmelze,in den Seen zu sehen ist, stammtaus kleineren Quellen.Im unteren Teil der Höhle wurden Knochen vonMenschen und verschiedenen Tieren entdeckt.Eine Sensation war der Fund von Knocheneines Flusspferdes. Die Funde sind zum einenTeil bei der Höhle ausgestellt, der andere Teilbefindet sich im Paläontologischen Museum inAthen.Der obere Teil der Höhle wurde erst 1964 vonEinwohnern des Dorfes Kastria entdeckt, dieauf Holzleitern mühsam die 9 m hohe Stufe erklommenund ihren Augen nicht trauten, als sievor dem ersten See standen. Im Jahr daraufbegann die systematische Erforschung undVermessung der Höhle. Die touristische Erschließungdurch die Griechische Zentrale fürFremdenverkehr begann im Jahr 1981, fortgesetztwurde sie von der Gemeinde Kastriadie dabei unterstützt wurde von der Präfektur,28


Achaia und von der EG. Man kann sagen, dassdieses Projekt gelungen ist und wünscht sich,dass es Nachahmer findet, denn im Gegensatzzu vielen anderen Sehenswürdigkeiten inGriechenland ist hier nicht nur der Anfahrtsweghervorragend ausgeschildert, es gibt auchInformationsmaterial in mehreren Sprachen -was man an vielen Orten so sehr vermisst - undder gesamte Bereich um die Höhle ist ansprechendgestaltet mit lauschigen Schattenplätzchenunter Bäumen, wo man vor odernach dem Besuch der Höhle einkehren undsich erfrischen kann.Zur Erleichterung des Eingangs wurde seitlichüber dem natürlichen Eingang der Höhle ein40m langer Stollen in den Fels getrieben, derdirekt auf die zweite Ebene der Höhle führt. Vonder bisher erforschten Höhlenlänge von 1980 msind durch die Schwierigkeit des Geländes bisherleider nur 500 m für die Besucher zugänglich.Vom nicht zugänglichen Teil sind an derWand des Eingangsstollens eindrucksvolle Diaszu sehen. Am Ende des Stollens gelangt manin die „Fledermauskammer“, die ihren Namenden fünf hier heimischen Fledermausarten verdankt.Die ersten Stalaktiten in Kataraktformkann man am Ende der Kammer bewundernnachdem man über eine künstliche Hängebrückegegangen ist. Etwas weiter sind amBoden die ersten Steinwannen zu sehen, dieaus den Ablagerungen des Kalziumkarbonatswährend der jahreszeitlich bedingten Trockenperiodenentstanden sind. Auf dem weiterenWeg gibt es immer wieder Anlass, die Wunderzu bestaunen, die hier von der Natur geschaffenwurden. Da sind „wehende Sintervorhänge“die sich von der Decke bis hinunter zum,29Höhlenboden ziehen und weisse, wie vonGischt überzogene, steinerne Katarakte. Etwain der Mitte der Höhle erreicht das Deckengewölbedie imposante Höhe von bis zu 30 m.Bald danach kommt der Abschnitt, dem dieHöhle ihre Einzigartigkeit unter den bisherbekannten Tropfsteinhöhlen Griechenlandsverdankt: Hier sind die großen, abgestuftenSteinwannen zu sehen, die sich nach derSchneeschmelze alle mit Wasser füllen. Einerder großen Seen, der auch im Sommer mitWasser gefüllt ist, hat eine Länge von 40 m, ist10 m breit und 5,5 m tief. Während derSommermonate sind auch die bis zu 3 m hohenDämme zwischen den Seen zu sehen. Hierendet der erschlossene Weg durch die Höhleder Seen und man hofft, dass die Erschliessungsarbeitenwie geplant fortgesetzt werdenund man beim nächsten Besuch auch dieübrigen 1480m der Seenhöhle bewundern darf.Text: Christa BauerBilder: Dimitrios PergialisDie Website www.griechische-kultur.eu ist quasidie Nachfolgeplattform der Zeitschrift neaFon.


Im Frühling war da noch ein WegSylvia CaviezelJanuar <strong>2010</strong>Karya ist das grösste der levkanischen Bergdörfer.Hier findet man noch einige für Levkastypische Häuser. Eindrücklich auch der grosseDorfplatz, beschattet von einer riesigenPlatane. Und genau dort, im Kafenion kannman heute 12 Wanderer sehen die sich stärkenum den alten Verbindungsweg, der ins verlasseneund verfallene Dorf Rekatsinata hinaufführt, in Angriff zu nehmen. Die Dorfbewohnerbestaunen unsere Ausrüstung, schwere Rucksäcke,halblange- oder lange Hosen und vorallem hohe schwere Schuhe. Die Touristen diesie kennen kommen nicht zu Fuss, sondern mitMotorrollern kurzen Hosen und Turnschuhenoder Slippern daher. Es gibt viel zu diskutierenunter der Dorfbevölkerung. Da kommenFremde die sich eine Flugreise und ein teuresHotel leisten können und gehen zu Fuss denBerg hinauf um nachher mühsam den steilenWeg zum Strand von Agios Nikitas hinunter zukraxeln. Dabei gäbe es eine Strasse, die mitdem Auto befahrbar, direkt zum Strand führenwürde ...Wortreich versuchen die Männer uns von demVorhaben abzubringen und uns die bequemereVariante schmackhaft zu machen. Aber alleMühe ist vergebens, wir machten uns auf denWeg, bergaufwärts. Zuerst wandern wir nochan einigen Gärten vorbei, die von den Einheimischennoch mit viel Liebe unterhaltenwerden. Entlang der terrassenartigen Stützmauern,die von früheren Inselbewohnerngebaut wurden, steigen wir weiter bergauf. Aufder Anhöhe eröffnet sich eine Aussicht, die wirnicht so schnell vergessen werden und die wirauf Steinen sitzend noch etwas geniessen. Weitunter uns liegt unser Ziel Agios Nikitas. Einstkleiner Hafenort, gehört das Dorf heute zu denwichtigsten touristischen Zentren und wir wollenden heissen Nachmittag am Strand dort verbringen.Frohgemut nehmen wir den Wegwieder unter die Füsse, denn nun geht es nurnoch abwärts, dem kühlen Meer entgegen!Vorbei an Ginsterbüschen, Zyklamen undOlivenbäumen haben wir immer unser Ziel vor30Dorfplatz in KaryaAugen, den Strand von Agios Nikitas. Wirbegegnen keinem Menschen. Nur eine Ziegenherdekreuzt unsern Weg, die Tiere lassen sichaber nicht gross stören und meckern nurfröhlich. Der Weg ist steinig und wir müssensehr aufpassen um keinen Fehltritt zu machenaber wir haben ja unsere Stöcke und kommenzügig voran. Langsam wird es heiss, unseremZiel sind wir schon ein grosses Stück nähergekommen. Plötzlich stehen die Vorderstenstill, denn ein Bagger versperrt den Weg,dahinter eine Wildnis von umgepflügter Erde,Steinen und Baumstrünken. Die Reiseleiterinsteht fassungslos vor diesem Chaos und kannnur noch stammeln: im Frühling war da nochein Weg ...Aber jetzt, im Herbst ist das definitiv nicht mehrso. Der Weg hört auf, ein Durchkommenerweist sich auch nach langem Suchen alsunmöglich. Das darf doch nicht wahr sein - istes aber leider! Uns bleibt nichts anderes übrig,als umzukehren, zurück hinauf ins Dorf Karya!Es ist nun schon SEHR heiss. Schweigend,schwitzend und müde geht's die nächsten zweiStunden nur einen Weg, bergauf!


Die Wasservorräte werden auch langsamknapp, die Ziegen meckern schadenfroh. DieDornen stechen durch die Hosen, es ist definitivkein Ferienvergnügen mehr!Endlich, endlich erreichen wir das Dorf, das wirvor ca. vier Stunden verlassen hatten. Gott seiDank ist mittlerweile Siesta und die Dorfbevölkerungruht. Nur der Tavernenwirt starrtentgeistert auf uns - die er uns längstens amStrand wähnt, und die nun erschöpft und vorallem durstig seine sämtlichen Mineralwasservorräteplündern. Die Reiseleiterin hat mittlerweileden Buschauffeur erreicht, der uns nunauf der einstmals von uns so verschmähtenStrasse bequem direkt zum Strand führen wird.Kostas, der Tavernenwirt quittiert das beimAbschied mit einem leisen lächeln: ER hatte esja immer gewusst, zu Fuss kommt man nichtweit, Autos und Motorroller sind dieTransportmittel von heute! Mit etlichen StundenVerspätung genossen wir dann das Bad imMeer nach all den Strapazen doppelt. Nur dieBadegäste auf den Liegestühlen wundertensich ein wenig darüber, dass es tatsächlichLeute gibt, die so schlecht zu Fuss sind, dasssie für die ca. hundert Meter vom Parkplatz bisStrand von Agios Nikitaszum Strand hohe solide Schuhe brauchen undeinen sichtbar erschöpften Eindruck machtennach dieser kurzen Strecke!Eine erlebnisreiche Nacht am Strand von KiparissíaSchon bei meiner ersten Reise zu den SchildkrötenGriechenlands im Jahr 2001 war es meinsehnlicher Wunsch, einmal die Spur einerMeeresschildkröte und nicht nur die von Landschildkrötenim Dünensand zu sehen. EinigeMale fragte ich die Leute von «Archelon», obdie Schildkröten ihre Eier schon gelegt hätten.Diese Leute, meist Engländerinnen, sind alsfreiwillige Helfer für dieses Meeresschildkrötenschutzprojektim Einsatz. Sie laufen im Junijeden Morgen um sieben Uhr die Niststrändeder Meeresschildkröten ab, so auch den Strandvon Kiparissía. Anhand der nächtlichen Spurenkönnen sie die Nester leicht finden und markieren,um sie dann vor Touristen und Nesträubernzu schützen. Unter www.archelon.grsind ausführliche Informationen zu diesemSchutzprojekt abrufbar.31Text und Bildervon Wilf DiethelmWenn ich jeweils Anfang Juni wieder zuhausewar, später ist es mir dort unten zu heiss, erhieltich von den Leuten von «Archelon » per E-Maildie Meldung, dass man bereits viele Nestergefunden und markiert habe, und es wäreschön, wenn ich mal dabei sein könnte. Und soging es Jahr für Jahr, bis ich mich 2006 entschloss,einmal bis Mitte Juni in Griechenlandzu bleiben, um vielleicht doch einmal eineMeeresschildkrötenspur zu sehen. Am 9. und10. Juni 2006 war ich bei der «Archelon»-Station im alten Bahnhofgebäude bei KaloNero, welches auch eine Schildkrötenausstellungbeherbergt, fand aber leider niemandendort. Rein zufällig kam dann jemand von«Archelon» vorbei und erzählte mir, dass manbereits einige Nester der UnechtenKarettschildkröte Caretta caretta gefunden und


markiert habe. Ich dürfe die Leute beimmorgendlichen Kontrollgang begleiten. Das seisehr interessant. Man beginne um 6 Uhr 30oben am Fluss. Ich bedankte mich und sagte,dass ich die Leute dann schon sehen werde,denn um diese Zeit ist ja sonst niemand amStrand unterwegs.Als ich um 1 Uhr 30 in meinem Camp amStrand erwachte, zog ich eine Fleecejacke übermein Pyjama, schlüpfte in meine Wanderschuhe,nahm die gute Mag-Lite Lampe mitneuen Batterien und schulterte meine Nikon mitfrischgeladenem Akku und los ging es, bei Vollmondund klarem Sternenhimmel. Ein paar einsameAngler am Strand fragte ich, wie's geheund erkundigte mich nach ihrem Fang, derallerdings erbärmlich mager war. Einer zeigtemir zwei Fische und die anderen hatten überhauptnichts gefangen, obwohl sie die ganzeNacht immer wieder ihre Köder auswarfen. Sietaten mir leid. Nach etwa einer Stunde entdeckteich eine Spur wie von einem einrädrigenTraktor. Das musste eine Schildkrötenspursein, dachte ich, fotografierte sie und freutemich sehr. Nach einer weiteren halben Stundesah ich eine riesige Meeresschildkröte, wie siegerade dabei war, ihre Eigrube zuzuschaufeln.Ja, man kann sagen «zuschaufeln», denn mitihren Flossen warf sie den Sand meterweit, bishinter der Eigrube ein kleiner Hügel entstand. Ingebührendem Abstand machte ich Fotos undwartete, bis das Tier wieder zurück zum Meerging. Überrascht war ich von ihrem grossenKopf und den riesigen Augen. Auf ihrem Panzerklebten einige Muscheln, die ich aber nichtentfernen konnte. Ich hätte singen können vorFreude und kehrte wieder zurück zu meinemCamp. Unterwegs gratulierten mir die Angler.Sie hatten das Blitzen beim Fotografierengesehen und wussten, dass ich eine Meeresschildkrötefotografiert hatte.Plötzlich sah ich, wie sich vom Meer her eineSchildkröte die Düne hinauf bemühte. Was ichdann erlebte, sieht man anhand der folgendenBilder. Es war der gesamte Zyklus einerEiablage. Und weil‟s schon spät war, der Mondunterging und nach kurzer Zeit der Morgengraute, konnte ich die letzten Bilder ohne Blitzmachen. Wieder bei meinem Campangekommen, müde, durstig, aber glücklich,zeigte meine Uhr bereits sieben Uhr. Nach demFrühstück fuhr ich hinauf zum einsamenApollontempel in Bassai auf 1200 m, um aufirgendeine Art meinem Dank und meinerFreude Ausdruck zu verleihen, denn es warschon ein wunderbarer Zufall, zur richtigen Zeitam richtigen Ort zu sein.11. Juni 2006, 3.40 bis 4.30 Uhr: Am Strand von Kiparissía hebt eine Unechte Karettschildkröte eine Eigrube aus.32


Ein Interview mit Wilf Diethelm33Wilf Diethelm interviewtvon Fred WyssWilf Diethelm habe ich letztes Jahr kennen gelernt, als uns der Tierfilmer Andreas Meier bei derPräsentation seines Filmes bat, eine Kollekte zugunsten des Wildtierspital O AETOS zuorganisieren (siehe folgende Seite). Wilf Diethelm ist nämlich so etwas wie der Botschafter dieserOrganisation in der Schweiz. Auf seiner Website sieht man, dass er ein grosserSchildkrötenexperte, ein Naturfreund und Griechenlandfreund und zu alledem ein grossartigerFotograf ist.Ich habe Wilf ein paar Fragen gestellt:Warum reist Du immer wieder ausgerechnetnach Griechenland?Ja, warum? habe ich mich gefragt. Es sind nur510 Strassenkilometer von meinem Wohnortbis zum Hafen in Venedig, und dort bin ichdann bereits in Griechenland - respektive aufeiner griechischen Fähre mit griechischenEssen, griechischem Wein und einemgriechischen Kapitän. Nach einer gemütlichenAutofahrt ist man in einer völlig anderen Kultur,in einem faszinierenden Land mit einer wunderbarenSprache, wo man ohne Umstände raschKontakt zu liebenswerten Menschen findet.Was suchst und findest Du denn inGriechenland?Vom Licht, von der Sonne, von den Strändenund Tavernen, von den antiken Stätten will ichnichts erzählen, das haben Unzählige schonvor mir getan. Die meisten Leute kennen vonGriechenland die weltberühmten antikenStätten und die nicht weniger berühmten Inselnmit ihren sonnigen Stränden und urigenTavernen. Weniger bekannt ist die wildegrossartige Natur des griechischen Festlandes.Die griechische Flora zählt zu den pflanzenreichstenEuropas. Bis heute wurden gegen6000 Gefässpflanzenarten entdeckt, ein Mehrfachesder anderen europäischen Länder mitAusnahme derjenigen Spaniens. Reptilien undVögel findet der Wanderer wohl kaumanderswo in solcher Vielzahl.Wie hast Du AETOS gefunden?<strong>Bern</strong>d Pitzer sandte wegen vieler von Bauarbeitenverletzter Schildkröten, die er fand, vor10 Jahren einen Hilferuf „SOS vom Olymp“ andie wenigen damals bekannten Betreiber von„Griechenland - auf wenig begangenen Wegen“war der Titel des Dia-Vortrages, am 31. März. WilfDiethelm zeigte uns dabei eine Auswahl seinerschönsten Bilde: Viel Natur, Blumen, Tiere vonInsekten über Reptilien bis hin zu Wildpferde.


Schildköten-Webseiten - darunter war auch ich.Ich reagierte sofort, vermittelte ihm Hilfe vonTierärzten und Schildkrötenexperten. Weil ichalle seine späteren Hilfs-Appelle in meineWebsite integrierte, wurde ich seine Stimme imInternet… und wir wurden Freunde.Als ich dann endlich 2001 <strong>Bern</strong>d besuchte, trafes sich, dass Ulrich Nebelsiek vom NDRanwesend war, um einen Schildkrötenfilm zudrehen „Liebenswerte Urweltwesen –Griechenlands Schildkröten“ Uli, wie wir ihnnannten, war ein wunderbarer Mensch. Eröffnete mir die Sinne für Griechenlands Natur.Er kannte jedes Tier, jede Pflanze, sah undhörte alles. Ich war hingerissen, begeistert undwerde die Woche mit ihm nie vergessen.Ulrich Nebelsiek ist im Alter von 60 Jahrengestorben. Der langjährige NDR-Redakteur,Filmemacher, Biologe und Naturschützer starbnach zwei Jahren langen Leidens an denFolgen von Leukämie in der Charité in Berlin.Was empfiehlst Du unseren Mitgliedern?Nehmen Sie das Buch: „Reiseführer Natur –Griechenland“ von Johannes Kautzky ISBN 3-405-15819-2 zur Hand und planen Sie ihrenächsten Griechenlandreisen.Tiere auf freier WildbahnUhu „Bubo“ im WildtierspitalDas Tierspital O AETOS34Text: <strong>Bern</strong>d PitzerBilder: Wilf DiethelmTier- und Naturschutz ist in Griechenland häufig immer noch ein Schimpfwort.<strong>Bern</strong>d Pitzer betreibt am Olymp ein kleines Tierspital O AETOS, wo er kranke und verletzte Tierepflegt, um sie später wieder auszuwildern. Alle Maßnahmen finanziert er aus eigener Tasche unddurch Spenden.<strong>Bern</strong>d Pitzer erzählt:Ein weiser Mann sagte mir einmal, dass ich inmeinem früheren Leben wahrscheinlich einTierschänder war. Anders konnte er es sich einfachnicht erklären, weshalb ich mich ständigmit Tierschutz befasse – „alles wieder gutmachen“waren seine Worte.Als ich 1993 das Fliegercamp für Drachen- undGleitschirmflieger am Olymp in Griechenlanderöffnete, fand ich eine intakte Natur vor. DieArtenvielfalt von Reptilien und Amphibien waratemberaubend – überall begegneten wirSmaragdeidechsen und Schildkröten, wenn wirin die Berge zum Fliegen fuhren. In den vorgelagertenEbenen des Olymps tummelten sichSüßwasserschildkröten in den Teichen undKanälen.Die Ausgewogenheit in der Natur und in meinerSeele fand ein jähes Ende, als während undnach dem Jugoslawienkrieg der ehemaligeOstblock für den griechischen Tourismuserschlossen wurde. Massenweise wurdenUrlauber aus Polen und Tschechien mit Bussenan den Olymp gekarrt, und es schien, dassjeder dieser Touristen Schildkröten als Souvenireinsammelte. Binnen weniger Jahre waren fastalle Schildkröten nahe der Touristenzentrenverschwunden. Dann kam es noch schlimmer;


Griechenland wurde Vollmitglied in der EU, unddie Gelder für Straßenbau und für neue Bahnlinienflossen schier endlos ins Land.Als dann für den Straßenbau das erste großeFeuchtbiotop achtlos mit Müll und Schuttzugeschüttet und Hunderte von Wasserschildkrötenlebendig begraben wurden, war‟s vorbeimit meinem inneren Frieden. Aus unseremFliegerverein O AETOS (Der Adler) wurde einTierschutzverein.Das ist nun mehr als 10 Jahre her, und mehrund mehr kommt der Sport zu kurz. Ich verkauftevor sieben Jahren mein Haus in einemwundervollen Bergdorf am Olymp und erwarbein Gelände mit einem kleinen Gartenhaus.Hier wurde und wird die Station aufgebaut.Meinen inneren Frieden, den ich in Griechenlandsuchte, habe ich leider nach den vielenSteinen, die man hier als Tierschützer in denWeg gelegt bekommt, nie wiedergefunden.Aber es erfüllt mich mit Stolz, wenn ich sehe,was wir hier bis jetzt aufgebaut haben, aufgebautnur mit freiwilligen Helfern, Spenden undmit Natursport und Exkursionen.So möchte ich mich auch gleich ganz herzlichbei allen Helfern, Spendern, Paten undExkursionsteilnehmern bedanken, die zumErfolg beigetragen haben. Es wäre toll, wennalles wie bisher weitergehen könnte, dennunsere Arbeit hier vor Ort wird wohl nie einEnde finden.Ο ΑΕΤΟΣDie Wildtierpflegestation O AETOS ist demHellenic Wildlife Hospital (HWH) angegliedertund wird vom Forstamt Katerini kontrolliert.Leider ist Das HWH wegen Geldmangelaktionsunfähig. Dazu haben sie keine Ahnungvon Reptilien und sind nur darauf spezialisiertangeschossene Vögel zu pflegen. Von Zeit zuZeit sendet man <strong>Bern</strong>d verletzte Schildkröten inKartonschachteln verpackt mit der Bahn, wo sieoft mehr tot als lebendig in Katerini ankommen.Hoffnungsvoll <strong>Bern</strong>d PitzerJedes Jahr werden dringend Helferinnen und Helferfür das Schildkröten-Projekt am Olymp gesucht!Interessenten melden sich bei: <strong>Bern</strong>d Pitzer.Falls Sie O AETÓS unterstützen möchten, haben Siefolgende Möglichkeiten:- Schildkrötenexkursionen am Olymp: www.oaetos.de- Pate einer Schildkröte: www.udena.ch/wilf/aetos6-A.htm- Helfer: www.udena.ch/wilf/aetos-helferseite2004.htmFür nähere Auskünfte wenden Sie sich an:<strong>Bern</strong>d Pitzer: eagles45@otenet.grTel. 0030-23 52 04 44 64, Mobil 0030 69 72 45 34 95oder an Wilf Diethelm:Tel. +41 (0)44 784 68 35 / diethelm@udena.ch35


Die weisen Wölfe GriechenlandsDaniel Funk in derGriechenlandzeitung, 13. 01. <strong>2010</strong>Die griechische Umweltorganisation Arktouros ist auch für den Wolf zuständig. Dieses Tier genießtzu Unrecht einen schlechten Ruf, der Mensch könnte einiges lernen.Es ist ein paar Jahre her, seit ich das letzte Malals freiwilliger Helfer bei der UmweltorganisationArktouros war. Ursprünglich hatte dieseOrganisation mit dem Management der Bärenpopulationangefangen, und noch heute befindetsich in Nymphäon bei Florina die Heimstättefür den Braunbären: Zweifellos der großePublikumsmagnet. Doch auch abseits vonNymphäon hat Arktouros einiges bewegt.Die erste Veränderung stelle ich in der erstenNacht in Aetos fest. Das Heulen von Wölfenweckt mich. Unmittelbar hinter der Unterkunfthat Arktouros ein kleines Rudel in einerspeziellen Umzäunung untergebracht. Ichschlafe wieder ein, fahre dann aber am Morgenzeitig auf der Straße von Aetos RichtungKastoria. Nach fünf Minuten geht ein Fahrweglinks ab und führt zur Heimstätte von MeisterIsegrim.Restpopulation von einigen hundert TierenArktouros ist seit etwa zehn Jahren auch fürden Schutz der Wölfe in Griechenland zuständig,so erinnere ich mich. Das letzte Malstand nur die große Umzäunung, wo auf etwasieben Hektar zehn Wölfe untergebracht sind.Neu ist das Steinhaus, in dem sich das Informationszentrumüber den Vierbeiner befindet.Die großzügigen Hundezwinger sehen immernoch gleich aus. Hier züchtet Arktouros dengriechischen Schäferhund - eine Rasse, bis vorkurzem fast ausgestorben, die offenbar aufantike Zeiten zurückgeht. Richtig ausgebildetschützt dieser Hund praktisch zu 100 Prozentvor Wolfsrissen.Diese Tiere werden an ausgesuchte Schäferkostenlos abgegeben. Dabei sind wir schon beieinem Hauptproblem: Wolf und Mensch sindNahrungskonkurrenten; der schlechte Ruf desWolfs rührt wesentlich daher, dass er Leckerbissenwie Wild oder Schafe nicht verschmäht.So wurde er denn rücksichtslos gejagt, obwohler einst das flächenmäßig auf der Welt fast amweitesten verbreitete Säugetier war und für den36Menschen komplett ungefährlich ist. InGriechenland konnte sich immerhin eine Restpopulationvon einigen hundert Tieren halten,vor allem in unzugänglichen Gebieten imNorden.Ausstellung in schönem SteinhausIch laufe an den Zwingern vorbei zur Umzäunungder Wölfe im Talboden, wo zwei Rudelräumlich getrennt voneinander leben. Die Tieresind zu Arctouros gebracht worden, weil sieaufgefunden wurden, oder weil der Versuch, siezu zähmen, fehlschlug der Wolf akzeptiertkeinen Menschen als Meister. Ich höre plötzlichdeutlich die Schwingen eines Vogels: Es ist derChryssaetos - der Goldadler -, der die Speiseresteder Wölfe entdeckt hat. In diesem Tal lebtund brütet je ein Paar der seltenen VogelartenChryssaetos und Gerakina; obwohl ich beidiesem Spaziergang keine Wölfe sehe, hat essich für mich gelohnt.Langsam ist es an der Zeit, die erste Führungzu begleiten, die um 10 Uhr beginnt. Nun entdeckenwir wenigstens einen Wolf. Er lebt ander Seite des Geheges, weil er nach verlorenemMachtkampf vom Rudel ausgestoßenwurde. Er hat den Schwanz immer zwischenden Beinen - deshalb im Griechischen dieRedewendung "me tin oura sta skelia". Imschönen Steinhaus wird man in die Geheimnissedes Wolfslebens eingeweiht. Sofia, diejunge Biologin aus Ptolemaida, wollte nichtbeim BraunkohIekraftwerk arbeiten. Jetzt erklärt


Nahrungskonkurrenz entstanden sind und sichhartnäckig halten.sie uns anhand eines Modells der benachbartenTäler, wo Wölfe leben, wie sie sich verhaltenund reproduzieren.Zwei Rudel leben in unmittelbarer Nähe vonAetos auf je einer Flanke des Tales in rechtfriedlicher Eintracht. Zwischenfälle wie getöteteWölfe, aufgehängt an Bäumen kommen nochvor, sind aber mittlerweile eine Ausnahme. DieAusstellung ist wie das Informationszentrum inAetos geschickt und verständlich aufgebaut."Wölfe leben in Rudeln“, sagt Sofia; es bestehteine klare Hierarchie und eine große sozialeKontrolle.Das hat viele Vorteile: Es ermöglicht zum eineneine wirkungsvolle Geburtenkontrolle, dennRudelmitglieder dürfen sich nicht "einfach so"paaren; überzählige Wölfe können aber einneues Rudel bilden. Die Größe der Rudel wirddurch die Nahrungsmittelgrundlage bestimmt.Während in Griechenland die Rudel vielleicht20 bis 30 Tiere umfassen, sind es in Amerikadeutlich mehr. Auch das Ringen um die Vorherrschaftist nicht einfach ein archaischesRitual, denn solche Kämpfe enden - imGegensatz zu jenen unter Menschen - nietödlich. Außerdem erkennt der unterliegendeWolf die Niederlage an und zieht sich aus demRudel zurück. Wagt er es abermals, den Leitwolfanzuzweifeln und verliert, dann wird er aufdie unterste Hierarchiestufe verbannt.Mit einem Lächeln klärt uns Sofia auch darüberauf, "dass die Anführer eines Wolfsrudels -ungleich vieler menschlichen "Kollegen" -realisieren, wenn ihre Kräfte sie verlassen. Siegeben die Führung rechtzeitig ab." Derschlechte Ruf des Wolfes beruht also wenigerauf Fakten als auf Vorurteilen, die aus derEin weiteres, durch Vorurteile genährtesProblem stellen die Hybridrassen dar: Entgegeneiner weit verbreiteten Behauptung werdendiese nicht durch "Umweltschützer" gezüchtetund ausgesetzt, sondern entstehen durchZufallsbegegnungen des Wolfes mit artverwandtenstreunenden Hunden. Auch diesesProblem ist also von Menschenhandgeschaffen.Im Kafeneion des bildhübschen DorfesEs ist fünf Uhr am Nachmittag. Die Führungensind zu Ende, das Steinhaus ist aufgeräumt. Ichfahre die Straße hoch nach Nymphäon. ImKafeneion des bildhübschen Dorfes erfahre ich,dass mittlerweile neun Bären im Tal zwischenAetos und der Passhöhe bei Klissoura leben.Während bei meinem ersten Einsatz die Bärenpraktisch noch "unsichtbar" waren, gibt esmittlerweile zahlreiche Begegnungen mit demwieder zahlreicheren Meister Petz. In Klissoura,wo unvorsichtigerweise der Müll offen aufbewahrtwird, laufen jetzt sogar öfters Bärendurchs Dorf und durchsuchen die Mülltonnen.Die Heimstätte für den Bär in Nymphäon unddas Informationszentrum in Aetos (Florina) sindjeden Tag außer mittwochs von 9-17 Uhrgeöffnet, wobei die erste Führung in Nymphäonum 10 Uhr und die letzte um 16.30 Uhr startet.Die Heimstätte und das Informationszentrum fürden Wolf befinden sich an der Straße von AetosRichtung Kastoria. Nach wenigen Kilometernführt ein Wegweiser nach links. Nur amWochenende sind sie zu den gleichen Zeitengeöffnet.37


Highway to Hellas38Von Alexandros StefanidisSüddeutsche Zeitung Magazin, Heft 05/<strong>2010</strong>Korruption und Staatsschulden: Die Griechen sind mit ihrem Latein am Ende. Zum Glückhaben wir einen griechischen Mitarbeiter, der uns erklären kann, was da los ist.Ruhmreiche Vergangenheit, peinsame GegenwartAls ich im vergangenen Sommer auf der InselKefalonia meinen Urlaub verbrachte, lernte ichIoannis Makrogiannis kennen. Makrogiannis,Vollbart, Kapitänsmütze, viele tiefe Falten umdie dunklen Augen, organisiert Bootsfahrten zurNavagio-Bucht der Nachbarinsel Zakynthos. Ergehörte 1980 zur Crew des mit Zigaretten beladenenSchmugglerschiffs Panagiotis und erzählte,wie die Küstenwache die Panagiotis verfolgte,bis dem Kapitän nur noch die Möglichkeitblieb, in der Bucht auf Grund zu laufen.»Die Polizisten haben jedem von uns Matrosendamals eine Stange Zigaretten in die Handgedrückt und gesagt, wir sollten nach Hausegehen.« – »Was ist mit den anderenTausenden von Stangen passiert?«, fragte ichihn. Und Makrogiannis‟ Lachen übertönte fürein paar Sekunden das laute Rattern des altenDieselmotors. »Was glaubst du denn? Diehaben das Zeug selbst verkauft. Junge, duweißt doch: Alle Griechen sind korrupt. Aber diekorruptesten sind unsere Staatsdiener.«Makrogiannis‟ Boot ist nicht das einzige, das inder Bucht vor Anker liegt. Mit der Zeit ist die vorsich hin rostende Panagiotis zur Touristenattraktiongeworden. Ein Postkartenmotiv, dasdie griechische Tourismusbehörde für ihreWerbekampagne nutzt: »Griechenland. EinMeisterwerk« steht auf dem Plakat. VieleTouristen haben ihre Namen in die Schiffswandgeritzt (»Klaus was here«), aber vorn am Bugsteht in großen griechischen Buchstaben:ELLAS. Griechenland: ein altes, verrostetesWrack, umzingelt von zweihundert Meter steilaufragenden Felswänden. Das Wrack ist derStaat, der Staat ist das Wrack. PittoreskeAusweglosigkeit.Normalerweise erfüllt es einen mit Stolz,Hellene zu sein. Griechenland ist ein wunderschönesLand, Hunderte Inseln, eine fast14‟000 Kilometer lange Küste und eine nochlängere Geschichte. Kein anderes Land hat diewestliche Zivilisation mehr geprägt als unseres.Wir rühmen uns, direkte Nachfahren der altenGriechen zu sein. Wir lieben unser Land, aberso wie Ioannis Makrogiannis trauen wirunserem Staat nicht eine halbe Seemeile überden Weg. Das ist das große Paradoxon dergriechischen Identität: Unser Staat ist unsernatürlicher Feind.Die Nachricht, dass er vor dem Bankrott steht,haben wir eher gelassen hingenommen. Wasuns aber erzürnt, ist, dass unser Weltruf in denletzten Wochen so gelitten hat: Unser Staat hatseine Glaubwürdigkeit im Ausland verspielt.Führende Ratingagenturen haben seine Kreditwürdigkeitherabgesetzt, der Finanzmarkt hatsozusagen ein »Vorsicht! Falle!«-Schild vorunsere Haustür gestellt, was zu höheren Zinsenbei dringend benötigten Neukrediten führt.Die EU-Kommission verlangt deshalb einenknallharten Sparhaushalt von unsererRegierung, die Frankfurter Allgemeine Zeitungforderte schon Griechenlands Ausschluss ausder Euro-Gemeinschaft, manche EU-Finanzpolitikergar den Rausschmiss aus der EuropäischenUnion, weil unsere Politiker wiederumjahrelang mit gefälschten Bilanzen gearbeitethaben: Schon unsere Haushaltsdaten für denEuro haben wir schöngerechnet. Das liegt etwazehn Jahre zurück.Wir haben auch die Höhe unseres Staatsdefizitsnicht immer exakt angegeben: Statt derkrisenüblichen sechs Prozent waren es 2009knapp 13 Prozent des Bruttoinlandsprodukts


(BIP). Unsere Schulden liegen bei knapp 300Milliarden Euro. Dieses Jahr wird unser Schuldenstandauf mindestens 125 Prozent des BIPanwachsen, damit hängen wir SchuldenrekordlerItalien locker ab und landen auf Platzvier der meistverschuldeten Staaten der Welt.Wir sind der einzige Euro-Staat, der die Stabilitätskriteriennoch nie eingehalten hat. Hinzukommen innenpolitische Probleme: gewaltsameStudentenproteste, vorsätzlich angefachteWaldbrände, Streiks, ein marodes Rentensystem,ein Steuersystem, das von derBevölkerung ignoriert wird, Bau- und Sexskandale,Vetternwirtschaft, Schwarzarbeit, Korruption.Kurz: Wir stehen im Jahr <strong>2010</strong> mit demRücken zur Wand. Griechenland ist am Ende.Wie konnte es nur so weit kommen?KOUMPARIA KAI ROUSFETI –VetternwirtschaftDiese kurze Geschichte bekommt fast jederjunge Grieche einmal im Leben zu hören, sie istin den letzten zwanzig Jahren zur Legendegeworden: Es war einmal ein Grieche, dereinen Comicladen in Heidelberg führte. DerComicladen ging pleite, und der Grieche wararbeitslos. Obendrein hatte er einige tausendMark Schulden angehäuft.In seiner Verzweiflung rief er seinen Cousin inAthen an und bat ihn um einen Job. Der Cousinwar ein ranghoher Funktionär im Bauministerium.Es ist das Jahr 1984. GriechischerPremierminister ist Andreas Papandreou, Vaterdes jetzigen Premierministers GeorgiosPapandreou. Korruption und Vetternwirtschaftblühen, goldene Zeiten für viele Griechen. DerEU-Beitritt drei Jahre zuvor spült viel Geld insLand, Geld, das vor allem in die Infrastrukturinvestiert werden soll: in neue Straßen, neueSchienen und – im gebirgigen Mittelgriechenland– auch in neue Tunnelbauten.Was nun folgt, nennt man in Griechenland»Rusfeti«, Gefälligkeit. Meist geschieht diesunter Familienangehörigen, guten Freunden(den wirklich guten Freunden) oder wichtigenGeschäftspartnern. Der Cousin im Bauministeriumberuhigt seinen Verwandten: Er habe daeine Stelle für ihn, ein Projekt, das der Cousin39leiten könnte. Nichts Dramatisches, er werdeverantwortlich sein für einen Tunnelbau naheder Stadt Kozani. »Tunnelbau?«, fragt derComicladenbesitzer etwas erstaunt. »Mussman dafür nicht Ingenieurwesen studierthaben?« – »Normalerweise schon«, antwortetder Funktionär. Aber so ein Tunnel sei schnellgegraben, »die Bagger baggern doch allegeradeaus«.Drei Wochen später ist der Ex-Comicladenbesitzerohne jede Vorkenntnisse Chef einesBauprojekts mit mehr als dreißig Mitarbeitern.So weit die Legende.Nun weiß man aus der jüngeren Geschichte,dass Franzosen und Engländer einen Tunnelunter dem Ärmelkanal gegraben und sichgerade einmal um vier Millimeter verrechnethaben. Eine architektonische Glanzleistung.Der weitaus anspruchslosere Tunnelbau naheKozani verläuft weniger glanzvoll.Auch dort baggert man von beiden Seiten los,um sich in der Mitte zu treffen. Doch leiderkommt es nie zu einer Zusammenkunft. Diebeiden Grabungen - so hat man später ausgerechnet- verpassen sich nicht um Millimeter,auch nicht um Zentimeter: Zwischen denbeiden Endpunkten liegen fünfunddreißigMeter.In jedem anderen Land der Welt wäre das einSkandal. In Deutschland würde der Bauminister,wenn es einen gäbe, zurücktreten. DieKonsequenzen in Griechenland? Die Tunnelröhrenwurden wieder zugeschüttet, der Bauleiterverschwand, ohne eine Nachricht zuhinterlassen, der Funktionär im Bauministeriumbekam eine Abmahnung. »Rusfeti« (übrigensein Wort, das wir aus dem Türkischen übernommenhaben), diese kleinen Gefälligkeiten,sind die Scharniere der griechischen Ökonomie.Laut einer Schätzung der griechischenZeitung Real News verdankt beinahe jederdritte Arbeitnehmer in Griechenland seinenArbeitsplatz einem Rusfeti.FAKELAKI – Korruption, verpackt inBriefumschlägeBriefumschlag heißt auf Griechisch»Fakelo«.Die Verniedlichungsform lautet: »Fakelaki«.


Bestechung und Korruption sind in Griechenlandnicht die Ausnahme; es ist nicht skandalös,die Hand aufzuhalten. Im Gegenteil: Esgehört so sehr zum Alltag, dass wir die Verniedlichungsformdafür verwenden.Die Antikorruptions-Organisation TransparencyInternational bewertet Nationen nach dem»Korruptionswahrnehmungsindex« und hatGriechenland 2009 auf Platz 71 von 180Ländern gelistet, korrupter als Ghana undBotswana. 1600 Euro Schmiergeld zahlt einegriechische Familie durchschnittlich pro Jahr.Als meine Großmutter vor fünf Jahren miteinem Schlaganfall ins Krankenhaus eingeliefertwurde, bekam sie trotz teurer Krankenversicherungnur ein Bett auf dem Gang. Erstals mein Vater der zuständigen Krankenschwesterein dickes Fakelaki übergab, schobman sie in ein Zweibettzimmer, das ihr lautVersicherung schon bei der Einlieferung zugestandenhätte.Als wir fragten, für wann denn der Termin derMagnetresonanztomografie anberaumt sei,blickten wir in das ratlose Gesicht des Röntgenarztes.Vielleicht in zwei oder drei Wochen,ein Gerät sei ausgefallen, das andere überlastet,sagte er. Eine Ausrede, die nur ein Zielhatte: Fakelaki. Noch am selben Abend drückteihm mein Vater notgedrungen den gewünschtenBriefumschlag in die Hand, und plötzlichwar ein Termin frei geworden: am nächstenMorgen.Verordnungen? Gesetze? Ja, die gibt es inGriechenland. Eingehalten werden sie nicht.2004 hat meine Familie für den Krankenhausaufenthaltmeiner Oma mehr als 4000 EuroSchmiergeld bezahlen müssen. Wie dasFamilien schaffen, die kein Schmiergeld zahlenkönnen? Sie sind auf die Barmherzigkeit derSchwestern und Ärzte angewiesen, meistpflegen sie ihre kranken Angehörigen selbst.Wenn Rusfeti die Scharniere der griechischenWirtschaft sind, sorgen die Fakelakia alsSchmierfett für einen reibungslosen Verlauf.DHMOSIOS ΥPALLHLOS – Der BeamteSeit Beginn der jüngsten griechischenDemokratie im Jahr 1974 ist unter Griechen40kein Job begehrter als der des Staatsdieners.Schätzungen zufolge (eine glaubwürdigeStatistik existiert in Griechenland nicht, weilStaatsdiener die Zahlen gern manipulieren,siehe EU-Stabilitätskriterien) arbeiten mehr alseine Million Menschen für den Staat. Das istfast jeder vierte Erwerbstätige. Es ist ein bisschenso wie früher in den kommunistischenBlockstaaten, der Staat ist der größte Arbeitgeber,von ihm hängt alles ab.Mein Onkel, nennen wir ihn Herkules – ich kannseinen richtigen Namen aus verschiedenenGründen, die gleich folgen werden, nichtnennen –, arbeitet auch für den griechischenStaat. Als Beamter. Morgens steht Herkulesgegen 7:30 Uhr auf, bringt seine Tochter zurSchule und fährt ins Büro. Dort bestellt er beiseiner Sekretärin einen Kaffee, zündet sichtrotz Rauchverbots in öffentlichen Gebäudeneine Zigarette an, setzt sich vor seinenComputer, schaltet ihn ein und googelt.Er recherchiert nicht im Netz, seine Funktion alsStadtplaner im Bauamt erfordert das nicht.Eigentlich erfordert nichts die Anwesenheitmeines Onkels. Müsste ich sein Jobprofil erstellen,würde ich einen langen Strich malen.Schaut man sich zum Beispiel Griechenlandszweitgrößte Stadt Thessaloniki auf GoogleMaps an, wird schnell klar, dass Stadtplanungin Griechenland zum letzten Mal in der Antikeein Thema war. Da müsste man schonPergament aufrollen. Entlohnt wird mein Onkelallerdings mit knapp 2300 Euro pro Monat. Dasist für griechische Verhältnisse sehr viel Geld,das durchschnittliche Monatseinkommen liegtbei etwa 700 Euro.Herkules ist seit seinem 19. LebensjahrBeamter. Damals kam ein älteres Mitgliedunserer Familie auf ihn zu, fragte ihn, welcherPartei er nahe stehe, Herkules sagte »NeaDimokratia« (das ist die Partei der FamilieKaramanlis) – und er hatte einen Job. OhneStudium, ohne Ausbildung, aber mit derrichtigen Gesinnung. Immer wenn eine derbeiden großen Parteien, Nea Dimokratia oderPASOK, die seit 1974 abwechselnd regieren,an die Macht kommt, erhalten Parteimitglieder


oder Angehörige von Parteimitgliedern Postenim Staatsbetrieb.Als Kostas Karamanlis, Neffe des von 1974 bis1980 regierenden Kostas Karamanlis, im Jahr2004 für die Nea Dimokratia an die Macht kam,stellte er in guter alter Tradition 68 000 neueBeamte ein. Alles Nea-Dimokratia-Wähler.Diese Tradition bläht seit mehr als dreißigJahren den Staatsbetrieb auf und macht diejeweilige Wählerschaft glücklich. Deshalb wähltauch mein Onkel Herkules seit mehr als dreißigJahren Nea Dimokratia. Er weiß, wem er seinenLebensunterhalt zu verdanken hat.Das heißt, das stimmt so nicht ganz: Nach deroffiziellen Arbeitszeit trifft sich mein Onkelmanchmal in Bars, Clubs oder Tavernen mitangehenden Bauherren. Die Männer diskutierenüber die Fußballergebnisse vomWochenende, reden übers Wetter, dann gehtes ans Eingemachte. Um einen »besonderen«Kontakt zum Chef des Bauamts herzustellen,verlangt Herkules 150 Euro. »Es gibt Kollegen,die wollen dafür mehr«, sagt er. Für Tipps, wieman die Bauverordnung trickreich umgeht,bekommt er 300 Euro. Um eine Baugenehmigungzu garantieren, erhält Herkules in derRegel etwas mehr als ein Monatsgehalt. »DieTarife variieren.«Hat Herkules keine Gewissensbisse? Wie kanner seine Töchter zu anständigen Menschen erziehenund gleichzeitig seine Verantwortungmissbrauchen und den Staat betrügen?Er sagt: »Als ich mit 19 anfing, habe ich michstets an die Vorschriften gehalten. Ich wollte janicht auffallen. Das Problem war: Ich fiel dadurchauf, dass ich mich penibel an die Vorschriftenhielt. Die Kollegen beäugten mich mitbösen Blicken, mein Chef zitierte mich mehrmalszu sich, ich verschlechtere das Büroklima.Mit der Zeit kamen immer weniger Bauvorhabenauf meinen Schreibtisch, eines Tageskam keines mehr. Ich hatte also die Wahl:Entweder nichts tun und weiter von denKollegen geächtet werden. Oder nichts tun undeine Menge Geld verdienen. Was hättest dugetan? Nimm‟s mir übel, wenn du willst. Aber41so funktioniert nun mal das griechischeSystem.«Übrigens: Nächstes Jahr geht Herkules inRente. Mit 51 Jahren. Kein unübliches Renteneintrittsalterfür griechische Beamte. Erfreulichfür ihn: Griechische Ruheständler erhalten lautOECD-Zahlen von 2007 im Schnitt etwa 94Prozent ihres letzten Gehalts, deutscheRentner nur 43 Prozent.STHN MAURH – SchwarzarbeitWarum soll man als griechischer Handwerker,Arzt, Bäcker oder Anwalt nicht schwarzarbeitenund damit die Mehrwert- und andere Steuernumgehen, wenn schon ein Minister das eigeneMinisterium betrügt? Vassilis Manginas,ehemaliger Minister für Beschäftigung undSoziales, ließ im Jahr 2008 auf dem BergHymettos südöstlich von Athen für sich undseine Familie eine prunkvolle Villa mit Poolerrichten.Das Problem: Der Minister hatte nur eineGenehmigung zum Bau eines Kiosks. Zudemist der Bau von Wohnhäusern in der gesamtenRegion per Gesetz untersagt. Und: ArbeitsministerManginas heuerte nicht einmal einenmittelständischen griechischen Betrieb für dieBauarbeiten an, nein, er beschäftigte pakistanischeSchwarzarbeiter. Gut, Manginas tratimmerhin zurück, aber geschätzt gehen demgriechischen Staat so im Jahr mehr als dreißigMilliarden Euro Mehrwertsteuer verloren.Europäischer Spitzenwert.Mehr als ein Drittel der griechischen Wirtschaftwird »sthn maςrh«, also schwarz, abgewickelt.Quittungen? Bitte aufheben. Die haben Seltenheitswert.TO PROBLHMA – Das ProblemGerade mal 5000 Griechen geben in ihrerSteuererklärung an, mehr als 100 000 Eurobrutto im Jahr zu verdienen. Schwer zuglauben, wenn man sich die Yachthäfen rundum Athen anschaut oder an einem Samstagabendeinen Blick auf die bewachten Parkplätzeder angesagten Bars und Clubs wirft:Ferrari, Lamborghini, Bentley. »Ein stinknormalerPorsche«, sagt Parkplatzwächter


Panos, der von Trinkgeldern lebt, »muss hierschon in vierter oder fünfter Reihe parken. Nichtextravagant genug.«Das zentrale Problem dieses Landes ist dennochnicht die offenkundige Steuerhinterziehung,es ist der fehlende Gemeinsinn. Trotzjährlich wiederkehrender Waldbrände existiertkeine freiwillige Feuerwehr, die diesen Namenverdient.Und wenn doch, passiert das: 32 Löschfahrzeugewaren sie im vergangenen Sommer,eilten herbei von Thessaloniki, Athen zu retten.Die freiwillige Feuerwehr. Befehlshabender:Nikos Sachinidis, 57 Jahre alt, sechs Herzinfarkte.Sie brausten über die Autobahn, nein,wollten brausen. Hatten aber nicht mit der Mautgerechnet. Jedes Mal bremsen, bezahlen, 32-mal die Schranke hoch und runter, fahren,bremsen, bezahlen. Attika stand da schon inFlammen.»7529 Euro Mautkosten«, rechnet NikosSachinidis vor, »und genau fünfeinhalb StundenVerspätung.« Als die Freiwilligen die Feuerfronterreichten, sahen sie sich von zornigen Bürgernumringt. »Wo wart ihr? Wofür bezahlen wireuch?« Man verwechselte sie mit derBerufsfeuerwehr, beschimpfte und schlug sie.Am Ende hatten sie 98 000 Euro aus eigenerTasche bezahlt. Das Finanzministeriumbedauerte: Kein Geld in der Kasse. »Spinnendie?«, fragt Sachinidis.Welches Blatt man auch wendet, welcheStatistik man auch heranzieht, fast immer stehtGriechenland ganz unten. Waldbrandbekämpfung:versagt. Asylpolitik: versagt. Bildungs-,Gesundheits-, Renten-, Steuerpolitik: versagt.Jetzt soll ein rigoroser Sparplan alles ändern:höhere Steuern auf Tabak, Treibstoff und Getränke.Zudem sollen die Gehälter von Staatsdienerneingefroren oder um vier Prozentgekürzt werden. Alle Ministerien sollen zehnProzent weniger ausgeben, und PremierministerPapandreou hat bereits öffentlichkeitswirksamauf seinen Dienst-Mercedes verzichtet.Er fährt jetzt Skoda. Aber reicht das?Die Steuererhöhungen akzeptieren dieGriechen vielleicht gerade so zähneknirschend,42obwohl zwei Drittel von ihnen immer noch nichtbereit sind, einen persönlichen Beitrag zur Verbesserungder Finanzlage ihres Landes zuleisten. Was Griechenland neben einem Sparplanbraucht, ist ein grundlegender Mentalitätswechsel.Die griechische Regierung um GeorgiosPapandreou hat das auch erkannt. Sonntagnachmittag,Kabinettssitzung. Live im Internet.»Einen neuen politischen Stil«, verspricht derPremierminister. »Offene Regierung«, heißt dasMotto. »Die Ministerien werden im Internet überjeden Kassenzettel, jede Entscheidung, jedePersonalie Rechenschaft ablegen«, kündigt eran. Zur »offenen Regierung« gehört auch, dasssich die Griechen via Chat mit den Politikernunterhalten können.Diese Woche kam in einem der Diskussionsforeneine originelle Idee auf: ein Spendenkontonamens »Nationale Rettung«. Jeder Bürger sollda nach seinen Möglichkeiten einzahlen, sagtzum Beispiel Panagiotis Amoiridis, 23 Jahre alt.Gute Idee, pflichteten viele bei. Scrollte manseinen Diskussionspfad aber ein bisschenweiter nach unten, fand man einen ebenfallsvielfach gelobten Eintrag von »Ellas<strong>2010</strong>«:»Super Idee, das Spendenkonto! Gebt dieBankdaten doch bitte gleich an die EU-Kommission weiter. LOL.«Die Griechen, so perfide es klingt, stecken alleunter einer Decke. Und als Grieche sage ichdas halb desillusioniert, aber auch halbamüsiert. Wir haben einen Lebensweg entwickelt,der es uns erlaubt, nicht auf Gesetze,nicht auf Verordnungen und nicht auf Politikerangewiesen zu sein. Es gibt dafür ein schönesaltgriechisches Wort: Anarchismus. Oderanders ausgedrückt: Wir sind unregierbar.__________________________________________________________________________________________________________________Das griechische System hat auch Vorteile: Als unserKollege Alexandros Stefanidis während der RechercheAnfang Januar in Thessaloniki bei Rot über eineKreuzung fuhr, stoppte ihn die Polizei und verlangte diePapiere. Strafe laut Bußgeldkatalog: 700 Euro. Erschwitzte, aber der Polizist las seinen Namen undfragte: "Bist du der Sohn vom Christoforos?" – "Ja,warum?" Der Rest ist Geschichte.


Griechische Krise und deutsche MedienGlaubt man deutschen Massenmedien, befindetsich Griechenland also kurz vor dem Staatsbankrott."Griechenland ist pleite", "Horrordefizite","Das griechische Virus greift um sich" ...So tönt es seit Wochen durch den Blätterwaldund flimmert über die Bildschirme. In dernächsten Stufe wird dann vermutlich die Sonnenicht mehr scheinen, das Meer zieht sich aufden niedrigsten Stand seit 3500 Jahren zurückund alles wird viel kälter. Oder so ähnlich.Seit Jahren fällt auf, dass sich deutsche Medienin Horrorthemen aus Griechenland geradezugenüsslich verlustieren. Was haben wir unterTelefonanrufen von besorgten Freunden inDeutschland gelitten, als die schweren Brände2007 wüteten. Natürlich war das schrecklich,aber ständig von verbrannter Erde zu sprechenoder zu schreiben, hat wohl auch erheblichdazu beigetragen, dass die Zahl der Touristen2008 so abrupt zurückging. Da könnte man jaglattweg vermuten, dass diese Rufmordkampagnevon türkischen, spanischen undanderen Tourismuskonzernen finanziert wurde.Ja, Griechenland hat Probleme. Griechenlandhat über seine Verhältnisse gelebt, hat Statistikengeschönt. Aber wer in Europa hat dasnicht. Griechenlands Misere begann schon imVorfeld der Olympischen Spiele 2004, die mitmehr oder weniger versteckten Mitteln aus demStaatshaushalt subventioniert wurden. Aber eswaren schöne Spiele und Griechenland hat sieuns allen geschenkt. Was sind zirka 14.000Euro Schulden pro Kopf der Bevölkerung inGriechenland gegen jetzt zirka 22.000 Euro proKopf in Deutschland oder gar 175.000 Dollarpro Kopf in den USA?Keiner deutschen Zeitung oder TV -Stationwürde es einfallen, ein Horrorszenario vomStaatsbankrott der USA zu beschreiben, obwohles doch die reine Wahrheit wäre."Griechenland bald unter finanzieller Zwangsverwaltungdurch die EU?" - tönt die Boulevard-Presse. Mal abgesehen davon, dass das reinsachlich nicht stimmt, denn etwas Derartigessehen die EU-Regeln gar nicht vor, impliziert43Wilfried JakischGZ, 17. 2. <strong>2010</strong>es, dass Kontrolleure der EU sozusagen denBeamten des griechischen Staates ständig überdie Schulter schauen. Geht man so mitFreunden und Partnern um? Warum machtman die Griechen zum Sündenbock einerEuroschwäche, die noch gar nicht eingetretenist. (Und wenn sie eintritt, wurde sie nicht vonden Griechen verursacht, sondern von großeneuropäischen Konzernen künstlich geschaffen,die mit einem schwächeren Euro besser exportierenkönnen.) Wie kann ein Land, das nurreichlich zwei Prozent zum europäischenBruttosozialprodukt beiträgt, den Euro zu Fallbringen? Griechen arbeiten hart. Zugegebenoftmals auch schwarz. Aber Schwarzgeld istselbst nach Ansicht seriöser Wirtschaftswissenschaftlerdas einzige Geld, das sofort imKonsumkreislauf ankommt, weil sich keinertraut, es auf die Bank zu bringen. VieleGriechen haben zwei Jobs, weil einer gar nichtreicht, eine Familie zu ernähren. Griechenlassen sich nicht in die soziale Hängemattefallen, die es ohnehin in Hellas gar nicht gibt.Arbeitslosengeld gibt es immer in Abhängigkeitvon der letzten ununterbrochenen Beschäftigung.Und von wegen Hartz IV oder so – Fehlanzeige.Harte Sitten! Griechen melden sichnicht arbeitslos, es könnte sich ja herumsprechen.Griechen prahlen nicht am Stammtisch,jetzt mal erst das ALG "mitzunehmen".Natürlich kann die Europäische UnionGriechenland helfen, die Probleme zu überwinden.Das sollte sie auch tun, aber nicht mitGeld, sondern erst einmal mit Kontrollen überdie bisher eingesetzten Mittel oder noch bessermit einer strengen Prüfung von Fördermittel-Anträgen, damit das Geld für überdimensionierteoder sinnlose Straßen oder andereProjekte nicht in den Taschen von Bauunternehmernund Politikern verschwindet. Helfenkann die Europäische Union vor allem dadurch,dass sie Bürgern Europas empfiehlt, nachGriechenland zu reisen. Daran könnten sichauch deutsche Medien beteiligen, indem sieeinfach sachlich darüber informieren, dass es in


Die Akropolis auf Abriss? (noch unveröffentlicht)Als mein Artikel “Griechische Krise unddeutsche Medien” (GZ vom 17.2.10) erschien,fühlte sich eine Leserin veranlasst, darauf rechtharsch zu reagieren (GZ druckte diesen Leserbrief).Natürlich ist das ihr gutes Recht.Vielleicht hätte sie jetzt, drei Wochen später,etwas anders reagiert, denn was deutscheMedien - allen voran die großen drei Politmagazine– in der Zwischenzeit noch so allesgeschrieben haben, ist wohl kaum zu überbieten.Dachte ich. Aber dann kam “Bild” mitdem Vorschlag, die Akropolis zu verscherbeln.Selbstverständlich hat die Presse das Recht aufSatire, aber das Schlimme ist, dass das ernstgemeint war, ebenso ernst wie der Vorschlagaus den Reihen der CDU, doch ein paar Inselnzu verkaufen. Dabei lassen sich diese Leuteimmer gern als “Politiker” titulieren. Sehr hochtrabendeBezeichnung. Woher diese Häme,woher diese unverhohlenen Feindseligkeitengegen eines der deutschen Haupturlaubsländer?Haben deutsche Medien das Recht,Griechenland wegen seiner Korruptionsaffärenzu kritisieren? Das haben sie, aber sie solltendabei nicht vergessen, dass die höchstenBestechungsgelder, die je in Griechenlandgeflossen sind, von der Firma Siemens kamen,zumindest in den bekannten Fällen. Möglicherweisewurden sie ja noch von deutschenRüstungsfirmen überboten, aber das ist ja allesgeheim. Wer versucht ständig, den Griecheneine Bestellung von Eurofightern aufzuschwatzen(oder vielleicht gegen eine kleineProvision “zu vermitteln”) – zu einem Stückpreisvon mehr als 80 Mio. Euro, obwohl das Landgar nicht zahlen kann? Was hat Herr Westerwelledamit zu schaffen? Warum bedrängt erdie griechische Regierung, Eurofighter zukaufen? Für jeden einzelnen davon könnte manhier zwei Krankenhäuser und zusätzlich jedeMenge Kitas bauen. Haben deutsche Medien44Griechenland auch sehr schön sein kann. Daswäre eine Hilfe, die sofort ankommt, weil sie imwichtigsten Wirtschaftszweig des Landes, demTourismus, unmittelbar Arbeitsplätze schafft.Und keine Angst, die drei wichtigsten Exportschlagerdes Landes wurden bisher durch dieMisswirtschaft noch nicht in Mitleidenschaftgezogen: Antike, Sonne und Meer. Und daswird - krisenfest - noch lange so bleiben.Wilfried Jakischdas Recht, Griechenland wegen seiner unproduktivenIndustrie zu kritisieren? Haben sienatürlich auch, aber sie sollten nicht außer Achtlassen, dass seit der VollmitgliedschaftGriechenlands in der EU unzählige Firmenplattgemacht wurden. Außer Zement, Aluminiumund Plastikverarbeitung ist nicht vielübriggeblieben. Griechenland hatte vor 30Jahren eine recht gut funktionierende und auchproduzierende Telekommunikationsbranche.Heute kommt das fast alles von ... natürlich vonSiemens! Und beim größten Telefonanbietersitzt die deutsche Telekom drin. Ist es einWunder, dass angesichts der deutschenMedienkampagne gegen Griechenland der Rufnach Entschädigungen für die Verbrechen derdeutschen Wehrmacht in Griechenland wiedererschallt? Die Bürger von Kalavrita, Distomo,Hortiatis, Limnes... haben bis heute keinenPfennig gesehen.Übrigens hat die deutsche Schuldenuhr -während ich diesen Artikel schreibe - wieder um15 Mio. Euro zugelegt, in jeder Sekunde um4.400 €. So um die 1,7 Billionen sollen es jetztsein. Ich weiß nicht, ob das von den deutschenPolitikern noch einer überblickt. Die jubeln jaschon, wenn die Neuverschuldung um fünfMilliarden geringer ausfällt. Um im Bild der“Bild” zu bleiben: Vielleicht können wir ja dafürdie Insel Rügen oder am besten den ganzenOsten in Zahlung geben?Meine griechischen Bekannten wissen, dass ichJournalist bin, demzufolge kommt jetzt beieinem Gespräch unweigerlich das Themadeutsche Medien. Die Reaktionen sind mehroder weniger heftig. Und ich schäme mich fürdie Entgleisungen meiner Kollegen. “Schreibruhig mal, dass wir uns so nicht beleidigenlassen!” sagte gestern mein Nachbar Christos.Was ich hiermit getan habe.Wilfried Jakisch


Eretria im NationalmuseumDas Archäologische Nationalmuseum Athenwird vom 20. <strong>April</strong> bis zum 30. August eine Ausstellungüber die antike Stadt Eretria auf Euböasowie das Ausgrabungswerk der SchweizerischenArchäologischen Schule dort zeigen.Der heute als eher verschlafene Sommerfrischebekannte Flecken war in der Antike eine dergrößten Seemächte Griechenlands und nachChalkis der bedeutendste Stadtstaat auf Euböa.Die Stadt beteiligte sich bereits am TrojanischenKrieg und wird im Schiffskatalog derIlias geführt. In vorarchaischer Zeit wurden vonEretria aus bedeutende Kolonien gegründet,darunter mehrere Städte in Unteritalien. Auchentwickelte die Stadt eine eigene Variante desAlphabets.Später wuchs Eretria zu einem florierendenGemeinwesen heran, bis es in der Spätantikean Bedeutung verlor und in frühchristlicher Zeitaufgegeben wurde. Die heutige Stadt ist eineNeugründung des 19. Jahrhunderts.Die Ausstellung im Nationalmuseum hat denEhrgeiz, die Geschichte der Stadt ab dem 8.Jahrhundert v. Chr. anhand von rund 435 Exponatenaus den Museen von Eretria, Chalkis,Olympia, von der Halbinsel Chaklidiki, ausSamos, Athen und Rom nachzuerzählen. ImSeptember kommt die Schau nach Basel.45Griechenlandzeitungvom 3. Februar <strong>2010</strong>Gorgonen-Maske aus Terrakotta (4.Jh. v. Chr.)aus dem „Haus der Masken“ (Foto: GZnam)Die Schweizerische Archäologische Schulegräbt seit den 60er Jahren in Eretria und kommtauch für die Finanzierung und Organisation derAusstellung auf (GZkr).Wir versuchen einen Besuch der Ausstellung inBasel zu organisieren, momentan ist aber nochnichts Konkretes darüber bekannt.Neues Buch von Erwin Siegfried: Lakonien Peloponnes - Das Gebietzwischen Taygetos und Parnon nördlich Areopolis und Gythion.Ältere Bücher von Erwin Siegfried- Nordgriechenland – Nationalpark Vikos Aoos und ValiaKalda. - Eine Reise zu den Bergdörfern und Schluchten imZagoria Gebiet..- Samos - Kleiner Führer zu Klöstern, Kirchen und Bergdörfern.Erschienen 2007.- Wege zu byzantinischen Kirchen und Kapellen in Mittel-Kreta -Nomos Rethimno (2004)- Wege zu byzantinischen Kirchen und Kapellen in West-Kreta -Nomos Chania (2005)- Südpeloponnes – DIE EXO MANI – Verborgenen byzantinischeKirchen von Kampos bis Areopolis (2006)- Südpeloponnes – DIE INNERE MANI – Verborgenenbyzantinische Kirchen (2002)Bezugsquelle: Erwin Siegfried, Kranichweg 16 / 94, CH-3074 MURI b. <strong>Bern</strong>, Tel: 031 951 74 62


Direkte Flüge nach Griechenland im Sommer <strong>2010</strong>alle Angaben ohne GewährDirekte Charterflüge ab <strong>Bern</strong>- <strong>Bern</strong> – Preveza: Ab 10. Mai jeden Montag Charterflug mit SkyWork Airlines imAuftrag von Aaretal-Reisen, Münsingen, Nurflug ab Fr. 890.- retour.- <strong>Bern</strong> – Zakinthos: Ab 21. Mai jeden Freitag Charterflug mit SkyWork Airlines imAuftrag von Kuoni-Reisen. Nurflug ab 648.- retour.Weitere Charterflüge gibt es- ab Basel nach: Heraklion, Korfu, Kos, Rhodos- ab Genf nach: Heraklion, Rhodos- ab Zürich nach: Araxos, Chania, Heraklion, Kefalonia, Korfu, Kos, Mykonos, Rhodos,Samos, Santorini, Thessaloniki, ZakinthosNEU ab Zürich nach: Kefalonia. Ab 9. Mai jeden Sonntag Charterflug mit Viking Airline imAuftrag von Hotelplan, Sierramar, Migros-Reisen und Denner-Reisen.Nurflug ab Fr. 439.-, retourLeider nicht mehr von Chartern angeflogen wird die Ostägäis, wie Chios, Lesbos, Skiathos.Direkte LinienflügeNEU ab Basel nach:ab Genf nach:ab Zürich nach:ab Zürich nach:Thessaloniki - ab 25. Juni wöchentlich 3 x mit easyJetPreise ab Fr. 67.- einfach, Fr. 103.- retour.Athen mit Swiss (täglich), mit Baboo (5 x wöchentlich)Athen mit Swiss (3 x täglich)Thessaloniki mit Swiss (täglich, Nachflug)Tipp der Saison <strong>2010</strong>: Kefalonia, z.B. Hotel TrifilliKefalonia ist jetzt viel besser und viel günstiger erreichbar: Ab 9. Mai wird es neu einen wöchentlichenCharterflug von Zürich nach Kefalonia geben. Dieser kann über die M-Travel-TöchterHotelplan und Sierramar, z.B. direkt bei unserem Sponsor in der Hotelplan-Filiale an derMarktgasse, gebucht werden. Weitere Angebote bei Migros-Reisen und Denner-Reisen.Das gemütliche, familiäre Hotel Trifilli findet man im Sierramar-Katalog und auch (nur auf demInternet, terminlich eingeschränkt dafür etwas günstiger!) auch bei Denner-Reisen - und Individualistenkönnen auch direkt im Hotel buchen.Tel: 0030 2671 0 31114, Email: info@trifilli.comDie Besitzer des Trifillis, Susan Fisch Dimtratos und ihr Mann Vangelis, sind übrigens Mitgliederder <strong>Hellasfreunde</strong> <strong>Bern</strong>. Susan ist, trotz der grossen Distanz, sogar ein sehr aktives Mitglied, hatsie doch bereits zweimal für unser <strong>Bulletin</strong> einen Beitrag geschrieben.Mehr über das Hotel Trifilli finden Sie auf www.trifilli.comMehr über Kefalonia finden Sie in den <strong>Bulletin</strong>s 2008-1 und 2009-3. PDF-Auszüge aus diesen„alten“ <strong>Bulletin</strong>s gibt es auf www.hellasfreunde.ch, auf der Seite „Info-<strong>Bulletin</strong>“.46


Veranstaltungs- und Medien-TippsAktuelle Tipps immer aufwww.hellasfreunde.chFr. 16. <strong>April</strong>: Live-Musik mit Sakis Papadopoulos, mit Speisen à la carte.Restaurant Athen, Falkenplatz 1, <strong>Bern</strong>, Tel: 031 301 65 55. Details: www.athen-bern.chFr. 23. & Sa. 24. <strong>April</strong>: Live-Musik mit Sakis Papadopoulos, Speisen à la carte.Restaurant Athen, Falkenplatz 1, <strong>Bern</strong>, Tel: 031 301 65 55. Details: www.athen-bern.chMontag, 26. <strong>April</strong> 19:00 – 20:00 Uhr: Hellas-Radio - die Sendung für Griechen undGriechenlandfreunde auf Rabe. Jeden zweiten Montag, d.h. weitere Sendungen am 10.5 ./ 24.5./… Auf 95.6Mhz, über Kabel oder Webradio auf www.rabe.ch (da auch nachträglich)Di. 27. <strong>April</strong>, 18.15 Uhr: Plithos auf Naxos - eine Nekropole aus der frühen Eisenzeit -Vortrag von Prof. Dr. Karl Reber (Universität Lausanne).Hörsaal E6, Archäologisches Institut der Universität, Rämistrasse 73, 8006 Zürich.Mi. 28. <strong>April</strong>: Zu Fuss vom Zytglogge zur Akropolis – Vortrag und Dia-Show von GerhardBinggeli alias Ger Peregrin im Tell-Saal, <strong>Bern</strong>strasse 101. 3072 OstermundigenGerhard Binggeli, Buchautor (u.a. „Mein griechisches Alphabet“), erzählt von seinerungewöhnlichen Hochzeitsreise im Jahr 1958 und zeigt in einer technisch neu aufbereiteten Dia-Schau ein Griechenland von damals.Neu: Zusätzlich Weindegustation mit dem Sponsor „Paphos-Weine“. Eintritt freiSa. 1. Mai ab 19:00 Uhr: Buffet à discretion mit Live-MusikRestaurant Athen, Falkenplatz 1, <strong>Bern</strong>, Tel: 031 301 65 55. Details: www.athen-bern.chSa. 8. Mai ab 14.00 Uhr: Weindegustation bei Nikos HadzikalymniosVerzinkereiweg 5, 3665 Wattenwil, Tel. 079 633 04 08, Mail: hadzikalymnios@bluewin.chSa. 15. Mai, 20:00 Uhr: Konzert mit Jorgos Dalaras im Kongresshaus Zürich:Infos unter www.georges-dalaras.eu, Tickets: www.starticket.chBustransport direkt ans Dalaras-Konzert mit der Firma Schneider-Autoreisen:- 16:45: ab Ostermundigen, Schulhaus <strong>Bern</strong>strasse (Parkplatz auf dem Schulhausplatz)- 17:00: ab <strong>Bern</strong> Schützenmatte, Preis: Fr. 40.- , Reservation Bus: 034 445 00 44Termine für die nächste Veranstaltungs-Saison <strong>2010</strong> / 2011• Mi. 27.Oktober (provisorisch, wird evtl. ersetz durch Konzert und / oder Museumsbesuch)• Mi. 10. November• Mi. 1. Dezember• Fr. 28. Januar 2011 (Mitgliederversammlung)• Mi. 16. Februar• Mi. 9. März• Mi. 30. März• Mi. 27. <strong>April</strong>Die Themen werden im Herbst veröffentlicht. Vorschläge (möglichst inkl. Referent) werden gerneentgegengenommen. Oder habe Sie gar selbst etwas Interessantes zu bieten? Melden Sie sichbitte beim Vorstand.47


Dieses <strong>Bulletin</strong> ist primär ein Informationsmedium für die Mitglieder der „KulturellenVereinigung der <strong>Hellasfreunde</strong> <strong>Bern</strong>“.Erscheinungsweise: Das <strong>Bulletin</strong> erscheint in der Regel dreimal pro Jahr, abgestimmt auf dieVeranstaltungssaison, im September, Dezember und Februar/März.Auflage: ca. 200 Exemplare.Zielpublikum: Das <strong>Bulletin</strong> erhalten ausschliesslich die Mitglieder des Vereins. Es ist, genaugleich wie die Teilnahme an den Vorträgen, im jährlichen Mitgliederbeitrag inbegriffen. Dieserbeträgt pro Einzelperson: Fr 40.- / Paar: Fr. 60.- / Schüler, Lehrlinge, Studenten: Fr. 20.-Weitere Informationen zu unserem Verein finden Sie jederzeit auf www.hellasfreunde.ch.48

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