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Hellasfreunde Bern Bulletin 2010-1 April 2010

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Die weisen Wölfe GriechenlandsDaniel Funk in derGriechenlandzeitung, 13. 01. <strong>2010</strong>Die griechische Umweltorganisation Arktouros ist auch für den Wolf zuständig. Dieses Tier genießtzu Unrecht einen schlechten Ruf, der Mensch könnte einiges lernen.Es ist ein paar Jahre her, seit ich das letzte Malals freiwilliger Helfer bei der UmweltorganisationArktouros war. Ursprünglich hatte dieseOrganisation mit dem Management der Bärenpopulationangefangen, und noch heute befindetsich in Nymphäon bei Florina die Heimstättefür den Braunbären: Zweifellos der großePublikumsmagnet. Doch auch abseits vonNymphäon hat Arktouros einiges bewegt.Die erste Veränderung stelle ich in der erstenNacht in Aetos fest. Das Heulen von Wölfenweckt mich. Unmittelbar hinter der Unterkunfthat Arktouros ein kleines Rudel in einerspeziellen Umzäunung untergebracht. Ichschlafe wieder ein, fahre dann aber am Morgenzeitig auf der Straße von Aetos RichtungKastoria. Nach fünf Minuten geht ein Fahrweglinks ab und führt zur Heimstätte von MeisterIsegrim.Restpopulation von einigen hundert TierenArktouros ist seit etwa zehn Jahren auch fürden Schutz der Wölfe in Griechenland zuständig,so erinnere ich mich. Das letzte Malstand nur die große Umzäunung, wo auf etwasieben Hektar zehn Wölfe untergebracht sind.Neu ist das Steinhaus, in dem sich das Informationszentrumüber den Vierbeiner befindet.Die großzügigen Hundezwinger sehen immernoch gleich aus. Hier züchtet Arktouros dengriechischen Schäferhund - eine Rasse, bis vorkurzem fast ausgestorben, die offenbar aufantike Zeiten zurückgeht. Richtig ausgebildetschützt dieser Hund praktisch zu 100 Prozentvor Wolfsrissen.Diese Tiere werden an ausgesuchte Schäferkostenlos abgegeben. Dabei sind wir schon beieinem Hauptproblem: Wolf und Mensch sindNahrungskonkurrenten; der schlechte Ruf desWolfs rührt wesentlich daher, dass er Leckerbissenwie Wild oder Schafe nicht verschmäht.So wurde er denn rücksichtslos gejagt, obwohler einst das flächenmäßig auf der Welt fast amweitesten verbreitete Säugetier war und für den36Menschen komplett ungefährlich ist. InGriechenland konnte sich immerhin eine Restpopulationvon einigen hundert Tieren halten,vor allem in unzugänglichen Gebieten imNorden.Ausstellung in schönem SteinhausIch laufe an den Zwingern vorbei zur Umzäunungder Wölfe im Talboden, wo zwei Rudelräumlich getrennt voneinander leben. Die Tieresind zu Arctouros gebracht worden, weil sieaufgefunden wurden, oder weil der Versuch, siezu zähmen, fehlschlug der Wolf akzeptiertkeinen Menschen als Meister. Ich höre plötzlichdeutlich die Schwingen eines Vogels: Es ist derChryssaetos - der Goldadler -, der die Speiseresteder Wölfe entdeckt hat. In diesem Tal lebtund brütet je ein Paar der seltenen VogelartenChryssaetos und Gerakina; obwohl ich beidiesem Spaziergang keine Wölfe sehe, hat essich für mich gelohnt.Langsam ist es an der Zeit, die erste Führungzu begleiten, die um 10 Uhr beginnt. Nun entdeckenwir wenigstens einen Wolf. Er lebt ander Seite des Geheges, weil er nach verlorenemMachtkampf vom Rudel ausgestoßenwurde. Er hat den Schwanz immer zwischenden Beinen - deshalb im Griechischen dieRedewendung "me tin oura sta skelia". Imschönen Steinhaus wird man in die Geheimnissedes Wolfslebens eingeweiht. Sofia, diejunge Biologin aus Ptolemaida, wollte nichtbeim BraunkohIekraftwerk arbeiten. Jetzt erklärt

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