WARUM EIN BETT - Studentenwerk Berlin
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zur richtigen Zeit für einen der ausliegenden<br />
Transportwagen zu entscheiden, auf<br />
dem bis zu drei Plättchen mit Tieren,<br />
Verkaufsständen oder Münzen liegen. Greift<br />
man zu früh zu, fehlen vielleicht Tiere für die<br />
eigene Auslage, wartet man zu lange, sind<br />
möglicherweise Tiere an Bord, die man nur<br />
im Stall unterbringen kann (Minuspunkte bei<br />
Spielende), da freie Gehege fehlen. Hat man<br />
sich für einen Transportwagen entschieden,<br />
ist die Runde für den Spieler beendet.<br />
Alle anderen versuchen weiter, ihren Zoo<br />
attraktiver zu machen. Das durchdachte<br />
und etwas glücksabhängige Sammel- und<br />
Legespiel bietet ohne lange Wartezeiten<br />
einen netten Spielspaß. Das Spiel ist für 2-<br />
5 Spieler ab acht Jahren, dauert rund eine<br />
Stunde und kostet ca. 25 Euro.<br />
Ebenfalls nominiert waren u. a. die<br />
Spiele „Die Baumeister von Arkadia“,<br />
der strategische Aufbau einer Stadt<br />
(Ravensburger), und „Der Dieb von Bagdad“,<br />
ein bestechendes Kartenbrettspiel (Queen<br />
Games).<br />
Bei den „Baumeistern“ treten zwei bis vier<br />
wohlhabende Familien (Spieler) an, um<br />
die Stadt Arkadia aufzubauen. Dabei gilt<br />
es, Bauaufträge auszuführen, die durch<br />
Plättchenablage und Auflegen eines Siegels<br />
abgeschlossen werden. So entstehen im<br />
Laufe des Spiels verschiedene Gebäude<br />
auf dem Spielplan. Darüber hinaus sind<br />
Arbeiter anzusiedeln. Sobald ein Gebäude<br />
von Arbeitern umzingelt ist, erhält jeder<br />
Anrainer Siegel der Familie, die das Haus<br />
zu bauen begonnen hat. Wer ein Gebäude<br />
fertig gestellt hat, darf am Kastell in der<br />
Spielplanmitte bauen. Auf deren Oberseiten<br />
sind nun farblich unterschiedliche Siegel<br />
sichtbar. Je nach Anzahl kann ich mich als<br />
Spieler entscheiden, ob ich eine Wertung<br />
auslösen möchte und meine Siegel zu dem<br />
offen liegenden Kurs (die Anzahl der Siegel<br />
auf den offen liegenden Kastellsteine<br />
dienen als Multiplikator für die erworbenen<br />
Siegel) in Gold eintauschen will. Im Laufe<br />
des Spiels kann ich mich viermal zu einer<br />
solchen Wertungsaktion entschließen. Das<br />
Spiel endet, sobald das Kastell fertig gebaut<br />
ist. Bester Baumeister ist, wer den meisten<br />
Reichtum (Gold) scheffeln konnte. Neben<br />
der tollen grafischen Umsetzung bleibt vor<br />
allem der Spannungsbogen bis zum Schluss<br />
erhalten. (Autor Rüdiger Dorn, Dauer ca. 60<br />
min., ab 10 Jahren, Preis ca. 30 Euro)<br />
Das eigentliche Spiel des Jahres ist für mich<br />
„Notre Dame“ (von der Empfehlungsliste,<br />
Stefan Feld, alea/Ravensburger, ab 12 Jahren,<br />
Dauer ca. 75 min, Preis ca. 25 Euro). Im Paris<br />
des 15. Jahrhunderts schlüpfen 2-5 Spieler<br />
in die Rolle wohlhabender Bürger, die es in<br />
ihrem Viertel rund um die weltberühmte<br />
Kathedrale „Notre Dame“ zu Geltung und<br />
Ansehen bringen wollen. Erschwert wird das<br />
Vorhaben durch den Zwang zur Weitergabe<br />
eigener Karten an den linken Nachbarn, die<br />
man doch eigentlich behalten wollte, und<br />
vor allem durch die heranrückende Pest, die<br />
bereits erworbene Prestigepunkte schnell<br />
zunichte machen kann. Gewonnen hat<br />
derjenige „Maître“, der aus seinen Karten<br />
das Beste gemacht hat und die meisten<br />
Prestigepunkte ergattern konnte.<br />
Alle weiteren Informationen zu dem<br />
Spielejahrgang findet Ihr unter den<br />
angegebenen Internetseiten.<br />
AUSBLICK<br />
Durchaus kritisch zu beobachten ist seit<br />
einigen Jahren der Trend zur Auszeichnung<br />
von Spielen, die weniger anspruchvoll sind,<br />
um den Spieler mit dem Regelstudium<br />
nicht zu überfordern. Die Konsequenz sind<br />
einfache Spielideen für einen einfachen<br />
Anspruch, die jedoch meist eine gewisse<br />
Spieltiefe und taktisches Kalkül vermissen<br />
lassen. Gut, dass es Verlage gibt, die nach<br />
wie vor auch auf anspruchvolle Spiele setzen<br />
und zumindest Anerkennung dafür in Form<br />
von Nominierungen auf der Auswahl- oder<br />
Empfehlungsliste oder der Auszeichnung des<br />
„Deutschen Spiele Preises“ bekommen.<br />
LINKS UND TIPPS<br />
Die nachfolgenden Webseiten sollen<br />
bei der Auswahl von Spielen helfen und<br />
Informationen rund um das Spiel liefern.<br />
www.spiel-des-jahres.com (hier gibt es u. a.<br />
auch eine Liste aller bisher ausgezeichneten<br />
Spiele, die Auswahl- und Empfehlungslisten<br />
sowie weitere Einblicke in die Arbeit der Jury)<br />
www.merz-verlag.com (Informationen zum<br />
„Deutschen Spiele Preis“)<br />
www.spielbox.de (das Spielemagazin<br />
schlechthin, auch in Papierform erhältlich; u.<br />
a. geben Spieler hier ihre Kritiken zu Spielen<br />
ab und es sind diverse Verlagsadressen u. a.<br />
zu finden)<br />
Einige Verlage versuchen mit Online-<br />
Versionen, CDs und DVDs den Einstieg<br />
wie auch das Kennenlernen der Spiele zu<br />
ermöglichen. Hinweise dazu findet Ihr auf<br />
den jeweiligen Verlagsseiten.<br />
Um über persönliche Erklärung und dem<br />
„Anfassen“ Zugang zu einem Spiel zu<br />
finden, lohnt immer noch der Gang in<br />
das Spielefachgeschäft (z. B. „Spielbrett“,<br />
Körtestraße 27 in Kreuzberg). Zwar legt man<br />
hier preislich etwas drauf, dafür kann man<br />
Spiele auspacken, sich erklären lassen und<br />
ausprobieren. Zum Teil gibt es genutzte<br />
Spiele mit guten Nachlässen.<br />
GEWINNSPIEL<br />
Um nun auch Euch nach dem „Anfüttern“ in<br />
die Lage zu versetzen, selbst an dem Thema<br />
zu schnuppern, verlost das werkblatt zwei<br />
Spiele der Nominierungsliste 2007: Die<br />
Baumeister von Arkadia“ und „Der Dieb von<br />
Bagdad“.<br />
Gewinnfrage: Wie heißt das Spiel, dass im<br />
Jahr 1996 zum „Spiel des Jahres“ gekürt<br />
wurde? (Übrigens eines meiner Favoriten).<br />
Unter den richtigen Einsendungen werden<br />
die Gewinner gezogen. Einsendeschluss ist<br />
der 30. Oktober 2007. Den Gewinnern wird<br />
das Spiel zugeschickt. Der Rechtsweg ist<br />
ausgeschlossen. Mitarbeiter des werkblatts<br />
und deren Angehörige dürfen nicht<br />
teilnehmen.<br />
Wir danken an dieser Stelle den Verlagen für<br />
die Unterstützung.<br />
[Rolf Götze]<br />
Alles über Spiele - SPEZIAL 19