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Ausgabe 22 Juni-Juli 2013 in Bearbeitung.pub - CSU

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<strong>Ausgabe</strong> <strong>22</strong> <strong>Juli</strong> <strong>2013</strong> ASP-Kurier — Geschichte Seite 14Alexander der GroßeTeil 1: Vom Thronfolger zum Feldherrn und die Schlacht bei Issos(Orig<strong>in</strong>albeitrag für den ASP-Kurier von Thomas Kneuer, Vorstandsmitglied beim ASP-Kreisverband Rhön-Grabfeld)3-3-3: bei Issos Keilerei – Den meistenist diese Eselsbrücke sicherlich noch ausdem Geschichtsunterricht bekannt. ImJahre 333 v. Chr. stehen sich am FlussP<strong>in</strong>aros <strong>in</strong> der Nähe von Issos <strong>in</strong> Kle<strong>in</strong>asiendie makedonische Streitmacht unddie Armee Persiens gegenüber. Der Siegbereitet den Weg für die pfeilschnelleKarriere Alexanders, auf der anderenSeite bedeutet die Niederlage für diePerser den Anfang vom Ende ihres Imperiums.Bevor die Schlacht aber skizziert wird,soll zuerst kurz der Aufstieg Makedoniensbis zur Thronübernahme durchAlexander geschildert werden.Im me<strong>in</strong>em letzten Artikel, <strong>in</strong> dem ichüber den Peloponnesischen Krieg vonThukydides berichtet habe, vermerkteich, dass Makedonien das entstandeneMachtvakuum <strong>in</strong> Griechenland füllte.Großes Verdienst um diesen Aufstieghatte Alexanders Vater Philipp II. Erschaffte es, die Makedonier zu e<strong>in</strong>erE<strong>in</strong>heit ‒ man kann vielleicht sogarschon von e<strong>in</strong>er makedonischen Nationsprechen ‒ zusammenführen. Makedonienist e<strong>in</strong> Königreich, <strong>in</strong> dem aberder Monarch lediglich als primus <strong>in</strong>terpares agierte, da ihm immer e<strong>in</strong> starkerAdelsstand gegenüber stand. Philippgelang es jedoch mittels geschickterDiplomatie, den Adel an sich zub<strong>in</strong>den und somit se<strong>in</strong>e eigene Positionzu stärken. Durch die große Heeresreform,die Philipp durchführte, gelanges gleichzeitig die Heeresversammlung,e<strong>in</strong>e Art Volksvertretung, für sichzu gew<strong>in</strong>nen. Damit s<strong>in</strong>d wir beimzweiten Grund für den Aufstieg desmakedonischen Reiches: Die Neugliederungder Armee. Philipp verbessertedie Infanteriee<strong>in</strong>heit, die bekanntePhalanx, und unterstützte sie mit Reitere<strong>in</strong>heiten(die Kavallerie stellte derAdel), Bogenschützen und Leichtbewaffneten.(WEITER LINKS UNTEN)Alexander-Büste des Lysipp, römischeKopie e<strong>in</strong>es Orig<strong>in</strong>als von etwa 330 vorChr.Quelle für diesesBild und Bild darunter: WikipediaAlexandermit Elefanten-Skalp,Symbol se<strong>in</strong>er<strong>in</strong>dischenEroberungenAber nicht nur die militärischeAusbildung Alexanders wurde gefördert,auch die Erziehung <strong>in</strong> Philosophie,Geschichte und Mathematikspielte e<strong>in</strong>e wichtige Rolle. Ke<strong>in</strong>enger<strong>in</strong>geren als den Philosophen Aristotelesstellte Philipp zum Lehrerse<strong>in</strong>es Sohnes e<strong>in</strong>. Dieser bildet denjungen Alexander aus, unterrichtetihn <strong>in</strong> Logik und Politik, prägt ihnaber auch maßgeblich <strong>in</strong> Bezug aufdie griechische Identität und derenKultur im Gegensatz zu den barbarischenPersern, die der griechischenE<strong>in</strong>igung und Freiheit entgegenstanden. Persien ist <strong>in</strong> jener Zeit,vor allem bei den Makedoniern, dererklärte Erzfe<strong>in</strong>d; nicht alle<strong>in</strong> weilPersien e<strong>in</strong>en potentiellen Gegnerdarstellt, sondern vor allem, weil e<strong>in</strong>geme<strong>in</strong>samer Fe<strong>in</strong>d die Grundlagee<strong>in</strong>er geme<strong>in</strong>samen griechischenNation bilden kann (= Panhellenismus).E<strong>in</strong> zeitloses Phänomen, wennman <strong>in</strong> die Geschichtsbücher schaut.Se<strong>in</strong> diplomatisches Geschickspielte Philipp auch bei den Verhandlungenmit den griechischenStadtstaaten aus. Diese beobachtetenden Aufstieg Philipps mit Argusaugen,blieben aber untätig, statte<strong>in</strong>e gleichstarke Allianz gegenüberMakedonien aufzubieten. Philipph<strong>in</strong>gegen versucht die Stadtstaatendurch Landgew<strong>in</strong>n und weitere Zugeständnissean sich zu b<strong>in</strong>den. Au-ßerdem fördert er die Zerstrittenheitund Parteikämpfe der pro- undanti-makedonischen Lager.Nachdem Philipp die griechischenStaaten 338 schließlich<strong>in</strong> der Schlacht von Chaironeiabesiegt hatte und sie unter makedonischerFührung im Kor<strong>in</strong>thischenBund e<strong>in</strong>te, war dieVormachtstellung Makedoniensbeschlossen. Großmächte wieAthen, Sparta oder Thebenstanden nun unter makedonischerOberherrschaft; ihre Souveränitätund ihre <strong>in</strong>nereSelbstständigkeit blieben jedochbestehen. Ergebnisloshatten die Perser noch versucht,mittels Bestechungendieses Bündnis zu verh<strong>in</strong>dern.Philipp plant als nächstenSchritt, <strong>in</strong> Persien e<strong>in</strong>zufallen,wird aber im Sommer 336 vonse<strong>in</strong>em Leibwächter Pausaniasermordet. Die H<strong>in</strong>tergründe,gar e<strong>in</strong>e Mitwirkung Alexandersbei der Tat, s<strong>in</strong>d bis heute nichtgeklärt und sollen auch hiernicht erörtert werden.Fest steht: Alexander tritt dieNachfolge Philipps an. Mit geradee<strong>in</strong>mal 20 Jahren wird AlexanderKönig von Makedonien, mit <strong>22</strong> beg<strong>in</strong>nter im Jahr 334 se<strong>in</strong>e Invasion<strong>in</strong> Persien. Nach me<strong>in</strong>er Me<strong>in</strong>ungs<strong>in</strong>d dafür drei Gründe ausschlaggebend:1. PatriotismusZum e<strong>in</strong>en will Alexander die ehemaligengriechischen Kolonien ander Küste Kle<strong>in</strong>asiens von der persischenUnterdrückung befreien. Dabeiwill er auch Rache für die Zerstörungund Brandschatzung derAkropolis von 480 v. Chr. üben.2. EhrgeizAlexander will beweisen, dass erwürdig ist, das Erbe Philipps anzutreten,ihn sogar zu übertreffen.Allerd<strong>in</strong>gs sche<strong>in</strong>t dieser Ehrgeizauch oft <strong>in</strong> schieren Größenwahnumzuschlagen.3. Gegnerische SchwächePersien hat zu dieser Zeit se<strong>in</strong>enZenit weit überschritten, die <strong>in</strong>nereE<strong>in</strong>heit des Reiches ist <strong>in</strong>stabil. E<strong>in</strong>siegreicher Feldzug der Makedonensche<strong>in</strong>t trotz der Größe des persischenReiches und deren Armeenicht ausgeschlossen. Die Schlachtenbei Marathon und bei den Thermopylenhaben gezeigt, dass auche<strong>in</strong> zahlenmäßig unterlegener Gegnersiegen kann.(WEITER NÄCHSTE SEITE)

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