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Ausgabe 22 Juni-Juli 2013 in Bearbeitung.pub - CSU

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<strong>Ausgabe</strong> <strong>22</strong> <strong>Juli</strong> <strong>2013</strong> ASP-Kurier — Bundeswehr Seite 16Mali, AFISMA, EUTM und der deutsche BeitragHammelburg. (frr) Mali war imersten Quartal <strong>2013</strong> das beherrschendemilitär- und außenpolitischeThema für den ASP. AufWunsch des ASP-KreisverbandsBad Kiss<strong>in</strong>gen hielt der stellvertretendeLandesvorsitzende UlrichBucher vor der Kreishauptversammlungam 24. April <strong>2013</strong>e<strong>in</strong>en Vortrag zur neuesten Lage<strong>in</strong> dem afrikanischen Land. Dar<strong>in</strong>präzisierte er vor allem die deutscheBeteiligung an dem UN-E<strong>in</strong>satz AFISMA sowie an demE<strong>in</strong>satz der Europäischen Unionim Zeichen von EUTM.Diesen Informationen schickteBucher e<strong>in</strong>ige Eckdaten über Malivoraus. Dieses Land am Rande derSahara ist e<strong>in</strong>es der ärmsten Länderder Welt und hoch verschuldet. Mite<strong>in</strong>er Landesfläche von 1,24 Millionenkm² ist es knapp viermal sogroß wie die Bundesre<strong>pub</strong>lik (BRD:357 km²). Die 11 Millionen E<strong>in</strong>wohnerhaben e<strong>in</strong>e durchschnittlicheLebenserwartung von 42 Jahren,fast 60% der Bevölkerung s<strong>in</strong>d Analphabeten.Es gibt viele Landessprachen,Amtssprache ist aber dasFranzösische, was auf die Kolonialvergangenheitdes Landes h<strong>in</strong>weist.Lebensadern s<strong>in</strong>d die Flüsse Nigerund Senegal. Nur 7% der Landesfläches<strong>in</strong>d fruchtbar, 50% desLandes s<strong>in</strong>d Wüste, und die Wüsteist im Vordr<strong>in</strong>gen begriffen. Darummüssen Nahrungsmittel e<strong>in</strong>geführtwerden. Seit den siebziger undachtziger Jahren hatte sich dasNahrungsproblem erheblich verschärft.Denn Dürrekatastrophenhatten besonders den Tuaregs imNorden des Landes die Weideflä-chen bee<strong>in</strong>trächtigt. E<strong>in</strong>e Heuschreckenplagedes Jahres 2004 vernichteteca. 50% der Ernte. Aber auchdas Gesundheitswesen und der Ausbildungssektorleiden neben derNahrungsmittelversorgung unterpermanentem Geldmangel.Ethnisch ist das Land vielfach gegliedert.46% der Bevölkerung s<strong>in</strong>dMande, 17% Fula, 12% zählen zur(WEITER LINKS UNTEN)Gruppe der Voltaic (Senufo / Bwa),10% s<strong>in</strong>d Tuareg / Moren, h<strong>in</strong>zukommen 6% Songhai, 5% Mal<strong>in</strong>keund 4% gehören anderen ethnischenM<strong>in</strong>oritäten an. Das Land lebtenicht immer <strong>in</strong> der heutigen Armut.Im frühen Mittelalter bis zumBeg<strong>in</strong>n der Neuzeit hatte es e<strong>in</strong>eBlüte von Handel und Wissenschaftenerlebt. Erst mit dem E<strong>in</strong>greifender Marokkaner und später derFranzosen begann der Abstieg <strong>in</strong> dieVerarmung.Nicht nur Mali wird von radikalenislamistischen Bedrohungen heimgesucht,praktisch der ganze afrikanischeNorden leidet unter brutal vorgehendenGruppen wie der Al-Qaidades islamischen Maghreb, unter derMUJAO (= Bewegung für die E<strong>in</strong>heitund den Dschihad <strong>in</strong> Westafrika),unter Ansar D<strong>in</strong>e oder Boko Haram.In Mali kommt noch die MNLA (=Mouvement National pour la Libérationde l’Azawad) h<strong>in</strong>zu, die imNordteil des Landes e<strong>in</strong>en eigenenStaat ausgerufen hatte. Die <strong>in</strong> Malioperierenden Rebellengruppen s<strong>in</strong>dgut bewaffnet. Während des Bürgerkriegs<strong>in</strong> Libyen kämpften tausendeTuareg auf Seiten Muammar al-Gaddafis. Als die Niederlage derGaddafi-treuen Truppen im libyschenBürgerkrieg immer wahrsche<strong>in</strong>licherwurde, begannen Tuareg-Kämpferim Oktober 2011 vonNiger kommend die malischeGrenze zu überschreiten.Zuvor bedienten sie sich aus denWaffenkammern Gaddafis und verfügenseither über moderne gepanzerteFahrzeuge und anderesAusrüstungsmaterial. Insbesonderedie Tuareg haben jede Menge Waffenmitgenommen.Bekannt wurde auch, dass dieIslamisten im nördlichen Mali religiösmotivierte Barbareien an Kulturgüternbeg<strong>in</strong>gen. Nicht nur,dass sie mit der E<strong>in</strong>führung derScharia die Bevölkerung terrorisierten.In Timbuktu, dem uraltenKulturzentrum Nordmalis, branntensie das Ahmed-Baba-Zentrum nieder,wobei viele alte arabische Manuskriptezerstört wurden. Im Nordenvon Mali zerstörten Islamistenzahlreiche Mausoleen, die zumUNESCO-Weltkulturerbe gehören,die sich <strong>in</strong> der Altstadt von Timbuktubef<strong>in</strong>den und <strong>in</strong> denen diesterblichen Überreste islamischerGelehrter ruhen. Bei den Täternhabe es sich nicht um Bürger Tim-buktus, sondern um Fremde gehandelt,berichteten E<strong>in</strong>heimische. E<strong>in</strong>Sprecher der Ansar D<strong>in</strong>e bestätigtedie Zerstörung und rechtfertigte siedamit, dass die Mausoleen der Heiligenverehrungdienen, und es se<strong>in</strong>icht gut, wenn Menschen Gebäudeoder Gräber wie e<strong>in</strong>en Gott verehren.Die malische Armee war zuschwach, um dem Treiben der RebellenE<strong>in</strong>halt zu gebieten, und alsdiese den ganzen Norden unter ihreKontrolle gebracht hatten und <strong>in</strong>den südlichen Landesteil vorzustoßendrohten, bat der amtierendeStaatspräsident Dioncounda TraoréFrankreich im Januar <strong>2013</strong> um militärischeHilfe. Seit dem 11. Januar<strong>2013</strong> <strong>in</strong>tervenierte die französischeArmee <strong>in</strong> Mali mit der „OpérationServal“, und zwar zunächst mit großemErfolg: Bis Ende Januar <strong>2013</strong>eroberten französische Soldaten dieStädte Gao und Timbuktu <strong>in</strong> Nordmali.Seit dem 8. April <strong>2013</strong> läufte<strong>in</strong>e neue Großoffensive gegen islamistischeKämpfer im Norden.Frankreich war am ehesten <strong>in</strong> derLage, rasch mit militärischen Mitteln<strong>in</strong> Mali e<strong>in</strong>zugreifen, denn seit der(FORTSETZUNG NÄCHSTE SEITE)

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