Man muss <strong>de</strong>shalb die auf <strong>de</strong>n jeweiligen Packungen angegebenen Mengenund Dosierungen genau einhalten. Der Messlöffel darf auch nicht zugroßzügig bemessen, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n muss tatsächlich immer mit <strong>de</strong>m Messerrückenabgestrichen wer<strong>de</strong>n. Zu dick angerührte <strong>Milch</strong> kann – da dieentsprechen<strong>de</strong> Flüssigkeitsmenge fehlt – die Nieren <strong><strong>de</strong>r</strong> Säuglinge überfor<strong><strong>de</strong>r</strong>nund/o<strong><strong>de</strong>r</strong> zu Verstopfung führen. Deshalb sollte <strong><strong>de</strong>r</strong> Messlöffel <strong>de</strong>s einenProduktes auch nie für ein an<strong><strong>de</strong>r</strong>es verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n.Stärkehaltigen Nahrungsmitteln wird nachgesagt, man könne mit ihnen Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>„überfüttern“ und dick machen. Entsprechen<strong>de</strong> Studien allerdings, diedies nachweisen könnten, stehen bislang aus.Folgemilchnahrungen mit <strong>de</strong>m Zusatz 2 o<strong><strong>de</strong>r</strong> 3Folgenahrungen haben die Kennzahl 2 o<strong><strong>de</strong>r</strong> 3 in ihrem Namen. Sie sindnicht <strong><strong>de</strong>r</strong> Muttermilch angeglichen, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n sollen <strong><strong>de</strong>r</strong> Beikost angepasstwer<strong>de</strong>n. Sie können frühestens ab <strong>de</strong>m 5. Monat verfüttert wer<strong>de</strong>n, müssenes aber nicht. Ebenso gut können die oben genannten Pre- beziehungsweise1-Nahrungen während <strong>de</strong>s gesamten ersten Lebensjahres gegebenwer<strong>de</strong>n.Folgemilchnahrungen sind nicht notwendig. Folgemilchnahrungen dürfenauch Gerste, Roggen und Hafer enthalten. Dadurch kann es bei entsprechendgefähr<strong>de</strong>ten Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>n <strong>zum</strong> Ausbruch einer so genannten Zöliakiekommen. Dabei han<strong>de</strong>lt es sich um eine Erkrankung <strong>de</strong>s Magen-Darm-Traktes, <strong><strong>de</strong>r</strong>en Ursache eine Überempfindlichkeit gegen das KlebereiweißGluten ist. Gluten ist vor allem in Weizen und Roggen, weniger in Gerste,Hafer und Dinkel enthalten. Es führt dazu, dass sich bestimmte weiße Blutkörperchenvermehren, die die Schleimhaut <strong>de</strong>s Dünndarms schädigenkönnen. Folge ist, dass bestimmte Nährstoffe nicht mehr richtig aufgenommenwer<strong>de</strong>n können. Je länger Säuglinge mit Muttermilch o<strong><strong>de</strong>r</strong> adaptierter<strong>Milch</strong> ernährt wer<strong>de</strong>n und je später sie getrei<strong>de</strong>haltige Nahrungsmittel erhalten,<strong>de</strong>sto später kommt auch <strong><strong>de</strong>r</strong> Darm mit <strong>de</strong>m allergieauslösen<strong>de</strong>nGluten in Berührung und <strong>de</strong>sto weniger schwer wird die mögliche Erkrankungverlaufen.Manche Folgemilchnahrungen enthalten neben Laktose und Stärke nochan<strong><strong>de</strong>r</strong>e Kohlenhydrate wie <strong>zum</strong> Beispiel Zucker.Säuglingsnahrung sollte grundsätzlich möglichst keinen Zucker enthalten.Zucker bringt für die Gesundheit <strong>de</strong>s Säuglings keine Vorteile. Im Gegenteil,er för<strong><strong>de</strong>r</strong>t lediglich die Gewöhnung an einen süßen Geschmack undbringt erhebliche Nachteile für die Zahnentwicklung mit sich – das bereitsauch dann, wenn die Zähne noch gar nicht da sind. Häufig „verstecken“die Hersteller aber auch <strong>de</strong>n in ihren Produkten enthaltenen Zucker, in <strong>de</strong>msie ihn als Saccharose, Maltose, Glukose(sirup), Fruktose, Honig, Traubenzucker,Fruchtzucker o<strong><strong>de</strong>r</strong> Apfel- beziehungsweise Birnendicksaft bezeichnen.Auch <strong><strong>de</strong>r</strong> Zusatz „Kristallzuckerfrei“ be<strong>de</strong>utet nicht, dass das Produkttatsächlich zuckerfrei ist.10
Neugeborene mit AllergierisikoFür allergiegefähr<strong>de</strong>te Kin<strong><strong>de</strong>r</strong> sind die oben genannten Produkte nichtgeeignet (siehe auch Seite 5 „Mein Kind ist allergiegefähr<strong>de</strong>t – wasbe<strong>de</strong>utet das?“). Diese sollten auf so genannte hypoallergene Säuglingsnahrungzurückgreifen.Hypoallergene Nahrung.Hypoallergene Produkte tragen <strong>de</strong>n Zusatz „HA“ (hypoallergen). Basis <strong><strong>de</strong>r</strong>HA-Nahrung ist Kuhmilch, <strong><strong>de</strong>r</strong>en Eiweiß durch ein spezielles Verfahren sogespalten wird, dass die Bruchstücke in <strong>de</strong>n meisten Fällen vom Körper<strong>de</strong>s Säuglings nicht mehr als frem<strong>de</strong>s Eiweiß, also als Allergen, erkanntwer<strong>de</strong>n. Solche Produkte unterliegen <strong>de</strong>n gleichen gesetzlichen Regelungenwie herkömmliche Säuglingsnahrung und unterschei<strong>de</strong>n sich auch in<strong><strong>de</strong>r</strong> Nährstoffzusammensetzung nicht von dieser.Ein kleiner Teil <strong><strong>de</strong>r</strong> Kin<strong><strong>de</strong>r</strong> reagiert allerdings auch auf hypoallergene <strong>Milch</strong>allergisch. Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>, die schon eine Allergie auf Kuhmilch ausgebil<strong>de</strong>t haben,dürfen nicht mit einer hypoallergenen Nahrung gefüttert wer<strong>de</strong>n. In diesenFällen muss eine noch stärker gespaltene Spezial-Säuglingsnahrung verwen<strong>de</strong>twer<strong>de</strong>n, die teurer ist als die „herkömmliche“ HA-Nahrung und nurin Apotheken erhältlich ist. Lassen Sie sich durch Ihren Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>arzt beraten.<strong>Milch</strong> auf Sojabasis.Bei Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>n, die auf die „herkömmlichen“ HA-Produkte allergisch reagieren,kommt möglicherweise auch <strong>Milch</strong> auf Sojabasis in Betracht. Das allerdingssollte unbedingt mit <strong>de</strong>m behan<strong>de</strong>ln<strong>de</strong>n Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>arzt besprochen wer<strong>de</strong>n.Darüber hinaus ist darauf zu achten, dass es sich bei solchen Sojaproduktenum Säuglingsnahrung han<strong>de</strong>lt. Sojadrinks sind nicht für Säuglingegeeignet. Um Allergien bereits von Anfang an vorzubeugen, ist es nichtempfehlenswert, auf Sojamilchprodukte zurückzugreifen. Zahlreiche Studienhaben gezeigt, dass Sojaprodukte genauso häufig Allergien auslösen wieherkömmliche Säuglingsnahrung.11